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Bereich: Selbsterlebensbeschreibung (7)


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Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet - beispielsweise Getwittertes - diese kleinen Notate sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser Stelle selbst Erlebtes, Gedachtes & Gefühltes.

  Vor exakt 12 Monaten hatten man noch ein wenig mehr Optimusmus.

  Retweet: Ich verzichte auf Neujahrsvorsätze, ich enttäusche mich lieber spontan.

  Retweet: Habe eben einen gute-Laune-Selbsttest gemacht. - Negativ.

  Retweet: Mir ist in Gesprächen der letzten Wochen sehr deutlich geworden, dass die meisten Leute ihre Vorstellung vom menschlichen Immunsystem aus der Actimel-Werbung haben.

  An die Cineasten unter uns: Willkommen im Jahr von Soylent Green. Auch stark fand ich diesen Tweet: "Eigentlich erwarte ich, fast täglich, dass plötzlich ein Scheinwerfer vom Himmel fällt."

  In meinem Superdiscounter Im Angebot muß ich neuderdings höllisch aufpassen, weil bei fast jedem Einkauf durchchnittlich ein Posten auf dem Bon nicht mit dem übereinstimmt, was das Preisschild bei der Ware versprochen hat. Der Laden lebt ja von Rabatten und Vergünstigungen a la "1 x 60 ct - 2 x EUR 1.-". Wenn man die Bezahlung hinter sich hat, die Ware im Korb verstaut ist, verläßt man, um keinen Stau zu verursachen, das Geschäft und muß dabei, will man Fehlern auf die Spur kommen, im Gehen rasch die einzelnen Posten auf dem Bon checken. Draußen steht eine Meute von mindestens 10 - 15 auf den Einkaufskorb Wartenden. Ein Streßmoment, nicht zuletzt für Hektiker wie mich. Und, pardauz, fiel mir auch gestern erneut ein Fehler auf, den die Kassiererin, nachdem ich abrupt kehrt gemacht hatte und in den Laden zurückgestolpert war, nicht nachvollziehen konnte. Gemäß Schild IM Laden gab es zwei Päckchen Hähnchenbrustfilet für EUR 1.-, der Bon sprach von EUR 2.- Solch ein Moment ist ein Störfaktor für alle: die an der Kasse und die draußen Wartenden und freilich für die Kassiererin selbst. Böse Blicke, man hört unterdrücktes Ungeduldsstöhnen. Aber was soll's. Ich habe in den letzten Wochen mehrfach Fehler ohne Reklamation durchgehen lassen, einfach weil sie mir erst später in der Straßenbahn - und also zu spät - auffielen, wenn ich den Bon aus Langeweile nochmal Revue passieren ließ und ich mir geschworen habe, fortan genauer hinzugucken und Inkorrektheiten sofort anzuprangern. (31.12.2021)

  Retweet: Einen Trödelladen eröffnen und Zeit verkaufen.

  Retweet: Erwartungen sind Betonschuhe, die man sich freiwillig gießt.

  Retweet: Ich bin die Maus, das Leben die Walze.

  Bei Lidl "Eau de Parfum" (EdP) gesehen und schon gehöhnt, dann aber im allwissenden Internet nachgelesen, daß es neben Eau de Toilette tatsächlich EdP gibt. Den vorformulierten schadenfreudigen Läster-Tweet bedauernd gelöscht.

  Kritik am Klerus der katholischen Kirche wegen Mißbrauch. Sozusagen ins Schwarze getroffen.

  Im Jemen findet die größte humanitäre Krise statt. Den Hilfsorganisationen fehlen die Mittel, so daß sie zu einer Art humanitären Triage gezwungen sind, d.h. diejenigen außen vorzulassen, die etwas langsamer verhungern als andere.

  "Die Welt könnte ohne einen anderen Menschen im Raum so perfekt sein." (maschinist)

  "Ich bin im Übrigen der Meinung, dass Zuversicht-behalten und gute-Laune-verbreiten als Extremsportarten anerkannt werden sollten, vielleicht sogar als pandemisch-olympische Disziplin." (Landlebenblog)

  Lebe ich, so gut es eben geht? Wohl nicht. Immer diese Psychopeitsche, daß man es anders machen müßte.

  Durchlebt man einen verkorksten Tag innerhalb eines verkorksten Lebens, vermögen es nicht einmal die normalerweise gemochten Dinge, einen hochzubringen. Für die Tonne, bleibt für die Tonne. Der Tag war, ist und bleibt für'n Arsch und ist Gottseidank gleich zuende.

  Daß der im Nachtdienst eingestellte Sender 90s90s in den Augen meiner 24-jährigen Kollegin gleichsam ein Oldiesender ist, könnte einen, wenn man mit seinem Alter haderte, deprimieren. Für mich waren die 90er weder Kinder- noch Jugendzeit. Schon irre, welche Spannweite und Blickwinkel Erfahrungen schaffen.

