Bücherlei Miszellen (52) [<<][>>] Ein Lese- und Lebens-Notizbuch
Donnerstag, 21. Februar 2019
[19:53]
In einer
Kulturpresseschau
den Begriff "Relotiusfaktor" vernommen.
[19:50]
Agenda:
Kulturpresseschau -
Generalweltanbrennung /
Together! - Die neue Architektur der Gemeinschaft, Grassimuseum /
Konsumzentrale Leipzig, Bauhaus /
Voix - Netzwerk aus Künsterlinnnen /
Rachael Fitzpatrick wandert nackt um die Welt /
Ugeaars, ukrainische mechanische Holzmodelle /
elektrische Tretroller / Haus F in Esslingen /
Rotkäppchen / Künstlerpaare Leipzig, Ausstellung, Kunsthalle
Sparkasse / Glucan, biologisches Alter / SocialBee / Alma
Deutscher / Anti-Natalismus, Klage eines Inders / Digitales
Deutsches Wörterbuch / Debüt Philipp Weiss (Am Weltenrand
sitzen die Menschen und lachen) /
sequenzielles Arbeiten /
OTC-Medikament /
Systemsprenger /
Kakerlakenrache/
[17:44]
In der Euromaxx-Sendung vom 7. Januar 2019
gerade gehört, daß in Spanien die Kinder
erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, ihre
Geschenke erhalten.
[17:28]
Voix (frz. Stimmen) heißt ein
Netzwerk
aus 28 Künstlerinnen, das jetzt im Leipziger Bildermuseum eine
Ausstellung
macht, die bis Anfang April zu sehen ist.
[15:50]
Vor Nachtdienst 2/5. Tage ohne Alkohol: 1164.
Mittwoch, 20. Februar 2019
[18:52]Interview
mit Andre Heller über Thomas Bernhard, diesen seltsamen Kauz,
diesen Nichtzugehörigen.
[18:41]
Forschung aktuell über
umprogrammierte
Hormonzellen des Pankreas (Bauchspeicheldrüsen), was bei
der Behandlung von T2D (Typ-2-Diabetes) wichtig sein könnte.
Schon die zweite Meldung aus der Forschung innerhalb weniger
Tage mit Blick auf die Volkseuche Diabetes.
[18:22]
Ein
Hintergrund
(Audio)
über soziale Roboter in der Pflege.
[10:36]
Anläßlich seines Todes kramt die ARD die Reportage
"Deutschland, deine Künstler:
Karl Lagerfeld"
hervor, die eine Woche lang in der Mediathek
abrufbar ist.
[10:00]
Vor Nachtdienst 1/5. Tage ohne Alkohol: 1163.
Dienstag, 19. Februar 2019
[21:48]
"Der Beste möge gewinnen - der Paarungsruf des Verlierers." (The Simpsone S02E06)
[15:07]
Chefinspektor: "Und da haben Sie die Leiche einfach in der Donau versenkt,
damit Sie weiter in Ruhe Ihre Filmchen drehen können."
Privatdetektiv: "Für 50.000 kriege ich in Griechenland
ein Haus, das kann Mama und Papa sagen."
(Schnell ermittelt S06E08 - "Christine Zeitlberger")
[14:54]
"Meine Devise im Leben war immer sehr egoistisch: Es fängt mit
mir an und hört mit mir auf." (Karl Lagerfeld)
[3:55]
Im Leipziger Auwald haben Diebe kilogrammweise Bärlauch
geklaut. Ich wußte gar nicht, daß das verboten ist,
obwohl ich es mir hätte denken können, seitdem ich
weiß, daß man auch
nicht mehr
als 1 kg Pilze sammeln darf.
[3:55]
Freier Tag 2/2. Tage ohne Alkohol: 1162 = 166 Wochen.
Montag, 18. Februar 2019
[20:41]
Bei Liisa, die sich
bemerkenswerte Gedanken
gemacht hat, kommentiert: "Du hast sehr zutreffende und
wichtige Aspekte benannt! Als jemand, dem die Beschäftigung
mit den Themen Alter und Tod nicht fremd ist und der
zudem in der Geriatrie und Onkologie arbeitet, kann ich
deinen Überlegungen nur beipflichten. Bei meiner Oma
bemerkte ich in ihren letzten Lebensjahren eine
Lebensmüdigkeit, den Überdruß am Leben, den ich täglich
auch bei sehr alten und kranken Menschen erlebe. Aber
auch bei jüngeren Kranken gilt: Körper schlägt Geist.
Wenn man schwerstkrank ist, geprägt vom Fortschreiten
des Krebses und malträtiert von x Chemotherapien, sind
intellektuelle Finessen nurmehr schwer vorstellbar. Die
Einsamkeit, die man spüren muß, wenn es einem gegönnt
ist, lange zu leben, alle anderen zu überleben UND
geistig fit zu bleiben, stelle ich mir enorm vor,
aber als Ausnahme."
[17:10]
Schon ein bißchen beklemmend
zu sehen,
daß, bevor ich auch nur mit etwas Substianziellem
beginnen kann (in meinem Fall lege ich mit dem
oder den arte-Journalen los), fast eine Stunde
verrinnt. Heute 15.20 Uhr aufgewacht und 16.15
Uhr das arte-Magazin von gestern. Von daher kein
Wunder, daß mir der Tagesbeginn stets so zähflüssig
erscheint und mich dieses langsame In-Gang-Kommen
nervt.
[15:40]
Nach Nachtdienst 4/4 = Freier Tag 1/2. Tage ohne Alkohol: 1161.
[14:30]
Vor Nachtdienst 4/4. Tage ohne Alkohol: 1160.
Samstag, 16. Februar 2019
[14:49]
Übrigens ist es draußen unanständig hell.
[14:47]
Nachtdienst 2/4 verlief eigentlich reibungslos,
wenn auch kräftzehrend, weil ich, wie beschrieben,
einerseits groggy war, andererseits der Pflegeaufwand
momentan hoch ist und andere, organisatorische
Querelen ständig wie Nadelsstich pieksen.
Zum Beispiel wurde mehrere in der Apotheke
bestellte Sachen nicht geliefert, wurden anscheinend
blockiert, wofür wir keine Erklärung und auch kein
Verständnis haben. Wir bestellen nicht aus Jux und
Dollerei, sondern weil wir es brauchen.
[14:30]
Vor Nachtdienst 3/4. Tage ohne Alkohol: 1159 = 38 Monate.
Freitag, 15. Februar 2019
[18:15]
Ich will nicht behaupten, daß ich fix und fertig sei,
aber doch nah dran. Groggy und gerädert. Der erste
Nachtdienst war zwar beanspruchend, aber nicht so
chaotisch, daß mein Neben-mir-Stehen erklärt würde.
Daß ein Infekt dahinterstecken würde, kann ich nicht
erkennen. Auch Kaffee macht mich nicht munterer.
Zu allem Überfluß noch die Hiobsbotschaft, daß ich
wegen einer weiteren Krankmeldung im Team in der kommenden
Woche zwei Arbeitstage mehr aufgebrummt bekomme und
nun von Mittwoch bis Sonntag arbeiten soll, also fünf
Nachtdienste statt drei.
[16:20]
Vor Nachtdienst 2/4. Tage ohne Alkohol: 1158.
Donnerstag, 14. Februar 2019
[19:29]
Im
Tagebuchticker
einige Links zu Audiobeiträgen, die ich seit einer
Stunde höre, bevor ich zu Nachtdienst 1/4 aufbrechen
muß.
[16:52]
Fatal an den Standards im Modelbusiness ist weniger die
Tatsache, daß die Models über Maße verfügen, die
die Natur nicht vorgesehen hat, sondern daß alle
sich daran gewöhnt haben und daß man sich von
den Sehgewohnheiten quasi entwöhnen müßte, um
zu einer Normalität zurückzufinden, die Models
nicht zwingt zu hungern und bei den Bewunderern
die Sehnsucht nach ebendiesen Formen auslöst.
[16:44]
Bei außergewöhnlichen oder auffälligen Namen
läuft mir jedesmal ein Schauer über den Rücken.
Eben sprach in der Sendung "Frontal 21" die
Oberärztin einer Klinik, in der Magersucht
therapiert wird, mit dem Namen
Wally Wünsch-Leiteritz.
[16:19]
Bei den Tagesthemen wurde weder vorgestern noch
gestern der DAX vermeldet, wie es beim Börsengespräch
mit Frankfurt sonst immer üblich war.
[14:57]
Was Umweltverschmutzung betrifft, steht die
Textilindustrie auf Platz 2 hinter der Ölindustrie.
1,2 Mrd Tonnen Kohlendioxid werden erzeugt, mehr
als der gesamte Luft- und Seeverkehr. 2700 l Wasser
werden für 1 T-Shirt verbraucht. 65.000 Kilometer
legt dieses eine T-Shirt bis zum Verkauf in Europa
zurück. 100 Mrd. Kleidungsstücke werden alljährlich
verkauft, 4 Mio Tonnen weggeworfen.
H&M bringen jedes Jahr 52 Kollektionen an den
Start. Ein Wahnsinn das alles. Freilich gibt es
auch
Gegenbewegungen
wie z.B. das
Anti_Fashion Project in Roubaix.
[5:40]
Vor Nachtdienst 1/4. Tage ohne Alkohol: 1157.
Mittwoch, 13. Februar 2019
[20:10]
Mein Vater hat immer gesagt: 'Schickst du 20 Männer, und wir schicken 40 Eier zurück.' (Der Pass S01E01)
[19:32]
Kaum erwähne ich die österreichische Sketchreihe
"Boesterreich",
schon stoße ich beim Neueinstieg in die deutsch-österreichische
TV-Serie
"Der Pass" (S01E01 / Finsternis)
auf den Hauptakteur
Nicholas Ofczarek.
[19:20]
An der frischen Luft gewesen. Zum Augustusplatz gefahren und zurück in
meine Richtung gelaufen, zwischendurch Läden besucht, die ich
sonst nicht beachte. Treiben lassen. Bewegung. Währenddessen
die nötigen DLF-Podcasts von vorgestern und gestern; selbst
diese in zwei Stunden nicht geschafft.
[16:42]
Die Österreicher haben ja ein Rad ab, oder?
