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Bibliomanische Zitate II

E

Ebel, Martin

  • Grosse Bücher mögen manchmal zu früh kommen; zu spät kommen sie nie.

Ebner-Eschenbach, Marie von

  • "Arzneimittel der Seele" war die Überschrift der Bibliothek im Palast des Osymandias.
  • Autoren, die bestohlen werden, sollten sich darüber nicht beklagen, sondern freuen. In einer Gegend, in der Waldfrevel nicht vorkommt, hat der Wald keinen Wert.
  • Bücher sind oft die besten Freunde. Aber sie sollten nicht die einzigen in unserem Leben sein.
  • Der Weltmann kennt gewöhnlich die Menschen, aber nicht den Menschen. Beim Dichter ist es umgekehrt.
  • Die Langeweile, die in manchem Buche herrscht, gereicht ihm zum Heil; die Kritik, die schon ihren Speer erhoben hatte, schläft ein, bevor sie ihn geschleudert hat.
  • Ein anregendes Buch - eine den Appetit reizende Speise.
  • Ein ganzes Buch - ein ganzes Leben.
  • Ein vortreffliches Buch: erstens verschlingt man's, zweitens liest man's, drittens schafft man's an.
  • Heutzutage werden Bücher lanciert, wie man eine Zahntinkturlanciert, ein Mittel gegen Sommersprossen oder gegen das Ausfallen der Haare.
  • In einem guten Buche stehen mehr Wahrheiten, als sein Verfasser einzuschreiben vermeinte.
  • Lesen ist ein großes Wunder.
  • Manuskripte vermodern im Schrank oder reifen darin.

Eco, Umberto

  • Bücher sind nicht dazu da, daß man ihnen blind vertraut, sondern daß man sie einer Prüfung unterzieht. Wenn wir ein Buch zur Hand nehmen, dürfen wir uns nicht fragen, was es besagt, sondern was es besagen will.
  • Das Buch ist eine Lebensversicherung, eine kleine Vorwegnahme der Unsterblichkeit. Mit Blick nach hinten (leider) anstatt nach vorn, aber man kann nicht alles auf einmal haben.
  • Der wirkliche Liebhaber von Büchern muß sie gar nicht alle gelesen haben. Wichtig ist, daß man weiß: Es gibt dieses oder jenes Buch und man hat es zur Verfügung - für die Zukunft.
  • Ein Bibliophiler, der feststellen muß, nachdem er ein Buch berührt und beschnuppert hat, daß da etwas fehlt, sei es auch nur ein Kolophon oder ein Blatt mit Errata, hat ein Gefühl wie bei einem Coitus interruptus.
  • Ein Buch wegzuwerfen, nachdem man es gelesen hat, ist, wie wenn man eine Person nicht wiedersehen will, mit der man gerade ein sexuelles Verhältnis gehabt hat.
  • Wer nicht liest, wird mit 70 Jahren nur ein Leben gehabt haben: sein eigenes. Wer liest, wird 5000 Jahre gelebt haben. Denn Lesen ist eine Unsterblichkeit nach hinten.

Eichendorff, Joseph von

  • Das sind die rechten Leute, die mit und über dem Buch dichten. Kein Dichter gibt einen fertigen Himmel: er stellt nur die Himmelsleiter auf von der schönen Erde.
  • Kein Dichter gibt einen fertigen Himmel, er stellt nur die Himmelsleiter auf.

Eisendle, Helmut

  • Kunst und Literatur wurden nie gemacht, um sie an die Wand zu hängen oder auf einer Seite niederzuschreiben, sondern um trüben Augen eine wahre Vision des Lebens zu zeigen.

Ekelöf, Gunnar

  • Die Lektüre muß Nahrung im Erleben der Wirklichkeit haben, man muß Erfahrungen gemacht haben, um sich im Gelesenen wiederzuerkennen. Und um neue und vertiefte Erfahrungen zu gewinnen. Sonst lernt man nur die Buchstaben des Lebens.

Eliasberg, Alexander

  • Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, die Bücher zu ehren. Man achte streng darauf, daß Bücher sich nicht in einem Zimmer befinden, in dem sich Mann und Frau vereinigen; es sei denn, daß die Bücher hinter einem Vorhang stehen oder das Bett von einem Vorhang verdeckt ist.

Eliasson, Gyrdir

  • Ich habe das Gefühl, das Bücher wie Menschen atmen müssen.

Eliot, Charles W.

  • Bücher sind die stillsten und beständigsten Freunde; sie sind die zugänglichsten und weisesten Ratgeber und die geduldigsten Lehrer.

Emerson, Ralph Waldo

  • Literatur ist der Versuch des Menschen, sich für die Mängel seiner Existenz schadlos zu halten.

Endt, Rudi vom

  • Man nimmt es tausendmal lieber zur Hand, das schöne Buch im schönen Gewand.

Enzensberger, Hans Magnus

  • Die Lektüre ist ein anarchischer Akt.

Epstein, Jason

  • Weniger Analphabetentum wird die Fähigkeit des Menschen zu Unfug genauso weniger verringern wie Martin Heideggers philosophische Bildung ihn davon abhielt, die Nazis zu unterstützen - ein Dilemma, das Philosophen weiter ausloten könnten.
  • Wie ich bald lernen mußte, beißen Schriftsteller bisweilen, wenn ihre Egos nicht genug gestreichelt werden.

Erasmus, Desiderius

  • Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung.

Erasmus von Rotterdam

  • Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn.
  • Nicht diejenigen haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in ihren Schränken aufheben, sondern sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
  • Sobald ich Geld erhalte, kaufe ich davon zuerst Bücher und erst dann Kleidung.

Ernst, Paul

  • Wer Bücher hat und den Verstand besitzt, sie zu lesen, der kann doch nie ganz unglücklich sein: hat er doch die beste Gesellschaft, die es auf Erden gibt.

Escarpit, Robert

  • Die Einsamkeit des Schriftstellers und die Einsamkeit des Lesers sind keine ungesellige Zustände. Beiden Partnern dienen sie dazu, sich gegenseitig zu finden.

Esra, Mosche Ibn

  • Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen der Worte.
  • Ein Buch ist ein Freund, der deine Fähigkeiten aufdeckt; es ist ein Licht in der Finsternis und ein Vergnügen in der Einsamkeit; es gibt, und es nimmt nicht.

Ewald, Christian

  • Eigentlich haben alle Bücher eine innnere Ruhe. Sie halten Stand, Zeile für Zeile. Und sie können den Leser in eine solche Ruhe versetzen.

Exley, Helen

  • Bücher können gefährlich sein. Die Besten sollten mit einem Aufkleber: "Achtung, diese Lektüre könnte Dein Leben verändern!" versehen werden.

F

Faber, Elmar

  • Ein Buch, dem man seine Herkunft nicht ansieht, hat auch keine Zukunft.
  • Ernst Jünger hielt sich unter der werbebesessenen Phalanx der Autoren für einen weißen Raben, weil ich meinen Verleger bitte, (Originalton) "für meine Bücher keine Reklame zu machen. Überflüssige Leser können auch schaden."
  • Mit der Phantasie in den Büchern schlagen wir Brücken in die Zukunft
  • Mit unseren Büchern betreiben wir die "vornehmste Form der Isolation", so drückte es Michael Krüger, der Chef des Münchner Hanser Verlages einmal sinnfällig aus.
  • Ohne den kraftvollen Verlegertypus der Aufklärungszeit beispielsweise - bei aller üblen Nachrede - wäre der Typus des "freien Schriftstellers" nicht denkbar gewesen.
  • Was uns am Sachbuch besonders reizt, ist das "intellektuelle Tätigsein", in das wir hineingezogen werden, um aus den geistigen, sozialen und politischen Laboratorien der Zeit das Sinnstiftende für uns, für den Menschen herauszufinden.

Fadiman, Anne

  • Einander Liebe und Treue zu geloben, in guten wie in schlechten Zeiten, das war nicht weiter problematisch, aber problematisch wäre es zweifellos gewesen, wenn die Eheschließung die Aufforderung beinhaltet hätte, unsere Bibliotheken zu vermählen und Duplikate wegzuwerfen.
  • Die Lektion, die mich diese Bücher gelehrt haben, lautet, daß man gut beraten ist, sich wohl zu überlegen, für welches Ideal man sich aufopfern will, solte es einen danach gelüsten, Märtyrer zu werden.
  • Seit langem bin ich davon überzeugt, daß jedermann in seiner Bibliothek ein Kuriositätenkabinett hat. In diesem Kabinett befindet sich eine kleine und rätselhafte Auswahl von Büchern, deren Gegenstand in keinerlei Zusammenhang mit den übrigen Büchern des Hauses steht und die dennoch bei näherem Hinsehen eine ganze Menge über ihren Besitzer verraten.

Fadiman, Clifton

  • Liest man ein klassisches Buch, so enthält das Buch nach dem Lesen nicht mehr als vorher - in einem selbst aber ist mehr als zuvor.

