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Bereich: Selbsterlebensbeschreibung (4)
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Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet
- beispielsweise Getwittertes - diese kleinen Notate
sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser
Stelle selbst Erlebtes, Gedachtes & Gefühltes.
Die Penetranz sozialer Plattformen. Seit fünf Tagen war ich nicht
bei Facebook eingeloggt. Und obzwar ich mich auch auf dem Smartphone
abgemeldet habe, werde ich beinahe stündlich mit Lockmeldungen
bombardiert: "User/in XYZ hat ein Bild hinzugefügt." /
"Sie, Markus, haben einen neuen Freundschaftsvorschlag." /
"User/in XYZ hat ihrem/seinem Status etwas hinzugefügt."
Subtiler Psychoterror. Ich bringe es dennoch nicht übers
Herz, das Konto zu deaktivieren oder gar zu löschen, weil
ich dann von den humorvollen und witzigen Fundstücken
abgeschnitten wäre, die meinen Alltag aufhellen, weil
ich nie müde werde und mich lustige Einlassungen stets
ohne Abnutzungserscheinungen von neuem erheitern. (10.6.2019)
Über Jugendfreunde:
"Irgendwann waren die anderen nur noch Namen, zu denen man keine neue Telefonnummer mehr hatte."
(Mitzi Irsaj) -
Ich glaube, es geht allen so. Es ist eine gesellschaftliche, biografische
Konstante.
Retweet: Wie weit soll das mit der political correctness noch gehen?
Irgendwann darf man ja überhaupt niemanden mehr hassen!
Der
Tod
einer 17-jährigen Niederländerin verschlägt mir immer
noch die Sprache. Sie war psychisch nach mehrfachem Mißbrauch
schwer traumatisiert und versuchte sich seit Jahren das Leben
zu nehmen. Ín einer "End-of-Life"-Klinik in den Niederlanden
starb sie,
nachdem sie zuvor legale Sterbehilfe eingefordert hatte.
Anderen Abgaben
zufolge hungerte sie sich zuhause zu Tode.
Retweet: Natürlich darf man Witze über dumme Menschen machen.
Die gehören schließlich keiner Minderheit an.
"Es ist mir manchmal, als wäre ich schon aus meinem Körper
abgereist und käme nur manchmal wieder nach Hause,
die notwendigsten Geschäfte zu besorgen."
Charlotte von Stein an Karl Ludwig von Knebel.
Außerem schlug sie als ihre Grabinschrift vor:
"Sie konnte nichts begreifen, die hier im Boden liegt,
Nun hat sie's wohl begriffen, da sie sich so vertieft."
Obschon ich in Sachen Humor ziemlich sensitiv bin,
gelingen mir eigene Scherze selten. Beim Begriff
"Altmark" (anläßlich des Winckelmannmuseums in
Stendhal) schoß mir "KnochenMARK(spende)" durch den
Kopf. Eine haltbar-witzige Verknüpfung kriege ich
partout nicht hin. Ob man Cartoonisten mit solchen
selbst nicht endgefertigten Ideen auf den Scherzkeks
gehen könnte?
Ein Kollege macht sich lustig, wenn ich ältere Sendungen
gucke: Sachsenspiegel von vor einer Woche beispielsweise.
Dabei ist es ein interessanter Blickwinkel, wenn man
nicht Tagesaktuelles sieht. Einstige Aufreger lassen sich
besser einordnen, Umstände repetieren, die man fast
vergessen hat, weil sich medial stets das Neueste in den
Vordergrund drängt und somit Wichtiges verdrängt. Über
Venezuela sah ich seit Tagen nichts mehr in den Nachrichten.
Natürlich ist es - selbst mir kommt es so vor - schon
strange, wenn mir in einem NDR-Kulturjournal vom Dezember
ein Bericht über die Vorweihnachtszeit über den Weg läuft.
Gerade gucke ich ein auslandsjournal von Ende November.
Glücklicherweise ist der Brexit darin nach wie vor
brandaktuell, so daß ich das Gefühl des leichten Verschobenseins
dieses Mal nicht verspüre.
"Je weiter der Abstand zur Kirche ist, desto besser geht's mir."
(Frontal 21 zum Mißbrauch innerhalb der Katholischen Kirche)
9:18 Uhr wurde mir ein 24-Stunden-Blutdruckmeßgerät (= LZ-RR)
umgeschnallt. Nicht zum ersten, sondern zum fünften oder
sechsten Mal im Leben. Die Feinheiten regen mich
klaro
wiederum auf, denn eine inverse Programmierung gibt es nicht.
Das Gerät mißt tagsüber alle 15 Minuten und nachts alle 30.
Für mich sollte es aber umgekehrt sein, d.h. mich jetzt nur
alle 30 Minuten quälen und dafür nachts während meiner
Schicht häufiger messen. Offenbar gibt's im Kapitalismus
doch nicht alles. (23.5.2019)
Gestern mit Freunden in der
Gosenschenke
gewesen. Ein Glas Wasser kostete EUR 3,60! Die haben
doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! Auf dem Weg zur
Arbeit wie fast täglich noch bei Aldi am HBF einkaufen
gewesen. Plötzlich drückte die Blase. Gewöhnlich steige
ich dann in die nächstbeste S-Bahn ein, um die Toilette
zu benutzen und steige dann nach zwei Haltestellen
im Citytunnel in die Gegenrichtung und bin innerhalb
weniger Minuten wieder am Ursprungsort. Gestern aber
fuhren überhaupt keine S-Bahnen.
Pinkeln am HBF kostet übrigens 1.- Euro.
Für euch getestet! (18.5.2019)
Retweet: Ich werde mit meinem Gehirn nur Frieden schließen, wenn es sich bei mir entschuldigt.
"Ich bin mit meinem Leben glücklich so, wie es ist." "Das klingt ja wie ein Hilfeschrei."
(Futurama S01E04)
Aufgeschnappt: "Wenn es einen Gott da oben gibt, dann ist er mir zu unaufmerksam".
"Ihr seid noch nicht im Ansatz wütend genug für das, was falsch läuft." (Sascha Lobo)
Zum Tragen kommt Einsamkeit, wenn man weniger als 5 enge
Bezugspersonen hat. Wissta Bescheid! Die Begriffe Einsamkeit
und Alleinsein tauschten übrigens ihre Bedeutung / Wertung.
Heute wird Einsamkeit negativ konnotiert, während Alleinsein
eher neutral definiert wird. Im 19. Jahrhundert
hatte Einsamkeit einen eher positiven Leumund im Sinne
von Einkehr, Abgeschiedenheit. In der vorhin verlinkten
Sendung sagte der Freundschaftsforscher auch, daß Einsamkeitsklagen
hierzulande unüblich seien und deshalb vermieden würden,
in lateinamerikanischen Ländern durchaus möglich. Dort
würden sie sofort Hilfsangebote evozieren. (21.3.2019)
Zum Tragen kommt Einsamkeit, wenn man weniger als 5 enge
Bezugspersonen hat. Wissta Bescheid! Die Begriffe Einsamkeit
und Alleinsein tauschten übrigens ihre Bedeutung / Wertung.
Heute wird Einsamkeit negativ konnotiert, während Alleinsein
eher neutral definiert wird. Im 19. Jahrhundert
hatte Einsamkeit einen eher positiven Leumund im Sinne
von Einkehr, Abgeschiedenheit. In der vorhin verlinkten
Sendung sagte der Freundschaftsforscher auch, daß Einsamkeitsklagen
hierzulande unüblich seien und deshalb vermieden würden,
in lateinamerikanischen Ländern durchaus möglich. Dort
würden sie sofort Hilfsangebote evozieren. (21.3.2019)
Im Rahmen der Diskussion um Künstliche Intelligenz:
"Gibt es einen Gott?" "Noch nicht."
Ein Anzeichen dafür, daß ich älter werde, ist die Tatsache,
daß ich viele Dinge nicht mehr verstehe und verstehen will.
Kryptowährungen wie Bitcoin beispielsweise. In den Nachrichten
des Sachsenspiegel kam die Meldung, daß ein Energiedieb in
Polen gestellt wurde, der in seinem Büro ein Jahr lang
Bitcoins herstellte und dabei die kommunale Energieversorgung
anzapfte und diese um mehrere Tausend Euro prellte. Ich begreife nur
eben die Grundlagen nicht und warum so viel Strom dabei drauf
geht. Und will es gar nicht mehr wissen. (17.3.2019)
Stolz bin ich auf die Tatsache, daß ich mich während der
letzten vierzehn Tage bei WhatsApp zurückgehalten habe,
auch wenn ich gegen die Impulse, etwas zu posten,
heftig und andauernd ankämpfen mußte und muß. Ich stoße
eben tagtäglich auf so viele lustige Sprüche und Bilder,
daß ich sie gerne mit jemandem geteilt hätte. Alleine
lachen ist dermaßen trostlos, daß es einem im Halse
kratzt. (13.3.2019)
An diesen Filmen aus vergangenen Jahrzehnten schätze ich die Kleinigkeiten,
die man nebenher mitbekommt. Ich erinnere mich an einen Don-Camillo-Film,
durch den klar wurde, daß damals in Italien noch Linksverkehr
bestand. Und beim Stoever-Krimi von 1984 wird in einer Kantine
mitten im mittäglichen Hochbetrieb munter während des Essens
geraucht. Im November 1989, vierzehn Tage nach Maueröffnung reiste
ich zum ersten Mal in den Westen und gleich für 7 Tage nach
Hattingen und staunte dort nicht schlecht, wie verraucht
ein Sozialamt gewesen war. (13.3.2019)
Dieser Katalog
von Beyhan mit 1000 Fragen an sich selbst macht in der Blogosphäre
die Runde, was ich zum Anlaß nehme,
mitzumischen / mitzuantworten.
Angesteckt hat mich
Liisa,
die seit einigen Wochen auf denselben Fragezug aufgesprungen
ist.
Schon ein bißchen beklemmend
zu sehen,
daß, bevor ich auch nur mit etwas Substianziellem
beginnen kann (in meinem Fall lege ich mit dem
oder den arte-Journalen los), fast eine Stunde
verrinnt. Heute 15.20 Uhr aufgewacht und 16.15
Uhr das arte-Magazin von gestern. Von daher kein
Wunder, daß mir der Tagesbeginn stets so zähflüssig
erscheint und mich dieses langsame In-Gang-Kommen
nervt. (18.2.2019)
Viel disziplinierter bin ich, seitdem ich meinen Tagesablauf
festhalte. Neben der rein mechanischen Mühe wird ein
Nachdenken und Abwägen generiert, welches mir dazu verhilft,
bestimmte Dinge im Blick zu behalten und andere bewußt
zu meiden. Bei Facebook war ich seit Mittwoch nicht eingeloggt.
Und eine Euromaxx- und Kulturzeit-Sendung hätte ich an
einem Montag nach dem Nachtdienstzyklus kaum geschaut,
sondern mich wie verrückt auf die nächstbeste Serienfolge
gestürzt. (11.2.2019)
Perfektionisten brauchen Zeitfenster und Regeln.
Dies kann ich bestätigen. Mir tut die bewußtere
Wahrnehmung meines Tages und Tuns sehr, sehr gut.
Viele kleine Fakten und Wissensbrocken, die sich
beim Sehen und Hören der verschiedenen Sendungen
ansammeln und, wenn ich sie nicht sofort notiere,
verloren gehen, vergessen werden, so daß ich nun
testweise ein Notizbuch mitschleppe und hoffe,
den einen oder anderen Fakt später nachrecherchieren
und ggf. in den Miszellen präsentieren zu können.
Als wir eine Stellenanzeige in der Zeitung entdeckten,
bei der in Klammern ein (d/m/w) angegeben war, fragte
eine Kollegin, was das "d" bedeute und entrüstete sich,
nachdem ich erklärt habe, daß es für "divers" stünde,
der neuen, dritten Geschlechtsangabe: "Eine Frechheit,
das so zu setzen. Wir waren doch zuerst da!"
In einem Beitrag über
"Astrid"
erinnerte ich mich, wie ich als Kleinkind meine
Mutter, nachdem ich oft lange bei meiner Oma
gewesen war, Tante genannt habe.