Wenn ich an
"Funny Games"
denke, an
"Boesterreich",
der Hang zum Makabren liegt ihnen irgendwie im Blut. Und
die finale Folge von "Meiberger - Im Kopf des Täters"
(S01E08 / "Gefangen")
ist wegen Brutalität und psychologischer Fiesheit bemerkenswert.
[16:14]
Ich werde dich leiden lassen, mehr als du jemals in
deinem Leben gelitten hast." "Da mußt du dich aber
anstrengen. Ich war 20 Jahre lang verheiratet."
(Meiberger S01E08 - "Gefangen")
[7:00]
Freier Tag 3/3. Tage ohne Alkohol: 1156.
Dienstag, 12. Februar 2019
[21:22]
"Wir akzeptieren keine Fettsäcke am Strand. Wir nennen sie Drinnenbleibmenschen."
(Angie Tribeca S02E03 "Keine Fettsäcke!)
[20:22]
In Blackadder S01E05, als Edmund und seine Vasallen am
Scheiterhaufen angebunden sind, der gerade entzündet wird
und die Flammen zu lodern beginnen: "Nie wieder kalte Füße!"
[20:07]
"Aber es steht doch nichts in der Bibel von den Karotten."
"Doch! Wie es geschrieben steht im Appendix zu den Apogryphen..."
(Blackadder S01E05 - "Der Hexenschnüffler")
[19:10]
"Das sind ja 80 Filme. Wie lange waren Sie denn im Pornogeschäft tätig?"
"Fünf Monate." (iZombie S03E04 - "Gerüchteküche").
[17:19]
Audioauslese:
Smarte Zukunft:
China als Supermacht der Künstlichen Intelligenz /
Zeitfragen
(Audio - 30min): Vom Umgang mit Krisen /
Briefmarken - ein Kulturgut stirbt aus /
Bis in alle Ewigkeit? Die Staatsleistungen an die Kirchen /
Der Öko-Tod – nachhaltige Bestattungen /
Lesart: Altenpflege im Roman /
Kompressor: "War Thomas Bernhard ein Hipster? Über die Häuser
und Kleider des Dichters".
[12:40]
In Esslingen gibt es das
Haus F,
ein schmales Haus, welches auf einem so genannten Restegrundstück
errichtet worden ist und nur 4,70 m breit ist, aber auf 4
Etagen trotzdem 147 qm aufbietet. Das zuständige Euromaxx-Video
konnte ich leider nicht verlinken.
[11:07]
Indem ich mehrere Tage lang akribisch notiert habe,
was ich wann tue, erkenne ich, was vor allem bei mir
Unbehagen & Unmut verursacht. Alles in allem könnte ich
zufrieden sein. Ich stehe hinter dem, was ich sehe
und höre. Aber die Konzeption hat einen grundsätzlichen
Webfehler. Ich muß sequenzieller werden. Ich muß eine
Weise finden, die Agenda hintereinander und nicht
parallel zu erledigen. Um das zu hinzukriegen,
muß ich Anstehendes bzw. Input sofort notieren und
als Aufgabe für später definieren. Stattdessen gehe
ich Einfällen und Impulsen meist sofort nach und
unterbreche beispielsweise die Tagethemen wie jezt
im Augenblick oder, schlimmer, ich fuhrwerke, WÄHREND
ich sie höre bzw. der Meinung bin, sie zu hören.
Aber beides geht eben nicht! Das ist eine Illusion,
die mir das
WMDEDGT-
Tagebuch gerade raubt. Ich will also an der
Sequenzialität meines täglichen Tuns arbeiten.
Erinnert mich, wenn ich fehlschlage und in alte
Muster verfalle!
[10:27]
Schon wieder etwas gelernt und etwas peinlich,
weil ich den Ausdruck OTC-Medikament nicht kannte.
Medikamente, die "Over the counter" = über den Tresen
der Apotheke verkauft werden, die zwar apotheken-,
aber nicht verschreibungspflichtig sind, aber ohne
Rezept des Arztes von jedem in der Apotheke gekauft
werden können. Wie ich darauf komme? Auf Station
wurde ich nach dem
neuen pflanzlichen OAD
(orales Antidiabetikum)
"Glycowohl"
gefragt, was mich zwar bauchpinselt, weil ich mit
meiner mehr als 25-jährigen Erfahrung auf einer
Diabetesstation natürlicher Ansprechpartner bin,
ich jedoch mangels aktuellen Wissens passen muß und
nur die valide Aussage treffen kann, daß Homöopathie
Humbug ist. Die Gemüter schlagen dennoch hoch; denn
ein wirksames Mittel gegen die Volksseuche Diabetes
wäre schon ein Knaller. Deswegen horchte ich, wie
berichtet, bei den
Fortschritten(Audio)
auf, Insulin peroral verabreichen zu können.
[10:14]
Den Begriff
Systemsprenger
vernahm ich bewußt im Rahmen des
gleichnamigen
Berlinale-Films und dachte mir, das Wort
wäre gut für Accounts oder virtuelle Identitäten.
[9:39]
Nachts das schöne 50-minütiges Feature
"Besonders sein"
über Originale und Exzentriker gehört. Besonders
speziell war die andauernd dazwischen geblendete
Stimme von
Florence Foster Jenkins.
Bin gespannt, wann ich mal das
Biopic
über sie zu Gesicht bekomme.
[9:30]
Freier Tag 2/3. Tage ohne Alkohol: 1155 = 165 Wochen.
Montag, 11. Februar 2019
[23:10]
Die in
WMDEDGT
erwähnte Nudelmahlzeit ging heute so:
Nudeln kochen (Ich nehme meist 400 g Fusili). In Öl
zwei kleingeschnittene Bockwürste braten, em Ende eine
übrig gebliebene, ebenfalls zerteilte Frikadelle dazugeben.
Gewürze dazu (Salz, Pfeffer, Knoblauch, Paprika,
Curry und Oregano), einen Teil der Nudeln in diese
Pfanne, damit das Fett gänzlich vermischt wird.
200 g Reibekäse in die abgetropften, heißen Nudeln
geben, kurz zergehen lassen und den Inhalt der
Bratpfanne unterrühren. Die Hälfte esse ich so,
für die andere Hälfte nehme ich Curryketchup dazu.
[20:57]
"Ich habe schon viele nackte Frauen vor mir gehabt", meinte
ein Pflegepatient zu uns. Im weiteren Gespräch
stellte sich heraus, daß er
Sektionsgehilfe
gewesen war. Cool!
[20:42]
Ein Zoo in El Paso (Texas) benennt Kakerlaken nach
dem Ex-Partner und verfüttert sie am Valentinstag
an Erdmännchen. Man kann dieses Event ("Quit bugging me")
live verfolgen und die
süße, kreative Rache
auskosten.
[19:19]
"Jenseits dessen, was man selbst für zivilisiert hält,
wohnt das Fürchterliche. Das glaubt der antike, der
heutige und der zukünftige Mensch." (Kulturzeit 10.12.2018)
[18:39]
Als sehr aufschlußreich empfand ich
"Die Wut der Frauen"
(Audio).
"Frauen zeigen weniger Ärger. Das heißt allerdings nicht, dass sie auch weniger ärgerlich sind." /
"Wenn eine Person nämlich dominant aussieht, dann wird ihr eher zugestanden, Ärger zu zeigen." (...)
Wer so aussieht, darf also eher ärgerlich sein. /
"Frauen, die ihren Ärger vornehm zurückhalten, werden
auch eher negativ bewertet. (...) Wenn Frauen sich
in einer Situation, in der sie Wut und Trauer zeigen
könnten, nur eine Sekunde später emotional reagieren,
erleben Versuchspersonen diese Frauen als weniger
emotional kompetent. / "Wenn Frauen generell ihre
Emotionen zeigen, dann am liebsten immer sofort,
spontan, das gilt dann als authentisch."
[18:04]
Viel disziplinierter bin ich, seitdem ich meinen Tagesablauf
festhalte. Neben der rein mechanischen Mühe wird ein
Nachdenken und Abwägen generiert, welches mir dazu verhilft,
bestimmte Dinge im Blick zu behalten und andere bewußt
zu meiden. Bei Facebook war ich seit Mittwoch nicht eingeloggt.
Und eine Euromaxx- und Kulturzeit-Sendung hätte ich an
einem Montag nach dem Nachtdienstzyklus kaum geschaut,
sondern mich wie verrückt auf die nächstbeste Serienfolge
gestürzt.
[15:40]
Nach Nachtdienst 5/5 = Freier Tag 1/3. Tage ohne Alkohol: 1154.
Sonntag, 10. Februar 2019
[20:07]
Im kulturmagazin "artour" eben gehört, daß der
Dramatiker, Lyriker, und Essayist
Peter Hacks
einst als "Goethes Stellvertreter in der DDR"
verspottet worden war. Es gibt
im Eulenspiegelverlag
eine üppigeBiografie
über ihn. Hacks nannte das Adenauer-Deutschland
"Nazistan", einen Ausdruck, den ich nicht kannte.
Auch süffig: "Bitterfelder Holzweg". Den
Liedermacher Wolf Biermann hielt Peter Hacks für eine "überschätzte Nervensäge".
"So wenig er die DDR schätzte, so hielt er sie doch
für ein Mindestmaß des Erträglichen." Schöner Beitrag
(ah, von Rayk Wieland), den man
hier
zumindest nachlesen kann.
[19:50]
Da heute Sonntag ist, starte ich später zur Arbeit,
weil kein Einkauf möglich und notwendig ist.
Varianten: 20:11 Uhr, 20:25 Uhr oder 20:40 Uhr
mit der Straßenbahn. Riskanteste Option: mit einem
Personenzug vom ehemaligen S-Bahnhof Sellerhausen
um 20.55 Uhr in nur 4 Minuten zum HBF. Wenn der
aber ausfiele, käme ich deutlich zu spät zum Dienst.
Früher nahm ich öfter diesen Zug, scheute aber nach
mehreren Enttäuschungen wie ein gebranntes Kind
das Wasser bzw. die Zugverbindung.
[19:19]
Bei den Kinderbuchtipps in der Kulturzeit wird
"Mira"
vorgestellt und entgegen sonstiger Altersangaben
(ab 8, ab 12 usw.) gesagt: "Für alle, die's
betrifft."
[18:37]Feature
(Audio /
PDF / 53 min)
von Florian Felix Weyh: "Wenn Schriftsteller ihren Freitod schreibend vorwegnehmen".