  "Eine Demokratie lebt davon, daß das Vernünftige nicht angeordnet, sondern gewollt wird." (Christoph Dieckmann) - Insofern ist eine Impfpflicht möglicherweise doch nicht die bessere Alternative.

  Retweet: Mein Vorsatz: Im nächsten Jahr ist mir mehr egal.

  Todmüde nach dem Nachtdienst mußte ich wegen SEV in einen Bus umsteigen und konnte an der Haltestelle doch etwas lächeln. (18.12.21)

  Bertram Weisshaar ist Spaziergangsforscher (Promenadologe), und das schon lange vor Corona. Sein Buch "Einfach losgehen. Vom Spazieren, Streunen, Wandern und vom Denkengehen" kommt mir recht. Erst heute beim Therapeuten sprachen wir von meiner Ambition, Leipzig per pedes zu erkunden. Und der Zufall spielt mir am gleichen Tag dieses Buch in die Hand, d.h. erst mal das Wissen um dessen Bestehen. Wenn das kein gutes Omen ist!

  Was mein Sosein betrifft, schätze ich die Kraft der Musik und habe nach wie vor Probleme, Prioritäten zu setzen.

  Endlich einmal einige Bilder auf- und in die Periodika eingearbeitet. Schieflage mit Mütze ist vor dem Eingang des ALDI im Brennpunkt Eisenbahnstraße aufgenommen. - Bei den LeipzigPeople sah ich auf dem Weg zum Spätdienst einen Mann, barfüßig, -maskig und -häuptig bei immer 0° Außentemperatur, der mir von einer Freundin als stadtbekannt beschrieben wurde und der demnach in meiner Sammlung willkommen sei. - Das Bild am HBF hing an der Ampel des Fußgängerübergangs am Ausgang Westseite, wo tagsüber die Penner und Kunden herumlungern.

  Wenn ich aus meinem Fenster gucke, sehe ich zwar immer diesselbe Szenerie, aber die Farben wechseln, so daß mein Fotoalbum neuen Zulauf erfährt. Gestern überwog Gelb. (13.12.2021)

  Die Herzattacke in der Nacht zum Donnerstag wirkte sich nicht schlimmer aus. Im Laufe des Tages stabilisierte = verlangsamte sich mein Puls auf die üblichen 80 bis 90 Schläge; und auch das Befinden war nicht so gräßlich wie bei ähnlichen früheren Tachyarrythmien. Seltsamerweise ist es so, als würde der Kreislauf rebooten; denn der Blutdruck fährt die Werte zunächst runter und pendelte auch am Freitag und Samstag konstant bei 100/70 bis 110/80, so daß ich die Blutdruckmedikamente anpassen mußte. Nur bleibt das nicht so. Nach und nach pegeln sich die Werte erfahrungsgemäß - bis zur nächsten Attacke - wieder auf höherem Niveau ein. (13.12.2021)

  In der Straßenbahn schwärmen drei KontrolleurInnen aus. Einer kontrolliert meinen Fahrtausweis. 30 Sekunden später stürmt eine andere heran: "Hat der Kollege schon 3G gemacht?" Auch so ein Satz, den bis 2019 kein Schwein verstanden hätte.

  Retweet: Liebe ist am leichtesten, wenn man sie selbst schon mitbringt.

  Am frühen Morgen aufgewacht mit Tachykardie. Schlaftrunken aufgestanden, Blase entleert, 2,5mg Bisoprolol geschluckt, hingelegt, Radio gehört und wieder eingedämmert. Später nochmals aufgewacht und weitergeschlummert. 8.15 Uhr dann erhoben und an den PC. Doch mal Vitalwerte gemessen: RR 90/55 mmHG, Puls 142. Herzbeklemmung und Besorgnis. Dreißig Minuten später Puls immer noch 140. Später dann 120. Auf zum Hausarzt. Hausarzt heute keine Sprechstunde, Vertretungsarzt krank, wieder nach Hause getuckert. An den PC. Weiterhin schwummerig, aber Puls bei "nur" noch 100. Erstmal beobachten und schlimmstenfalls 116 117 anrufen. (9.12.2021)

  Retweet: Die Dinge, die man nicht versteht, sind sehr anhänglich.

  Retweet: Ich hoffe, dass Corona bald vorbei ist und ich dann als Misanthrop und Einzelgänger wieder ein Alleinstellungsmerkmal habe.

  "Wie alt mußt du sein, wenn du auf dein Leben zurückblicken und alles bereuen willst." (Glee S02E17)

  Ein kniefälliger Dank an Herrn Buddenbohm nach Hamburch, durch den ich Reclam Hörbücher fand, die meine Literaturabstinenz und -armut hoffentlich beenden helfen. Seit 2017 las ich der Augen wegen kein Buch mehr.

  Eigentlich ist todunglücklich ein Oxymoron. Beziehungsweise sind unglücklich + tot Antonyme.