Beim Tagesthemen Gucken je zwei Orangen und Äpfel
gegessen, die seit vielen Wochen lagern und zwar
schrumpelig, aber zuckersüß waren. Selbst Kollegen
raten mir zu mehr Obst und vor allem Licht, weil
sie einen ausgesprochenen Vitamin-D-Mangel bei mir
befürchten. (8.2.2019)
Im Winter esse ich frisches Gemüse nur sporadisch.
Wenn rote Paprika bei Aldi in dieser Woche nur
1,59/kg kostet, ist die Wahl zuungusten von
Roter Bete, Gewürzgurken, Perlzwiebeln oder
meinen geliebten
Mixed Pickles
aus der Konserve entschieden.
Wunschtraum: vor einem natürlichen Tod hätte ich gerne ein natürliche Leben.
Am Rosental rund um den unter Denkmalschutz stehenden
Turm der ehemaligen Propsteikirche
sollen
87 Wohnungen in 4 Wohnhäusern entstehen. Als Jugendlicher
in meiner frommen Phase ging ich mehrmals wöchentlich
dort zur Abendmesse um 18 Uhr. Der Abriß der erst Anfang
der 80er Jahre geweihten Kirche vor einigen Jahren war
mir nicht gleichgültig. Vielleicht sollte ich in eines
der nun entstehenden Wohnungen ziehen? Sehr zentrumsnah,
und mein Arbeitsweg halbierte sich! (24.1.2019)
Allzugern würde ich wissen, auf wievielen Grabsteinen
mittlerweile ein "Ich bin dann mal weg" eingraviert ist.
Retweet: Hi, ich habe Depressionen. Sie kennen mich durch Antworten wie
"Ich reiße mich ab jetzt zusammen und bin ja auch selbst Schuld.",
"Ab jetzt denke ich einfach positiv.", "Danke für den Tipp mit der frischen Luft." und "Stimmt, andere sind schlimmer dran."
Retweet: Hi, ich bin übergewichtig! Sie kennen mich aus Filmen wie "Du könntest richtig gut aussehen", "Die Dicke sollte in der Öffentlichkeit nicht essen", "Ein bisschen Disziplin würde dir auch nicht schaden!" und "Hi, kannst du mir deine Freundin vorstellen?"
"Einsam
macht / Gedanken und Gefühle nicht teilen zu können. /
Einsam macht / Ohne Empfänger zu sein / Der verstehend und inspirierend antwortet." -
Bei Claudias Klinger
(Was einsam macht)
kommentiert:
"Ich wiederum hatte das kleine Gedicht nicht vorrangig mit Online-Dingen in Verbindung gebracht, sondern mit der Resonanzlosigkeit, mit der man im Rest des Daseins zurechtkommen muß. Aus Mangel an Alternativen, z.B. einem interessanten Leben mit interessanten Partnern und Freunden, nutzt der einsame Mensch wie ich das, was er hat, überstrapaziert es und wundert sich, warum die anderen mit ihren vielfältigen Aktivitäten nicht dergleichen tun und einen scheinbar links liegen lassen. Und dann leidet man am fehlenden Feedback auf Tweets, WhatsApps usw.
Als ich 2001 anfing zu bloggen, kommentierte ich auch viel bei anderen. Nur ist es tatsächlich so, daß ich irgendwann den Eindruck hatte, alles mehrfach gesagt zu haben und mich zu wiederholen. Das Gefühl des Hamsterrades, der Sättigung oder des Fertigseins."
Ich sorgte mal wieder für Augenrollen auf Station.
Seitdem man im
Personenstand
ein
drittes Geschlecht
angeben kann, frage ich mich, ob und wann auch auf
dem Totenschein ein drittes Kreuz neben "männlich"
und "weiblich" auftauchen wird.
Der Tag ist sowas von für die Katz'! Zum einen verschlief ich bis weit
über Mittag hinaus alle Chancen, einen normalen Ablauf eines Tages,
wie ihn jeder normale Mensch kennt, hinzukriegen. Zum anderen
geisterte im Kopf der Quartals-Hausarzttermin um 17.30 Uhr
herum, verbunden mit allerlei Skrupeln und Aufregung.
Und dann saß ich bis 18.30 Uhr wartend in der Sprechsstunde,
war dann 5 Minuten drin und 19.05 Uhr nach einem Einkauf
(Brötchen für die Nachtwache) zuhause, wo ich bei einem
Kaffee noch ein Westart-Kulturmagazin von Oktober guckte
und nun, bis ich zur Straßenbahn los muß, noch ein paar
Kulturpresseschauen des Deutschlandfunks nachschiebe.
Alles, was einem, zusammengenommen, die Laune verdirbt,
weil nichts so richtig durchgängig genossen werden konnte,
nichts ohne innere Unruhe vonstatten ging. Ein ganz normaler
Donnerstag eben, wie immer, wenn nach drei freien Tage der
erste Nachtdienst dräut. (17.1.1019)
Als ich am Samstag früh auf die heimwärtige S-Bahn
um 6.27 Uhr wartete, saßen da zwei junge Leute, die,
wie ich ihrem Gespräch ablauschen konnte, in einem
Escape-Room waren. Just am Tag zuvor waren in Polen
fünf junge Mädchen bei einem solchen Spiel ums Lebens
gekommen. So nach und nach merke ich mein Alter doch.
Ich kenne weder die heutigen Schauspielstars noch die
angesagten Musiker und schon gar nicht die Influencer
und durch Youtube bekannt Gewordenen. Und daß das Alter
dabei eine Rolle spielen muß, merkt man daran, wie
egal einem das inzwischen ist. Musikalisch prägten
mich die 70er, obwohl ich meine Pubertätsjahre in den
80ern verlebte, die mir größtenteils aber auf den Sack
gingen. Der ganze Synthie-Pop war nichts für mich.
Erst später entwickelte sich eine Art Reminiszenz,
die mich die damalige Musik JETZT gar nicht so übel
finden läßt, so daß ich heute Youtube auch bemühe,
um Depeche Mode & Co zu hören. Jedoch fehlt mir
zur Musik der Jetztzeit absolut der Draht und läßt
mich leiden, wenn ich mit jungen Kolleginnen Dienst
habe und sie über das nächtliche Radioprogramm verfügen.
(8. Januar 2019)
Seit fünf Tagen überhaupt keine Serien mehr gesehen.
Der Tag vergeht auch ohne sie merklich schnell.
Nach dem Aufstehen die üblichen Sendungen (arte-Journale,
Tagesthemen, MDR-Sachsenspiegel, 3Sat-Kulturzeit,
Euromaxx-Journal, DLF-Presseschauen). Dann die eine
oder andere derjenigen Audio-Beiträge, welche ich
hier vermehrt verlinke. Dann ein weiteres
Kulturjournal, die Auswahl ist groß, so viele
regionale Sender unterhalten eines: MDR (artour),
NDR (Kulturjournal), RBB (rbb kultur), ARD (ttt),
ZDF (aspekte(, WDR (Westart), SWR (Kunscht), HR
(Hauptsache Kultur), Deutsche Welle (DW Kultur).
Dann wieder Audiobeiträge oder Live aus dem
Deutschlandfunk. Dann ein Einkauf, ein Schläfchen,
oder ich verbringe Zeit mit meinem Vater, was im
Arbeitsalltag über das Jahr viel zu selten geschieht.
So geht der Tag vorbei. Im Bett dann wieder Radio
oder ein, zwei Folgen der kürzlich entdeckten
Quizshow "Wer weiß denn sowas?". Fazit: Ich kann
also nicht nur (notgedrungen) ohne Bücher leben,
sondern auch ohne Serien, dieser süchtigmachenden
"Erfindung" der letzten Jahre. (31.12.2018)
Retweet: Unser Familienwappen sollte eigentlich zwei gekreuzte Tortenheber führen.
Retweet: So. Die Kinder haben ihre Bücher bekommen. Morgen dann lesen.
Übermorgen Zusammenfassung (1.500 Wörter) mit Schwerpunkt Innenleben der
Protagonisten. Am 27.12. besprechen wir die Texte und am 28.12. gibt‘s
dann die übrigen Weihnachtsgeschenke. - - Wenn die Texte gut waren!
Retweet: Wer in der Weihnachtszeit spontan sagen kann, welcher Wochentag gerade ist, war nie richtig dabei.
Retweet: Ich habe schon Helene Fischer gehört, da hieß die noch Gotthilf.
Retweet: Die Top 3 Gesichtsausdrücke: 1. Schatz, ich bin schwanger 2. Ich dachte, wir schenken uns nichts 3. Prostata-Untersuchung.
Retweet: Brennender Feuerball rauscht auf die Erde und zerschellt am Boden.
Aus den Trümmern steigt von Staubwolken umspielt ein Ausserirdischer.
"Wir haben Verwundete! Kann jemand helfen? Verstehen Sie mich überhaupt?"
"Krankenkassenkarte bitte."
Retweet: Stehe mit der hübschen Kollegin an der Kaffeemaschine. Schüchternes Schweigen. Da platzt es aus mir heraus: "Ich finde dich super! Jeden Tag komme ich nur wegen dir ins Büro! Los, wir hauen zusammen ab..." - Dann kommt der Chef und sagt, ich soll die Kaffeemaschine loslassen.
Retweet: Wenn mir langweilig ist, erzähle ich irgendeinem AfD-Pfosten auf Twitter, dass sich Afrika jedes Jahr mehrere Zentimeter auf Europa zu bewegt. Und dann schaue ich mir seinen verzweifelten Versuch an, Angela Merkel die Plattentektonik in die Schuhe zu schieben.
Retweet: Das Meer könnte auch mal zu mir fahren.
Retweet: 71% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, der Rest mit Idioten.
Retweet: Im Kindergarten war ich die Zweitbesetzung an der Triangel.
Unverändert krank. Unverändert beunruhigt und ratlos, was los ist
und wie sich die Lage entwickeln wird. Nachdem ich heute gegen
11.30 Uhr aufgewacht war, ging es eine Zeit lang ganz ordentlich.
Sogar für die Serien bin ich momentan kaum zu erwärmen. Ein
Tatort ging holprig ins Hirn. Anschließend saß ich zwei Stunden
bei meinem Vater. Nach 16 Uhr ging es rapide bergab.
Unwentwegte Schauer nach Art eines Schüttelfrostes, aber ohne
Fieber. Bleierne Müdigkeit, Schwäche und Schwindel. 18.30
Uhr war dann erneut das Bett angesagt bis vorhin 22 Uhr.
(25.1.2018)
Freier Tag 1/4. Ich zähle die
kommenden Tage vorerst als freie Tage, weil ich offiziell
nicht mehr krank geschrieben bin, aber nach den Feiertagen
sicherlich nochmals zum Arzt muß, wenn nicht schon morgen
oder übermorgen zu einem Notdienst, weil es mir so dreckig
geht und es mir immer unheimlicher wird. Gestern hang
ich nach dem Familienessen wie ein nasser Sack im Sessel
vor der Glotze, gemeinsam mit Vater und Bruder, verabschiedete
mich aber nach 18 Uhr, ging nach einigen Versuchen, am
PC etwas Vernünftiges anzuhören, ins Bett, schlief bei
dem ersten DLF-Audiobeitrag (Hintergrund) ein und wachte
beim siebten nach gerade einmal zwei Stunden schon wieder
auf und sitze seitdem da, gucke diejenigen Informations-
und Kultursendungen, die ich mir täglich auf Tablet lade.
Wie häufig in jenen Situationen, die einen stressen und
überfordern, gelobt man Besserung. Ein bewußteres Leben.
Verzicht auf Noxen, Besinnung auf Wesentlicheres usw.
An diesem Punkt befinde ich mich. Aber sowas von!
Mir gelang es, nach 16 Jahren exzessiver Qualmerei im
September 2000 mit dem Rauchen aufzuhören. Nach
jahrzehntelangem Alkoholmißbrauch, der sich in den
zurückliegenden Jahren zur Sucht auswuchs, schaffte
ich vor exakt drei Jahren den Absprung. Jetzt wird
es eigentlich Zeit, das aus meinem Leben rauszuwerfen,
was noch merklich zu meiner Unzufriedenheit beiträgt.