Falschlehner, Gerhard

  • Bücher sind alternative Lebensmodelle. Gegenwelten zum eigenen Leben. Vehikel für die eigene Fantasie.
  • Bücher sind Augenblicke der Begegnung: ein Moment überraschten Innehaltens, Erfahrung des Anderen, Unbekannten, vielleicht ein plötzliches, kumpelhaftes Eimverständnis mit dem Autor, eine Sekunde lang Einssein mit einem Außenseiter. Und immer: ein Dialog mit einem fremden Menschen über Grenzen und Barrieren und Generationen hinweg.
  • Wer lesend seine Welt entdeckt und sich selbständig informieren kann, löst sich von Autoritäten und aus Abhängigkeiten.
  • Gerade literarisch-interessierte Menschen müssten für Sprachverweigerung Verständnis haben. Schließlich reagiert die Literatur auf dem Mißbrauch der Sprache stets mit Verweigerung.
  • Kein Mensch hätte seinerzeit dem Fahrrad neben dem Auto Konkurrenz gegeben. Wenn wir erschöpft im Satelliten-TV-Megastau stecken, werden wir freudig und begeistert mit dem Buch zu strampeln beginnen.
  • Wir sollten uns auch einmal zu der erschreckenden Wahrheit durchringen, dass es gute, spannende Filme und verblüffend schlechte, langweilige Bücher gibt. Es gibt sehr humane Filme und verdammt inhumane Bücher.
  • Lesen ist nichts Statisches, Unbewegtes, sondern eine känguru- oder froschartige Fortbewegung durchs Buch.
  • Bei einem guten Text ist nicht nur wichtig, was der Autor schreibt, sondern was er alles nicht schreibt.
  • Die wirklichen Fortschritte der Menschheit haben immer zuerst in der Literatur stattgefunden: der uralte Traum vom Fliegen ist in der Sage von Ikarus verwirklicht; den Traum vom friedlichen Zusammenleben von Mensch und Tier erzählen uns die Märchen.
  • Lesen ist in der Verbindung der Phantasien des Autors und des Lesers in jeder Hinsicht ein grenzenüberschreitender Prozess: sowohl im abstrakten Sinn des Raum-Zeit-Begriffes als auch im konkreten geografisch-sozialen Sinn.
  • Lesend Phantasie zu gebrauchen ist die vielleicht höchste Leistung unseres Weltbildapparates, mit der wir einen Zipfel des kreativen Universums erhaschen können.
  • Man kann wohl auch ein anständiger Mensch sein, wenn man Goethes Iphigenie nicht kennt.
  • Bücher sind hartnäckig, Bücher wecken auf, Bücher machen hellhörig, Bücher provozieren. Buch weglegen, und es geistert doch im Kopf weiter.
  • Und es kann passieren, dass ein Leser nach der Lektüre eines Buches draufkommt, dass es jenseits der Sprechblasen und Werbeslogans noch andere Botschaften gibt, die es wert sind gelesen zu werden.
  • Lesen als harmloseste Fluchtdroge - garantiert ohne schädliche Nebenwirkungen, höchstens mal einmal ein bissel Kopfweh, wenn man eine nächtliche Überdosis erwischt hat.
  • Selbst Trivialliteratur kann nicht schaden.
  • Fröhliche Auflehnung gegen die Autoritäten, den Etablierten und Mächtigen die Lange Nase drehen oder den Hinterne zeigen, das sind wichtige Wesensmerkmale der Literatur zu allen Zeiten.
  • Eine Gesellschaft, die auf ihre Sprache verzichtet und das Lesen verlernt, die auf Piktogramme und Imperative reduzierbar ist, ist letztlich reif für autoritäre Strukturen.
  • Wer in ganzen Sätzen lesen kann, fällt nicht so leicht auf Slogans herein.
  • Lesen heißt, scheinbar Unsagbares von einem Dichter doch gesagt bekommen.
  • Lesen ist immer: einem anderen, einem Fremden zuhören.
  • Das ist wohl eine der wichtigsten Botschaften der Literatur: Die Welt ist veränderbar!
  • Literatur ist das Fragment der Fragmente; das wenigste dessen, was geschah und gesprochen worden, ward geschrieben, vom Geschriebenen ist das wenigste übriggeblieben.

Faulkner, William

  • Lesen, lesen, lesen. Alles lesen - Schund, Klassiker, Gutes und Schlechtes, und darauf achten, wie es gemacht ist. Wie ein Schreiner, der als Lehrling arbeitet und sich nach Kraeften schult. Lies! Es wird haften bleiben. Dann schreib. Wenn es gut ist, wirst du es merken. Wenn nicht, wirf es aus dem Fenster.
  • Schreib den ersten Satz so, daß der Leser unbedingt auch den zweiten lesen will.

Fellini, Frederico

  • Gesichter sind die Lesebücher des Lebens.

Fenelon

  • Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude an dem Lesen angeboten wäre: ich würde sie ausschlagen.

Feuchtersleben, Ernst von

  • Bücher sind Brillen, durch welche die Welt betrachtet wird; schwachen Augen freilich nötig, zur Stütze, zur Erhaltung. Aber der freie Blick ins Leben erhält das Auge gesünder.
  • Aus den Stellen, die jemand in Büchern anstreicht, kann man auf sein Bedürfnis oder auf sein Steckenpferd schließen.

Feuchtwanger, Lion

  • Kein Laster sitzt tiefer als das der Schriftstellerei.

Feuerbach, Ludwig

  • Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
  • Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.
  • Die echten Schriftsteller sind die Gewissensbisse der Menschheit.

Fforde, Jasper

  • Wenn die wirkliche Welt ein Roman wäre, würde sie nie einen Verleger finden. Zu lang, zu verwickelt, zu viele Einzelheiten - und letztlich ohne vernünftige Auflösung.

Fielding, Henry

  • Weswegen es bei einem komischen Schriftsteller weniger verzeihlich ist als bei jedem andern, wenn er von der Natur abweicht; denn es mag einem ernsten Dichter nicht immer leichtfallen, dem Großen und Wunderbaren zu begegnen; doch liefert das Leben dem aufmerksamen Beobachter überall Beispiele fürdas Lächerliche.

Fischer, Samuel

  • Dem Publikum neue Werte aufzudrängen, die es nicht will, ist die wichtigste und schönste Mission des Verlegers.
  • Man treibt Sport, man tanzt, man verbringt die Abendstunden am Radioapparat, im Kino - ist neben der Berufsarbeit vollkommen in Anspruch genommen und findet keine Zeit, ein Buch zu lesen. (1926!)

Fitzgerald, F. Scott

  • Das ist das Schöne an Literatur. Du entdeckst, daß dein Sehnen ein universelles Sehnen ist: daß du nicht einsam und isoliert von allem bist. Du gehörst dazu.
  • Schriftsteller sind wie Kinder. Schon in normalen Zeiten können sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren.

Fitzgerald, Penelope

  • Ein gutes Buch ist der kostbare Lebenssaft eines meisterlichen Geistes, einbalsamiert und aufbewahrt zum Zweck eines Lebens über das Leben hinaus.

Flaubert, Gustav

  • Ich kenne das Vergnügen des Nichtstuns, wie Sie es nennen, absolut nicht. Sobald ich kein Buch mehr in der Hand halte oder nicht davon träume, eines zu schreiben, überkommt mich eine solche Langeweile, daß ich laut schreien möchte.
  • Ich habe den Buchdruck und den Mißbrauch, den die Leute damit treiben, dermaßen satt, daß ich, würde der Kaiser morgen das Drucken verbieten, auf den Knien bis nach Paris rutschte und ihm aus Dankbarkeit den Arsch küßte.
  • In der Literatur geht es nicht um gute Absichten.
  • In einem Buch müssen sich Sätze wie die Blätter im Wald bewegen, alle in ihrer Ähnlichkeit unähnlich.
  • Dem Künstler muß es gelingen, die Nachwelt glauben zu machen, er habe nie gelebt.
  • In seinem Werk muß der Autor sein wie Gott in seinem Universum, allgegenwärtig und nirgendwo sichtbar.

Fock, Gorch

  • Die besten Bücher sind nicht die, die uns satt, sondern die, die uns hungrig machen auf das Leben.

Fontane, Theodor

  • Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück.
  • Der Bücher- und Literaturwurm, und wenn er noch so gut und noch so gescheit ist, ist doch immer nur eine Freude für sich selbst, für sich und und eine Handvoll Menschen.
  • Die Menschen machen sich ihre Götter, warum sollen sie sich nicht auch ihre Geschichten machen? Bedürfnis und Angebot, das alte Lied.
  • Ein guter Spruch ist die Wahrheit eines ganzen Buches in einem einzigen Satz.

Forbes, Malcolm

  • Feder und Papier entzünden mehr Feuer als alle Streichhölzer der Welt.

Fox, Paula

  • Wenn Du einem Kind vorliest, wenn Du ein Buch in seine Hände gibst, bringst Du ihm Neuigkeiten von der unendlichen Vielfalt der Natur und des Lebens. Du bist ein Erwecker.

France, Anatole

  • Die Lektüre war für ihn ein Zaubertrank; über einer halbgelesenen Seite konnte er sich in Träumen verlieren. (Die rote Lilie)
  • Was wollen Sie? Das Leben ist zu kurz, und Proust ist zu lang.

François, Annie

  • Was Bücher angeht, gibt es tausend Arten des Zugangs, tausend Gründe, sich für sie zu begeistern: ein Autor, ein Land, eine Begegnung, eine Gattung, besondere Umstände, ein Format, eine Laune, eine Jahreszeit, ein Haus usw. So vieles. Alles liefert einen Vorwand zum Lesen. Nichts ist gleichgültig.