  Da mit meinem beiden Bausparverträgen alles lief und ich nichts aktiv dazu tun mußte, schaute ich nur alle zwölf Monate - immer wenn die Jahreszinsen eingingen - in die Kontoauszüge. Zufällig blickte ich beim Online-Banking ins Postfach von Schwäbisch Hall und fand betreffs eines der beiden Verträge eine Forderung vor, 300.- Euro Regelsparbeiträge nachzuzahlen, andernfalls der Vertrag zum Februar 2022 gekündigt würde. Wie meinen? 2014 wurde der Vertrag mit Eröffnung eines zweiten mit dem Ziel, Vermögenswirksame Leistungen einzustreichen, quasi stillgelegt. Mir wurde damals gesagt, der ruhe und müsse nicht mehr bespart werden. Und plötzlich gebe es merkwürdigerweise seit Mai einen monatlichen Regelsparbeitrag von 50.- Euro? Eine Minute googlen bringt die Erleuchtung. Man will die alten Bausparverträge mit den ehedem ordentlichen Verzinsungen loswerden. Weil ich keine Lust habe, mich mit Schwäbisch Hall einen epic war zu liefern, zahle ich gerne nach und verabschiede mich von der Firma, sobald die Zielsumme erreicht sein wird. (6.12.21)

  In den letzten Stunden beschäftigte ich mich mit Twitter Spaces - der Audio=Konferenzoption von Twitter, die mir erst gestern zu Ohren gekommen ist. In diverse Spaces hörte ich rein, zwei waren erstaunlich besonnen, sachlich und themenzentriert. Allerdings zieht es ruckzuck das Akku leer. (5.12.)

  "Fragen Sie seinen Therapeuten, wer auch immer diese aussichtslose Aufgabe übernommen hat." (Tatort E1179 - "Murot und das Prinzip Hoffnung")

  "Wir werden hier in eine Scheißwelt hineingeboren - mit einer einzigen Garantie: daß es nicht zu lange dauert." (Tatort E1179 - "Murot und das Prinzip Hoffnung")

  Die gestrige 6. Partie der Schach-WM enthront die bisher längste zwischen Kortschnoi und Karpow 1978. Statt 124 nunmehr 136 Züge.

  "Ad plures ire" = zu den Vielen gehen, so umschrieben die Römer das Sterben. Eine tröstliche Variante.

  Retweet: So oft wie ich neben mir stehe, wird es da langsam eng.

  Retweet: Wir gründen eine Gemeinschaft, deren einziger Zweck sein wird, zu lauschen, wie der Regen auf Blechdächer fällt.

  Retweet: Anfangs der Pandemie hat sich hier die Floskel : "... und blieben Sie gesund" eingebürgert. Ich denke, nach zwei Jahren ist es Zeit auf "... und drehen Sie nicht durch" zu wechseln.

  Der maschinist, ehedem Impfignorant, bekam Corona, dann verstummte sein Blog, so daß man sich sorgte. Nun ist er mit einem fulminanten Rant zurück, in meinen Augen Literatur mit Thomas Bernhardschem Furor. Es lebe jeder sein Leben, und jede Stimme darf gehört werden. Seine zeugt von einem gigantischem Überdruß und Verdruß ob der Situation, den ich verstehe, teile, doch andere Schlüsse ziehe als die Verachtung, die wie ein Geburtsschmerz aus ihm herausbricht.

  Retweet: Wenn die Ampel nicht bald auf Grün schaltet, sehe ich für die Zukunft wieder Schwarz.

  Man kann doch von einer Konfession bzw. Religion zu einer anderen konvertieren? Geht das auch mit seiner Spezies?

  Retweet: Wenn genug zu tun ist, halten traurige Gedanken die Fresse.

  "Alles kam ihnen alt und abgenutzt vor; alles wiederholte sich, kam wieder als ein unaufhörliches Einerlei." (August Strindberg: Einsam)

  "Guten Tag!" "Das sagt sich so leicht." (Quelle unbekannt)

  Retweet: Wie lange kann man noch, wenn man nicht mehr kann?

  Retweet: Hmpf. (Allgemeine Hmpfpflicht)

  Retweet: Nachts ist immer ein guter Zeitpunkt, um alle Sorgen nochmal in alphabetischer Reihenfolge durchzugehen.

  Retweet: Ich kann mich nicht mehr über die Situation aufregen, weil ich die Kraft brauche, um die Situation auszuhalten.

  Retweet: Was ich am Leben an sich ja manchmal echt vermisse, ist die Möglichkeit, sich beim Management beschweren zu können.

  Die Schachweltmeisterschaft läuft. Zwei Partien sind gespielt, wovon die zweite, auch wegen der Eröffnungssperenzchen, als spektakulär eingestuft wird. Interessant, daß ich, der ich seit meiner Kindheit Schach kenne, erst mit dieser Partie lerne, was ein 'Stützpunkt' ist: Wenn eine Figur von einem Bauern gedeckt wird und von keinem gegnerischen Bauern mehr angegriffen werden kann. Ähnlich, aber nicht identisch, ist im Schach der Vorposten, bei dessen Erklärung ich auf das schöne Wort 'befragen' stieß, welches mich bereits als Kind, als ich Schachtheorie gelehrt bekam, erfreute.