Wenn ich denn meine derzeitige Erkrankung unbeschadet
überstehe! An einem bestimmten Punkt der Leidensfähigkeit
entsteht das Potenzial für einen Wendepunkt. (25.12.2018)
Retweet: Empfehlt mir einen Gesichtsausdruck!
Retweet: An manchen Tagen nimmt man einfach aus Trotz teil.
Retweet: Eure Lebensweisheiten sind manchmal wie der Ratschlag eines Drogenberaters, der in seinem Leben höchstens mal an einem Joint gezogen hat.
"Darf ich noch Frohe Weihnachten wünschen oder grenzt man aus?" (Harald Schmidt heute im
Corsogespräch)
Im Sachsenspiegel ein Bericht über ein Theaterstück
(auch) für Gehörlose im Dresdener Theater "Junge Generation".
"Auch die anderen Gehörlosen zeigen ihre Begeisterung. Sie
klatschen nicht, sie winken den Darstellern zu." Au weia.
Man hätte der Sprecherin des Berichts sagen können, daß
es kein Winken ist, sondern in der Gebärdensprache Klatschen
bedeutet." Das weiß selbst ich als Mensch mit Lautsprache;
ein Fernsehjournalist sollte es um so besser wissen.
(21.12.2018)
Bei der Hausärztin durfte ich heute früh übrigens das
Türchen des Adventskalenders öffnen, weil ich der erste
KundePatient war. War nur ein Bild =
Kalender, aus dem man nichts herausnehmen kann. Typisch
für eine Diabetesschwerpunktpraxis, wo Kohlenhydrate
eher pfui sind. (20.12.2018)
Mir kam die Idee, die Floskeln, die einem bei "The Handmaide's Tale"
so wunderbar auf die Nerven gehen, auf Station einzubringen und
anzuwenden bzw. die geschwollene Sprache selbst ein bißchen
fortzuspinnen, um die Kollegen in den Wahnsinn zu treiben.
"Unter seinem Auge/Schutz", "Mit seiner Hilfe", "Gelobt sei
seine Gnade".
Retweet: Ich finde, das zunehmend länger werdende Durchscrollenmüssen durch die Jahreszahlen, wenn ich mein Geburtsjahr eingebe, ist ein besseres memento mori als eine mittelalterliche Kathedrale oder ein vorlaufend zum Tode entschlossener Heidegger.
Retweet: Nein. Es wird nicht entspannter. Das Leben nimmt nur neuen Anlauf für einen neuen Tritt in die Fresse.
Im Rahmen ihrer Proteste blockierte Gelbwesten
in eigigen Regionen Frankreichs Supermärkte,
womit sie kleine Händler protegieren wollen.
Die Widerstands- und Streikbereitschaft der Franzosen
beeindruckte mich immer schon. Gewalt lehne ich
ab. Kluger, kreativer, anhaltender und trotziger
Protest aber ist ein potentes Mittel in einer
Demokratie.
Ich kränkele. Mehr als sonst mit dem üblichen Psychomimimi.
Symptomatisch eher in Richtung Infekt, obschon fehlender
Schnupfen und Halsweh nicht dafür sprechen. Äußerlich
verändert sich nichts, weil ich nach wie vor in meiner
Klause sitze und versauere. Vielleicht liege ich mehr.
Der vorherrschende Gedanke von Suchtkranken ist ja:
morgen beginnt mein neues Leben. Entsprechend gestaltet
sich der jeweils gegenwärtige Tag, indem man nämlich
die Veränderung und den Neubeginn niemals für jetzt
denkt, sondern immer wieder für den nächsten Tag
festlegt. Und solche physischen Deprivationen befeuern
diesen Mechanismus leider. (9.12.2018)
"Sex ist ein Jucken, und man kratzt sich einfach.
Aber Liebe... ist ein Jucken weit unten am Rücken,
da kommst du leider nicht ran." (River
S01E04)
Ich hatte eben einen Lachanfall, bei dem der ganze Tisch
gewackelt hat und der Bildschirm bedenklich schwankte. "Ihr
Anruf ist uns sehr wichtig. - Bitte genießen Sie das
40-minütige Flötensolo." (6.1.22018)
Retweet: Habt ihr auch eine Person, zu der ihr kein Kontakt mehr habt, aber immer wenn was passiert, ihr am liebsten genau diesem Menschen davon erzählen möchtet?
Man soll ja nicht stieren, aber gestern saß mir in
der Straßenbahn ein Mann gegenüber, vielleicht Anfang
60, mit weißen Schlotterfrisur, extravaganter runder
Intellektuellenbrille, nach der ich ihn gerne gefragt hätte,
und einem überdimensionierten Lederranzen. (5.12.2018)
"Wie steigt man um in ein anderes Leben?
(Frl. Read On)
Retweet: Klar halten Energy Drinks geil wach, aber habt ihr mal unverarbeitete Probleme versucht?
Retweet: Probleme lösen ist was für Anfänger. Echte Profis erschaffen sie aus dem Nichts.
Leider verenden Kontakte, wenn ICH als Impulsgeber ausfalle, meist abrupt. Schade, aber zu akzeptieren.
Ich habe keine Kraft mehr, den Kommunikationshampelmann zu spielen.
Lieber sterbe ich in Einsamkeit, als um einem dahinsiechenden Kontakt
zu buhlen. Der Tank ist leer, die Schnauze voll, und das Herz vereist.
(1.12.2018)
Retweet: Für gutes Kopfkino ist bei vielen die Leinwand zu schmal.
"Eigentlich bin ich ein Krieger. Aber bei der letzten Wiedergeburt muß ich irgendwo falsch abgebogen sein." (Schnell ermittelt S06E03)
Retweet: Hoffe, bevor ich sterbe, zieht NICHT mein ganzes Leben an mir vorüber. Möchte da auf keinen Fall ein zweites Mal durch.
"Bei den Daten und Fakten, die uns Klimaforscher präsentieren,
laufen einem kalte Schauer den Rücken runter." (Kulturzeit, 9.10.2018)
Den würde ich mir auch tätowieren oder an die Stirn tackern lassen:
"Manchmal stehe ich am Rand des Nervenzusammenbruchs und denke mir:
Och, eigentlich könnte ich mich auch setzen."
Nerviger Spam, der für die "Partnersuche ab 50" trommelt,
behauptet, der Herbst sei die beste Zeit, einen (neuen)
Partner zu finden. Auch wenn MIR jede Jahreszeit als
ideal und gleich geeignet erscheint, keinen Partner zu finden,
rätsele ich, wie die das gemeint haben könnten. Bloße
Behauptung? Oder gibt es statistisch tatsächlich mehr
Anbandelungen im Herbst? (22.11.2018)
Wieder einmal putzigen Spam erhalten: "Das Ende Ihrer Diabetes-Sorgen ist erreicht!"
Sobald man nach einem längeren Urlaub ins Dienstzimmer kommt,
wird man mit der Frage "Wie war dein Urlaub?" konfrontiert.
Heute Abend werde ich sie wie folgt beantworten: "Er war
insofern ein Erfolg, als ich jetzt vor euch stehe."
(8.11.2018)
Retweet: Ich grüße mittlerweile recht freundlich, wenn
ich mir im Wege stehe. Ist ja nicht das erste Treffen.
Bei einem längerem Urlaub verstreichen die Tage,
ohne daß man das Unbelastetsein von Arbeit bewußt
zu würdigen weiß. Spätestens zwei Tage vor dessen
Ende jedoch wächst abends die Dankbarkeit, einen
Nachmittag und Abend in dem Bewußtsein verleben
zu dürfen, nachher noch nicht zum Dienst losfahren
zu müssen. Ich genieße das durchaus. (6.11.2018)
"Stell dir vor du erlebst etwas Großartiges und hast niemanden,
mit dem du darüber sprechen kannst. Das ist auch eine Form von
Armut." (GundelGaukeley) -
Tja, GENAUSO ergeht es mir mit so vielem, dem ich täglich
begegne, auch und gerade - wie im vorigen Eintrag erwähnt -
mit den zahlreichen genialen Einfällen der Twitterer. Ich
poste sie im Überschwang an Kollegen, Freunde und Bekannte
und ernte in den allermeisten Fällen ein gequältes Lächelsmiley.
Es können doch nicht alle humorlos sein. Ein Rätsel und
eine stetige Enttäuschung und nun eben auch eine Art von
Armut. Arm an Resonanz, an Gemeinsamkeit, an vereintem
Gelächter und humorvollem Trotz in dieser so beschissenen
und tollen Welt. (6.11.2018)
Ich sammle in den Miszellen seit geraumer Zeit Tweets,
also das, was Leute auf Twitter schreiben. Meist lustiges
Zeugs, nicht selten aber auch Tiefgründiges, Wortgewandtes
und Fantasievolles.
Einen Spruch
der letzten Tage würde ich mir gern an die Stirn oder
besser noch, wenn es ginge, ins Hirn tackern:
"Es ist immer ratsam, für schlechte Zeiten schon mal auf Vorrat zu lachen."
(6.11.2018)
Retweet: Verdrängst du noch oder verarbeitest du schon?
Retweet: Die Liebe wächst oft mit ihrer Aussichtslosigkeit. Ein kapitaler Konstruktionsfehler der Evolution.
Retweet: Das Schlimmste, wenn man durch die Hölle gegangen ist, ist nicht das Feuer darin, sondern die Kälte danach.
Ich bin heute durch die
erste Waffenverbotszone Sachsens
gefahren und wurde trotz meines scharfen Mundwerks &
Verstandes nicht zur Rechenschaft gezogen.
Das in der Verbotszone befindliche Traditionsgeschäft
"Messer Müller", bei dem ich schon 1984 als Koch meine
Messer schleifen ließ, darf natürlich
weiterarbeiten.
(5.11.2018)
Retweet: Ich war mal ganz nett und dann sind mir halt ein paar Menschen passiert.
Wieder bei Claudia Klinger
gewesen
und kommentiert:
"Brasilien ist ja der neueste Kandidat in Sachen
Rechtsschwenk. Wenn man bedenkt, daß dieses Land
die fünft- oder sechstgrößte Volkswirtschaft der
Welt hat, wird einem mulmig. Vielleicht täte man
wirklich besser daran, die Schotten dicht zu
machen, sich eine ungestörte Restzeit zu gönnen,
bis irgendwelche politischen, ökonomischen oder
gesellschaftlichen Auswirkungen das Refugium
irreversibel plattmachen. Aber es geht nicht,
wenn man wie ich regelmäßig Radio hört. Nur die
Ablenkungen, die ich mir dazudosiere, machen die
Situation erträglich. Im Alltag bin ich
dankenswerterweise durch meine Arbeit und den
engen Zeitrahmen etwas auf Distanz; im Urlaub
wie im Moment jedoch prasseln die Bilder und
Fakten ungefiltert herab und schmerzen mehr als
sonst. Das hätte ich mir auch nie träumen lassen:
der Alltag als Analgetikum gegen den konkreten,
nachrichteninduzierten Pessimismus und der daraus
von dir zur Sprache gebrachten Hilflosigkeit.
Zum Glück träumte ich noch nie vom gegenwärtigen
POTUS, stattdessen von
Liisa, verursacht vielleicht
durch den kürzlichen
Tod
von Robert Basic, der mir im Hirn vermutlich die sterbende Blogosphäre
durcheinanderquirlte." (4.11.2018)
In der vergangenen Nacht zweimal aus einem schönen
Traum erwacht, weil ich pinkeln mußte, und zweimal
prompt wieder eingeschlafen und am gleichen Thema
weitergeträumt. Übrigens hat es zehn Tage gedauert,
bis sich die biorhythmische Starre löste, in der ich
gefangen war und die während der Monate zuvor enorme
Schlafstörungen verursacht hatte. (4.11.2018)
Robert Basic,
ein Blogger der ersten Stunde, ist
gestorben.
Ich selbst blogge seit April 2001 und bin im Laufe
der Jahre mit Netizens wie Don Dahlmann, Claudia
Klinger, Jörg Kantel, Peter Glaser u.v.a. älter geworden.