Frank, Leonhard

  • Wenn der Romanschriftsteller auf Inspiration warten wollte, würde er nie ein Werk vollenden können. Inspiration ereignet sich selten und nie ohne Zutun des Autors, sie ereignet sich während der Arbeit und durch Arbeit. Inspiration ist ein Geschenk, das erst durch zähe Sitzfleischarbeit zum Geschenk wird.

Frankl, Victor

  • Das Buch ist eine Waffe ersten Ranges im Kampf gegen die Sinnlosigkeit.

Franzen, Jonathan

  • Ich kann die Bücher, aus denen gute Filme geworden sind, an einer Hand abzählen. Falls etwas Wunderbares aus meinem Buch werden sollte, werde ich mich fragen: Was habe ich falsch gemacht? Je weniger der Film dem Buch ähnelt, um so besser.

Friedrich der Große

  • Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. Die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein.

Frisch, Max

  • Buchmesse. Der Unterschied zwischen einem Pferd und einem Autor: das Pferd versteht die Sprache der Pferdehändler nicht. (Tagebuch 1966)
  • Ich habe vorläufig Unterschlupf bei der simpelsten aller Erzählpositionen: ich schreibe grad auf, wie es beim Militär 1939-1945 war.
  • Warum ich Schriftsteller bin: weil Schreiben noch eher gelingt als Leben, und weil für diesen Versuch, das Leben schreibend zu bestehen, der Feierabend nicht ausreicht.

Fritsch, Heinz

  • Um das Gelesene nicht wieder zu vergessen, hat er es Wort für Wort in ein Buch geschrieben.
  • Das Buch ist zwar nicht das Brot, wohl aber der Wein des Lebens.
  • Nur was im Kopf ist, läßt sich auf Papier bringen.
  • Ob ein Buch gut oder weniger gut ist, kommt hauptsächlich auf den Leser an.

Fröhlich, Carl-Peter

  • Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.

Fromentin, Eugène

  • Auch in der aufrichtigsten Offenheit gibt es Nuancen; und es gibt so viele Möglichkeiten, die Wahrheit zu sagen, ohne sie bis ins Letzte zu sagen.
  • Der Liebende empfindet in gleicher Weise naiv wie der Gläubige. Jeder leidenschaftliche Kult fängt so an.

Fry, Stephen

  • Ich kann ein Buch lesen, ich kann es als Aschenbecher benutzen, als Briefbeschwerer, als Türanschlag oder eben als Geschoß, um junge Männer zu bewerfen, die alberne Bemerkungen machen. So. Denken Sie noch mal nach.
  • Wenn die Leute Bücher aufhäufen und hohe Preise für dieses oder jenes zahlen wollen, schön und gut. Aber sie sollen sich nicht vormachen, das wäre eine höhere oder intelligentere Beschäftigung als das Sammeln von Schnupftabakdosen oder Kaugummibildchen.

Frye, Northrop

  • Eine große Bibliothek kann tatsächlich in Zungen reden und hat ein enormes Potenzial an telepathischer Kommunikation.

Fühmann, Franz

  • ... daß er ein Unbehagen spüre, und warum seien die Schriftsteller so kleine Seelen, daß sie ihre kleinen Problemchen über das Großeganze stellten...
  • Ich glaube, jede Zeit bringt notwendig die Schriftsteller & Künstler hervor, die sie hervorbringen muß.
  • Künstler ist, wer nicht anders kann - und dem dann nicht zu helfen ist. Ich übe einen harten Beruf aus, Momente des Glücks sind darin selten, sie stehen sehr nahe dem Unerlaubten.

G

Gaarder, Jostein

  • Außerdem schreibt inzwischen alle Welt Romane. Romane werden von Einfaltspinseln geschrieben; eines Tages wird es üblich sein, Romane zu schreiben, wie es früher üblich war, sie zu lesen.

Gadamer, Hans-Georg

  • Wer die Gegenwart verstehen will, hat gesagt, muss Bücher lesen, die 2000 Jahre alt sind.

Gaiser, Gerd

  • Die Weg der Literaturkritik sind verschlungen wie die aller Persnalämter. Man darf ihnen als Autor nicht zuviel Bedeutung beimessen.

García Gonzalez, Francisco

  • Das ist der Stolz jedes Autors: Wer ein Buch klaut, liest es auch.

Garretty, Marion C.

  • Jeder hat auf seinem Bücherboard einen Platz für Bücher, denen man eigentlich entwachsen ist, von denen man sich aber auch nicht trennen kann. Sie bergen die Jugend zwischen ihren seiten wie gepreßte Blumen aus fast vergessenen Sommertagen.

Gasdanow, Gaito

  • Besonders tief gehendes Wissen barg zweifellos eine Gefahr in sich, dazu mochte man genauso wenig zurückkehren wie zu einem gelesenen und verstandenen Buch.

Gatza, Mathias

  • Wenn man langsam liest, fällt einem schnell auf, dass 95 Prozent der Bücher, die veröffentlicht werden, nicht gelesen werden sollten.

Gehrke, Claudia

  • Bücher sind sinnliche Objekte. Wir spielen mit der Inzensierung des Blätterns. Das Gefühl, ein Buch zu öffnen und durchzublättern, ist vielleicht vergleichbar mit dem Moment, ein Geschenk auszupacken und noch nicht genau zu wissen, was darin ist.

Geitel, Klaus

  • Immer häufiger, wenn ich neuerdings in meine Regale greife, fällt mir ein, wem ich den Hinweis auf dieses oder jenes meiner Bücher verdanke. Es gibt eine niemals abreißende Verbindung zwischen dem Buch und dem Menschen, der es einem empfahl, einem ans Herz legte und dies Herz höher schlagen ließ.
  • Manchmal denkt man ja insgeheim, die lausigen Verspätungen, die rundum grassieren, entstehen gezielt durch eine heimliche Fusion von Buchverlagen mit Verkehrsbetrieben.
  • Die Welt der Literatur ist eine Welt der fortgesetzten Überraschungen.

Genazino, Wilhelm

  • Es ist ein Kennzeichen von guten Schriftstellern, dass sie mit etwas Unbekanntem vertrauter sind als die meisten von uns.

Genlis, Stephanie Felicite

  • Bücher stehen uns in der Einsamkeit bei... Sie helfen uns die Unbilden des Alltags zu vergessen, beschwichtigen Sorgen und Leiden und schläfern unsere Enttäuschungen ein.

Gibbons, Stella

  • Zu den Nachteilen einer fast allgemeinen Schulbildung gehörte es, dass alle möglichen Leute mittlerweile eine gewisse Vertrautheit mit jenen Büchern besaßen, die man selbst am meisten liebte.

Gibran, Khalil

  • Dichtung ist Weisheit, die das Herz entzückt. Weisheit ist Dichtung, die in der Seele singt.

Gide, Andre

  • Das Buch ein Haufen toter Buchstaben? Nein, ein Sack voll Samenkörner.
  • Ein Buch ist verfehlt, das den Leser unversehrt lässt.
  • Jedes meiner Bücher war das Fruchtbarmachen einer Unsicherheit.
  • Inspiration? Sie besteht darin, daß man sich täglich zur gleichen Stunde an den Schreibtisch setzt.

Giraudoux, Jean

  • Nie hat ein Dichter die Natur so frei ausgelegt, wie ein Jurist die Wirklichkeit.

Gladstone, William E.

  • Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
  • Das Buch benötigt ein Bücherregal, und das Bücherregal muß untergebracht werden. Und die Behausung des Bücherregals muß aufgeräumt sein. Eine Bibliothek muß man entstauben, aufräumen, katalogisieren. Wieviel unablässige, aber glückspendende Arbeit!

Glaser, Peter

  • Seit jeher habe ich mich den Musikern unterlegen gefühlt, weil man mit einer Schreibmaschine nicht richtig Lärm machen kann. Ein Buch ist eine vollends gedämpfte Angelegenheit. Literatur kann man nirgends lauter drehen.