[17:48]
In mehreren Städten wird das Standardampelmännchen
ersetzt durch lokale Besonderheiten wie Karl Marx
in Trier oder die Mainzelmännchen in Mainz. In
der traditionsreichen Bergstadt Freiberg
wollte
man für die Ampeln
Bergmänner.
Der Antrag wurde vorerst jedoch abgelehnt.
[17:38]
Perfektionisten brauchen Zeitfenster und Regeln.
Dies kann ich bestätigen. Mir tut die bewußtere
Wahrnehmung meines Tages und Tuns sehr, sehr gut.
[17:30]
Erst gestern schrieb ich darüber, was wir tun,
wenn jemand auf Station stirbt, und stieß auf
Gedanken(Audio)
der ehemaligen Krankenschwester Bettina Conradi.
Die Zeit und Möglichkeit, uns neben das Bett
des/der Moribunden zu setzen, ist uns verwehrt.
Trotzdem nachdenklich, berührend und zart.
[16:58]
Als Reinigungskraft erschien heute Morgen statt
einer unserer altgedienten Hau(Kehr?)degen ein
Jüngling mit Brille & lockigem Haar. Ich: "Drehen die hier bei uns eine Folge für
'The Big Bang Theory'".
[16:55]
Im arte-Journal Spannendes über Weltraumschrott.
Es ist schon so, daß Schrott Satelliten so
beschädigt, daß dadurch noch mehr Schrott in
der Erdumlaufbahn herumfliegt. Die Raumstationen
müssen jährlich zahlreiche Ausweichmanöver machen.
[16:51]
Viele kleine Fakten und Wissensbrocken, die sich
beim Sehen und Hören der verschiedenen Sendungen
ansammeln und, wenn ich sie nicht sofort notiere,
verloren gehen, vergessen werden, so daß ich nun
testweise ein Notizbuch mitschleppe und hoffe,
den einen oder anderen Fakt später nachrecherchieren
und ggf. in den Miszellen präsentieren zu können.
[16:31]
Als wir eine Stellenanzeige in der Zeitung entdeckten,
bei der in Klammern ein (d/m/w) angegeben war, fragte
eine Kollegin, was das "d" bedeute und entrüstete sich,
nachdem ich erklärt habe, daß es für "divers" stünde,
der neuen, dritten Geschlechtsangabe: "Eine Frechheit,
das so zu setzen. Wir waren doch zuerst da!"
[16:13]
Vor Nachtdienst 5/5. Tage ohne Alkohol: 1153.
Samstag, 9. Februar 2019
[19:01]
Im DeutschlandRadio die Wiederholung der
Langen Nacht
(Audio)
über Thomas Bernhard von 2011.
[18:13]
Im Bericht über einen
Dokumentarfilm
über
Ruth Bader Ginsburg
sagen deren Kinder: "Wir hatten ein Buch mit dem Titel 'Mami
hat gelacht'. Viel steht nicht drin."
[17:51]
In einem Euromaxx-Beitrag über
"Astrid"
erinnerte ich mich, wie ich als Kleinkind meine
Mutter, nachdem ich oft lange bei meiner Oma
gewesen war, Tante genannt habe, sehr zum Unmut
der Nenntante.
[17:46]
In Finnland gibt es nicht
nur in Privathäuser eingebaute Saunen, sondern auch
Straßensaunas. Nicht Coffee to go, sondern Sauna to sit.
[17:21]
750 Diebstähle pro Jahr in Sachsens Krankenhäusern.
Aus Patientenzimmern wohlgemerkt. 200.000 Euro Verlust
vermeldet das LKA Sachsen.
[16:45]
Der letzte Dienst kostete Kraft. In den Zeiten,
in denen man etwas hätte aufatmen können, starben
zwei Patienten. Nach der Übergabe beginnt der
eigentliche Dienst zwischen 22.15 und 22.30 Uhr.
Für mich mit Medizinstellen. Das umfaßt die
gesamte Dosis für den nächsten Tag (Morgen -
Mittag - Abend - Nacht + Sonderzeiten) im
Blister, die Tropfen beschriften und einfüllen,
Infusionen und Kurzinfusionen (z.B. Antibiotika)
bereitstellen, die BTM (Suchtmittel) sowie die so
genannte Abgangsmedizin für die zu entlassenden
Patienten, welche für sie neue Medikamente für
die folgenden Tage mitbekommen. Anschließend
Ordnung schaffen, bestimmte Materialien
vorbereiten, Flächen wischen, Fächer und Regale
auffüllen. Das Ganze nennt sich "das Labor machen"
und, zack, ist es 1 Uhr. Dann erster Rundgang,
bei dem Toilettenstühle geleert werden, Wasser
für die Patienten aus dem Spender geholt wird,
vor allem aber Bettlägerige gelagert und Inkontinente
gesäubert werden. Diese Runde dauert 30 bis 45
Minuten, heute, weil etwas später gestartet,
bis kurz vor 2 Uhr. Dann die Überraschung, als
ich, zur Klingel gehend, weil ein Gerät piepte,
im Nachbarbett einen Verstorbenen entdeckte.
Versorgung des Toten, dessen Sachen = Nachlaß
erfassen und der Papierkram kosteten Zeit bis
2.30 Uhr. Dann Zeit für eine Essenspause.
3 Uhr weitere Routinearbeiten wie Bestellungen,
Bettenwagen auffüllen, Pflegeberichte aktualisieren.
Immer wieder auch zu Patientenklingeln eilen,
Wünsche erfüllen bzw. auch nicht erfüllen, wenn
Demente beispielsweise wirre Ansinnen haben
und beruhigt und möglichst sanft gelenkt werden
müssen, komischen Geräuschen nachgehen...
Es gilt nämlich, entweder Demente bei "Fluchtversuchen"
zu erwischen oder aber Stürze mitzubekommen. Oft
rumst es gewaltig, so daß allen schon beim Geräusch
klar ist: ein Sturz. Anderereits entdecken wir
Stürze nur zufällig. Berufserfahrene entwickeln
ein Sensorium für komische oder gefährliche Zwischenfälle.
So sah meine Kollegin heute Nacht vorher, daß
jemand sterben würde. Um 3:30 Uhr erneute Laborzeit,
wenn Infusionen und Kurzinfusionen und Spritzen
für den zweiten Rundgang vorbereitet werden -
dafür zirka 20 Minuten. Ich war in dieser Zeit
immer noch mit dem Papierkram des Verstorbenen
beschäftigt. Kurze Verschnaufpause zwischen 3.50
und 4.05 Uhr. Start zur zweiten Bettenrunde,
bei der neben Inkontinenzmaterialwechsel,
Intimpflege sowie Lagewechsel beim Patienten die
Infusionen an die Ständer gehängt und die
Kurzinfusionen direkt beim Patienten angeschlossen
und später wieder abgemacht werden. Heute aber
die zweite Überraschung um 4.30 Uhr im sechsten Zimmer:
ein weiterer Verstorbener. Dienstärztin anrufen,
ihr Stöhnen am Telefon belächeln, und die
Routine abarbeiten. Die Versorgung des Toten
bedeutet: Kanülen und Katheter entfernen, nochmals
Verunreigungen und Ausscheidungen beseitigen,
ihn in eine würdevolle Lage bringen, Zehenzettel
schreiben und anbringen, eventuell für Abschiednahme
seites Angehöriger Equipment vorbereiten (Kerze,
Blume, Decke), und dann - das Umfassendste -
seine Sachen zusammenräumen und erfassen, wozu
Kleidung, verpackte Lebensmittel, Hilfmittels
(u.a. Gehstützen, BIBAP-Masken, Radios), Zahnprothesen
u.v.m. gehören. Auch Dinge wie Mundpflege- und
Absaug-Sets einweichen, Infusionsständer und
-geräte säubern und wegstellen. Und und und.
Damit waren wir etwa 5.20 Uhr fertig. Nebenbei
stürzte noch ein Patient, so daß wir die augenrollende
Dienstärztin auch dahin schicken und das Ereignis
protokollieren mußten. Vorbereitungen für den
hoffentlich bald nahenden Frühdienst, der heißes
Wasser und Kaffee kredenzt bekommt. Übersichten
Essen- und Belegungspläne aktualisieren und drucken.
Et voila. Nach so einem Durchhetzen mit mehreren Überraschungen,
die ja immer ungeplant sind und daher zusätzliche
Energien und Zeit kosten komme ich stets weniger
gut herunter auf Normallevel, was Aufmerksamkeit und
Adrenalinausstoß betrifft.
[15:20]
Vor Nachtdienst 4/5. Tage ohne Alkohol: 1152.
Freitag, 8. Februar 2019
[19:24]
Zu viel Input bei zu wenig Zeit. Ich muß einen Spickzettel
machen zwecks späterer Recherche und Aufarbeitung, so u.a.
1. den Schriftsteller Philipp Weiss und sein mehrbändiges Debüt
und 2. das Projekt eines Digitalen Wörterbuches der deutschen
Sprache.
[19:21]
In der Kulturzeit das Wort "Befindlichkeitsüberprüfung" aufgeschnappt
und für reizvoll befunden.
[19:09]
Aus der beinahe täglich zu verzeichnenden Rubrik
"Zum ersten Mal gesehen /gehört /gelesen" heute
der spanische Volkstanz
Jota.
[18:55]
Hochinteressant: Forscher
machen sich verdient
um den bisher stets gescheiterten Versuch,
Insulin über den
Magen einzubringen, was die lästige Spritzerei
erübrigen würde. In Forschung aktuell gab es
dazu gestern einen
Beitrag.
[18:06]
Seitdem ich meinen Tag
beobachte,
bemerke ich, wie ich konzentrierter agiere.
Zeitkiller wie Twitter und Facebook ließ ich seit
vorgestern außen vor. Energetisch verspüre ich
einen gewissen Schub. Kurzum, das Tickern macht
immensen Spaß.
[17:37]
Meine KollegInnen wiederholt mit Hinweisen genervt,
weil ein Patient als taubstumm übergeben wurde. Daß
es gehörlos heiße und er als Gebärdensprachler
durchaus nicht stumm sei, sondern über eine Sprache
verfüge, die wir nur nicht verstehen, und es also
unfair sei, diese nicht anzuerkennen, sondern die
Stummheit aus unserer Sichtweis zu deklarieren.
[17:10]
"Die Leiche spricht dafür, daß sie längere Zeit im Wasser gelegen hat."