Nun ist einer der Altgedienten leider auf der Strecke
geblieben. Die Liste mit Netizens, die ich kannte und
von denen man sich verabschieden mußte, wird länger:
Johannes Korten (1016),
Sabine Nowak (2017),
Andre Gottwald
(2018) und nun Robert Basic. (2.11.2018)
Mir auch neu, daß
Mischpoke
innerhalb des Judentums als wertneutral gilt und einfach
Familie bedeutet. In Dresden veranstaltete die jüdische
Gemeinde im Rahmen der jüdischen Woche einen "Mischpoke-Tag"
genannten Familientag. Als ich noch las (ja, früher!),
las ich auch viel im Judentum spielende Literatur
(IBS),
wobei mir die freundliche Konnotation des Begriffs
jedoch nie auffiel. (2.11.2018)
Beim Sachsenspiegel über die Sturmschäden 2017/18.
Kannste dir nicht ausdenken: Hansi-Heike Lerche ist
Forstbezirksleiterin im Sachsenforst Adorf.
Da lacht man durch den Namen durch. Hansi-Heike als
kurioser Vorname, "Hansi" als Vogelname, Lerche als
Vogel bzw. die mitgedachte Lärche als Baum - alles in
Verbindung zum Beruf / Amt im Forstbereich. - Letztens
wunderte ich mich auch über den mir kurios erscheinenden
Namen eines Dresdner Rechtsanwaltes: Otto
Stolberg-Stolberg.
Ist aber alter Adel und also per se verschroben.
(2.11.2018)
"Wer nur den Schimmel der Theorie reitet, hat nie Scheiße am Hacken."
Retweet: Veni, vidi, mimimi.
Ich bin ja so ungebildet. In einem Bericht über die Glocken
der Leipziger Thomaskirche soeben mitbekommen, daß es nicht
nur 1
Gloriosa
gibt. Ich kannte bisher nur die größte Glocke des Erfurter
Doms als Gloriosa, die Jürgen Kerth in seinem Blues einst
besang -
eines meiner erste Bluesplatten. Nun muß ich schamrot zur
Kenntnis nehmen, daß die Erfurter unter den zehn als Gloriosa
bezeichneten mittelalterlichen Kirchenglocken gar die jüngste
ist.
Retweet: Rettungsdienst ist schon super, zumindest weiss ich jetzt schon 4 Altenheime, in die ich mal nicht will.
Retweet: Alles, was ich über Narzissmus weiß, hab ich mir selber beigebracht.
Immer wenn ich Filme oder Serien aus früheren Zeiten sehe,
wird mir die Rasanz der technischen Entwicklung bewußt.
In der SF-Serie "Sliders" aus den 90ern hantiert man mit
Disketten, Videokassetten und Mini-Discs und die kantigen
14-Zoll-Monitore stechen einem ins Auge, ebenso wie diie
riesigen Mobiltelefone. Wie lange wird die heutige Fixierung
und Großmachtstellung des Smartphone bestehen? In 20 Jahren
müßten wir uns, wenn wir heutige Serien gucken, doch
ähnlich lustig machen? Was löst das ab, von dem wir im
Augenblick gar nicht zu glauben wagen, daß es jemals
ver/untergehen könnten. Monopole wie Google oder Amazon.
Was kommt dann?
Wie wird die Zukunft der AR und VR
(Augmented / Virtual Reality) aussehen? Welche Technik
wird in unserem Körper implantiert sein und welche
Möglichkeiten wird sie uns verschaffen? (29.10.2018)
Retweet: Wenn man ehrlich ist, ist wohl alles unter tot ein "schwieriges" Alter.
Die Wendung
"jumping the shark"
kannte ich nicht. Sie bezeichnet den Zeitpunkt, wenn
eine Fernsehserie ihren Erfolgshöhepunkt überschritten
hat und die Einschaltquoten sinken. Im Prinzip - auf's
politische Terrain bezogen - erleben wir im Moment
solch eine Phase, die mit der heutigen Erklärung von
Merkel markiert werden wird, auf den weiteren Parteivorsitz
zu verzichten und den Zeitpunkt des Endes ihrer politischen
Karrieren zu benennen. Im Boxen spricht man übrigens
von "over the hill". (29.10.2018)
Endlich eine Eselsbrücke, um mir bei der Zeitumstellung
die Position der kürzeren und längeren Nächte zu merken.
Im Frühjahr wird's wärmer und die Frauenröcke folglich kürzer.
Im Herbst wird's kälter, die Frauenröcke folglich länger.
Im übrigen wäre mir egal, ob die Zeitumstellung abgeschafft
oder beibehalten wird, wenn die Forscher nicht sagen würden,
daß sich sowohl die alljährliche Umstellung als auch eine
dauerhafte Sommerzeit bei vielen Menschen zwar nicht akut bzw.
signifikant spürbar auswirkt, langfristig aber trotzdem
negative Folgen zeitigt. Im hiesigen journalistischem Platzhirsch, der LVZ,
kam der Chefarzt unseres Klinikstandortes
zu Wort.
Im erwähnten und abgebildeten Schlaflabor helfen wir nachts regelmäßig aus,
indem wir Pausenvertretung machen oder
BGAs
im nachts unbesetzten Labor bestimmen. (27.10.2018)
Ab dem 1. November kann man seine Vornamen tauschen,
wenn man denn mehrere einzelne hat. Für Vornamen mit
Bindestrich gilt es nicht. Und ich vermute auch nicht
für "Maria", so daß Markus Maria Profitlich sich wohl
nicht Maria Markus Profitlich wird nennen dürfen.
Gegen Gebühr kann man sich sogar bei der
Gesellschaft für Deutsche Sprache
(Hotline: 09001/888128) oder der
Gesellschaft für Namenskunde e. V.
(Hotline: 09001/887735) namensrechtlich beraten lassen.
Ich habe mal eine E-Mail geschickt mit einer Frage:
"Mich ärgert das in meinen Augen rigide deutsche Namensrecht,
besonders aber, von "Härtefällen" abgesehen, die Unmöglichkeit
der freien Namenswahl. Mich wundert, daß sich diesbezüglich noch niemand durchklagte.
Oder hat jemand? Gibt es ein Urteil und wie wurde begründet,
daß man seinen Vornamen nicht beliebig ändern kann?"
(27.10.2018)
Wieder ein Begriff, dem ich noch nie in meinem Leben
begegnet bin:
Simulacrum.
Und da sage noch einer, TV-Serien würde völlig verblöden.
Allerdings erschließt sich mir die Bedeutung nicht
richtig bzw. ist mir die Erklärung zu hoch / abstrakt.
In einem Sachsenspiegel-Bericht über Einbruchsstatistiken in Sachsen
hörte ich statt Messestadt "Messerstadt" Leipzig.
Man muß die Österreicher einfach gern haben für ihre Sprache.
Abgänglichkeitsanzeige statt Vermißtenanzeige.
(Tatort E1068 - "Her mit der Marie!")
Retweet: Wichtige Grammatikregel: Nach dem Begriff »Menschenrechte« ist kein relativierender Nebensatz möglich.
Retweet: Ab sofort werde ich Menschen, die mich in irgendeiner Form nerven, einfach nur noch schwer anseufzen, bis sie weggehen.
Retweet: Das Schöne am Älterwerden ist ja dieses dezente "Leck mich am Arsch " Gefühl in immer mehr Situationen.
Retweet: Ich kapiere echt nicht, warum Leute in die Kirche rennen und zu einem Gott beten, dessen Schöpfung der Mensch sein soll. Für den Scheißjob, den er da abgeliefert haben will, wird einem für gewöhnlich fristlos gekündigt.
Ich habe mich noch in keinster Weise von den letzten vier Nachtdiensten erholt.
Sie haben mich so sehr geschlaucht, daß ich gestern Morgen nicht mehr
zu motorischen Glanzleistungen fähig war. Beim Einkaufen bei Kaufland
fielen mir Sachen herunter, überhaupt litt die Koordination von
Bewegungen. Das Sprechen geriet zum Lallen. Diese Symptome nach dem
Nachtdienst verstärken sich. Die letzte Woche war besonders
scheußlich und in der letzten Nacht zum krönenden Abschluß auf der
ohnhehin schon am unteren Ende der Amplitude schrammenden Leistungskurve
morgens um 4.45 Uhr noch einen Verstorbenen mit allem Pipapo, so daß wir
nach hektischen 45 Minuten zusätzlicher Arbeit gerade so fertig waren,
als der Frühdienst kam. Ich hätte eigentlich gerne Videoaufnahmen
von unseren Diensten an solchen Tagen. Ich werde in den letzten
15 Jahren bis zur Rente doch nicht etwa schwächeln? (16.10.2018)
Retweet: Ich bleibe mit beiden Beinen fest neben der Spur.
Retweet: Bitte nicht mehr so oft "Wie doof kann man sein?" fragen.
Es gibt Menschen die sehen das als Herausforderung.
Retweet: Natürlich tut Dummheit weh. Nur leider den falschen.
Am 19. Juni war ich letztmalig beim Friseur. Zuletzt drängten
mich bereits die Kollegen, diesen Schritt wieder zu wagen.
Notfalls hätten sie Hand an meine Mähmaschine gelegt, die
mein Bruder vor einiger Zeit wieder zum Leben erwecken konnte
und die ihres ersten Einsatzes seit zig Jahren harrte.
Gestern dann hatte ich selbst die Faxen dicke und scherte
mich selbst, was ich aufgrund meiner kurzen Arme stets
vermieden hatte, wobei ich mich eines Versuches vor vielen,
vielen Jahren erinnerte, bei dem der Nacken nur sehr mühsam
erreicht werden konnte. Aber der Leidensdruck war
dementsprechend groß, so daß die Bedenken zerstreut wurden.
Interessante Erfahrung. Normalerweise lasse ich mich in
der Filiale "Cut and Colors die Juniors"
beim Reudnitzer Kaufland von Auszubildenden für EUR 7,50
malträtieren. (7.10.2018)
"Man ist vorsichtig optimistisch." "Wann hat man Grund zu mehr?" (Bosch S03E09)
"Ich habe mit Jackson geredet. Er ist einer der wenigen
mit einem schwarzen Gürtel im Umgang mit dir."
(Convictions S01E04)
"Mir gefällt Ihr Ton nicht." "Ich könnte Gesangsstunden nehmen." (Tatort E1065 - "Borowski und das Haus der Geister") -
Hoffentlich fällt mir die Erwiderung gegebenenfalls an passender Stelle ein.
Schon die zweite super Alternative, die mir in letzter Zeit begegnete und
die man in konfrontativen Situationen einflechten kann. Die erste war
"Sollen wir 2 bei einem warmen Kakao drüber reden?"
(28.9.2018)
Retweet: Erstaunlich, wie lange so ein „Es geht so nicht weiter“ weitergeht.
Retweet:
"Hallo, mein Name ist Rützel, ich habe ein Buch über Einsamkeit
geschrieben und am liebsten mag ich die Widmung ('Für mich')."
Ich habe den Callcenterhorst, der für 1&1 anruft, in weniger als 1 Minute
mundtot gemacht. Regelmäßig wollen die mich für weitere Tarife, meist
mobiler Natur, begeistern und hüpfen wie ein brünstiger Kläffer an meinem
Bein hoch. (26.9.2018)
Vorgestern bestellte ich eine Powerbank, meine erste,
weil ich unterwegs mit dem Smartphone Videos gucken
will und das Akku meines Videoguckhandys im Eimer ist.
Die Bestellung sollte heute geliefert werden. Vorhin
erhielt ich eine Mail, angeblich eine Amazon-Sicherheitswarnung,
die ich allerdings als Spam werte,
was Informationen durch die Amazon-Hilfe erhärten.