Goethe, Johann Wolfgang von

  • Auch Bücher haben ihr Erlebtes, das ihnen nicht entzogen werden kann.
  • Denn der Einband gehört zum Buch wie das Kleid zum Menschen. Man sieht aus ihm erst, daß es in sich wirklich besteht.
  • Der Autor ist selten ein unparteiischer Richter seiner eigenen Sachen, er tut sich bald zu viel und bald zu wenig.
  • Der mittelmäßige Roman ist immer noch besser, als die mittelmäßigen Leser, ja der schlechteste partizipiert etwas von der Vortrefflichkeit des ganzen Genres.
  • Deutschland fragt nach Gedichten nicht viel; ihr kleinen Gesellen, lärmt, bis jeglicher sich wundernd ans Fenster begibt!
  • Die Bibliothek ist ein großes Kapital, das geräuschlos unberechenbare Zinsen stiftet.
  • Die guten Leute wissen gar nicht, was es für Zeit und Mühe kostet, das Lesen zu lernen und von dem Gelesenen Nutzen zu haben; ich habe achtzig Jahre dazu gebraucht und kann noch jetzt nicht sagen, daß ich am Ziel wäre.
  • Eh' ich es noch kenne, hab ich Achtung für das Herz, das leidet, und gebe solchen Dichtungen Beifall, wenn sie auch nur Linderung seiner Schmerzen zum Zweck hätten.
  • Eigentlich lernen wir nur aus Büchern, die wir nicht beurteilen können. Der Autor eines Buches, das wir beurteilen können, müßte von uns lernen.
  • Es gibt Bücher, durch die man alles erfährt und doch zuletzt von der Sache nicht begreift.
  • Es ist ein großer Unterschied, ob ich lese zu Genuß und Belebung oder zu Erkenntnis und Belehrung.
  • Geschichten schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen.
  • Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, daß der Verfasser etwas gewußt hat.
  • Ich bin über die Stärke und Zartheit, über die Gewalt und Ruhe so erstaunt und außer alle Fassung gebracht, daß ich nur mit Sehnsucht auf die Zeit warte, da ich mich in einem Zustande befinden werde, weiterzulesen. (zu: Shakespeare)
  • Ich denke immer, wenn ich einen Druckfehler sehe, es sei etwas Neues erfunden.
  • In Bibliotheken fühlt man sich wie in der Gegenwart eines großen Kapitals, das geräuschlos unberechenbare Zinsen spendet.
  • Lehrbücher sollen anlockend sein. Das werden sie nur, wenn sie die heiterste, zugänglichste Seite des Wissens und der Wissenschaft hinbieten.
  • Lesen ist mehr als Bücherkonsum. Lesen ist wie eine Kunst. Ich habe achtzig Jahre dafür gebraucht und kann noch jetzt nicht sagen, daß ich am Ziel wäre.
  • Lies uns nach Laune, nach Lust, in trüben, in fröhlichen Stunden, wie uns der gute Geist, wie uns der böse gezeugt.
  • Literatur ist das Fragment der Fragmente; das wenigste dessen, was geschah und gesprochen worden, ward geschrieben, vom Geschriebenen ist das wenigste übriggeblieben.
  • Man liest viel zu geringe Sachen, womit man die Zeit verdirbt und wovon man weiter nichts hat. Man sollte eigentlich immer nur das lesen, was man bewundert.
  • Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.
  • Niemand mag etwas lesen als das, woran er schon einigermaßen gewöhnt ist. Das Bekannte, das Gewohnte verlangt er unter veränderter Form. Doch hat das Geschriebene den Vorteil, daß es dauert und die Zeit abwarten kann, wo ihm zu wirken gegönnt ist.
  • Man sollte eigentlich immer nur das lesen, was man bewundert.
  • Schreiben ist geschäftiger Müßiggang.
  • Selbst das Buch verdient unsern Dank, das nur einen einzigen Tag den Schmerz zerstreut.
  • Shakesspeare ist für aufkeimende Talente gefährlich zu lesen; er nötigt sie, ihn zu reproduzieren, und sie bilden sich ein, sich selbst zu produzieren.
  • Sieh die Menschen an, wie sie nach Glück und Vergnügen rennen! Ihre Wünsche, ihre Mühe, ihr Geld jagen rastlos, und wonach? nach dem, was der Dichter von der Natur erhalten hat, nach dem Genuß der Welt, nach dem Mitgefühl seiner selbst in andern, nach einem harmoischen Zusammensein mit vielen oft unvereinbaren Dingen.
  • Und so ist der Dichter zugleich Lehrer, Wahrsager, Freund der Götter und der Menschen.
  • Viele Bücher genießt ihr, die ungesalzen; verzeihet, daß dies Büchelchen uns überzusalzen beliebt.
  • Weil ein Gedicht entweder vortrefflich sein oder gar nicht existieren soll; weil jeder, der keinen Anlage hat, das Beste zu leisten, sich der Kunst enthalten und sich vor jeder Verführung dazu ernstlich in acht nehmen sollte.
  • Welchen Leser ich wünsche? Den unbefangensten, der mich, sich und die Welt vergißt, und in dem Buche nur lebt.
  • Wenn man einige Monate die Zeitungen nicht gelesen hat und man liest sie alsdann zusammen, so zeigt sich erst, wieviel Zeit man mit diesen Papieren verdirbt.

Goldberg, Natalie

  • Eigentlich muss man nur den Mund halten, sich hinsetzen und – schreiben.

Goldsmith, Oliver

  • In einem zivilisierten Zeitalter wird fast jedermann zum Leser und empfängt durch Bücher mehr Unterweisung als von der Kanzel.
  • Bücher haben genau wir Gurken ihre Jahreszeit.
  • Wenn ich ein gutes Buch lese, dann ist mir gerade, als ob ich einen neuen Freund erwürbe, und wenn ich ein Buch wiederlese, das ich schon kenne, als ob ich einen alten Freund wiederträfe.

Gordimer, Nadine

  • Der Autor wird zum Leser, sobald die Druckfahnen ankommen.
  • Der Schriftsteller steht vor dem, was da ans Licht gezerrt wurde, genau wie der Leser davor stehen wird; was jeder von ihnen daraus macht, wird sein persönliches Moralurteil sein: des Lesers oder des Schriftstellers Botschaft an sich selbst.
  • Die einzige Schule des Schriftstellers ist die Bibliothek - lesen, lesen.
  • Wir Schriftsteller haben die einsamste aller Beschäftigungen; die einzige Analogie, die mir einfällt, ist der Leuchtturmwärter. Aber der Vergleich sollte nicht allzu weitgehen: Wir senden keinen Lichtstrahl aus, der das Individuum oder die Welt davor retten wird, auf den Klippen ein Unglück zu erleiden.

Gorey, Edward

  • Mein einziges Motto lautet: Verlaß das Haus nie ohne ein Buch.

Gorki, Maxim

  • Alles Gute in mir verdanke ich den Büchern.
  • Die Bücher beflügelten meinen Verstand und mein Herz, sie halfen mir, mich über den fauligen Sumpf zu erheben, in dem ich ohne sie versunken und in Dummheit und Gemeinheit erstickt wäre.
  • Die Dichter bauen Luftschlösser, die Leser bewohnen sie, und die Verleger kassieren die Miete.
  • Je mehr ich las, umso näher brachten die Bücher mir die Welt, um so heller und bedeutsamer wurde für mich das Leben.
  • Liebt das Buch – die Quelle des Wissens! Nur das Wissen ist rettend, es kann uns allein zu geistig starken, ehrlichen, vernünftigen Menschen machen, die fähig sind, den Menschen aufrichtig zu lieben, seine Arbeit zu ehren und sich herzlich an den herrlichen Früchten seiner unablässigen, großen Arbeit zu erfreuen.

Gough

  • Die vollkommene Dame wird darauf achten, daß in den Bücherregalen die Werke männlicher und weiblicher Autoren streng getrennt stehen. Mann sollte sie nur dann zusammenstellen, wenn die Verfasser miteinander verheiratet sind.

Graf, Oskar Maria

  • Der Mensch, der zum ersten Mal hingegeben liest, dem scheint alles Gelesene Leben zu werden, Leben der nächsten Menschen, die er kennt.

Grasberger, Thomas

  • Nur wenige Dinge im Leben sind schöner, als an einem Samstag in ein kleines, wohlsortiertes Antiquariat zu gehen.

Grass, Günter

  • ... machte als Kulturredakteur für den Südwestfunk das Nachtprogramm: Lyrik gegen Mitternacht, wenn nur noch die Schwarzwaldtannen zuhörten. (Im Krebsgang)
  • Wer liest, lebt vielschichtig und wie in aufgehobener Zeit.
  • Der Roman ist die Hure unter den Gattungen.

Grasset, Bernard

  • ... den Mut aufzubringen, klar und unmißverständlich nein zu sagen. Es wird nämlich nicht mehr lange dauern, dann wird die Öffentlichkeit die Verleger zur Rechenschaft ziehen für die Flut von mittelmäßigen Werken, die heute den Markt überschwemmt und in der jedes wirkliche Talent hoffnungslos untergehen muß.

Gray, Charlotte

  • Ein ausgeglichener Mensch hat ein Buch neben seinem Bett. Der Unersättliche schläft mit einer New York Skyline, die sich neben seinem Bett türmt.
  • Bücher werden einem so vertraut und wichtig wie alte Freunde. Wenn Bücher abgegriffen sind, macht sie diese Veränderung nur noch liebenswerter. Sie sind eine Erweiterung von uns selbst.

Green, Julien

  • Das Weiß gehört nicht zu den Farben, von denen ein Romanautor übermäßig Gebrauch machen kann.
  • Einen Salon voller Schriftsteller zu betreten schien mir fast so grauenhaft wie im Jardin des Plantes ins Bärengehege zu springen, ein literarischer Salon in ganz gleich gemeinsam, der Hauptunterschied besteht meiner Ansicht nach darin, daß Bären in ihren Methoden fairer sind.
  • Familiärer Verdruß ist nur von außen gesehen interessant, und wenn er mit dem notwendigen Schwung erzählt wird. Für den Roman, in dem man selbst eine Figur abgibt, kann man nur Haß empfinden. In der Literatur ist nur das Unglück der anderen erträglich.
  • Man legt die Hand auf ein Buch, und es lebt durch alles, was es uns schon einmal gegeben hat.
  • Wenn ein Schriftsteller uns mit resignierter Miene mitteilt, er sähe sich gezwungen, über sich selbst zu sprechen, so beklage man ihn nicht: Er leidet nicht sehr.

Greendfeld, Howard

  • Bücher wachsen nicht auf Bäumen.