Der Tote ist ein Jugendlicher aus Leisnig, der,
nachdem er seit Neujahr vermißt worden war, kürzlich
aus der Mulde
geborgen wurde und der den
klingenden
Christian Morgenstern trug. Leichen sprechen offenbar
auch bei uns und nicht nur in Navy CIS zu Dr. Mallard.
[16:35]
Beim Tagesthemen Gucken je zwei Orangen und Äpfel
gegessen, die seit vielen Wochen lagern und zwar
schrumpelig, aber zuckersüß waren. Selbst Kollegen
raten mir zu mehr Obst und vor allem Licht, weil
sie einen ausgesprochenen Vitamin-D-Mangel bei mir
befürchten.
[15:40]
Vor Nachtdienst 3/5. Tage ohne Alkohol: 1151.
Donnerstag, 7. Februar 2019
[18:56]
Im Winter esse ich frisches Gemüse nur sporadisch.
Wenn rote Paprika bei Aldi in dieser Woche nur
1,59/kg kostet, ist die Wahl zuungusten von
Roter Bete, Gewürzgurken, Perlzwiebeln oder
meinen geliebten
Mixed Pickles
aus der Konserve entschieden.
[18:47]
Apropo Zeitmangel und -fresser: Die nötigen Downloads der
Audiobeiträge
des Deutschlandfunks allein nehmen 20 bis 30 Minuten
täglich in Anspruch, ohne daß ich auch nur ein Fitzelchen
davon gehört hätte. Weder Facebook noch Twitter
habe ich seit zwei Tagen angerührt.
[18:08]
Aus Zeitmangel die Recherche nach dem Schauspieler
Benny Claessens
auf freie Tage verschieben. In der Kulturzeit eben
auf ihn gestoßen und
beeindruckt.
[17:15]
Liste mit ungewöhnlichen Namen, die mir u.a. in
TV-Berichten zugerufen wurden:
Benita,
Erdmute,
von der Aa,
Reinherz,
Metta,
Joshard,
Holk (friesische Koseform älterer Namen, die mit "Hold-" oder
"Huld-" gebildet wurden = gnädig, dienstbar, treu),
Antraud,
Efthymia,
Arved von zur Mühlen,
Altfrid,
Gunhild.
[16:37]
Noch im Sachsenspiegel ein
Bericht
über die Buchfalzkünstlerin Carina Hager-Püngel in
Jesewitz bei Eilenburg, für die Eselsohren kein
Sakrileg sind. Die Buchseiten bleiben erhalten;
aus ihnen werden dreidimensionale Bilder gefaltet
oder geschnitten. Man kann diese
Kunstwerkekaufen.
[16:24]
Neben dem MDR-Sachsenspiegel allerlei kurzes
Nachgucken im Internet und Bürobestellungen für
Station. Kopierpapier geht weg wie warme Semmeln -
das Ausdrucken von E-Mails ist beispielsweise
Volkssport.
[15:21]
Von Kolleginnen erzählt bekommen. Eine Patientin saß
am Bettrand bei der Körperpflege, betrachtete
die Waschschüssel als großen Kochtopf und
warf entsprechende Zutaten hinein und spielte
Umrühren.
[15:12]
Auf Station ziemlicher Trubel. Nachdem wir in der
vergangenen Woche 10 Betten sperren mußten,
war der Patientenansturm nicht mehr zu bändigen
und die Drosselung wurde seit Montag sukzessive
aufgehoben, ohne daß zugleich das reduzierte Personal wiederaufgestockt
worden wäre, was für Unmut sorgte. Als ich gestern
Abend begann, war die Station sehr gut gefüllt und
das Pflegeaufkommen hoch. Als Bonusprogramm in der
Nacht die Bespaßung eine demente Patientin, die
partout nicht einsehen wollte, daß ihr Krankenhausbett
ihr derzeitiger Schlafplatz sei und die es vorzog,
zu einem imaginären Treffpunkt zu gelangen, an dem
sie ganz bestimmt sehnlichst erwartet würde. Ein typischer, nervenzehrender
Fall von "Hasch mich, ich bin der Patient."
[14:57]
Wunschtraum: vor einem natürlichen Tod hätte ich gerne ein natürliches Leben.
[14:48]
Vor Nachtdienst 2/5. Tage ohne Alkohol: 1150.
Mittwoch, 6. Februar 2019
[19:27]
Bei Häftlingen, die arbeiten, werden keine Sozialabgaben
abgeführt, so daß Menschen, die sehr lange in Haft bleiben
müssen, von Altersarmut bedroht sind, weil ihre Rente
dementsprechend niedrig ausfällt. Manche Betriebe lassen
gerne im Gefängnis produzieren, eben weil es so preiswert
ist. Manche JVAs werben sogar mit den durch Wegfall der
Lohnnebenkosten und Sozialleistungen niedrigen Produktionskosten.
Aldi Nord + Süd lassen im Knast arbeiten.
[19:00]
"Ich habe mich selbständig gemacht." "Und läuft gut?"
"Man merkt, daß du nicht mehr dabei bist. Die wischen doch alle nur
auf ihrem Handy herum. Keiner geht mehr innen Puff!"
("Die Protokollantin" E03)
[18:46]
Eigentlich hätte ich heute Nachmittag zur einer
verpflichtenden Dienstberatung nach Grünau auf
Station fahren müssen. Mich quälen jedoch wie
vor drei Jahren Bauchbeschwerden, die es mir
angeraten sein ließen, besser noch zu ruhen,
bevor es heute Abend zur ersten von fünf
Nachtschichten geht. Das Leben dümpelt dahin,
holpriger geht's kaum noch. Ich sollte das
Feature über das Jammern
nochmal hören.
[16:25]
Eben in einer Werbung für Hämorhoidalsalbe das Wort Medizinaltüchlein vernommen.
Medizinaltüchlein... Ich werd' nicht mehr.
[10:44]
"Rotes, feines Steinzeug" war die Vorstufe zum weißen Porzellan
in Meißen, geschaffen durch den Alchimisten
Johann Friedrich Böttger
und demzufolge auch
Böttgersteinzeug
genannt. Die Rezeptur ging verloren. Nach dem WWI
wurde in Meißen das braune Steinzeug wieder hergestellt.
Künstler wie Ernst Barlach wurden für die Plastiken
gewonnen. Zudem wurden
Münzen gefertigt,
die 1921 sogar Zahlungsmittel waren.
[0:21]
Künstliche Intelligenz in der Literatur? Mit der Software
"Qualifiction"
wurde ein Algorithmus entwickelt, mit dem
Manuskripte untersucht werden können, um gewissermaßen
vorhersagen
zu können, ob ein Text erfolgreich sein könnte. Lektoren
beispielsweise hätten eine Handhabe, in welche Manuskripte
sie noch hineinsehen sollten.
[0:14]
Vor Nachtdienst 1/5. Tage ohne Alkohol: 1149.
Dienstag, 5. Februar 2019
[21:45]
Äbtissin: "Schwester Gundula ist eher schlichten Gemüts."
Cellerarin: "Sie ist dumm wie ein Meter Waldweg." (Wilsberg E64 -
"Gottes Werk und Satans Kohle")
[21:11]
"Folgen Sie ihr und finden Sie heraus, wohin sie will.
Für eine Flasche Scotch und eine warme Mahlzeit."
"Sie hatten mich schon beim Scotch, Hochwürden!"
(Father Brown S06E02)
[17:30]
Ein Beispiel für Verarsche ist die Tatsache, daß mein
Lieblingsmagazin
Euromaxx
nun nicht mehr montags bis freitags ausgestrahlt,
sondern auf einmal wöchentlich reduziert wird.
Verkauft wird einem diese Drosselung mit "Ab
Februar wird bei uns einiges anders."
Ja, die Frequenz, ihr Spacken!
[9:11]
Freier Tag 3/3. Tage ohne Alkohol: 1148 = 164 Wochen.
Montag, 4. Februar 2019
[20:10]
"Sie kennen mich doch! Mich! Mehr als drei Leute im Raum, schon gründe ich 'n Schwarzmarkt." (Doctor Who S10E12 - Der Doctor fällt)
[16:48]
Haha, der Discounter "Mere", von dem ich hier mehrfach berichtete
und der erst vor einigen Tagen eröffnete, hat heute und morgen wegen Lieferschwierigkeiten
geschlossen.
[16:41]
"Worüber sind Sie noch bereit, die Unwahrheit zu sagen." (River S01E06)
[16:40]
Die jüngste Lange Nacht des Deutschlandfunks wurde von
Elke Heidenreich und Sven Regener
bestritten
(Audio).
[5:00]
Freier Tag 2/3. Tage ohne Alkohol: 1147.
Samstag, 2. Februar 2019
[17:17]
Ich suche Fachbegriffe für zwei Szenarien.
1. Man tut etwas, räumt etwa den Einkauf in den Kühlschrank
und sagt dabei: "So, jetzt noch die Gurke ins Gemüsefach, das
Fleisch obenhin, dann koche ich mir erst einmal 'nen Kaffee."
2. Person spricht, etwa um Frust abzulassen, in den Raum,
ohne jemanden konkret anzureden, aber doch mit der Intention,
gehört zu werden, d.h. einen Inhalt zu Gehör zu bringen.
Paßt zu einem dieser Szenarien der Begriff "performatives
Sprechen"?
[16:52] Eine meiner allerliebsten Filmszenen.
[16:00]
Retweet: "Ich gehe mit dir bis ans Ende dieser Welt!" "INS SAARLAND?!"
[15:59]
Retweet: Wir empfehlen als sicheres Passwort „GenerellesTempolimit“. Da wagt sich in Deutschland niemand dran.
[15:58]
Retweet: Es gibt zwei Möglichkeiten, in Berlin eine Strecke von zehn Kilometern innerhalb von zweieinhalb Stunden zurück zu legen. Kriechend mit drei Promille, oder fahrend mit dem Auto.
[15:57]
Retweet: In der Schule werden ja nur Bücher von verstorbenen Autoren gelesen, damit die nicht hinterher sagen können, haha, nein, DAS habe ich damit eigentlich nicht gemeint.
[15:56]
Retweet: Arzt: Wann ging es mit dem Frustessen los? / Ich: Eventuell so 1967/68. / Arzt: Sie sind 1966 geboren / Ich: Dann 1966.
[15:55]
Retweet: "Mama, warum ist Wasser flüssig?" - Bei der Geburt habe ich wohl im Delirium einen Arbeitsvertrag als Lexikon unterschrieben.