Nur eben sehr merkwürdig, daß am Tag der angegebenen
Lieferung, die dann auch noch tatsächlich fehlschlägt,
mich solch paßgenauer Spam ereilt. Denn die Lieferung
gilt tatsächlich als unzustellbar und geht an den
Verkäufer zurück. Allerdings sind die Angaben widersprüchlich:
Einerseits wäre die Lieferadresse unvollständig gewesen;
andererseits sei das Päckchen entweder fehlerhaft oder
Gefahrengut. Ziemlich mysteriös. Bleibt nur zu hoffen,
daß die Rechnung nicht vom Konto abgebucht wird bzw.
daß sie rückerstattet wird. So gläsern wir heute
fühlte ich mich noch nie. (25.9.2018)
Neben Verunreinigungen in Valsartan wurden - zwar nur bei
einem Hersteller - auch welche in Losartan
festgestellt,
einem anderen Sartan (Gruppe von Blutdrucksenkern).
Ich, der ich diverse Antihypertensiva und noch andere
Medikamente einnehmen muß, möchte lieber nicht wissen,
wo noch weitere unentdeckte Giftquellen lauern. Die
Wahrheit wird, siehe VW-Skandal, meistens nur scheibchenweise
und höchst zaghaft und unvollständig enthüllt.
Was wir alles zu uns nehmen, welche Gifte uns
zusetzen... Wenn man das in Gänze wüßte, würde man
jedem Suizidgedanken abhold sein, weil er sich
erübrigte. Apropo Spitze des Eisberges in Sachen
Unentdecktes. Wie sehr Seehofer an Maaßen festhält,
líeß ausländische Zeitungen vermuten, daß Maaßen
eventuell über Wissen verfüge, welches andere
in die Bredouille bringen könnte. (22.9.2018)
"Sie sind niemandem ein normales Leben schuldig."
(Die Heiland - Wir sind Anwalt S01E03)
Es ist alles so schwierig und nervenaufreibend.
Meine Bank hat ihre komplette Onlinearchitektur geändert.
Das bisherige TAN-Verfahren via Desktopprogramm gilt
nicht mehr. Stattdessen gibt es zwei Alternativen:
Zum einen ein TAN-Generator (Hardware), den ich aber
anschaffen müßte, zum anderen eine TAN-erzeugende
Handy-App, die ich wohl vorübergehend verwenden werde,
wenn meine Nummer nur noch bedingt einsatzfähig ist,
weil der Vertrag im Juli beendet worden ist. Man
sagte mir, daß es eine Weile dauern kann, bis die
Telefonnummer inaktiv würde. Solange kann ich auch
WhatsApp nutzen und eben das neue TAN-Verfahren,
wenn es denn funktionierte. Die Bank gibt
Umstellungsschwierigkeiten an, so daß ich momentan
kein Online-Banking ausüben kann. Zudem fallen
seit einiger Zeit Kontoführungsgebühren an (EUR 3,90
monatlich). Seitdem ich 1984 Kunde bei der Reichsbahnsparkasse
wurde und die Sparda-Bank 1990 deren Nachfolge antrat,
waren Grundgebühren zu Kontoführung nie ein Thema.
Und heute waren gleich zwei Briefe mit Kontoauszügen
in der Post, obwohl ich deren Zustellung seit Jahr und
Tag eigentlich unterbunden hatte. Möglicherweise eine
Folge der Umstellungsprozesse. Also baldigst in
die Filiale vor Ort, um das abzuklären und drohende
Portogebühren abzuwenden. Ärger im Alltag, den ich
abgrundtief hasse. (18.9.2018)
Vor Nachtdienst 1/5. Vor 11 Tagen hatte ich einen 5-Nächte-Zyklus beendet, nun folgt
ein weiterer, der dadurch zustande gekommen ist, daß mich eine
Kollegin bat, ihren Nachtdienst am kommenden Montag zu übernehmen.
Und nur weitere zwei Wochen, Anfang Oktober, kommt nochmals
ein 5er-Zyklus auf mich zu, ein bißchen happig das Ganze.
Meine Entscheidung für 32 statt 40 Wochenstunden war 2016
gefällt worden und gilt bis Ende dieses Jahres. Sie kam
nicht von ungefähr. Ich brauche die verlängerten
Regenerationsphasen und kam mit ihnen bislang gut zurecht,
weil der Dienstplan sie mir gewährte. Eine solche Häufung
von 5 Diensten am Stück wie jetzt werde ich, sollte sie
sich wiederholen, nicht hinnehmen. Das verkrafte ich nicht.
Übrigens stellte ich am Montag beim Arbeitsgeber, zu dem
ich mich nach dem letzten Nachtdienst morgens um 8 Uhr
quälte, einen Antrag auf Verlängerung der Verkürzung meiner
Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden um weitere zwei Jahre bis
Ende 2020. (13.9.2018)
Retweet: "Man lernt doch nicht sprechen, nur um dann die Schnauze zu halten, wenn es darauf ankommt."
Retweet: Nur, weil man damit lebt, heißt das nicht, dass man auch damit klar kommt.
Laut einer Studie
bedanken wir uns zu wenig und zu selten. Aus diesem Grund
möchte ich mich bei allen, die das lesen, bedanken für
Zuspruch, Ermutigung, Trost und Hilfe, die mir jemals
zuteil geworden sind. Zurzeit vermisse ich gerade im
beruflichen Umfeld Empathie, Verständnis und Nachfrage.
In der Regel reagieren Menschen betroffen, wenn sie
erfahren, daß sich Menschen in ihrem Umkreis das Leben
nehmen. Scheinbar hätten sie nichts gewußt und geahnt.
Das ist Schwachsinn. 80 Prozent aller suizidalen Menschen
senden klare Signale aus, was sie bedrückt und welche
Richtung sie in ihrem (Noch)Leben sehen. Leider sind die
ach so kommunikativen Menschen (Whatsappitis) nicht fähig,
von sich aus auf jedemanden zuzugehen und auch nur eine
einfache Frage zu äußern. Man erwartet kein Gesamtpaket
psychischer, psychotherapeutischer oder psychologischer
Rundumbetreuung. Alles, was gegeben werden kann, wäre
ein wenig Gnädigkeit, Auf- und Ermunterung. Stattdessen
erfährt der Bedrückte eine Wand aus Granit und Schweigen.
Menschen, die es gerade aus beruflicher Erfahrung besser
wissen müßten, leben nebeneinander her und strotzen
nur so vor Glätte und Nichtbeachtung. Noch einmal: Ich
bin allen dankbar, die sich einen Notbedarf an Wärme
und Emphathie mir gegenüber und überhaupt bewahrt haben.
Für berühmte letzte Worte wäre das zu lang und gestelzt,
nicht wahr? (28.8.2018)
In der Nachbarschaft
ululieren
seit Stunden Leute - offenbar ein Zeichen einer
Festivität von ausländischen Mitbürgern. Wenn man
das länger hört, werden die Nerven schon ein bißchen
strapaziert, vor allem wenn man diese Form des
Ausdrucks nicht gewohnt ist. Gut, besoffenes
Gröhlen von Deutschen wäre wahrscheinlich noch ein
Tick schlimmer. (22.8.2018)
"Freiheit ist nur ein Wort für eine neue Art, verarscht zu werden."
(Dexter S01E05)
"Intellektuelle Zentralverriegelung" - ein wunderbarer Ausdruck,
den Roger Willemsen in seinem Vortrag benutzte.
Nachts um 1 Uhr hämmerte es an der Tür.
Eine Frau, die ich noch nie gesehen bzw. wahrgenommen hatte,
sagte, die Feuerwehr sei informiert. Im Erdgeschoß könnte es
brennen, der Rauchmelder in einer der beiden noch bewohnten
Wohungen würde unentwegt piepen. Ich natürlich auf die Straße,
wo dann 3 Lösch- und zwei weitere Einsatzfahrzeuge anrückten.
Die Männer hämmerten gegen die Tür des jungen Mieters
und bastelten, weil nichts passierte, an einer Leiter.
Nach unglaublichen 10 Minuten öffnete der junge Kerl,
offensichtlich zugedröhnt mit was weiß ich. Rauchmelder
in den akustischen Ruhestand versetzt, Feuerwehr zog
ziemlich unverrichteter Dinge ab, ich beendete die
Konversation mit einer anderen Mieterin und schlich wieder
ins Bett, wo ich bereits eingeduselt war. In dem Schock,
als es an meiner Tür geklopft hatte, überlegte ich,
was ich wohl im Ernstfall mit auf die Straße nehmen
würde/müßte. Allzuviel unbedingt Erhaltenswertes fiel mir
nicht ein. Auf die Bücher kann ich mittlerweile locker
verzichten, der Computer selbst wäre schnell zu ersetzen.
Mappen mit den wichtigsten Papieren wie Geburtsurkunde,
Zeugnisse und Versicherungen vielleicht, die drei externen
Festplatten dann doch. Obwohl. Wenn mir nicht klar wäre,
wie schmerzhaft es sein würde zu verbrennen, würde ich,
was meine derzeitige Verfaßtheit anbetrifft, lieber hier
sitzen oder liegen bleiben. Dann wäre Ruhe, dann wäre
endlich Ruhe.
Jetzt ist es amtlich und erklärt so ziemlich
alles bei mir:
einsam durch Schlafmangel.
Der Zombieeffekt: Man steckt auch die anderen an.
Wenn man sehr schlecht drauf wäre und auch ein
klein wenig sadistisch, würde man das gar nicht
so schlimm finden.
Während meiner Tage bei Freunden in Regensburg gelang
ein Abstecher zu einem Freund, der im
Kraftwerk Irsching
tätig ist und mir einen Rundgang durch zwei Blöcke
gewährte und ich auch die Aussicht von der 80 Meter
hohen Plattform eines der Türme genießen konnte.
Bei 36°C am Boden hätte ich mir am liebsten Schlafsack
und Isomatte geholt und dort in luftiger Höhe übernachtet.
Wenn ich auch wenig Verständnis für die technischen
Details aufbringe, so beeindruckte mich doch, wie
sehr der Mensch durch seine Klugheit hochkomplexe
Technik entwickeln konnte, die funktioniert und der
Natur etwas abringt. Die Apparaturen haben sogar
Eleganz und in ihren gigantischen Ausmaßen eine
stille Würde. Verblüfft hat mich ebenso, wie
kompliziert und ausgefeilt die
Netzstabilität
beschaffen ist, und daß trotz der gefährlichen Stoffe,
mit denen umgegangen wird, fast nie etwas Schlimmes
passiert. Alles muß absolut dicht sein. Manchmal
würden Mikromengen eines Gases oder einer Säure,
die an eine nicht für sie vorgesehen Stelle gelangten,
für einen Gau ausreichen. Absolut bewunderswert
dieses Zusammenspiel von Mensch, Physik und Technik.
Der
Buchsbaumzünsler
frißt sich gerade durch Sachsens Parks und Gärten
und hat auch die Hecken meiner Regensburger Freunde
verwüstet. Als Nichtbetroffener kann ich allerdings
einem Schädling mit dem Namen "Zünsler" nicht wirklich
böse sein. Ich sehe mich so pseudobetroffen ironisch
kopfschüttelnd vor mich hinmurmeln: "Ts, ts, der
Zünsler, der Zünsler also, ha?"
Einsprengsel aus der Dokumentation (5):
Am verblüffendsten finde ich die Bemerkungen Kulenkampffs
oder der Gäste, die die Regisseurin aus den TV-Archiven hervorgeholt hat.
Politische und gesellschaftliche Anspielungen verstand
auch ich als Kind damals selbstverständlich nicht, weswegen
ich jetzt beim Ansehen der Ausschnitte so perplex bin. -
Wie der soignierte Herr in Zusammenhang mit möglicher Schummelei
sagt: "Das habe ich bei Juden gelernt" und Kulenkampff
verschämt ein "Zensur!" flüstert. Oder Kulenkampff, der
bei der Schnapsverkostung die Wodkaflasche zurechtrückt
und sagt, dies sei "das erste Mal, dass ich nicht bereue,
in Russland gewesen zu sein?"
Einsprengsel aus der Dokumentation (4):
"Auch meine Eltern gingen ins Kino. Auf ärztliche Anweisung sogar.
Meine Mutter wird nicht schwanger. Darum hat ihr der Hausarzt empfohlen,
erstmal das Leben zu genießen und ins Kino zu gehen. Dann klappt das irgendwann
schon mit dem Kinderwunsch."