Greiner, Ulrich

  • So viel Vergangenheit war nie: Die Geschichte der Menschheit, obgleich sie mehr zerstört als überliefert hat, liegt vor uns wie ein aufgeschlagenes Buch. So viel Gegenwart war nie: Alle Literaturen aller Völker beanspruchen unsere Aufmerksamkeit zugleich.
  • Es ist nicht leicht, in einer Welt, die uns mit Informationen (erwünschten wie unerwünschten) pausenlos bombardiert, jenen inneren Raum freizuhalten, den ein gutes Buch allemal beansprucht.
  • Es wird immer Menschen geben, die mehr gelesen haben als man selber, und immer mehr Bücher, als man je lesen kann. Eigentlich ist das auch ein Glück.
  • Jede neue Lektüre ergibt eine andere Erfahrung, und scheinbar längst verstaubte Bücher gewinnen, frisch gelesen, den Reiz des Unerhörten.
  • Bücher zu machen und zu verkaufen ist einer der umständlichsten Wege, ein Vermögen in den Sand zu setzen.
  • Heutzutage, da die Welt der Bilder die Welt ist, kann es keinem, der den Erfolg will, egal sein, wie der Dichter aussieht und folglich ankommt.
  • Bis vor kurzem gab es neben dem Totengräber oder der Souffleuse keinen Beruf, bei dem das Aussehen eine derart geringe Rolle gespielt hätte wie beim Schriftsteller.

Grimm, Melchior

  • Das Lesen kann einen Menschen dazu dienen, seinen Kopf mit gediegenen Kenntnissen zu füllen, seinen Geist zu bereichern, seine Vorstellungen zu erweitern und zu berichtigen und sein Urteil durch ständige Übungen im Nachdenken über die Gedanken des anderen zu festigen.

Gröner, Anke

  • Jemand, der nur drei zerfledderte Stephen Kings im Regal hat, kann nicht der Mann meines Lebens sein, ja, vielleicht nicht mal ein guter Freund. Ich erwarte ja gar nicht, dass die Leute 17 Billy-Regale voll höchster Literatur haben, aber kann man sich mit Leuten vernünftig unterhalten, die nie lesen? Über was redet man da den ganzen Tag?

Gstrein, Norbert

  • Ich glaube, daß sich im Leseverhalten viel verändert hat. Weil es genug Leute gibt, die ausschließlich auf Fakten hin lesen, die ein erbauliches Lesen fragwürdig finden. Sie bemessen auch einen Roman danach, inwieweit sie darin zu einem Thema informiert werden - sonst sehen sie ihre Zeit vergeudet.

Guardini, Romano

  • Das Buch ist zum Stehen gekommenes Sprechen: Der Leser ist imstande, aus den dauerhaft gewordenen Zeichen immer wieder das Wort aufklingen zu lassen. Daraus ist auch zu ersehen, was Lesen sein müßte: ein Erwecken des ursprünglichen Sprechens.
  • Manchmal wird mir aller Bücherkram so gleichgültig: Lesen, Schreiben... Ein einziges reines, tiefes Erfahren ist mehr als alles das.
  • Ist das Gefüge des Buches nicht eine der großen Formen, mit denen es der Menschheit gelungen ist, Chaos zu bewältigen, und die von der Entdeckung an gültig bleiben? Es gibt nämlich manche solcher Siege im großen Kampf der Menschheit wider den dunklen Feind. Die Elementarwerkzeuge zum Beispiel sind solche, der Hammer oder das Rad; der Weg ist einer und die Brücke; das Dach und die Türe. Eine solche Grundform ist auch das Buch.

Guareschi, Giovanni

  • Ein Kritiker ist eine Henne, die gackert, wenn andere legen.
  • Das Endziel jeder Zensur ist es, nur solche Bücher zu erlauben, die ohnedies niemand liest.

Guiness, Alec

  • Wenn ein Volk seine Dichter nicht mehr lesen will, dann feiert es sie.

Gustafsson, Lars

  • Der bessere Teil der Science Fiction ist eine Art moderne Spekulation, die Ecke, in der sich heute die Philosophie versteckt.

Gutzkow, Karl

  • Die Journalisten sind die Geburtshelfer und die Totengräber der Zeit.

H

Haas, Wolf

  • Man hat manchmal auch als Autor seine Formulierungsgötzen.

Händler, Ernst-Wilhelm

  • Brochs "Tod des Vergil" ist mein Buch. Oder "Der Mann ohne Eigenschaften". Das sind vielleicht beides keine total geglückten Romane, aber total geglückte Romane werden relativ schnell uninteressant.

Hagedorn, Friedrich von

  • Das Buch, das leben soll, muß einen Schutzgeist haben.

Hagestedt, Lutz

  • Es macht gerade den Zauber des Lesens aus, daß es uns an die Grenze von "wirklicher" Fantasie und "fantastischer" Wirklichkeit führt, wo Innen- und Außenwelt ineinandertauchen.
  • Leser wissen: Intensiver als mit Büchern kann man seine Freizeit nicht erleben.
  • Derjenige, der an jedes Buch mit festen Erwartungen herangeht, muss das Besondere der Literatur verfehlen.

Hahn, Ulla

  • Bücher sind doch keine Lottotipps. Nur wenn man ehrlich von sich schreibt, wenn man so tief gelangt, dass es wehtut, wird man universell, erreicht Menschen dort, wo es ihnen wehtut. Literatur muss existenziell sein. Alles andere interessiert mich nicht...

Hamilton, Elizabeth

  • Nur durch die Liebe zum Lesen kann dem Übel, dessen Ursprung die Verbindung mit Kleingeistern ist, entgegengewirkt werden.

Hammelehle, Sebastian

  • Jede Lesergeneration hat Lieblingsautoren, mit denen nachfolgende Generationen nichts mehr anfangen können.

Handke, Peter

  • Die Geduld zum Lesen wird nicht vorausgesetzt, sondern mit dem Lesen erzeugt.
  • So bin ich eigentlich nie von offiziellen Erziehern erzogen worden, sondern habe mich immer von der Literatur verändern lassen.

Härtling, Peter

  • Bücher, die ich meine, sollen nicht beschwichtigen, sie sollen beunruhigen und wecken. Neugierig sollen sie machen auf Menschen und Dinge, auf das Unbekannte im Bekannten, sogar auf das Unmögliche.

Hanff, Helene

  • Es widerstrebt meinen Prinzipien, ein Buch zu kaufen, das ich nicht gelesen habe. Das ist so, als würde man ein Kleid kaufen, das man nicht anprobiert hat.
  • Für den nahenden Frühling brauche ich unbedingt einen Band mit Liebesgedichten. Schicken Sie mir Dichter, die Liebe machen können, ohne zu sabbern.
  • Ich liebe antiquarische Bücher sehr, die von selbst an der Seite aufklappen, die der frühere Besitzer am häufigsten gelesen hat.
  • Man kauft ein Buch, man liest es, man stellt es ins Regal, man öffnet es nie wieder im Leben, aber man wirft es nicht weg! Nicht wenn es ein gebundenes Buch ist! Warum nicht? Ich für meine Person kann mir nichts weniger Heiliges vorstellen als ein schlechtes oder auch ein mittelmäßiges Buch.
  • Wie kommt es, daß Leute, die nicht im Traum daran dächten, irgendetwas zu stehlen, es völlig in Ordnung finden, Bücher zu klauen?

Hanika, Iris

  • (...) einem Gedicht, wie jede liebende Frau sich eins geschrieben wünscht und jede nichtgeliebte Frau noch viel mehr, die unglücklich liebdende aber am allermeisten, (...)

Hanssler, Bernhard

  • Die Überproduktion hängt, wenn wir das Buchwesen im ganzen bedenken, mehr mit der Schreibseligkeit als mit der Leseseligkeit unserer Zeitalters zusammen.
  • Verleger sollten manchmal die Förster fragen, wie dich man Bäume pflanzen dürfte, damit sie sich nicht gegenseitig im Wachstum behindern.

Harnack, Adolf von

  • Auch in schlichtem Gewand sind gute Bücher gute Freunde, die Buchkunst aber verstärkt diese Freundschaft und verleiht ihr Würde und Anmut.

Hardy, Thomas

  • "Du solltest einen Roman schreiben. Die gewöhnliche Zuflucht von Leuten, die nicht genug ins Lebens gehen, um einen Roman zu erleben, ist, einen zu schreiben." (Blaue Augen)

Harnisch, Hanno

  • Lesen bildet. Auf jeden Fall mehr als Nichtlesen.

Harprecht, Klaus

  • Einfältige Bücher ziehen die anspruchsvollen hinter sich her.
  • Die vermeintliche Isolation bei der Lektüre ist die Schwelle, von der wir aus unserer Einsamkeit in die Welt des Autors und in das Lebens seiner Geschöpfe hunübergleiten.

Hasecke, Jan Ulrich

  • Hätte Kafka die Möglichkeit gehabt, seine Festplatte zu formatieren, hätten wir in der Schule gar nichts mehr zu lachen.

Haslinger, Josef

  • Heute gibt es mehr Leser denn je. Und Lesen ist und bleibt eine delikate Herausforderung. Es reicht nicht, auf das Papier zu starren. Man muss sich konzentrieren, man muss abstrakte Zeichen in lebendige Imaginationen verwandeln, und man muss reagieren. Kurz: Jeder Leser leistet eine bemerkenswerte intellektuelle Arbeit, und diese hat, davon bin ich überzeugt, eine spürbare Wirkung auf die intellektuelle Konstitution des Lesers.
  • Die katholische Kirche hat kein Verzeichnis der verbotenen Bilder oder Musikstücke angelegt, wohl aber gab sie einen Index Librorum Prohibitorum heraus - der für neugierige Leser quer durch die Jahrhunderte stets einen eher empfehlenden als abschreckenden Charakter hatte.
  • Was das Lesen von anderen Kulturleistungen unterscheidet, ist die Tatsache, dass man es allein tun muss.
  • Schreiben ist in vielerlei Hinsicht ein sehr altmodisches Geschäft, es braucht Individuen, und die Ergebnisse sind immer dann, wenn sie etwas taugen, nicht austauschbar. Ein Schriftsteller stellt eine hoch individualisierte Ware her. Er kann seinem Werk nicht entkommen.