  "Wo ist die Weisheit, die wir in der Information verloren haben" (Lewis S01E03)

  Falls uns tatsächlich Aliens beobachten, wäre es jetzt an der Zeit, mal mit der Faust [oder ähnlichem] auf den Tisch zu hauen!

  Weil Thomas Bernhard, damals als er schrieb, schon so übel drauf war, würde mich brennend interessieren, was er wohl in diesen [Pandemie]Zeiten schriebe.

  Cannabislegalisierung? Ich verstehe. Wir sollen uns dieses Elend schönkiffen.

  Retweet: "Denkst Du nach?"- "Zählt der Versuch?"

  Retweet: Sollte irgendjemand in ein paar Jahren ein Mahnmal dieser Zeit setzen, ein Buch, das alles noch mal aufarbeitet, bitte betitelt es "Die Krematorien können sonntags arbeiten".

  "Schwer, sich schwerelos zu machen und all den täglichen Kram abzuschütteln, zu wissen, was wirklich wichtig ist, zu sehn, was zehn Schritte weg von einem vorgeht. Wie es Frühling wird. Wie der Sommer kommt. Sich gegen die Zeit stemmen, daß nicht alles ungelebt vorbeigeht. Etwas zu machen, das etwas festhält." (Eva Strittmatter: Briefe aus Schulzenhof)

  Inzwischen einer der teuersten Weihnachtssongs: "Driving home for Christmas".

  Beim Thema Überprüfung und Kontrolle bei 3G ist der Begriff 'Stichprobe' im Wortsinn passend, im Sachsinn jedoch unzureichend.

  Beruhigend: Falls es klappt und ich morgen Vormittag geboostert werde, dürfte ein potentieller Durchbruch bei mir glIMPFlich verlaufen.

  Gerade eben kam mir in den Sinn, daß ich seit gefühlten Jahrzehnten keinen Gräupcheneintopf mehr gegessen habe und an ihn zurückdenke, weil er während meiner Kinderzeit ein regelmäßiges und durchaus geschätztes Mittagessen war, obzwar ich sonst eher kein Eintopfesser bin.

  Im Feuilleton des Deutschlandfunks erstmalig das Akronym DACH für die Länder Deutschland, Österreich und die Schweiz und gleichzeitig zum ersten Mal überhaupt von Apronymen gehört. Das heißt, natürlich ist mir der Sachverhalt vertraut, nur der dafür verwendete Fachausdruck war es nicht.

  Retweet: Einen großen Kaffee und eine einsame unauffindbare Insel bitte.

  Auf Initiative meiner Stationsleitung und durch Vermittlung eines Oberarztes werden einige Impfdosen auf unsere Station geliefert und ich soll bereits am kommenden Mittwoch in den Genuß einer Boosterimpfung kommen, brauche demnach nicht bis zum 12. Dezember zu warten. Meinem früheren Gemeckere darf an dieser Stelle sehr gerne Lob und Anerkennung folgen! (21.11.2021)

  Die Inflation macht sich inzwischen bei den Lebensmittelpreisen bemerkbarer. Zuletzt fielen mir diese auf: Teigwaren der Hausmarken, z.B. bei Kaufland, kosten statt 49 ct für 500 g nun 65 ct. Passierte Tomaten im Tetrapak entdeckte ich gestern für 55 ct; deren Preis schwankte in den letzten Jahren zwischen 35 und 39 ct.

  Weil ich immer noch gehofft hatte, daß mir die Boosterimpfung durch meinen Arbeitgeber so unkompliziert und rasch ermöglicht wird wie die Erstimmuniisierung im Januar dieses Jahres, was sich jedoch als Illusion herausgestellt hat, bemühte ich mich erst gestern um einen Termin, den mir die Hausärztin für den 1. Dezember in Ausssicht stellte. Wie ich im Deutschlandfunk hörte, sollen Hausarztpraxen nur noch limitierte Lieferungen des Biontech-Impfstoffes (Comirnaty/Tozinameran), dafür vorzugsweise den von Moderna bekommen, weil letzterer im Februar verfalle. (20.11.2021)

  Retweet: Jedes Mal, wenn ich Nein sage, stirbt irgendwo ein Muss.

  Retweet: Die besten Allheilmittel bei kleinen Problemen sind große Probleme.

  Im arte-Journal den Ausdruck "Würde im Scheitern finden" gehört und mich angesprochen gefühlt. Ein Ziel, dem sich nachzueifern lohnt, wenn man es denn erreichte und dabei nicht auch scheiterte!

  Retweet: Der rote Faden ist keine Gerade.

  Retweet: Wenn man sich nicht mehr selbst auf den Arm nehmen kann, ist das Ego zu fett.