[15:54]
Retweet: Ab wieviel Zentimeter Schminkschicht kann man Kopfhörer Kabel unter Putz verlegen?
[15:53]
Retweet: Sind wir mal ehrlich, wir vermissen alle eine Person, die uns nicht vermisst.
[15:52]
Retweet: Immer die Angst, wenn man über einen Weidezaun steigt, dass man danach auf Elektroschocks im Schritt steht und man vor dem Sex immer die Autobatterie ins Schlafzimmer schleppen muss.
[15:50]
Vor Nachtdienst 3/3. Tage ohne Alkohol: 1145.
[19:00] Vorm gestrigen Nachtdienst mit Spätdienstkolleginnen.
[18:59]
Vor Nachtdienst 2/3. Tage ohne Alkohol: 1144.
Donnerstag, 31. Januar 2019
[17:36]
"Oh, du hast einen Staubsaugerroboter?" "Nein."
"Dann tragen die Ameisen das Waffeleisen raus."
[17:33]
Retweet: Ich liege nackt im Bett und esse Obst. Im 16.
Jahrhundert wäre ich gemalt worden.
[17:00]
In der frühen DDR
gab es
1950 eine
Kartoffelkäferplage,
für die man die USA
verantwortlich machte.
"Viele Hände greifen zu und nehmen aktiv am Kampf
gegen den Amikäfer teil, wie ihn die Bevölkerung
zu nennen beginnt." Bertold Brecht schrieb dann
in seinem Gedicht 'Die Ammiflieger":
"Die Ammikäfer fliegen/ silbrig im Himmelszelt/
Kartoffelkäfer liegen/ in deutschem Feld."
In der Nazizeit
hatte man, sobald ein Käfer entdeckt wurde,
die Polizei zu informieren; es gab einen Kartoffelkäfer-
Abwehrdienst (KAD), in dessen Kartoffelkäfer-Fibel
stand: "Sei ein Kämpfer, sei kein Schläfer, acht’
auf den Kartoffelkäfer! Wo du wohnst, das bleibt sich gleich,
denn er droht dem ganzen Reich. Zeig im Kampfe stets
Bewährung! Sichre unsres Volks Ernährung! Hilf, dass
man in deutschen Gauen weiter kann Kartoffeln bauen."
Andererseits gab es seit dem Ersten Weltkrieg Pläne,
den Schädling als Biowaffe einzusetzen. - In der DDR
mußten Schulkinder bis in die 60er Jahre hinein
regelmäßig zu Sammelaktionen aufs Feld. Auch für
Ostflüchtlinge wurde der Begriff "Kartoffelkäfer"
benutzt. Als Reaktion auf die ostdeutschen Berichte
über die angeblichen Kartoffelkäferabwürfe durch
"USA-Gangsterstrategen des Kalten Krieges" im Mai
1950 warf man per Ballon Pappkäfer ab, auf denen politische Sprüche gedruckt
waren und ein "F" auf der Rückseite, das nicht für
"Falschmeldung" stand, sondern für "Freiheit".
[15:05]
Vor Nachtdienst 1/3. Tage ohne Alkohol: 1143.
Eine kleine Verschiebung des ansonsten sehr stabilen
Dienstrhythmus. Ich gehe nach nur drei Nachtschichten
am Sonntag früh raus und dafür in der Folgewoche
bereits am Mittwochabend für fünf Nächte rein.
Mittwoch, 30. Januar 2019
[21:40]
Ich bin beeindruckt. In der Krimifolge der Stralsund-Serie
wird eine Frau auf einer Onkologie gezeigt, die offenbar
einen ordentlichen Port hat, in den eine Infusion tropft,
die tatsächlich nach einem Chemotherapeutikum aussieht.
Für einen Film, der keine Krankenhausserie darstellt, eine
tolle Sorgfalt. Naja, abgesehen von der Tatsache, daß
dann ein Infusiomat angeschlossen sein müßte;
stattdessen läuft die Chemo über Schwerkraft, was
nur in eine periphere Vene gestattet ist. Insofern
etwas kurzatmige fachliche Präzision.
[21:03]
"Wann hast du das letzte Mal in das Gesicht eines Menschen geschaut?"
"Gerade eben, aber es war wieder mal mit keinem Erkenntnisgewinn verbunden."
(Stralsund -
Schattenlinien)
[13:13]
130 internationale Forscher haben eine
Erklärung
zur Zukunft des Lesens abgegeben.
[13:00]
Ein katholischer Priester auf unserer Station besitzt Seltenheitswert.
Als Patient sowieso. Die Wahrscheinlichkeit ist denkbar gering.
Als Besucher beziehungsweise gerufener Seelsorger allerdings auch.
Letztens kam einer und wurde spaßeshalber gefragt, ob er eventuell
bei einem Patienten den neu implantierten Herzschrittmacher mit
Weihwasser segnen würde. Den Scherz verstand er aber nicht.
[10:38]Einer der Musikgötter meiner Jugend
[10:37]
Freier Tag 3/3. Tage ohne Alkohol: 1142.
Dienstag, 29. Januar 2019
[21:48]
Die Dokumentation
Buchenwald - Heldenmythos und Lagerwirklichkeit
"entfernt sich von der Heldensaga und dem Mythos, der in
'Nackt unter Wölfen' zementiert wurde und rekonstruiert
eine andere Lagerwirklichkeit."
[21:14]
"Kann ich vielleicht mit jemandem reden, der nicht
mit einer schwimmenden Tür in dieses Land gekommen ist?
(Family Guy - Die unglaubliche Geschichte des Stewie Griffin)
[17:47]
Inspector Barnaby hat es bereits auf
19 Staffeln
geschafft. Ich habe alle Folgen gesehen, wobei beim Festplattencrash
vor einigen Jahren leider meine mühsam erstellte Übersicht
verloren ging. Gerade gucke ich S19EO5 -
"Stolz, Mord und Vorurteil",
wo bereits im Titel spitzbübig Jane Austen hervorlugt.
Es hat lange gedauert, bis man sich an den
neuen DCI
gewöhnt hat, der in S13E08 eingeführt wurde.
[17:04]
Der russische Discounter
Torgservis
hat offenbar heute seine
erste Filiale
unter dem Namen "mere" (rumänisch für Apfel) in Leipzig
eröffnet.
Fürs Navigationsgerät:
Tauchaer Str. 260, 04349 Leipzig. Keine Regale - alles Paletti
sozusagen. Das Leipzig Fernsehen war
bereits dort.
[9:28]
Ein 54-minütiges Feature über das
Jammern.
Apropo: VIEL zu kurz...
[9:27]
Freier Tag 2/3. Tage ohne Alkohol: 1141 = 163 Wochen.
Donnerstag, 24. Januar 2019
[19:22]
Am Rosental rund um den unter Denkmalschutz stehenden
Turm der ehemaligen Propsteikirche
sollen
87 Wohnungen in 4 Wohnhäusern entstehen. Als Jugendlicher
in meiner frommen Phase ging ich mehrmals wöchentlich
dort zur Abendmesse um 18 Uhr. Der Abriß der erst Anfang
der 80er Jahre geweihten Kirche vor einigen Jahren war
mir nicht gleichgültig. Vielleicht sollte ich in eines
der nun entstehenden Wohnungen ziehen? Sehr zentrumsnah,
und mein Arbeitsweg halbierte sich!
[18:54]
Frauen machten immer schon Musik: die
Geschichte
(29 min) der Damenkapellen. /
Gedruckte Dokumente -
Warum wir immer noch auf Papier stehen. /
Feature
über einen Biobauern, der 150 Kartffelsorten züchtet. /
Bücherwürmer in Bangalore - Streifzug durch die indische Buchszene /
Schwach im Skript, gut bei den Darstellern - die
3. Staffel
von 'True Detective'.
[14:55]"Ganz oben - Die diskrete Welt der Superreichen"
ist ein
Dokumentarfilm
über die Welt der Milliardäre hierzulande.
Florian Opitz sagte im
Interview,
wie verschlossen sie ist. Während die Reichen in Rußland
eher zu Protz neigen und in Amerika Reichtum als Ergebnis
harter Arbeit gewürdigt und anerkannt ist, leben
Milliardäre in Deutscheland unter dem Radar, um einer
ständigen Neiddebatte zu entkommen.
[5:40]
Vor Nachtdienst 1/4. Tage ohne Alkohol: 1136.
Mittwoch, 23. Januar 2019
[19:00]
Winterzeit ist Noro-Zeit, denn der Virus liebt die Kälte.
Eine Infektion verläuft anfangs ziemlich dramatisch.
Selbst kontinente Patienten können neben der Fassung
auch die eine oder andere Ausscheidung verlieren, und
zwar unkontrolliert. Darum sind Inkontinenzmaterialien
solch eine tolle Erfindung. Letztens klingelte, gerade
als ich meinen Nachtdienst begonnen hatte, ein Patient,
dem gerade aufgefallen war, daß ihm noch keine
"wasserdichte Hose"
umgelegt worden ist.
[16:42]DieKanon
ist der Versuch eines alternativen Kanons für viele
Bereiche wie Kunst, Literatur, Musik, Technik und Theorie.
Die Kanon ist weiblich, ein
Gegenentwurf
und also per se alternativ.
[16:42]
Yoga ist nicht zwangsläufig mit sphärischen Klängen und
Stille verbunden. Die Norddeutsche Saskia Thode
erfanddasMetal-Yoga
und trat damit in Wacken auf.
[14:20]
Gestern stieß ich auf eine alte Daten-CD, auf der sich
noch zwei Versionen des Leipziger Bücherlei von 2006
befinden. Ich glaubte alle Archive verloren, nachdem
mir vor zirka 3 Jahren meine Festplatte gecrashed war.
Auch wenn ich nichts mehr bearbeite und schon gar nicht
erweitere, nehme ich doch einige wenige der damaligen
Rubriken nochmal online, die ich auf der
Übersichtsseite
als Archiv markiere. Beispielsweise ist an der ausufernden
Bibliografie
seit dreizehn Jahren kein Fitzelchen mehr gemacht worden.
Auch die uralte
Hermann-Hesse-Seite
hat sich wieder angefunden. Bei dem ebenso alten
Fragebogen
und den
Fragen zur Bücherliebe
könnte ich glatt wehmütig werden.