Einsprengsel aus der Dokumentation (3):
Das von Kulenkampff beiläufig hingenuschelte "wegen seiner
Jugend vom Gesetz nicht betroffen" konnte ich nicht näher
recherchieren. Es war wohl eine Art Unbedenklichkeitszeugnis & Persilschein für
Jugendliche.
Einsprengsel aus der Dokumentation (2):
"Was bin ich" - auch so eine TV-Ikone meiner Kindheit.
Nur wußte ich nicht, daß das Original aus den USA stammte und "What's my line?" hieß.
Einsprengsel aus der Dokumentation (1):
"... daß der Störenfried in der Welt die
Sowjetunion und der Kommunismus ist." (Adenauer)
Starke Empfehlung, die Dokumentation
"Kulenkampffs Schuhe"
anzugucken. ttt
führt
in sie ein. Es war teilweise auch MEINE "gute alte Zeit", von
der diese Rückblende berichtet. Auch ich saß Samstagabend
frisch gebadet vor dem DDR-Fernseher und guckte Kulenkampff und
Hans Rosenthal und die anderen Shows. Ein Bilderbogen
zurück
in die Kindheit, zu vielen Markenprodukten und Ereignissen,
ein gemeinsamer Bilder/Wortschatz, denn die Einschaltquoten
damals waren so geartet, daß von gemeinsamer Erinnerung
gesprochen werden kann. Im Deutschlandfunk ein
Interview
mit der Regisseurin.
Als ich kürzlich in den Flixbus einstieg, war es mein
erstes Mal, und ich wußte nicht, wie genau es abläuft.
Während ich noch bedeppert mit meinem Kärtchen dastand,
die vom heißen Wetter und der Aufregung schweißnasse
Hand um die viel zu große Reisetasche geklammert, hatten
die anderen ihre Gepäck bereits verstaut, den
QR-Code vom Busfahrer scannen lassen und waren im Bus
verschwunden. Als ich ihn schließlich betrat, saßen
alle da, vertieft in ihr Smartphone, eine Journaille
oder bestenfalls in ein Buch. So fertig ich war nach
den kräftzehrenden Nachtdiensten und den nur 2 Stunden
Schlaf am Vormittag - mein Hirn setzte einfach aus.
Ich war regelrecht blockiert. Weder wußte ich, ob
die Sitzplätze bei der Buchung vergeben worden oder
frei zu wählen sind, noch gelang es mir in diesem
Moment, danach zu fragen. Ich stand wie ein Ölgötze
auf dem Gang, und dies geschlagene 2 Stunden lang,
bis mir das Durcheinander anläßlich des ersten Haltes
in Hof die mentale Blockade löste und ich mich einfach
auf den nächsten freien Sitzplatz fallen ließ. Die
verkrampften Beine und schmerzenden Füße dankten
es mir. Selber schuld, nicht wahr? Was ich aber sagen
will: Wohin sind wir in dieser Gesellschaft gekommen?
Es saßen drei Dutzend Menschen in diesem Bus
und keiner fragt mal nach, keiner der vielleicht
8 allein sitzenden jungen Reisenden bot den freien
Platz neben ihm an. Keine Frage, keine Nachfrage,
auch mimisch und gestisch bei meinen Rundumblicken
keinerlei Bereitschaft zur wie auch immer gearteten
Kommunikation. Leergefegte Gesichter, wenn man sich
anguckte. Was ich vermißte, war nur ein Fitzelchen
von Feinfühligkeit, von Auf-den-anderen-Eingehen,
von sozialem Engagment. (9.8.2018)
Vor Nachtdienst 1/4. Tage ohne Alkohol: 968.
Es stehen 11 Arbeitswochen an, bevor ich am 22. Oktober
den letzten Urlaub für dieses Jahr antreten darf.
Gleichzeitig mit den zuende gehenden arbeitsfreien
Tagen endet heute die Hitze. In der kommenden Nacht
wird es nochmals eine nahezu tropische Nacht geben
(19°C), aber schon die Nacht auf Samstag lockt mit
Temperaturen von 13 bis 14°C, worauf ich mich
ausnehmend freue, auch wenn ich sie im Glutbunker
unserer Station nur wahrnehmen kann, wenn ich mir
die Zeit nehme, kurz auf den Balkon zu treten oder
wenn ich es schaffe, mich fünf Minuten loszueisen,
um in den Hof zu gehen oder gemächlich die Klinik
zu umrunden. Solche Zäsuren gibt es normalerweise
nicht und müssen abgesprochen werden. Aber gerade
auf die nächtliche Abkühlungen der nächsten Tage
freue ich mich besonders. (9.8.2018)
Als ich am zweiten Tag in Regensburg sowohl in einem
Pflegeheim auf einer Demenzstation gewesen war als
auch abends in einem Biergarten, meinte ich zu meinen
Freunden: "Nun habe ich Bayern gesehen und erlebt."
Natürlich wurde ich angehalten, doch möglichst einen
Brotzeitteller zu ordern. Im Visier hatte ich ein
Schaschlyk, weil es zu DDR-Zeiten an jeden Imbißstand
gehört, man heute aber regelrecht danach suchen muß.
Dennoch ließ ich breitschlagen und bestellte die
Brotzeit, von der ich allerdings ein bißchen
enttäuscht war. Aufschnitt, um einen Fußballmannschaft
zu sättigen, aber nur zwei Scheiben Brot nebst einer
halben Tomate und einer Gurke. Die Wurstauswahl, wenn
ihr mich fragt, etwas uninspiriert. Wer Deftiges
erwartet, hätte mich Blut-, Zungen-, Preß- und/oder
Leberwurst gerechnet. Freilich etwas Nußschinken,
bayrischer Leberkäse, etwas Schnittkäse, Mortadella,
Salami und einige kleine Stücke Pfefferbeißer.
Hätte ich den
Obatzter
gewählt, den von der Nachbarin zu kosten bekam,
hätte ich etwas Originelleres und Selbstgemachtes
auf dem Teller gehabt. (7.8.2018)
Wie ich gerade feststellen durfte, hat es der
berühmte Schriftzug
aus handgeblasenen Neonröhren "Mein Leipzig lob' ich mir...",
der
nach 11 Jahren Abstinenz
wieder installiert
worden ist und
seit gestern
wieder dank LED leuchtet, in die Tagesthemen gebracht.
Da mein Arbeitsweg mich mit der TRAM 1 täglich daran
vorbeiführt, freue ich mich besonders über diesen
seit Kindertagen so gewohnten Schriftzug. (27.7.2018)
Bei Claudia Klinger
kommentiert
und auf eine Einlassung
reagiert, in der jemand
schrieb: "Für mich macht es
einen Unterschied, ob ein Mensch sich kalkuliert in
Lebensgefahr begibt bzw. andere in Lebensgefahr
bringt (wie die Schlepper), oder ob ein Mensch
unabsichtlich in Lebensgefahr gerät." -
Humanismus kann nicht ausgenutzt werden. Er gibt & gilt freiwillig jedem.
Die Menschen, die zu uns flüchten, sagen sich nicht: Oh, jetzt setze ich mich mal in dieses Boot, weil ich die
europäische Politik aufmischen will, was für ein Heidenspaß.
Wenn man dein Kriterium der kalkulierten Lebensgefahr stringent anwenden wollte,
dann müßte man 90% der Bronchialkarzinome unbehandelt lassen, weil
Menschen geraucht haben. Man müßte den größten Teil der Herzinfarkte,
Schlaganfälle und weitere durch falsche Lebensweise entstandene
Krankheiten sich selbst überlassen. Man dürfte keine verunfallten
Sportler mehr kurieren, keine schiefgegangenen Selbstmörder mehr
therapieren. Jeder Verkehrsteilnehmer setzt sich freiwllig der Gefahr
aus, vom nächsten LKW umgenietet oder der nächsten Straßenbahn
100 Meter mitgeschleift zu werden.
Eine Gemeinschaft von 500 Millionen Menschen sollte fähig sein,
sowohl kurzfristig den verzweifelten Menschen aus der
Lebensgefahr zu helfen als auch langfristig die Weichen zu stellen,
daß die Fluchtursachen in den Herkunftsländern ausgemerzt werden.
Und wenn der Klimaschutz nicht gelingt, werden uns die vor
Dürre und Wassernot Fliehenden sowieso die Bude einrennen.
So abschotten können wir uns gar nicht, daß wir diesem Ansturm
gewachsen wären. (23.7.2018)
Retweet: Wie viele Menschen geboren werden und dann gar nicht leben.
Daß Trump so mit Putin kuschelte, regt nun alle Welt auf.
Daß Trump ausgerechnet bei dieser Sache Gegenwind spürt,
regt mich nun wieder auf. Ich meine, er hat seit seinem
Amtantritt als Präsident so unglaublich viele dumme Sachen
gesagt und getan. Und jetzt, da er in den Augen seiner
Landsleute nicht den starken Mann markiert hat, der er
als Präsident des mächtigsten Landes der Welt zu sein
hat, sind selbst viele seiner Parteileute pikiert.
Ich begreife diese Welt echt nicht mehr. (17.7.2018)
"Keine Veränderung tritt unverzüglich ein."
Diese Bemerkung aus
"The Handmaide's Tale"
weist so genau auf das hin, was wir momentan erleben,
diese schleichende Aufweichung der mühsam durch
zivilisatorische Prozesse gewonnenen humanitären
Errungenschaften. Früher schon wurde immer wieder
gewarnt, wie dünn und fragil der Firnis der
Zivilisation sei. Jetzt ist Der Niedergang längst
real und miterlebbar. (17.7.2018)
Retweet: Dass die hier lebenden Geflüchteten unsere Werte beigebracht bekommen - lässt sich das noch irgendwie aufhalten?
Aufgeschnappt: "Die Vorstellung im Leben nichts zu meckern zu haben, ist mit einem deutschen Hirn einfach nicht kompatibel."
Meine Hausärztin billigt mein Ansinnen, doch wenigstens einmal
im Arbeitsleben eine Kur zu beantragen, prinzipiell, erhebt aber
den Einwand, daß, da ich quasi als Pflege-Dracula lebe, eine
Kur sich bei diesem verankerten und stabilen Nacht-Tag-Rhythmus
eventuell störend auswirken könnte, indem sie diesen
durcheinander brächte und ein Erholungseffekt möglicherweise
nicht erzielt würde. Mit diesem ABER rechnete ich
zugegebermaßen nicht. (11.7.2018)
Gestern wollte ich beim Non-Food-Discounter
MäcGeiz
eine Wollmütze kaufen. Als fast Glatzköpfiger oder
zumindest sehr Kahler freut man sich, wenn man
zudem nicht andauernd einen Schirm mit sich herum
schleppt, den man eh nur dann braucht, wenn er
nicht zur Hand ist, - freut man sich also, wenn
das Haupt mit einer Mütze bedeckt werden kann,
sollte es stärker regnen. Nieselt es, kein Problem,
schon gar nicht bei einem milden Sommerregen - ihr
merkt, ich spreche höchst hypothetisch! ABER:
die MäcGeiz-Verkäuferin guckte mich ebenso
skeptisch an
wie zuvor
die Postschalterangestelle. "Im Sommer führen wir
Basecaps, Wollmützen nur im Winter." Is klar.
Daß man eine Mütze auch zum Schutz vor Regen
einsetzen könnte, ist ein abstruses Konstrukt,
mit dem man in der Marktwirtschaft niemals
rechnet. (11.7.2018)
Auf meinen Pessimismus bin ich stets stolz gewesen,
bildete ich mir doch ein, die Welt annähernd realistisch
zu beurteilen und den Schönrednern nicht auf den Leim
zu gehen, den unausstehlichen Optimisten und Gutgelaunten.
Doch offensichtlich haben alle Menschen Wahrnehmungsfilter.
Einer nennt sich das
"Gesetz der zunehmenden Penetranz der negativen Reste".
Wenn Probleme gelöst werden, werden neue
identifiziert bzw. wenn sich ein Problem verringert,
"weiten Menschen reflexartig dessen Definition aus.