Hauptmann, Gerhard

  • Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch, nichts Wunderbareres und nichts, was wichtiger wäre.

Hauff, Wilhelm

  • Wahrhaftig, der Umgang mit schlechten Büchern ist oft gefährlicher als mit schlechten Menschen.

Haumont, Jacques

  • Was ist ein Buch dem Wesen nach? Ein Buch ist dem Wesen nach ein Gegenstand, der die Aufgabe hat, einem Leser die Gedanken eines Autors unter den bestmöglichen Bedingungen zu vermitteln. Folglich ist die erste Eigenschaft, auf die man abzielen muß, die gute Lesbarkeit.

Hauschka, Ernst R.

  • Man glaubt gar nicht, wieviel gedruckt wird, ohne daß es jemals gelesen wird.
  • Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst: Man überläßt es dem Dichter, wann man einschläft.
  • Das wenigste, das man liest, kann man brauchen; aber das meiste, was man braucht, hat man gelesen.
  • Wer als Autor keine Leser findet, schreibt entweder zu schlecht oder zu wahr oder zu früh.
  • "Bücher sind wir Brillen, durch welche die Welt betrachte wird." (Ludwig Feuerbach); die Weitsichtigen lernen, in die Nähe zu sehen, und die Kurzsichtigen lernen, weiter zu blicken.
  • Wer liest, findet meist nur das, was er gesucht hat: wer nicht liest, findet nicht einmal das.

Haverkamp , Anselm

  • Lesen ist Melancholie durch sein "Wahrnehmen" der Materialität von Texten, durch sein Grübeln (contemplation) über den toten Buchstaben.

Hawking, Stephen

  • Jede mathematische Formel in einem Buch halbiert die Verkaufszahl dieses Buches.

Hawthorne, Nathaniel

  • Es gibt eine Klasse von Betrachtern, deren Einfühlung ihnen dazu verhilft, das Vollkommene durch den Nebel des Unvollkommenen hindurch zu erkennen. Ich finde, daß niemand Dichtungen lesen oder Bilder und Statuen anschauen sollte, der nicht imstande ist, mehr darin zu entdecken, als derKünstler tatsächlich ausgedrückt hat.

Hayakawa, S.I.

  • Es liegt ein tiefer Sinn in der Feststellung, daß Menschen, die gute Literatur gelesen haben, mehr gelebt haben als solche, die nicht lesen können oder wollen... Es ist nicht wahr, daß wir nur ein Leben leben können; wenn wir lesen können, können wir so viele und so verschiedene Leben leben wie wir wünschen.

Hayes, Helen

  • Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, daß man Flügel hat.

Hebbel, Christian Friedrich

  • Ahnung und alles, was damit zusammenhängt, existiert nur in der Poesie, deren eigentliche Aufgabe darin besteht, das verknöcherte All wieder flüssig zu machen, und die vereinzelten Wesen, die in sich selbst erfrieren, durch geheime Fäden wieder zusammen-zuknüpfen, um so die Wärme von dem einen zum anderen hinüberzuleiten.
  • Romane schreiben ist ein gutes Geschäft, wenn man mit der Kritik verheiratet ist.
  • Wiederholen alter Lektüre ist der sicherste Probierstein gewonnener weiterer Bildung.

Heidenreich, Elke

  • Beim guten Buch stellt sich die Frage nach dem guten Buch nicht.
  • Die Lust an der Literatur ist auch die Lust am Leben.
  • Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst.
  • Es gibt Menschen, die macht die stille Konfrontation mit dem Buch kribbelig. Man muß für das Lesen eine Begabung haben - sonst wird nichts Rechtes daraus.
  • Nach jedem Buch ist man ein anderer als zuvor.
  • Lesen Sie, lesen Sie, sooft Sie können, denn Lesen ist eine Liebe, die nie vergeht.
  • Literatur gehört überall hin. In unser Leben, in unsere Küche, in unsere Badewanne.
  • Nichts ist schöner als ein Buch in der Hand, ein Glas Rotwein neben sich und schnurrende Katzen auf dem Bauch zu haben.
  • Ohne Lesen auch kein Internet.
  • Wer nicht liest, ist doof.
  • Was wir erlesen, übersteigt bei weitem das, was wir erleben, das Leben hält nur mühsam Schritt mit der Fülle der Geschichten, die uns entgegenstürmen, wenn wir uns ihnen öffnen.
  • Wie kommen Nichtleser überhaupt über die Runden?
  • Zum Lesen kommen Sie nicht? Wer es braucht, tut's auch, so einfach ist das.

Heimeran, Ernst

  • Wer Herz und Verstand nähren will, für den gibt es nichts Besseres als Bücher.

Hein, Christoph

  • Die Literatur erregt die Wirkungen, doch diese bezeugen vor allem die Verfassung des Lesers, des Gemeinwesens.
  • Was ich schreibe, hat Gültigkeit eigentlich allein für mich. Ich glaube, daß alle Literatur im Grunde für einen selbst geschrieben wird: Ein Autor verständigt sich mit sich selbst und nur da, wo das einigermaßen gelingt, vermögen die entstandenen Texte für andere von Interesse zu sein. Schließlich ist alle Literatur, wie Goethe sagt, Autobiographie oder Makulatur.

Heine, Heinrich

  • Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.
  • Das Verständnis eines Buches ist die Sache des Lesers, und der kluge Leser errät überall die Motive und Hintergedanken des Verfassers... Für den unklugen Leser aber wären alle retrospektiven Erläuterungen dennoch nicht hinreichend; er ist dumm, und je mehr man ihm verdeutlichen will, desto weniger begreift er.
  • Ein Buch will seine Zeit, wie ein Kind. Alle schnell in wenigen Wochen geschriebenen Bücher erregen bei mir ein gewisses Vorurteil gegen den Verfasser. Eine honette Frau bringt ihr Kind nicht vor dem neunten Monat zur Welt.
  • So ein paar grundgelehrte Zitate zieren den ganzen Menschen.

Helminger, Guy

  • Egal welches Buch man anfängt zu lesen – die ersten zehn Seiten sollte man laut lesen.

Helvétius, Claude-Adrien

  • Die originellen Bücher sind in der Nacht der Zeiten verstreut wie die Sonnen in den Einöden des Weltenraums, um ihre Dunkelheit zu erhellen.

Hemingway, Ernest

  • Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird.
  • Ein klassisches Buch ist ein Buch, das die Menschen loben, aber nie lesen.
  • Wenn man aus einem Roman eine Kurzgeschichte machten könnte, ist er überflüssig.
  • Wenn mit der Gesellschaft etwas nicht stimmt, nimmt man sich als erstes die Literatur vor.

Henisch, Peter

  • In Zeiten wie diesen ist nicht nur Schreiben, sondern auch Lesen ein Akt des Widerstandes gegen die menschenunwürdige Sprachlosigkeit.

Herder, Bartholomä

  • Durch die Verbreitung guter Bücher ins Leben eingreifen.

Herder, Johann Gottfried

  • Zu lesen, als ob man sähe, fühlte, selbst empfände!

Hermlin, Stephan

  • Es ist charakteristisch für eine Epoche der Banalität, daß Literatur als Therapie gedeutet wird, während sie doch ein Element der Beunruhigung ist. Lektüre verschafft unverhofft Nähe, wo Entfernung regiert, sie vermittelt nicht nur Erhellungen, sondern auch notwendige Dunkelheiten. Sie verschafft auch Begegnungen, die für den Leser nicht immer angenehmer Art sind.
  • Hinderlich beim Aufnehmen von Literatur ist die Vorstellung, man müsse davon einen wahrnehmbaren oder meßbaren Nutzen haben. Manchen verabreichen sich selber Literatur oder Museumsbesuche oder Konzerte wie eine Art Diät, wobei die Unannehmlichkeit der Kur in Kauf genommen wird in der Hoffnung auf künftige Gefühlsbereicherung.
  • Nur die Literatur selbst kann schließlich Vergnügen an Literatur hervorbringen... Natürlich darf ich nicht auf jemand einreden, Literatur müsse ihm unbedingt Spaß machen: das erzeugt Komplexe. Wir dürfen auch nicht vergessen, daß wir in einem ernsten Volk leben, das gern arbeitet und bei dem selbst das Vergnügen leicht zu einer Art Anstrengung wird.

Hesse, Hermann

Hessel, Franz

  • Lesen kann eine Form des unmittelbaren Glücks sein.

Heuss, Theodor

  • Das Buch ist der nachhaltigste Wegbegleiter für das innere Verstehen der Völker.

Highsmith, Patricia

  • Jedes gute Buch schreibt sich von selbst, man darf es nur nicht dabei stören.

Hilbig, Wolfgang

  • Die Literatur, die sich weigerte, der Zerstreuung zu dienen, wurde auf dem Markt mit Nichtbeachtung gestraft.