[14:19]
Freier Tag 3/3. Tage ohne Alkohol: 1135.
Dienstag, 22. Januar 2019
[19:25]
Allzugern würde ich wissen, auf wievielen Grabsteinen
mittlerweile ein "Ich bin dann mal weg" eingraviert ist.
[18:00]
Hallo, ich bin Krankenpfleger. Sie kennen mich vielleicht aus
Filmen wie "120/80 - Ist das gut?", "Ich habe nicht geklingelt!"
und "Was machen Sie in meinem Wohnzimmer?".
[17:53]
Retweet: Hallo, ich bin Auszubildender in der Altenpflege.
Sie kennen mich vielleicht durch meine größen Hits "Ich hasse Merci",
"Du brauchst mir nicht sagen, dass du den Job nicht machen könntest"
und "Mein Schlafrythmus ist total im Arsch".
[17:52]
Retweet: Hi, ich habe Depressionen. Sie kennen mich durch Antworten wie
"Ich reiße mich ab jetzt zusammen und bin ja auch selbst Schuld.",
"Ab jetzt denke ich einfach positiv.", "Danke für den Tipp mit der frischen Luft." und "Stimmt, andere sind schlimmer dran."
[17:51]
Retweet: Hi, ich bin Bibliothekar. Sie kennen mich aus keinen Filmen, weil die Bücher immer besser sind!
[17:50]
Retweet: Hi, ich bin übergewichtig! Sie kennen mich aus Filmen wie "Du könntest richtig gut aussehen", "Die Dicke sollte in der Öffentlichkeit nicht essen", "Ein bisschen Disziplin würde dir auch nicht schaden!" und "Hi, kannst du mir deine Freundin vorstellen?"
[17:44]
Das ist kein graues Schamhhaar. Das sind Spinnenweben.
[17:00]"Einsam
macht / Gedanken und Gefühle nicht teilen zu können. /
Einsam macht / Ohne Empfänger zu sein / Der verstehend und inspirierend antwortet." -
Bei Claudias Klinger
(Was einsam macht)
kommentiert:
"Ich wiederum hatte das kleine Gedicht nicht vorrangig mit Online-Dingen in Verbindung gebracht, sondern mit der Resonanzlosigkeit, mit der man im Rest des Daseins zurechtkommen muß. Aus Mangel an Alternativen, z.B. einem interessanten Leben mit interessanten Partnern und Freunden, nutzt der einsame Mensch wie ich das, was er hat, überstrapaziert es und wundert sich, warum die anderen mit ihren vielfältigen Aktivitäten nicht dergleichen tun und einen scheinbar links liegen lassen. Und dann leidet man am fehlenden Feedback auf Tweets, WhatsApps usw.
Als ich 2001 anfing zu bloggen, kommentierte ich auch viel bei anderen. Nur ist es tatsächlich so, daß ich irgendwann den Eindruck hatte, alles mehrfach gesagt zu haben und mich zu wiederholen. Das Gefühl des Hamsterrades, der Sättigung oder des Fertigseins."
[6:37]
"Diese Mönche sind wirklich eine verschworene Gemeinschaft.
Ich habe ein bißchen übertrieben und mit U-Haft gedroht,
aber mit Zellen kannst du sie nicht wirklich beeindrucken."
(Soko Wismar S13E11)
[6:22]
Ich sorgte mal wieder für Augenrollen auf Station.
Seitdem man im
Personenstand
ein
drittes Geschlecht
angeben kann, frage ich mich, ob und wann auch auf
dem Totenschein ein drittes Kreuz neben "männlich"
und "weiblich" auftauchen wird.
[4:00]
Freier Tag 2/3. Tage ohne Alkohol: 1134 = 162 Wochen.
Donnerstag, 17. Januar 2019
[20:00]
Bei der Hausärztin noch den langwierigen Infekt durchgekaut
und eine Überweisung zum HNO-Arzt mitgenommen, der sich
Hals & Kehlkopf mal ansehen soll. Der Stoffwechsel
(bei Typ-2-Diabetes) auch grenzwertig und für Stirnrunzeln
beim Therapeuten sorgend, und Schmerzen im Knie bzw. an
der Tibia seit zwei Tagen nur mal erwähnt und noch ohne
Therapieoptionen, von der Empfehlung regelmäßiger
Voltareneinreibungen abgesehen.
[19:53]
Der Tag ist sowas von für die Katz'! Zum einen verschlief ich bis weit
über Mittag hinaus alle Chancen, einen normalen Ablauf eines Tages,
wie ihn jeder normale Mensch kennt, hinzukriegen. Zum anderen
geisterte im Kopf der Quartals-Hausartzttermin um 17.30 Uhr
herum, verbunden mit allerlei Skrupeln und Aufregung.
Und dann saß ich bis 18.30 Uhr wartend in der Sprechsstunde,
war dann 5 Minuten drin und 19.05 Uhr nach einem Einkauf
(Brötchen für die Nachtwache) zuhause, wo ich bei einem
Kaffee noch ein Westart-Kulturmagazin von Oktober guckte
und nun, bis ich zur Straßenbahn los muß, noch ein paar
Kulturpresseschauen des Deutschlandfunks nachschiebe.
Alles, was einem, zusammengenommen, die Laune verdirbt,
weil nichts so richtig durchgängig genossen werden konnte,
nichts ohne innere Unruhe vonstatten ging. Ein ganz normaler
Donnerstag eben, wie immer, wenn nach drei freien Tage der
erste Nachtdienst dräut.
[15:39]
"Die Pflege ist in betriebswirtschaftlicher Hinsicht eines
Krankenhauses der Feind, der operierende Arzt der Freund." -
Da ich beim Ansehen meiner Politik- und Kurlturjournale
hoffnungslos im Rückstand bin, stieß ich eben erst auf
den
Dokumentarfilm"Der markgerechte Patient",
auf den ich wohl warten muß, bis er mal in einer Mediathek
oder bei Youtube auftaucht. Die
öffentliche Vorführung
in Leipzig im November verpaßte ich, wie ich gerade sehe.
[14:50]
Hab ich gestern doch glatt den
Tag des Nichts
verpaßt bzw. unbewußt gewürdigt, indem ich das tat,
was ich eigentlich immer tue:
nichts.
Es ließe sich freilich auch auf den 30. April warten, den
Tag der Stille.
[14:49]
Vor Nachtdienst 1/4. Tage ohne Alkohol: 1129.
Mittwoch, 16. Januar 2019
[19:23]
Da ich heute Energie und Lust auf zwei autobiografische
Notate hatte, nehme ich sie wieder
online.
[18:57]
Im Konsum in
Kleinwölkau
bekam man einmal wöchentlich am Liefertag
Ur-Krostitzer
Helles, nach dem man in Leipzig, wenn man keine Beziehungen
hatte, vergeblich dürsten mußte. Krostitz ist nur wenige
Kilometer von Wölkau entfernt und war sozusagen natürliches
Habitat der Ur-Krostitz-Biertrinker. Freilich mußte man
am Liefertag beizeiten Schlange stehen, denn die Einwohner
kamen mit ihren Wagen an, um kästenweise ihren Wochenvorrat
abzuholen. Doch meiner Oma mangelte es nie an ihrem Bier.
Da sie durch einen Klumpfuß körperlich gehandicapt war,
halfen ihr oft andere, vorzüglich die evangelische Katechetin,
die im selben Jahrhunderte alten
Pfarrhaus
lebte und über Jahrzehnte hinweg quasi eine Art Lebensgemeinschaft
mit ihr hatte; denn man sah sich zigmal am Tag, betete zuweilen sogar
zusammen, half sich, tauschte sich aus. Diese motorisierte
Katechetin besorgte immer wieder Einkäufe. Vor ihr wirkte
noch ein Pastor im Ort, der mit seiner Familie im Pfarrhaus
wohnte. Dessen Klo im Haus war uns verwehrt; wir mußten quer
über den Hof ins Gartenplumpsklo gehen, eine Herausforderung
für mich als Kleinkind, wenn man sich mit Taschenlampe
behelfen mußte und sowieso Angst vor allen Geräuschen und
noch viel mehr vor den Spinnen hatte. Fließend Wasser
gab es erst Mitte der 80er! Bis dahin wurde mit Wassereimer
hantiert und Wasser von einer
Pumpe im Hof
geholt. In den Abwassereimer pinkelte man des Nachts.
Nach dem Pastor kam, wie gesagt die Katechetin, und
Wölkau gehörte fortan zur Kirchgemeinde Krippehna,
wo Pfarrer
Friedemann Steiger
wirkte, den ich als imposanten Mann in Erinnerung habe;
man begegnete sich logischerweise regelmäßig, wenn man
in einem
Pfarrhaus
lebte und die Kirche nur 20 Schritte entfernt ist.
Bei dieser handelt es sich um die so genannte
Gellertkirche,
die aus dem 12. Jahrhundert
stammt.
"Hier hatten die
Superintendenten des Kirchenkreises Eilenburg über
Jahrzehnte ihren Sitz, da es hier das
meiste Pfarrland
und somit das beste Gehalt gab. Der Dichter Christian
Fürchtegott Gellert hielt sich einige Male im Pfarrgarten
Großwölkau auf." Der Pfarrgarten, das große Grundstück,
war bis in mein Erwachsenenleben hinein ein Ort der
Freude, der Erholung, der Entspannung. 1994 verbrachte
ich als 28-Jähriger einen schier nie enden wollenden
Urlaub dort und las rund ein Dutzend Bücher im Garten,
der mir als Kind auch durch Himbeerorgien zusagte
und heute leider
verwildert
ist.
[11:37]
Meine halbe Kindheit verbrachte ich bei meiner Oma
auf dem Dorf.
An ein Detail erinnerte ich mich eben. Zum Frühstück
gab es für mich
Muckefuck
(im nu)
und zwei Brötchen. Selbstgemachte Marmelade gab es zwei
Sorten. Obst aus dem Garten wurde eingekocht und zu
Marmelade verarbeitet. Stachelbeeren, Erdbeeren, rote
und schwarze Johannesbeeren, Kirschen, Aprikosen.
Die Besonderheit bestand darin, daß meine Oma als
mittleren Aufstrich keine Butter oder Margarine
nahm, sondern Quark. Meine gesamte Kindheit hindurch
genoß ich also die spezielle Frische eines Quark-Marmelade-
Brötchens. Daß man zum Frühstück auch anderes essen
kann als Süßes, lernte ich erst als Jugendlicher,
wenn wir mit der "Jugend" (Kirche) auf Reisen waren.