  Eine Gehminute entfernt, an der Straßenbahnhaltestelle Sellerhausen, ist ein Kunstglaser, dessen Werbetafel ramponiert aussieht. Lange kam ich nicht auf die Idee, mal hinzufassen, nur um festzustellen, daß es sich nicht um Glasbruch handelt, sondern tatsächlich gewollt ist, eine Werbeidee also. Da wir gerade bei Glasbruch sind: In 32 Jahren Krankenpflegerdasein habe ich ein aus der Verankerung gefallenes/gerissenes (?) Fenster noch nicht erlebt. Kürzlich abends in einem Patientenzimmer, dessen Bewohner Unschuld heuchelte.

  Eine Ärztin, die uns Grippeschutz impfte, zum Kichern gebracht. Sie: "Linker oder rechter Arm?" - Ich: "Linker. Der Masturbationsarm sollte unversehrt bleiben."

  Der gestrige Spätdienst war schlimm. Das Kräftereservoir schmolz sichtlich dahin. Die Nerven wurden arg strapaziert. Wenn man 5 Stunden unentwegt hin und hergehetzt ist, braucht man sich über Durchhänger nicht zu wundern. Gegen 19 Uhr eine kleine Verschnaufpause von einigen Minuten, dann der Rest, pausenlos im Dauergalopp bis 22.15 Uhr. Neben den üblichen Aufgaben und Patienten gibt es bisweilen solche mit Besonderheiten. Patienten, die sehr, sehr oft klingeln, die die unsinnigsten Anliegen widervernünftig anbringen. Wenn diese aus Keimgründen isoliert und wir gezwungen sind, jedesmal Schutzkleidung anzuziehen, läuft man stundenlang zwischen Dienstraum und diesem Zimmer Pingpong. Gestern kam noch ein Patient mit massiver Drogenproblematik hinzu, dessen Unruhe kaum zu bändigen war. Verbunden mit den therapeutischen und pflegerischen Erfordernissen, die mit und an ihm vollzogen werden mußten, gestaltete sich der Dienst mit vergehender Zeit horrorartig. Später noch mehrere Zugänge, teils aus der Intensivmedizin mit riesiger, unübersichtiger Patientenakte, Schläuchen und hohem Pflegebedarf, besonders eben, wenn sie kommen und man alles aufbauen, einrichten und an den Platz bringen muß. Man selbst vergißt zu trinken, von essen ganz zu schweigen. Wenn dann noch ein Flüchtigkeitsfehler passiert, der nicht hätte sein müssen, ist man ohne Nahrung pappesatt, die Kräfte sind versiegt, die Nerven flattern abgewirtschaftet. Einschlafen konnte ich auch erst schätzungsweise zwei Stunden nach dem Zu-Bett-Gehen. (9.11.2021)

  Wie wurde ich der, der ich nicht bin?

  Bei Herrn Buddenbohm kommentiert: "Ich ergötze mich, wie du als Sammler offenen Auges und Ohres Sachen findest und dich darüber freust. Denn mir geht es ähnlich und ich kann es nicht für mich behalten, mache allerdings andauernd die Erfahrung, daß man die eigene Begeisterung nicht so weitertragen kann, wie ich es mir wünschte. Zu unterschiedliche Arten von, was weiß ich, Weltsicht, Humor, Erfahrung, Sosein. Schön auch zu wissen, daß sich die Fundstücke meist nicht abnutzen, daß ich beispielsweise über ein+denselben Cartoon jedes Mal aufs Neue lachen kann. Wie mir das durch den Alltag hilft!"

  Retweet: Meine Probleme passen nicht mehr zu meinen Lösungen.

  Retweet: Beschlossen, jetzt erst mal morgens nicht mehr aufzustehen, bis die Langzeitfolgen erforscht sind.

  Retweet: Man kann auch Menschen vermissen, die man nie gesehen hat.

  Mein Arbeitszeitkonto schwillt an. Vorhin ein Anruf, der mich zu einem Spätdienst am Samstag überredete, so daß sich die vorherigen 7 freien Tage spalten in 5 (inklusive morgen) und 1 am Sonntag. Den 79 Überstunden wird ein weiterer Arbeitstag hinzugerechnet. Logisch, ich hätte ablehnen können. Doch bin ich gerade hinreichend regeneriert und mit freier Zeit gesättigt, so daß es mir nichts ausmacht. (4.11.2021)

  Die Serie ""The New Nurses" spielt in den 50er Jahren in Dänemark und erzählt die Integration männlicher Pflegekräfte. In der Folge S02E08 ("Die Verlobungsfeier") wird eine Epileptikerin, die ständig aufstehen will, mit einem speziell zugeschnittenen Laken/Tuch im Bett fixiert. Martialische Methode. Die Serie ist medizingeschichtlich reizvoll. Bettruhe ist eine allzu gerne verordnete Maßnahme. Ich erinnere mich, wie sie, als ich anfing, bei bestimmten Krankheitsbildern gerne noch ausgiebig zum Zug kam. Heuzutage ist rasche Mobilisation angesagt.

  Jetzt bildet das Facebook-Krebsgeschwür also schon METAstasen.