Wir betrachten "automatisch mehr Umstände als
problematisch".Es sieht so aus, als gucken wir
"immer kritischer auf den Zustand der Welt",
"je stärker sich dieser zum Positiven entwickelt,"
so daß sich der Fortschritt quasi selbst verbirgt.
Der Mensch ist wahnsinnig anpassungsfähig. Umgekehrt
gilt es auch, so daß Lottogewinner nach einiger
Zeit dasselbe Glücksempfinden haben wie vor ihrem
Gewinn. Das Gesetze der veränderten Wahrnehmung und
Bewertung gilt auch in der Gesundheit: "Wo die Cholera
wütet, klagen wohl kaum Menschen über eine
Laktoseintoleranz." Daß die Welt besser ist als
gedacht, zeigen Statistiker wie Hans Rosling. Mit
seinem Buch
"Factfulness"
habe man eine
Handhabe, um mit Fakten und Zahlen belegen zu können, daß sich Dinge meist zu ihrem Besseren entwickelt haben.
Ein in der Mall hingeschmettertes "Hilde, da kommt dein Lieblingsladen" veranschaulicht, warum Einkaufen für mich keine grundsätzliche Erholung bedeutet.
Nicht nur ich bin solcherart betroffen:
"Älterer, belesener Herr hatte Schlaganfall, und tut
sich seither schwer mit dem Schauen. Beim Optiker und
beim Augenarzt funktionieren 3D-Sehen und lesen gut,
im Alltag aber ist alles Mühsal und Stolpern.
Ist eine Neurologin hier, die weiter weiß, was da
zu tun ist?"
(RT)
geb. 2004 / voraussichtlich gest. 2018
Aufgrund eines
politischen Beschlusses,
der vorsieht, daß Notfallaufnahmen künftig über eine internistische
UND chirurgische Abteilung verfügen müssen, soll unsere, bisher
rein internistische, um eine chirurgische Einheit erweitert
werden, damit sie bestehen bleiben kann. Nun sind wir ringsum
von Bäumen umgeben, vom hier schon mehrfach beschriebenen und
erwähnten
Robert-Koch-Park.
Um den Beschluß umzusetzen, wird die Idylle dennoch zerstört,
indem dieser
lauschigen und großartigen Innenhof
plattgemacht und mit Blechcontainern zugebaut wird.
Genießt also nochmal den Anblick!
Eigentlich könnten wir Pessimisten uns zurzeit rechthaberisch
gebärden und in der Bestätigung der eigenen Schwarzsichtigkeit
suhlen. Egal, wohin man blickt. Seehofer als Asylnörgli.
Die Kriege sowieso und immer als Erhaltungsdosis.
Der politische Rechtsruck in Europa, nicht nur in den
Wischiwaschistaaten.
Alice Weidel sprach gestern in Anlehnung an Gaulands
'Wir werden sie jagen' von einer schon begonnenen Jagd.
Trump wird von mir als absurdes Theater wahrgenommen;
da fehlen mir die Worte und Vergleiche.
Und Sammellager "Kontrollierte Zentren" zu nennen -
meine Güte, wie weit sind wir bereits auf einer nach
unten offenen Naziskala. Und unter Kollegen schweige
ich bei politischen Themen neuerdings, weil es einfach
keinen Sinn ergibt, gegen Windmühlen anzukämpfen,
selbst wenn sie ökologisch=nachhaltig betrieben werden.
(3.7.2018)
Retweet: Ich lese seit 30 Minuten Internet und könnte schon wieder Cognac. Oder Bolzenschussgerät.
Retweet: Abend. Den Tag ins egal legen.
Retweet: Die schrittweise Zunahme der politischen Schäbigkeiten ist so zermürbend, dass viele keine Energie zum Widerstand mehr haben werden, wenn es wirklich ernst wird.
Mein Vater meint, es wird nix mehr mit der Integration.
In vereinzelten Fällen vielleicht. Aber das Gros?
Das im "Nahkampf" Erlebte scheint ihm das zu bestätigen.
Syrer in der Nachbarschaft stellen ausrangierte Sachen
wie Möbel, Teppiche und Hausrat auf die Straße, wo es
naturgemäß stehenbleibt. Gestern erwischte er jemanden,
der gerade einen Teppich ablegen wollte, schimpfte mit
ihm. Der Syrer zeigte sich sehr verständnisvoll und
einsichtig und schmiß den Teppich einige Zeit später
an eine andere Straßenecke.
Nachdem ich zwei Wochenenden hintereinander alleine
Nachtdienst auf Station schieben mußte, waren wir
während der vergangenen vierzehn Tage wieder zu zweit.
Neuesten Gerüchten zufolge wird unserer Notfallaufnahme
(NFA) eine chirurgische Einheit angegliedert, was etwas mit
den Vorgaben zu tun hat, unter denen Finanzierungen
erfolgen. Wie genau das vonstatten gehen soll, weiß
ich noch nicht. Die Kinderstation, die seit September
letzten Jahres an unserem Klinikstandort arbeitet,
scheint zu florieren; zumindest werden in der NFA
weit mehr pädiatrische Fälle behandelt als adulte.
Bei chirurgischen Fällen, die über eine Platzwunde
hinausgehen, werden die Notfallaufnahmen des
Diakonissenkrankenhauses, des Universitätsklinikums
oder die am Eutritzscher Standort angefahren.
Pflegekräfte werden wohl allerorten gesucht. In
den Werbeeinblendungen im Straßenbahn-TV sucht
selbst das beliebte Diakonissenkrankenhaus
Pflegekräfte für den stationären Bereich. Unsere
Klinik dreht einen Imagefilm, mit dem ebenfalls
händeringend neues Personal rekrutiert werden soll.
Komparsen dafür wurden unter uns erfragt. Ich
würde freilich nie mitwirken, weil - sagen wir so -
meine Teilnahme an einem Werbespot für die Bundeswehr
als legendärer Antikriegsfilm in die Annalen einginge.
(26.6.2018)
Retweet: Mich dünkt, es gereiche meiner Gesundheit nicht zum Wohle, mich regelmäßig über die Lage der Welt in umfassendem Maße zu informieren.
Es ist vorzüglich, einen Bruder in der Hinterhand zu haben,
der handwerkliche Skills mitbringt. Wenn die Dichtung in
der Spüle schlappmacht und den halben Schrank flutet,
kann er helfen und ich wieder aufatmen, nachdem ich den
Schmodder, der Pfannen und Töpfe verschmiert hat, entfernt
habe. Jetzt habe ich Spülhände und
Tilly aus meiner Jugend
weit weg. (20.6.2018)
Heute war ich zum
Reanimationskurs,
der für uns alle zwei Jahre
verpflichtend ist. Dies changiert im Lauf der Zeit.
Gerne auch alljährlich. Die Richtlinien ändern sich
immer wieder. So oft man die Abfolge und das Drumherum
auch hört, jedes Mal fällt einem etwas Neues auf.
Aber auch sonst lohnt es sich, weil man im Fall der
CPR
wie ein Automat funktionieren muß. Alles muß wie am
Schnürchen klappen. Glücklicherweise bin ich bis
jetzt verschont geblieben und mußte niemals jemanden
außerhalb der Klinik wiederbeleben. (19.6.2018)
Gestern Abend in der Straßenbahn ein Vater, dessen kleiner
Junge im Buggy immer wieder gegen die Beine des Papas trat
und offenbar mächtig viel Spaß dabei hatte. Der Papa
ermahnte das Kind erfolglos und gab ihm schließlich
mehrfach einen Klaps auf dessen Beine, woraufhin sofort
ein danebensitzender Hipster dazwischenging und den
genervten Papa maßregelte, ob er denn aufhören könnte,
sein Kind zu schlagen. Ich mußt spontan die Bahn
wechseln, weil mein Nervenkostüm in Anbetracht der
allein zu bewältigenden Nachtschichten nicht vorzeitig
lädiert werden darf. (10.6.2018)
Das zweite Wochenende in Folge arbeite ich allein im Nachtdienst.
Zusammen mit der Nachbarstation sollen wir auf 40 Betten begrenzt
sein und uns gegenseitig helfen. Ein schwacher, brüchiger Kompromiß,
der den Dienst zu zweit nicht ersetzt. Denn die Begrenzung auf 1
Ebene bewirkt eine ungleiche Verteilung von Kranken auf die zwei
Teile unserer Ebene. Ich mußte in der vergangenen Nacht 22 Patienten
versorgen, die Schwester nebenan lediglich 9.
22 Patienten mit geriatrischem oder onkologischem Krankheitsbild
sind aufwendiger. 22 klingeln natürlich häufiger als 9.
Und es genügen immer ein oder zwei Problemfälle, um einen Dienst
seinen Stempel aufzudrücken. Jemand mit Durchfall, den man zigmal
säubern und mit neuem Inkontinenzmaterial versehen muß, dazu jemand
Dementes, der sich dauernd verirrt und mühsam davon abgehalten
werden muß, Mitpatienten in anderen Zimmer zu beglücken oder
Räumlichkeiten mit Urin zu bewässern, reichen allemal, daß man
beim Tabletten stellen oder anderen Routinearbeiten gestört und
aufgehalten wird. Es nervt, jedesmal neu ansetzen zu müssen.
Von daher ist die "Etagen"-Regelung beschissener als die
Gleichheitsregelung mit jeweils nicht mehr als 20 Patienten
auf beiden Seiten, wie es in der Vorwoche gehandhabt worden war.
(10.6.2018)
Die Hitze ist einem Tagschlaf, wie er mir als Dauernachtdienstler
auferlegt ist, nicht eben zuträglich. Trotzdem konnte ich heute
bis kurz vor 17 Uhr schlafen, währenddessen es an freien Tagen
eher mies aussieht und sich regelmäßig ein beträchtliches
Schlafdefizit aufbaut. Zudem beeinträchtigen mich derzeit wieder
Herzrhythmusstörungen, nachdem mir einige Monate der
Beschwerdefreiheit gegönnt waren. Sie kommen und gehen, ohne
daß irgendwelche Parameter oder Bedingungen ausgemacht werden
könnten, die sie heraufbeschwören oder blockieren. Einzig das
Schlafdefizit wirkt sich verschlimmernd aus. (9.6.2018)
Von meinem Fenster aus kann ich es zwar nicht einsehen,
aber in der Nachbarschaft scheppert es enorm.
Ein Polterabend. Das habe ich seit mehr als zwanzig
Jahren nicht mehr erlebt, daß hier mitten in der
Stadt auf offener Straße seit mehr als einer Stunde
immer wieder Geschirr zerdeppert wird. (9.6.2018)
Auf Arbeit gibt es einen Tabubruch. Zum ersten Mal, seitdem wir
mit den Fachbereichen Geriatrie / Onkologie arbeiten, d.h. seit
mehreren Jahren, muß ich allein Nachtdienst machen. Das ist
eine Zäsur und ein Aufreger, den ich, den wir noch verkraften
müssen. Hineingeschmissen wurde ich gestern Abend, als ich zu
einem Dienst antrat, von dem ich glaubte, ihn mit einer Kollegin
absolvieren zu können, mit der ich seit Äonen zusammen arbeite.
Psychisch ist das wichtig, wie man in den Dienst hinein/herangeht.
Um so gravierender, plötzlich mit der Situation konfrontiert zu
sein, allein arbeiten zu müssen. Das ist vor allem psychisch
eine enorme Belastung und zehrt an den Nerven. Sollten diese
Tage Schule machen und als Präzedenzfall dienen, ziehe ich
so schnell wie nur möglich Konsequenzen und downsize von
32 Wochenstunden auf 24! (2.5.2018)
Drei Tage lang hatte ich kein DSL-Signal und also auch
weder Telefon noch Internet. Natürlich hatte ich wieder
mal keine gültige Hotlinenummer parat bzw. funktionierte
diejenige nicht, die eigentlich hätte funktionieren müssen.
Gestern dann ein geglückter Anruf bei 1&1 und dreißig
Minuten schwitzend und aufgeregt am Telefon meines Vaters.
Der Servicemitarbeiter meines Providers war freundlich.