Hildebrandt, Walter

  • Wer lesen kann (und will), darf sich von diese Mühe wohl ein Stück Freiheit versprechen, Bewegungsfreiheit der Phantasie, er/sie holt sich bei den Dichtern Mut und Anreiz, anders, also: mehr er/sie selbst zu sein - mit Hilfe zur Selbsthilfe.

Hinterding, Ingo

  • Es gibt Bücher, die schalten einem das Gehirn ein. Man ist danach fast ein besserer Mensch, mindestens aber ein klügerer. Man kann wieder klarer denken, argumentieren, beurteilen, brain-defrag sozusagen.

Hippel, Theodor Gottlieb von

  • Bücher sind ein Beweis für das, was in uns ist. Ihr Geist gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir richtig wandeln.
  • Der hat es weit gebracht, der Menschen lesen kann. Ihm ist Gesellschaft Erholung. Ein kluger Mann liest da mehr als ein Buch.
  • Der Vers ist gut, den man auf einmal behält.
  • Manches Buch soll uns nur die Stirn lüften.
  • Man muß beim Lesen des Buches Seele suchen und der Idee nachspüren, die der Autor gehabt hat, dann hat man das Buch fast ganz.
  • Sich in einem Buche betrinken, heißt, darüber Sehen und Hören vergessen und es so vorzüglich finden, daß nichts darüber ist.
  • Wer ein Buch liest, vergißt, daß das Jahr vier Jahreszeiten hat. Man leser vier Bücher auf einmal und man wird finden, welche Erholung dies dem Gemüte ist.

Hoffmann, E.T.A.

  • Leander hat das mit vielen eitlen Dichtern und Schriftstellern gemein, daß er nicht hören mag, eben deshalb aber nur allein lesen, nur allein sprechen will.
  • Nichts ist mir mehr zuwider als wenn in einer Erzählung, in einem Roman der Boden, auf dem sich die phantastische Welt bewegt hat, zuletzt mit dem historischen Besen so rein gekehrt wird, daß auch kein Körnchen, kein Stäubchen bleibt, wenn man so ganz abgefunden nach Hause geht, daß man gar keine Sehnsucht empfindet, noch einmal hinter die Gardinen zu gucken.

Hofmannsthal, Hugo von

  • Ein ordentlicher Dichter ist doch nur der, der das Leben in seinen Büchern neu erschafft und besser als es ist, nicht moralisch besser, aber leuchtender, wärmer, lebendiger. An solchen Büchern kann man sich wärmen, wenn einen friert, die erfüllen den einen einzigen wirklichen Zweck der Kunst.

Hofmann von Hofmannswaldau, Christian

  • Die Reime, die ich jetzt geduldig lesen kann. Die werd' ich wohl vielleicht zur Morgenzeit zerreißen.

Hohl, Ludwig

  • Um Leser zu fangen, muß man Romane schreiben. Um sie zu verlieren, muß man gut schreiben.

Hornby, Nick

  • Wenn ich mit Petrus an der Himmelspforte streite, werde ich ihm sagen, er soll die Liste der gelesenen Bücher ignorieren und sich auf die gekauften konzentrieren.

Houellebecq, Michel

  • Man müßte einen Gedichtband hintereinander weg, von Anfang bis Ende, lesen können. Genauso müßte sich ein Roman an einer x-beliebigen Seite aufschlagen lassen und unabhängig vom Kontext gelesen werden können. Es gibt keinen Kontext. Es ist angebracht, dem Roman zu mißtrauen, man darf sich weder von der Geschichte hereinlegen lassen noch vom Tonfall noch vom Stil. Genau wie man im Alltag vermeiden muß, sich von seiner eigenen Geschichte hereinlegen zu lassen - oder, noch heimtückischer, von der man annimmt, daß es die eigene ist. Man sollte sich eine gewisse lyrische Freiheit erkämpfen; ein idealer Roman sollte Versdichtung und Gesangs-Passagen enthalten können.

Horaz

  • Einmal entsandt, fliegt das Wort unwiderruflich dahin.

Hornby, Nick

  • All die Bücher, die wir besitzen, gelesen oder ungelesen, sind der bestmögliche Ausdruck unseres ureigensten Selbst, den wir zur Verfügung haben.
  • Ein Apartment voller kluger Bücher ist das Erotischste überhaupt.

Hoyer, Gisela

  • Das Buch ist eine ultimative Angelegenheit.

Hugo, Victor Marie

  • Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte.

Huxley, Aldous

  • "Die stärksten Schwüre sind Stroh für das Feuer im Blut", zitierte er. "Ich würde eher meine Töchter Casanova anvertrauen als meine Geheimnisse einem Romanschreiber.
  • Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu ungeträumten Möglichkeiten, zu einem berauschend schönen, sinnerfüllten und glücklichen Leben.
  • Wie die Rauschgiftsüchtigen, die zwanghaft immer neue Opfer verführen müssen, führen uns unsere Lehrer in die Sucht nach Gedrucktem. Wir widerstehen zunächst, um nach und nach der Sucht zu verfallen. Ein Leben ohne die Wortdroge ist uns schließlich ganz unvorstellbar. Wir sind zu Sklaven unseres Lasters geworden.

I

Ibsen, Henrik

  • Man sollte nicht lesen, um alles herunterzuschlucken, sondern vielmehr sehen, was man brauchen kann.

Illetschko, Peter

  • Das Werk ist die Software für die von Gutenberg, dem Erfinder des Buchdrucks, geschriebene Hardware.

Illies, Florian

  • Wer früher eine einzelne Verszeile im Kopf unglücklich mit sich herumtrug wie eine einzelne Socke, der findet heute dank Google das zugehörige Gedicht in einer Geschwindigkeit, in der man früher noch nicht einmal beim Bücherregal angelangt wäre.

Irving, John

  • Letztendlich habe ich doch am meisten aus meinen Niederlagen als Ringer gelernt. Ich glaube auch, dass es ein ungeheures Glück für mich war, dass ich als Schriftsteller nicht gleich mit dem ersten Buch Erfolg hatte. Erst mein vierter Roman Garp und wie er die Welt sah wurde ein Bestseller.
  • Man sollte Geschichten immer so erzählen, daß die Zuhörer sich gut und klug vorkommen und meinen, dem Erzähler stets um eine Naselänge voraus zu sein.

Isenschmidt, Andreas

  • Die neueste Literaturwissenschaft hat Züge einer Geheimsprache angenommen, bei der das Entzücken der Insider sich umgekehrt proportional zur Ratlosigkeit der gewöhnlichen Leser verhält.

Iser, Wolfgang

  • Das Lesen ist eine Arena, in der Autor und Leser gemeinsam ein Phantasieschauspiel aufführen.

J

Jarell, Randall

  • Manchmal, wenn ich nicht einschlafen kann, sehe ich die Familie der Zukunft. Gekleidet in Dreiton-Short-anShirt-Sets aus Papierseide sitzen sie vor der Monitorwand ihres Appartments und bewegen nur die Augen. Wenn ich das dann eine Weile beobachtet habe - was kaum auszuhalten ist - sehe ich in einer Ecke ein verschrobenes Wesen mit einem Buch sitzen; auch es bewegt nur die Augen, aber in ihnen liegt ein anderer Ausdruck.

Jaspers, Karl

  • Die leisesten, schlagwortlosesten Texte erobern sich am schwersten die Geister, weil sie am meisten verlangen, daß ein jeder selbst denke und selber etwas sei.