Die Brötchen waren nicht täglich frisch, sondern
entweder aus dem Dorfkonsum oder vom Bäcker, die sich
beiden im entfernteren Dorfteil (Kleinwölkau) befanden
und erradelt werden mußten. In
Großwölkau
selbst gab es zu meiner Zeit nur, als ich Kleinkind
war, ein Tante-Emma-Laden bei einem Bauern, der von
zwei Frauen geführt wurden. Das wirkte heute wohl
allzu klischeehaft: winziger Verkaufsraum, die
Frauen mit dem Bleistift hinter dem Ohr, die Rechnung
auf dem Zettel geführt, Bonbons aus dem Glas, Enten
und Hühner auf dem Hof. Kurzum, herrliche Erinnerungen.
[11:03]
Der Weimarer Tatort ist in seiner Skurrilität
graduell kaum vom Münsteraner zu unterscheiden.
Mittlerweile mir genauso lieb wie dieser. Die
Kommissarin Dorn telefoniert mit ihrer Schwiegermutter
und würgt das nervige Gespräche wie folgt ab:
"Ja du, ich muß Schluß machen. Die
Anna-Amalia
brennt schon wieder."
(Tatort E1078: Der höllische Heinz)
[10:52]
"Der alte Weber. Ich erinnere mich. Parteikader... Der hat dem Bezirkssekretär die Rosette gelutscht."
(Tatort E1078: Der höllische Heinz)
[9:48]
Der
Lipsi
- das "Kind der leichten Muse" -
ist 60 Jahre alt geworden und sicher nur noch
älteren Semestern in
Erinnerung.
Als von der Messestadt Leipzig ausgehende
Kuriosität
der DDR aber allemal erinnerunsgwürdig. Die Tanzschule
Seifert, hier allen ein Begriff, feiert heuer seinen
100. Geburtstag.
Übrigens war ich wohl einer der wenigen, wenn nicht
der einzige aus meiner Klasse, der nie Tanzstunden
genommen hat.
[8:53]
Wenn der Abfluß mal verstopft ist... oder du aus
irgendeinem Grund einen
Handwerker rufen
mußt:
"Ein fremder Mensch wird deine Wohnung betreten
und sich über unbestimmte Zeit in deinen Privaträumen
aufhalten. Noch dazu wird er - oder sie - anstrengende
Arbeit verrichten, du wirst zitternd daneben stehen
und nicht wissen, wie du dich verhalten sollst.
Musst du wirklich andächtig in der Nähe bleiben,
für den Fall, dass du ihm irgendwie behilflich sein
musst? Könntest du das überhaupt? Will der das?
Störst du? Fühlt der sich beobachtet? Will der
was trinken? Bist du ein Kontrollfreak? Kriegst
du gleich Schimpfe?"
[8:28]
Freier Tag 3/3. Tage ohne Alkohol: 1128 = 37 Monate.
Dienstag, 15. Januar 2019
[20:25]
In meinem
Supersonderladen
ein Kuriosum entdeckt. Gouda-Scheibenkäse in Form
eines Weihnachtsbaumes in einer 150-g-Packung.
Nur weil sich einer den Spaß erlaubt hat, den Käse
in solch eine Form zu bringen, wird er jetzt
verramscht; denn die Packung bekam ich für 50ct.
Ein anderes Schnäppchen war Emmentaler Käse, den
es bekanntlich im Supermarkt für EUR 2,69 pro
400-g-Packung gibt. Ich bekam in meinen Lieblingsladen
2 x 400 g für zusammen EUR 2,20.
[19:21]
In der Serie
"Ein Wunder"
geraten anhand einer
Blut weinenden Marienstatue immer mehr Menschen
in deren
Bann.
Die Serie gibt es
auf arte.
Wenn man den
Lorbeeren
glaubt, die in den Medien verteilt werden, lohnt
sie sich. "Letztlich gehe es in der Geschichte um die
Suche nach Spiritualität in einer Gesellschaft, die
keine Werte mehr kennt." Dank der Zusammenarbeit des
Tools "MediathekView" mit dem JDownloader habe ich die
acht Folgen der Miniserie ruckzuck auf der Festplatte.
[19:04]
Obdachlosigkeit ist ein komplexes Problem mit
vielen Aspekten.
[13:49]
In "The Handmaide's Tale" nennt man Homosexuelle Geschlechtsverräter.
Ich liebe die umständliche Sprache, die das Groteske
dieser Diktatur unterstreichen soll.
"Ihr habt euch sicher viel zu erzählen!"
"Uns wurde gutes Wetter gesandt."
"Ja, das ist wahr. Lob sei dem Herrn!"
[12:39]
Nach dem
Nachfolger"Die verschwundene Familie"
mit Heino Ferch und
Barbara Auer
sah ich gestern
"Tod eines Mädchens"
von 2015, das noch mehr an die britische Serie "Broadchurch"
erinnert. Eine wirklich gelungene deutsche Produktion mit
ähnlich schleppendem Erzählfluß, den man aus Serien wie
"True Detective" und "The Handmaide's Tale" kennt und an
den man sich erst gewohnen mußte. Der ZDF-Zweiteiler
ist bis Juni
in derMediathek
abrufbar bzw. herunterladbar ist.
[12:19]
Die dritte Staffel "True Detective" ist angelaufen.
Glaubt man den
erstenEinschätzungen,
darf man sich darauf freuen, daß die Schlappe der zweiten überwunden
ist und an die starke und stilbildende erste angeknüpft
wird. Ich jedenfalls freue mich wie Bolle, warte mit dem
Anschauen jedoch auf alle Episoden; denn Binge Watching
ist ja das neue Ding und im Fall einer solch suggestiven
Serie sicher nicht die schlechteste Idee.
[12:11]
Neue Entwicklung in Sachen
Torgservis,
des russischen Discounters, der in Ostdeutschland
Fuß fassen
will und sich als Konkurrenz zu Lidl und Aldi
sieht. Der Umbau für die
erste Filiale
in Leipzig ist noch gar nicht abgeschlossen, da
plant die Kette bereits eine
zweite in Zwickau.
Offenbar hat man sich auf den Namen "mere" einigen
können.
[12:05]
Freier Tag 2/3. Tage ohne Alkohol: 1127 = 161 Wochen.
Montag, 14. Januar 2019
[19:57]
Die katholische Kirche hält an Latein als ihrer
Sprache fest und
erfindet
(mp3)
auch ständig neue Wörter, um aktuelle und moderne Geschehnisse
und Gegebenheiten ausdrücken zu können. Einige Wörter:
"instrumentum computatorium" (Computer), "litterae
electronicae" (E-Mail), "lampada electrica" (Glühbirne),
"acetaria aringorum" (Heringssalat), "tabernae potoriae minister" (Barkeeper),
"puerorum amans" (Pädophilie). Die dafür zuständige vatikanische
Kommission nennt sich
Pontificia Academia Latinitas.
[16:12]Neue Mauern
(mp3 / 30 min)
in der Festung Europa. "Ein
Essay
über den Bewusstseinswandel der Menschen, Gedanken über Beton
und Stahl und die Radikalisierung unserer Rhetorik."
[15:59]
Nach Nachtdienst 4/4 = Freier Tag 1/3. Tage ohne Alkohol: 1126.
Sonntag, 13. Januar 2019
[16:20]
Vor Nachtdienst 4/4. Tage ohne Alkohol: 1125.
Donnerstag, 10. Januar 2019
[13:11]
Eigentlich soll man nicht mit Essen spielen. Diverse
Künstler taten es dennoch und
kreierten
mit ihrem Fotobuch
"Bauschmaus"
ein "kulinarisch-architektonisches Rätselbuch".
[12:53]
Sammelsurium:
Interview
mit Dietmar Dath: Frankenstein heute - Künstliche Intelligenz / Eine
Kulturgeschichte
des Dienens (29 min) /
Das Magazin "Zeitfragen" über den
Januaraufstand
(20 min) 1919 / Los Angeles
und/oder
San Francisco? (25 min) / Wissenschaftliche
Edition
der Reden Hitlers. /
Wissenschaftsmeldungen /
Medienglosse: Ribérys saftiges Steak-Posting. /
Schlafstörung ist
nicht gleich
Schlafstörung. /
Gespräch
mit Harald Schmidt über die Zukunft des Fernsehens.
[12:52]
Eine Diskussion zum Thema
Pflegenotstand
(68 min) innerhalb der Sendereihe
Länderzeit
des Deutschlandradios.
[10:54]
Vor Nachtdienst 1/4. Tage ohne Alkohol: 1122.
Mittwoch, 9. Januar 2019
[18:46]
"Ich habe mich nicht mit Ihnen gelangweilt" ist vielleicht auch nicht das schlechteste Kompliment.
[18:24]
Die arte-Mediathek
hält
fünf frühe Filme von Alfred Hitchcock bereit: "Der Weltmeister" (1927), "Der Mann von der Insel Man" (1929), "Erpressung" (1929), "Mord - Sir John greift ein!" (1930) und "Endlich sind wir reich" (1931).
[18:00]
Der ZDF-
Zweiteiler"Die verschwundene Familie"
nimmt Anleihen an der überaus erfolgreichen britischen
Serie "Broadchurch", von der ich zwei der drei Staffeln
bereits gesehen habe. Ein von einer Klippe gestürzter
Toter, dessen Ehefrau und Tochter spurlos verschwunden
sind, zwei Ermittler, die sich zoffen, eine kleine
Gemeinde mit vielen Geheimnissen. Die Ermittlerin
(Barbara Auer)
ist ebenso wie im britischen Pendant eine Nachbarin der
Familie, die im Fokus des Dramas steht. Als Drehort für das
fiktive Nordholm gilt das Städtchen Lütjenburg bei Plön
in Schleswig-Holstein.
[14:54]
"Laut der Wikipedia ist die Komfortzone (...) nur ein
Begriff der Populärpsychologie, das ist schon einmal
eine wunderschöne Begriffsbeleidigung, die nicht in
jeder Fachrichtung klappt."
(Maximillian Buddenbohm)
[13:55]
Herrlich verschrobene Momente beim Schweiz-Tatort
"Friss oder stirb" (E1077).