  Auf die Frage 'Bin neugierig, welche 3 Dinge machen euch im Alltag glücklich?' geantwortet: "Griesbrei, Musik, Situationskomik."

  Retweet: Bring mich zum Lachen, das mit dem Orgasmus kann ich auch alleine.

  Diese bombige, sonnige Oktoberwetter verhagelt einem die Option, sich guten Gewissens zuhause unglücklich zu fühlen.

  Nach einer nächtlichen Attacke mit tachykarden Herzrhythmusstörungen fühlte ich mich so zittrig und instabil, daß ich mich für heute krank gemeldet habe (KOS = Krank ohne Schein). Sobald ich aufstehe und mich belasten will, schnellt der Puls wieder in die Höhe und mir wird schwummrig. Mein Körper signalisiert mir recht deutlich, was er von dem Widerwillen, auf Arbeit zu gehen, hält. Die Konstellation seit September, getrennt vom alten Team, in einer Umgebung, mit deren Konstellationen und Gegebenheiten ich hadere, schuf ihn. Die psychosomatischen Symptome, unter denen ich seit 2015 leide, verstärken sich phasenweise und generieren einen labilen Zustand, bei dem der Gedanke, ihn ein Leben lang dergestalt ertragen zu müssen, einen Lebensüberdruß erzeugt. Zuletzt war ich mit einer katastrophalen Befindlichkeit tagelang quasi bettlägerig. Die viele freie Zeit, über die ich durch meine auf 24 Wochenstunden reduzierte Stelle verfüge, verbessert nichts, eher im Gegenteil. Da mir Struktur im Alltag fehlt und ich unfähig bin, für sie zu sorgen, bin ich in diesem amorphen, zähen Sumpf/Strudel gefangen. Das Leben ist so widerwärtig. (29.10.2021)

  Retweet: Einen großen Kaffee und eine Streitaxt bitte.

  Retweet: Bin immer wieder aufs Neue erschüttert, wie unglaublich hartnäckig ausgerechnet die Gedanken sind, die ich so absolut gar nicht will.

  Retweet: Freundschaften als Erwachsener heißt sich gegenseitig zu versprechen "mal wieder was zu machen", wenn man sich alle 1,5 Jahre mal zufällig irgendwo trifft.

  Retweet: Ich: Ich lasse es einfach auf mich zukommen. - Es: Kommt auf mich zu. - Ich: Fuck!"

  Ein gefühlsunruhiger Tag. Angerufen worden von einem enfernten Verwandten, der mit genealogischen Ambitionen unterwegs ist und Kontakt zu meinem Vater sucht. Verbindung hergestellt, Kontrollanrufe inklusive. Merkwürdigerweise gegen Abend ein weiterer Anruf aus Bayern von einem Herrn Kolbeck, der - ihr ahnt es - ebenfalls Stammbaumforschung betreibt und mich am Telefon mit Fragen löcherte, die ich nicht beantworten kann, so daß ich schließlich, als er überdies die Telefonnnummer meines Vaters wollte, einsilbig wurde. Zu schlechter Letzt noch die Nachricht, daß die Frau eines lieben Kollegen gestorben ist, woraufhin in der What's-App-Gruppe eine andere Kollegin mitteilte, daß gestern ihr Vater verstorben sei. Die nächsten zwei Stunden ein heftiges Text-Nachrichten-Hin-und-Her mit Kondolieren & Mitgefühlsbekundungen, welche mich, respektive des vorher Erlebten sehr schlauchten, woraufhin ich dann unbedingt eine Stunde Dunkelheit brauchte und im Sessel gregorianischem Choral lauschte. (24.10.2021)

  Durch die 137 Bundestagstagsmitglieder, die aufgrund der Überhangs- und Ausgleichsmandate zusätzlich im Parlament vertreten sein werden, entstehen Mehrkosten von 400 Millionen Euro- 3 Millionen pro Bundestagsmitglied. Künftig würde es unter Umständen einfacher sein, die paar Hansel aufzulisten, die NICHT im Parlament sitzen.

  Ich höre auf damit, Cartoons einzeln zu verlinken und verweise bei Neuzugängen jeweils lediglich auf den dafür gedachten Twitteraccount. Möge sich jeder bei Interesse dort durchscrollen. Thematisch interessante Bilder und Cartoons werde ich weiterhin sammeln und einzeln benennen, so die Cartoons aus Pflege + Medizin, die bibliomanen Cartoons sowie die Threads/Themen.

  Retweet: Es könnte manchmal so einfach sein. Aber eben nicht mit mir.

  Die Krimikomödie "Eine Leiche zum Dessert" (1976) wurde 1977 auch in DDR-Kinos in neu synchronisierter Fassung unter dem Titel "Verzeihung, sind Sie der Mörder?" gezeigt. Diese würde mich interessieren, geht mir die westdeutsche doch ziemlich auf die Ketten, so daß die DDR-Synchronisation den Genuß für mich unter Umständen vervollständigte.