Jean Paul

  • An den Menschen sind, wie an den Büchern, vorn und hinten zwei leere, weiße Buchbinderblätter - Kindheit und Greisenalter.
  • Anfangs ist ein Autor froh, wenn er nur gelesen wird; später freut er sich über keinen Leser, sondern will Käufer!
  • Briefe sind nur dünnere Bücher an die Welt.
  • Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welte, aus den Stuben über die Sterne.
  • Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde.
  • Das Leben gleicht einem Buch. Toren durchblättern es flüchtig, der Weise liest es mit Bedacht, weil er weiß, daß er es nur einmal lesen kann.
  • Das Lesen nimmt so gut wie das Reisen die Einseitigkeit aus dem Kopfe.
  • Der Handel ernährt seinen Mann; aber Bücherschreiben ist nicht viel besser als Baumwolle spinnen, und Spinnen ist das Nächste am Betteln.
  • Der Frauen Kleiderschrank ist die Bibliothek, das Ankleidezimmer die Studierstube.
  • Der Geizige liest jedes gekaufte Buch, er will etwas für sein Geld haben.
  • Die jetzigen Schriftsteller zucken die Achseln am meisten über die, auf deren Achseln sie stehen; und erheben die am meisten, die an ihnen hinaufkriechen.
  • Die neuen Ideen eines Schriftstellers widerlegen, nachdem er das Buch in der letzten Messe herausgegeben, heißt die Ursache sein, daß er seinen Irrtum nie widerruft. Aber disputiere mit ihm nach 10 Jahren darüber; dann wird er selbst...
  • Ein Blatt schreiben regt den Bildungstrieb lebendiger auf als ein Buch lesen.
  • Ein Buch ist dem Verfasser, was den Schönen ihr Bild im Spiegel ist.
  • Ein rechtes Werk verschlingt den Verfasser wie später den Leser, beide denken nicht mehr an sich.
  • Es gibt glückliche Menschen ..., welchen ein Buch mehr ein Mensch ist als ein Mensch ein Buch.
  • Es ist schön, daß alle Schriftsteller, sogar die, welche die Unsterblichkeit ihrer Seele leugnen, doch die ihres Namens selten anzufechten wagen.
  • Ich kenne nur eine Sache, die süßer ist, als ein Buch zu machen, nämlich eins zu entwerfen.
  • In der Tat ist ein Buch, das nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden, auch nicht würdig, daß man es einmal liest.
  • Man braucht eigentlich vier Leben. Eines für die Freude oder das ruhige Bewusstsein. 2. Für das tugendhafte Handeln. 3. Für Lesen. 4. Für Schreiben.
  • Manche Dichter geraten unter dem Malen schlechter Charaktere oft so ins Nachahmen derselben hinein, wie Kinder, wenn sie träumen zu pissen, wirklich ihr Wasser lassen.
  • Man kann Bücher und Autoren an Ketten legen, aber nicht Mienen und Gedanken.
  • Man sollte einem Autor für nichts mehr danken als für Briefe, so wie für nichts weniger als für Bücher: denn da ihn diese ausschöpfen und da sie ohnehin nichts sind als Briefe in dickerem Format, so mag er keine von kleinerem liefern. Der Mensch geniesset sein Ich nur, indem ers verdoppelt, - so wie er seinen Körper erst in der Verdoppelung durch den Spiegel überkömt; und eben dieser Zwang, unsere Seele vor einer fremden abzubilden und unsere innere Quellen gerade durch einen Abflus zu - vermehren, nöthigt die Mädgen zum Brief-, die Autores zum Bücherschreiben, die andern zum Reden und einige zum Thun.
  • Solange ein Mensch ein Buch schreibt, kann er nicht unglücklich sein.
  • Schlechte Autoren haben wahren Wert für schlechte Leser, oft für ganze Provinzen; allein gegen zweitausend schlechte Leser gibt es kaum zwei schlechte Schreiber.
  • Unehre macht ein schlechtes Buch ohnehin nicht dem, der es verkauft, und nicht liest, sondern höchstens dem, der es kauft und liest.
  • Verleger: Oberzeremonienmeister oder Hofmarschälle der Autoren.
  • Vielleicht liest mancher ein Buch zum vierten Male bloß, weil er jedesmal nur ein Viertel gelesen.
  • Was in unserem Jahrhundert Gelehrte zu lesen haben, welche Berge und Bergketten von Büchern, leidet keine Vergleichung mit irgendeinem andern, ausgenommen dem nächsten zwanzigsten, wo sich die Sachen noch schlimmer zeigen, nämlich 200 neue Büchermessen mehr.
  • Wenn ein Dichter ein Amt hat, ist das so schlimm, als wenn eine Schwangere die Pocken zugleich hat.
  • Wie nach Aristoteles sich die Menschen aus ihren Göttern erraten lassen, so der Dichter sich aus seinen Helden.

Jelinek, Elfriede

  • Ich bin ja nur da, mit meinem kleinen Literatur-Zeigestock auf irgendwelche Sachen zu zeigen, und dieser Stock ist keiner, mit dem man jemanden verprügeln könnte. Jeder kann ihn mühelos zur Seite rücken, wenn ihm nicht passt, worauf ich zeige.

Jenny, Zoë

  • Die Literatur hingegen braucht Leser, damit meine ich Menschen, die neugierig sind auf sich und die Welt. Menschen, die im Kopf reisen möchten, die - ganz im Gegenteil - jede Art von Betriebsamkeit satt haben. Die sich abwenden vom Lärm, mittels Literatur die Stille suchen, um den Klang von Wörtern hören zu können und den Rhythmus von Sätzen. Die Literatur braucht Leser, die sich verführen lassen, Abenteuer suchen und in Geschichten einsteigen, wie man in einen Zug steigt, um in fremde, noch unbekannte Orte zu fahren. Um schließlich zurückzukehren mti neuen Erfahrungen und einem Kopf voller Fragen.
  • Das Beste, was Literatur leisten kann, ist dranzubleiben an den Fragen.

Jirgl, Reinhard

  • Der-Germanist der selber auch Bücher schreibt, ist wie der-Gynäkologe der hin&wieder eine Frau lieben will.
  • Es hieß, er schrieb Lürick. Die macht kurzatmig & fickerich.

Johannson, Kjell

  • Solange die großen Rätsel des Lebens nicht gelöst sind, werden wir uns Büchern zuwenden; manchmal, um Trost zu suchen; vielleicht auch, um ein hartes Dasein ertragen zu können, aber eigentlich nie, um der Wirklichkeit zu entfliehen, sondern um uns mit Hilfe der Bücher in das anregende Mysterium hineinzubohren, welches das Leben ist.

Johnson, Samuel

  • Man sollte sich beim Lesen von der Neigung führen lassen: wenn Lesen zur Aufgabe wird, tut es den Menschen oft nicht gut.

Johnson, Uwe

  • Es ist am Berufe des Verlegers doch wohl ein Rest, der sich dem Verstande nicht beugt.

Jong, Erica

  • Als ich ein zehnjähriger Bücherwurm war und die Fotos der Autoren auf den Schutzumschlägen küßte, als wären es Ikonen, da erstaunte es mich, daß so entfernte Personen Liebe in mir erregen konnten.
  • In meinem chaotischen Elternhaus lernte ich schon früh, daß ein Buch, das man sich zu gegebener Zeit vors Gesicht hält, als kugelsichere Weste, als Asbestschild, als Tarnkappe dienen kann ... Ich las. Ich schrieb. Ich war in Sicherheit.

Jost, Dominik

  • Das Lesen ist die freieste Art der Kommunikation. Der Leser greift weit aus, noch in Räume und Zeiten, in die er anders auf keine Weise einzutreten imstande wäre.
  • Der Leser erfährt, daß es möglicht ist, geistig zu leben.
  • Lesen hebt Verlassenheit auf und kehrt sie positiv in Alleinsein. Nach dem substanziellen Gespräch ist das Lesen das fruchtbarste Medium des Gedankenaustausches.
  • Lesen ist ein Akt der Selbstbestimmung und Selbstbesinnung, ist Träumen, Phantasieren, Vorstellen, ist Mitdenken, Nachdenken. Negativ tritt der Zusammenhang von Lesen und Freiheit in Bücherverboten und Bücherverbrennungen totaler Systeme, totalitärer Staaten ans Licht, in realen wie in imaginären: im römischen Index.
  • Lesen ist ein Nein zur Kolonne, ein Nein zur Masse, ein Nein zum "Man".
  • Wenn erst einmal der angemessene Umgang mit den elektronischen Medien eingeübt ist, werden sich auch deren Grenzen zeigen und damit von neuem die esensmäßigen Vorzüge des Lesens.

Joubert, Joseph

  • Bücher, die man sich vornimmt, im reifen Alter zu lesen, gleichen Orten, an denen man alt werden möchte.
  • Das Schlimmste an neuen Büchern ist, daß sie uns davon abhalten, alte zu lesen.
  • Wer nicht versteht, was er gerade liest, soll sich nicht darauf versteifen, es begreifen zu wollen. Laß die Lektüre, nimm das Buch an einem anderen Tag wieder zur Hand, dann geht es mühelos. Unser Geist ist nicht immer offen, um einen fremden Geist aufzunehmen.

Jünger, Ernst

  • Das Lesen schreitet von der Quantität zur Qualität fort. Zuletzt leben wir mit einem Dutzend Büchern als eiserner Ration.
  • Die Beschaffung von Büchern, insbesondere das Aufspüren von "Desideraten", bildet wiederum einen besonderen Zweig der Jagd.
  • Jeder Sammler ist auf Vollständigkeit erpicht Er tut daher gut daran, sein Feld zu begrenzen; das ist nicht nur eine Frage der praktischen, sondern auch der idealen Ökonomie, der gelungenen Abrundung. Je beschränkter die Mittel, desto größer ist der Genuß, wenn nach langem Bemühen die Ergänzung gelingt. Ein ständiger Stachel ist das Fehlen von Jahrgängen in einer Reihe von Zeitschriften.
  • Wenn man lange genug und behutsam auf ein Wild ansteht, wird man Erfolg haben. Das gilt auch für die Bücherjagd. Die Bücher kommen auf den geduldigen Liebhaber zu, wenn auch nicht die teuren, so doch die seltenen.

Jürgens, Christian

  • Für die Zeit der Lektüre geht das Leben ohne den Lesenden weiter.

Jung, Carl Gustav

  • Wenn Sie neben Ihrer Arbeit ein gutes Buch lesen, so kann es Ihnen zur Brücke nach innen werden, über die Ihnen Güter zukommen können, welche Sie jetzt vielleicht noch nicht ahnen.

Jung, Jochen

  • Bekanntlich darf man einem Text welcher Art auch immer vieles anmerken (...), auf keinen Fall aber die Mühe, die er seinem Autor gemacht hat. So herzlos es klingt: Texte, da sind sich Leser und Schreiber seltsam einig, Texte sollen so aussehen, als hätte sie jemand morgens fix und fertig auf dem Schreibtisch gefunden, und nicht, als sei es der Autor, der hinterher fix und fertig war.

Junk, Wilhelm

  • Wer nicht ein seltenes Buch mit Bedauern verkauft, ist kein Antiquar, wie ich ihn mir vorstelle. Aber ein Antiquar, der nicht gelegentlich, um der Wissenschaft zu dienen, etwas auch ohne Gewinn verkaufen kann, gehört in einen anderen Beruf.