Der Geißelnehmer fordert eine
sechsstellige Summe von seinem ehemaligen
Arbeitgeber als Ersatz für den Verdienstausfall
bis zur Rente in 20 Jahren. Dieser rechnet diese
Summe kaltblütig um die Inflation für diesen Zeitraum auf.
Zweitens der vom gefangen gehaltenen Kommissar
abgesetzte Notruf an die für die Alarmanlage
zustände Sicherheitsfirma, die zunächst einmal,
genervt von den dauernden, von Vögeln verursachten
Alarmen, das Paßwort verlangt.
[12:07]
Als ich am Samstag früh auf die heimwärtige S-Bahn
um 6.27 Uhr wartete, saßen da zwei junge Leute, die,
wie ich ihrem Gespräch ablauschen konnte, in einem
Escape-Room waren. Just am Tag zuvor waren in Polen
fünf junge Mädchen bei einem solchen Spiel ums Lebens
gekommen. So nach und nach merke ich mein Alter doch.
Ich kenne weder die heutigen Schauspielstars noch die
angesagten Musiker und schon gar nicht die Influencer
und durch Youtube bekannt Gewordenen. Und daß das Alter
dabei eine Rolle spielen muß, merkt man daran, wie
egal einem das inzwischen ist. Musikalisch prägten
mich die 70er, obwohl ich meine Pubertätsjahre in den
80ern verlebte, die mir größtenteils aber auf den Sack
gingen. Der ganze Synthie-Pop war nichts für mich.
Erst später entwickelte sich eine Art Reminiszenz,
die mich die damalige Musik JETZT gar nicht so übel
finden läßt, so daß ich heute Youtube auch bemühe,
um Depeche Mode & Co zu hören. Jedoch fehlt mir
zur Musik der Jetztzeit absolut der Draht und läßt
mich leiden, wenn ich mit jungen Kolleginnen Dienst
habe und sie über das nächtliche Radioprogramm verfügen.
[10:06]
Freier Tag 3/3. Tage ohne Alkohol: 1121.
Dienstag, 8. Januar 2019
[18:03]
"Die Liberalen haben einen Zustand erreicht, den Rettungskräfte 'Stabile
Seitenlage" nennen." (Berliner Morgenpost)
[10:31]
Freier Tag 2/3. Tage ohne Alkohol: 1120 = 160 Wochen.
Montag, 7. Januar 2019
[20:00]
"Die Bibel? Staller, wenn Sie darin nach Mordmotiven suchen,
kommen Sie aus dem Ermitteln nicht mehr raus."
(Hubert und Staller: Die letzte Ruhe)
[19:54]
"Zyankali ist Blausäure, die sich an's Hämoglobin bindet
und die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn abschneidet."
"Da bräuchte man bei Hansi gar kein Gift."
(Hubert und Staller: Die letzte Ruhe)
[15:55]
Ein ganz scheußliches und trauriges
Vorkommnis.
Das Kind wurde in unserer Notaufnahme vergeblich reanimiert.
Der gut zwei Dutzend umfassende Familienclan (Sinti und/oder
Roma, angeblich aus Frankreich) verursachte immense Aufregung
und Irritation sowohl bei den Patienten als auch beim Personal. Die Polizei
mußte schließlich für Ruhe sorgen. Auf Facebook wurde
diskutiert, ob es ratsam war, daß die Familie selbst das
verletzte Kind zu uns brachte. Der Rettungsdienst hätte
zumindest gewußt, daß man ein verletztes Kind mit Polytrauma
in die Notfallaufnahme des Diakonissenkrankenhauses fährt
und nicht zu uns nach Grünau.
[15:45]
Nach Nachtdienst 2/2 = Freier Tag 1/3. Tage ohne Alkohol: 1119.
Sonntag, 6. Januar 2019
[18:15]
Auf der Nachbarstation fängt demnächst eine Dauernachtwache an,
so wie ich seit 2012 Dauernachtwache für unsere Station bin.
Hintergrund ist, daß neuerdings auch auf einer Kardiologie zwei Nachtdienste
besetzt sein müssen. Eine Erleichterung für die Kollegen nebenan,
mit denen ich jahrelang zusammen arbeitete, weil durch mehrere
Umstrukturierungen seit 2012 die Kollegschaften durcheinandergewirbelt
wurden und wir zeitweise gar eine einzige Riesenstation mit
72 Betten waren. Wir sind uns alles in allem enger verbunden.
Mit einigen KollegInnen arbeite ist seit den 90er Jahren
zusammen. Und niemand weiß, was die Zukunft bringt, ob und
wie sich das Personalkarussel noch drehen wird.
[16:42]Mudlarks
suchen in der Themse nach Strandgut.
Jahrhundertelang wurde Dinge in den Fluß geschmissen.
Schatzsucher wühlen bei Ebbe nach
Fundstücken.
[16:37]
Vor Nachtdienst 2/2. Tage ohne Alkohol: 1118.
Freitag, 4. Januar 2019
[21:57]
30-minütiges literarisches Feature über
Erste Sätze.
Früher hatte ich eine zeitlang ein Weblog mit ersten Sätzen.
Damals, als ich noch lesen konnte.
[20:52]
Innerhalb der Sendereihe
"Wortwechsel"
eine
Diskussionsrunde
(54 min) über unsere Sanierungslücken - über marode
Infrastruktur und Investitionsstau.
[12:00]
Bis gestern ging die Krankschreibung. Auch wenn ich
nicht behaupten kann, gesund und sorgenfrei zu sein,
muß ich es auf einen Arbeitsversuch ankommen lassen.
Dafür spricht, daß mein Dienstplan durch die Feiertagsverschiebungen
zufällig nur zwei Arbeitstage anzeigt: Samstag + Sonntag.
Gesundheitlich ist etwas ist ganz und gar nicht in
Ordnung, aber schwer faßbar. Ich fühle mich immer
noch grippig, geschwächt und schwindlig. Falls es
nicht geht, muß ich am Montag wieder zum Arzt.
Als dauerdepressiver Mensch bin ich an ein niedriges
Level gewöhnt. Zustände, in denen ich mich wohlfühle,
ohne Beklemmung bin, in denen ich nicht ständig jammere
und wehklage und schwarz sehe, sind mir seit 20
Jahren nicht mehr bekannt. Deswegen läßt sich derzeit
schwer abschätzen und kalkulieren, was mit mir los
ist, ob es nicht hundertprozentig psychischer Genese
ist oder ob nicht eventuell doch eine physische Ursache
vermutet werden kann. Den Schwindel, die Halsbeschwerden
und, was ich bisher noch nicht, auch nicht der Ärztin
gegenüber, erwähnte, Schmerzen an einer bestimmten
Stelle der Zunge bilde ich mir nicht ein. Als
psychosomatisches Wrack wird man durch Mediziner,
wenn auch hinter vorgehaltener Hand, belächelt und
nicht ernst genommen. Leider ist, seitdem ich in der
Onkologie arbeite, als verwirrendes Element eine
Kanzerophobie
dazu gekommen. Auf gut Deutsch: stimmungsmäßig leide
ich zurzeit aufgrund der Halsbeschwerden entweder an
Kehlkopf- oder Schilddrüsenkrebs bzw. aufgrund der
Zungenschmerzen an Zungenkrebs bzw. aufgrund des
Schwindels und der Schwäche an einem Hirntumor.
Immer wenn, wie auffäligerweise im vergangenen Jahr
einige Prominente zwischen 50 und 60 sterben, sehe
ich mich als Nächsten, und zwar zunehmend ohne Panik.
Ich bin so müde und erschöpft, daß mein Lebenswille
verflacht und sich verflüchtigt.
[11:46]
Frei 1/1. Tage ohne Alkohol: 1116.
Donnerstag, 3. Januar 2019
[22:29]
Theodor Fontane war Romancier und Journalist und wäre
laut
Literaturwissenschaftler Peer Trilcke heute vielleicht TV-Serienautor.
[22:25]
"Der Kommunikationstrend
Storytelling
(Audio)
wird nicht nur im Journalismus kontrovers diskutiert. Wissenschaftler warnen etwa auch davor, komplexe Zusammenhänge zu unterhaltsam zu vermitteln."
[19:26]
"Ich weiß dummerweise ihren Mädchennamen nicht mehr.
Irgendwas mit Proll, aber das ist keine Erinnerung,
sondern meine Meinung über ihre Eltern." (No Offence S03E03)
[17:27]
"Was ist Botulin?" "Eine schwache Dosis glättet deine Krähenfüße.
In größerer Menge steht's auf der Wunschliste jedes Diktators."
(No Offence S03E02)
[17:20]
Einer der beiden Leser dieser Miszellen dringt darauf, daß
ich weniger Witze und Sprüche notiere und stattdessen mehr Infos
und Links zu Sendungen wie in den vergangenen Tagen. Leider
kann ich dem nicht entsprechen, indem ich auf die witzigen
bzw. von mir so empfundenen witzigen Teile verzichte.
Ich bin genuin albern veranlangt und erfreue mich speziell
an Bizzarrem, sprachlich Verquerem, Nonsens und Kreativem.
[17:08]
"Standard-Neonazi-Tapete und die Möbel meiner Oma - das ist er!" (No Offence S03E02)
[14:28]
Trauerarbeit in Japan sieht in diesem technikaffinen Land
gewöhnungsbedürftig
aus. Die japanische Künstlerin Etsuko Ichichara bedient sich
in ihrem
Digital Shaman Project
der
Roboter
für
Trauerarbeit.
Ante mortem geführte Videos verleihen dem Roboter die
Stimme und Gestik des Verstorbenen, dessen Konterfei
(3D-Maske) ziert die Maschine.
[11:50]Interview
(Audio / 23 min)
mit dem evangelischen Theologen Volker Leppin
über den "Fremden Freund Franziskus", womit der
Heilige Franziskus gemeint ist und nicht der
gegenwärtige Papst.
[10:10]
Der russische Discounter
Torgservis
will
Ende Januar
im Leipziger Norden im seit 2017 leerstehenden Aldi-Markt
im Einkaufszentrum 'Treff Portitz' eine
Filiale
eröffnen. Es gibt allerdings Trouble. Gegen Benennungen
wie "Centwelt" und "Mere" erhoben Firmen mit ähnlichem
Namen Einspruch. Zudem gebe es
Startschwierigkeiten
bei der Lieferung und Installation der Filiale.
Aldi & Co wird's freuen, kommt doch so die
Konkurrenz etwas später als geplant.