  "Geborgenheit im Letzten gibt Gelassenheit im Vorletzten." (Romano Guardini)

  Zu geil! Jetzt schreiben einem die Zeugen Jehovas schon Briefe. Im Briefkasten heute dieser Brief, dessen Portoangabe mir Rätsel aufgibt. Was heißt "# PORTO VMXHMEAN"? Als Absender eine Hamburger Adresse. Drinnen ein Maschine geschrieber freundlicher Brief der ZJ, verbunden mit dem Vorschlag, an einem kostenlosen interaktiven Bibelkurs teilzunehmen. Ich nehme ja noch nicht einmal an meinem eigenen Leben teil, dann gewíß an keinem Online-Kurs. (8.10.2021)

  "Nichts ändert sich, wenn es nicht sein muß." Hat Corona gezeigt. Impliziert aber: "Nichts bleibt so, wenn es nicht sein muß." Viele hehre Wünsche aus der Coronazeit erweisen sich als Illusion.

  Retweet: Beinahe wäre ich ein ganz entspannter Typ geworden. Andere Eltern, anderer Planet, anderes Universum. Es hätte klappen können.

  Retweet: Im Wechselbad der Gefühle habe ich mein Seepferdchen in Gold gemacht.

  Retweet: Ich bin in der Blüte meines Verfalls.

  Retweet: Gemeinsam lachen ist Sex in angezogen.

  Im Literaturschockforum kommentiert. - Vorrednerin: "Buchverfilmungen gibt und gab es schon immer, aber in der Masse, wie es heutige Streamingdienste anbieten? Für mich hat das immer etwas von 'Verheizen' der Medien. Überproduktion und Überflussgesellschaft." - Ich: "So gerne ich Serien gucke, so klar sehe auch ich diesen Trend. Und wie Stoffe in die Breite gezogen werden. Die Ästhetik von 'The Handmaide's Tale' gleichzeitig bewundert und konstatiert, wie breit und ausgewalzt der Erzählfluß geworden ist, damit man die nächste Staffel und noch eine dranhängen und verkaufen kann. Ein wenig fehlt mir die Spritzigkeit und das Komprimierte, das cineastisch stets in 90 Minuten Film gepaßt hat. Das Zähe fällt mir derzeit bei der Stephen-King-Miniserie 'Liseys Story' auf."

  Seit zwei Stunden whatsappe ich mit (ehemaligen) ArbeitskollegInnen. Anlaß ist der Geburtstag eines Kollegen & Freundes, der uns plötzlich abhanden kam und von dem ich erst seit kurzem sporadisch Lebenszeichen über Dritte erhalte, was mich seitdem bewegt und schmerzt, weil ich diesen Bruch als Verlust empfinde. So wühle ich mich durch mein Bilderarchiv, schicke Fotos und rede mit einigen Ex-KollegInnen über früher und heute, was wir erlebten und war wir jetzt, getrennt voneinander, auszuhalten haben. Zugleich schön und nostalgisch-schmerzlich. (3.10.2021)

  Mir passiert es im Gegensatz zu früher selten, daß ich mitten in einem Traum aufwache und also noch weiß, was mir träumte. Heute wurde ich aus einem Gespräch mit meiner neuen Stationsschwester gerissen. Wir saßen beieinander und redeten über Pflegeplanung. Aktuell erfolgt die Dokumentation anhand so genannter PPR-Bögen, auf denen wir Pflegemaßnahmen mittels Unterschrift abzeichnen. Meine Chefin nun brachte den Vorschlag, wir könnten zusätzlich wieder eine ausformulierte Pflegeplanung praktizieren, wie sie früher üblich war und wie sie Zeitressourcen nur so auffraß und uns ein Stein vom Herzen fiel, als dieser Unsinn abgeschafft wurde. Ein Meister der Traumdeutung muß ich nicht sein, um nicht auch so zu sehen, was mir diese Episode zeigt. Seit 4 Wochen auf der neuen Station, hadere ich mit Dingen, die ich nicht oder anders machen würde bzw. mit Dingen, die ich gerne täte oder etablieren würde, welche aber auf Widerstände stießen oder gestoßen sind. Die Sache mit der Pflegeplanung spiegelt diesen Konflikt wider. Längst Abgelegtes und Obsoletes soll als Optimierung verkauft werden. (3.10.2021)

  Eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben sei die, ob man sich mit Dingen beschäftigen wolle, die man ändern oder beeinflussen, oder mit solchen, mit denen man das nicht könne.

  Retweet: Mein Schutzengel ist wegen Burnout nur noch am Heulen.

  Retweet: Ich brauche keinen Herbst, um eine Depression zu haben.