Er fragte Informationen zu meiner Hardware ab, instruierte
mich zum Herausziehen und Wiedereinstöpseln mancher
Stecker, durchmaß die Leitung, stellte, wie er sagte,
probeweise auf ein minimales DSL-Profil mit maximal
2,3 Mbit um, fand aber keine Lösung des
Ausfalls bei sich, d.h. 1&1, und schickte die Meldung
an die Telekom selbst und ich solle mich bis zu einem
Tag gedulden und dann nochmals anrufen, wenn bis dahin
nix passiert sei. Nachts - ich lebe inzwischen auch an
freien Tage eher nachts und schlafe vom frühesten Morgen
bis zum Mittag - im 3 Uhr war noch kein DSL-Signal
vorhanden. Als ich vorhin um 12 Uhr aufwachte, war es
wieder da. Ich - im Freudenrausch - startete den PC
und mußte leider entdecken, daß statt der gewohnten
6 Mbit nurmehr 2,3 Mbit durch die Leitung kommen und
die Downloads, die ich täglich mache und die sich durch
den Ausfall angestaut haben, lausig langsam verlaufen.
Ich vermute, daß jenes minimale DSL-Profil, das durch
den 1&1-Servicmitarbeiter eingestellt worden war,
so noch aktiv ist. Noch fehlt mir die Chupze, nochmals
die Tortur eines Hotlineanrufes auf mich zu nehmen
und damit Gefahr zu laufen, das jetzt wenigstens, wenn
auch schleppend funktionierende Internet erneut lahmzulegen.
(31.5.2018)
Mein technisches Unverständnis geht so weit, daß ich beinahe
meinen alten, seit vielen Jahren unbenutzten Haarschneider
entsorgt hätte, weil er sich nicht mehr anschalten ließ.
Weg einer Hautsache traue ich mich gerade nicht zum Friseur
und müßte, wenn ich nicht komplett zuwuchern will, selbst
Hand bzw. Scherer anlegen. Mein Bruder sprüht nur etwas
Ölspray auf die Mechanik und, zack, sprang der Rasierer
wieder an. (30.5.2018)
Retweet: In meinem Leben würde ich alles noch mal genauso machen. Ich würde nur die Rollen mit anderen Charakteren besetzen.
Nachdem ich vor einiger Zeit die superspannende
neunteilige belgische Krimiserie
"Tabula rasa"
mit
Veerle Baetens
gesehen habe, die mit dem Topos
anterograde Amnesie
spielt, sendete arte nun die französische dreiteilige Horror-Miniserie
"Hinter den Mauern"
(Per Vorschlaghammer ins Gruselkabinett),
die ich dank meines Mediatheken-Grabbers "MediathekView"
auf die Festplatte hole und auf die ich mich sehr freue;
denn Tabula rasa bescherte mir sagenhafte Stunden
bibberndes Mitfieberns. Nur noch wenige Tage
online abrufbar:
Teil 1,
Teil 2
und
Teil 3.
Beeilt euch also! Daneben habe ich von der belgischen
Krimiserie
Code 37 -
ebenfalls mit Veerle Baetens - erst zwei der drei Staffeln
gesehen. (19.5.2018)
Zum Herdenschutz gegen Wölfe will man jetzt
Esel einsetzen.
"Esel rennen bei einem Angriff nicht weg. Im Gegenteil! Sie verteidigen
sich aggressiv mit gezielten Tritten, Bissen und brüllen laut!"
Im Prinzip wie ich auf Arbeit. (18.5.2018)
Unser einst so beschaulicher Leipziger Osten wird zurzeit
durchgerüttelt. Erst der
Großbrand
vom 29. März, bei dem ein gerade erst saniertes Mehrfamilienhaus
einige Fußminuten von hier total unbewohnbar geworden ist
und ein Todesopfer beklagt werden mußte, vorgestern eine
Serie
mit Bränden, von denen einer quasi
vor meinem Fenster
in der Plaußiger Straße, während ich aber auf Arbeit
war, geschah, als eine Mülltonne angezündet wurde. Und
in der Nacht zu gestern ein weiterer
verheerender Dachstuhlbrand,
der ein weiteres Haus in der Nähe
unbewohnbar machte
und durch den mindestens fünf Menschen verletzt wurden. In der
vergangenen Nacht
eine Minute von hier in der Wurzener Straße an meiner
Straßenbahnhaltestelle ein Brand, zu dem mir weitere
Informationen noch fehlen. Außerdem passierten in den
letzten drei Wochen schwere Unfälle mit Fahrradfahrern:
Ende April, am Ring am Wilhelm-Leuschner-Platz, starb
ein 16-jähriges Mädchen,
das von einem abbiegenden LKW erfaßt wurde; am Sonntagabend
wurde in der Jahnallee eine Fahrradfahrerin von einer
Straßenbahn
erfaßt
und nur einen Tag zuvor wieder unweit meines Wohnortes
in der Torgauer Straße, Höhe Volkgarten, ein 80-jähriger
Fahrradfahrer von der Linie 3
umgefahren.
Beide wurden schwer verletzt. (15.5.2019)
Mit nur 5 zu verbratenden Urlaubstagen stehen 10
arbeitsfreie Tage vor mir, denn angekoppelt an
den eigentlichen Urlaub sind vorn- und hintendran
meine mir zustehenden je 3 freien Wochentage.
Da bedeutet, morgen früh beginnt mein Urlaub und
in der Folgewoche muß ich erst am Donnerstag,
dem 25. Mai, wieder auf Station antreten.
So richtig nötig habe ich den Urlaub nicht, weil
die letzten Wochen durch die aus den Feiertagen
resultierenden zusätzlichen freien Tagen,
einigen Zusatzurlaubtage und einer allgemein
entspannteren Pflegesituation auf Station das
Gefühl verminderten Arbeitsdruckes hatte.
(13.5.2018)
In Leipzig fanden gerade
TangoTage
statt. Obschon ich überhaupt nie tanzte, weiß
ich Eleganz zu schätzen, die in diesem
SP-Bericht
den Zuschauer beeindruckt. Tanzen lernte man als
Leipziger Kind in der DDR in der
Tanzschule,
die ich allerdings als wohl einziger meiner
Klasse nie besuchte. Den Grund habe ich vergessen
oder verdrängt. Ob es mein eigener Entschluß
war oder Desinteresse meiner Eltern - keine Ahnung.
(14.5.2018)
In Claudia Klingers Blogbeitrag "Keiner bleibt allein – außer den Alten?" kommentierte ich: "Glücklicherweise werden neue Formen des Zusammenlebens ausprobiert. Mehrgenerationshäuser, Clusterwohnen sind zwei Möglichkeiten, etwas gegen die Vereinzelung zu unternehmen. Gestern sah ich einen Bericht über das Leipziger Startup bring-together ("Matching-Plattform für Gemeinschaftssuchende"), das als Vermittler für eine Wahlfamilie dienen will. Ob und wie alte Menschen mit anderen zusammenleben können, weiß ich nicht. Ich habe durch meine Arbeit auf der Geriatrie "nur" Kontakt mit jenen in der allerletzten Lebensphase, wo die gesundheitlichen Einbußen ein solches Ansinnen in den Hintergrund rücken lassen. Es sei denn, es würde Bedingungen geschaffen, daß selbst Sterbende und Menschen in dieser letzten Phase, wenn sie zwischen Wohnort und Krankenhaus Pingpong erleben, in solche gemeinschaftlichen Strukturen eingebunden würden.
Retweet: Die Bedienungsanleitung für sich selbst wird einem auch nur nach und nach ausgehändigt.
"Es ist 'n echter Fluch, so klar zu sehen." (Stranger Things S02E06)
Als Katholik, der in Sachsen groß geworden ist und
stets ein Faible für die monastische Lebensweise
im besonderen und die klösterlichen im allgemeinen
hatte, wußte ich selbstverständlich um die Existenz
der Klöster und
Ordensgemeinschaften im Bistum.
Allerdings habe ich es erst heute geschnallt, daß
in der Oberlausitz ja gleich zwei
Zisterzienserinnen-Klöster
existieren:
Kloster St. Marienstern
in Panschwitz-Kuckau und
Kloster St. Marienthal
bei Ostritz. Irgendwie hatten sich beide in meinem
Hirn vermischt und erst durch die
sanierte Klosterkapelle
des zweiten Konvents wurde mir diese Unkorrektheit
bewußt. Als Jugendliche waren wir in verschiedenen
Rahmen mehrmals in den Klöstern. Die Benediktiner
errichteten ihr
Priorat in Wechselburg
erst nach der Wende. (10.5.2018)
Infolge zweier Zusatzurlaubstage (gestern + vorgestern)
muß ich nur zwei Dienste ableisten. Zusatzurlaubstage
werden sporadisch in den Dienstplan eingefügt und
werden je nach geleisteter Schichtarbeit zum Grundurlaub
addiert (bis zu 5 Tage jährlich). Der Vorteil ist: sie
überhaupt zu bekommen; der Nachteil: daß sie ungefragt
& spontan einfach freien Tagen "angepappt" werden,
man also im Vorhinein nichts planen kann. So hatte ich
in dieser Woche von Montag bis Freitag frei und gehe
gleich zu Nachtdienst 1/2 - ein kurzes Vergnügen, falls
man die Arbeit als solches aufzufassen imstande ist.
Die Kollegen plädieren für ein ständiges Vetorecht bei Dienstplänen.
Retweet: Gebeugte Verben auch mal wieder aufrichten.
Retweet: Löschpapier, aber nicht für Tinte, sondern für Traurigkeit.
Retweet: Ein Kind in der Straßenbahn ist enttäuscht und man muss ihm erklären, dass das so bleiben kann, wenn man nicht aufpasst.
Man bräuchte eine Kläranlage für Gedanken und all die
Bösartigkeiten und den Schmutz, der täglich unsere Sinne erreicht.
Im Zusammenhang mit dem
Neonazitreffen
in
Ostritz
hat ein Grünen-Politiker von der
"kollektiven Unfriedlichkeit" einer Versammlung
gesprochen. Diesen Zustand würde ich glatt der
gesamten Menschheit zusprechen. (22.4.2018)
Der Termin zur nächsten Routineblutabnahme bei
meiner Hausärztin mußte neu verhandelt werden.
Mir wurde eine Änderung per Anrufbeantworter
von 8.15 Uhr auf 8.30 Uhr an einem anderen
Tag mitgeteilt. Ich rief zurück, daß das schon
zu spät für mich sei, wenn ich direkt von der
Nachtwache in die Praxis käme und danach noch
schlafen müßte. Ich bot an, das Blut mitzubringen,
es mir also noch auf Station abnehmen zu lassen
und dann nur zum Bekleben der Röhrchen
vorbeizuschauen. War auch wieder nicht recht,
weil man nicht wisse, welche Art von Röhrchen
wir hätten und ob die Labormaschinen mit ihnen
etwas anfangen könnten. Durch mein Genörgele bekam ich
dann aber sogar die Polposition unter den Arztterminen,
nämlich den ersten um 8 Uhr. Nach dem Auflegen
freute ich mich wie ein Schneekönig über meine
sensationelle Verhandlungstaktik, bis mir auffiel,
daß der neue Termin auf einen Donnerstag fällt,
an dem ich gar keinen Dienst habe und mich
demnach sinnloserweise frühmorgens auf dem Bett
quälen muß, um mir das Scheißblut abzapfen zu
lassen. Ein weiterer Beweis meiner
Lebensunfähigkeit. (19.4.2018)
Die Bahn, mit der ich gestern Vormittag in Richtung
Hauptbahnhof zum Johannisplatz zur Augenklinik fuhr,
hatte eine widerborstige Tür, so daß bei jeder
Haltestelle eine Minute mit nervtötendem Schließen,
Öffnen und Wiederschließen verging, bis sie zublieb.
Auf der Rückfahrt 90 Minuten später steige in in die
gleiche Bahn ein, was ich an der Prozedur an der
nächsten Haltstelle bemerkte. Offenbar hat es der
Fahrer nicht für nötig befunden, die Tür an der
Endstelle als defekt zu melden. Vier Haltestellen
weiter reichte es dem Fahrer und er schloß die kaputte
Tür zu. Basta. Meine Nerven! (19.4.2018)
[^^]
[<<]
[Miszellen]
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