  Der Trend geht zu immer niedrigeren Beträgen auf dem Girokonto, für die man Strafzinsen zu zahlen hat. Einige Banken erheben jetzt bereits ab 5.000.- EUR Bankguthaben das so genannte Verwahrentgelt. Bei meiner Bank (Sparda Berlin) sind es NOCH 25.000.- EUR. Ich war gewzungen, entgegen meiner Absicht doch wieder ein Fondsdepot, welches ich 2019 nach 19 Jahren geschlossen hatte, zu eröffnen, um der Bank auf ihre gierigen Griffel zu hauen; denn bereits im ersten Halbjahr hatte ich über 500.- EUR Strafzinsen zu löhnen. Und Alternativen fielen mir nicht ein. Einen Tresor in der Wohnung müßte man mindest einmauern lassen, zu einem Bankschließfach hatte ich mich nicht durchringen können. (30.9.2021)

  Heute Quartalstermin beim Hausarzt. Ich reiche diverse Befunde von Fachärzten nach, wir überprüfen die Medikamentenliste, wobei sich schon wieder eine kleine Inkongruenz eingeschlichen hat. Bei Valsartan nehme ich abends 160 statt 80 mg, wie es in meiner Patientenakte steht. Außerdem berichte ich von meinem Termin bei der Neurologin/Psychiaterin. Diese hatte auf meine Frage, ob ich denn nicht doch ein Antidepressivum einnehmen sollte, verschnupft reagiert, weil ich vor 10 Jahren ein anderes Mittel ausgeschlagen hatte. So im Sinne von 'Kann ich mir sparen, Sie nehmen's sowieso nicht.' Meine Hausärztin: "Sie sind aber auch nicht unbedingt ein einfacher Patient." Hmpf. Während mein NBZ (Nüchternblutzucker) heute früh grottig war (9,5), bleibt der HBA1C mit 7,0 im Rahmen und ist gar besser als im letzten Quartal, obzwar ich, wie ich der Ärztin beichtete, dem Nah+Fernziel Diät in diesem Jahr durch die äußeren Umstände (Arbeitsplatzunsicherheiten und dann -wechsel) willentlich nicht gewachsen war. (29.9.2021)

  "Denkicht", aus Denken und Dickicht. Schöne Erfindung!

  "Dein Kontingent an bezahlten Krankheitstagen ist erschöpft." Würde mich interessieren, wieviel Tage man in den USA krank machen darf und wie es dann weiter geht, ob es so etwas wie Krankengeld gibt. Die hier kürzlich erwähnte Arbeitsdirektorin in Chicago Med sieht in dem Ansinnen einer ihrer Schwestern, einer Patientin eine Niere zu spenden, einen ethischen Konflikt und droht mit Konsequenzen. Ich begreife nicht, worin er bestehen soll.

  Eben zum ersten Mal die Ausdrücke "auf den Affen kommen", "einen Affen schieben" und "auf dem Affen sein" gehört, womit ein abrupter Drogenentzug = Cold Turkey gemeint sei.

  Heute Nachmittag Polizeiaction vorm Haus. Ein Mann wird von diversen Polizisten verfolgt, eingekreist und zu Boden gebracht. Er schrie immer wieder 'Polizeigewalt', 'Ich habe nichts gemacht' und 'Ich habe keine Kinder in meiner Wohnung'. Er wurde dann in einen Krankenwagen verbracht. Der Abend hat's in sich. Denn ein anderer Polizeieinsatzwagen erleuchtete die Straßen sowie - ein bißchen später - noch ein Sanka, was mit der nachmittäglichen Aktion nichts zu tun hatte. (27.9.2021)

  Vorhin AFD-Stand bei Aldi. AFD-Mann guckt einladend in meine Richtung. - Ich: "Falls Ihnen Ihre Work-Life-Balance wichtig sein sollte, QUATSCHEN SIE MICH NICHT AN!"

  Ich gucke viele Krankenhausserien: deutsche, dänische, norwegische und freilich auch amerikanische. Dort (aufgeschnappt in Chicago Med) kann offensichtlich eine, tja, Arbeitsdirektorin? (Leiterin des Patientenmanagments, also eine Art PDL = Pflegedienstleitúng) verfügen, daß ein Arzt eine Psychotherapie machen muß, nachdem er privat traumatische Erlebnisse gehabt hat. Ich verfolge die Bedingungen und Gegebenheiten und bin immer wieder überrascht, wie verschieden doch unsere Gesundheitssysteme sind.

  Gehört, daß Leben ja nur entstanden ist, weil im Universum nicht alles so läuft, wie es immer läuft. Wäre alles "perfekt" im Gleichlauf, gäbe es keine Veränderungen und Abweichungen und ergo kein Leben.

  Zuerst zerschießt es mir gestern meinen Twitter-Hauptaccount. Weil der eine veraltete Handynummer enthält, erreicht mich der generierte Wiederherstellungscode auch nicht. Bleibt abzuwarten, ob meine Hilfeanfrage Beachtung finden wird. Aus Versehen habe ich, weil ich per Smartphone auf einen Button "Weiter mit Google" geklickt hatte, einen weiteren Twitter-Account generiert, den ich nun gar nicht noch gebrauchen kann, habe ich doch den für Cartoons und den hornalten, ruhenden des Bücherlei. Dann starte ich heute früh mein E-Mail-Programm (Thunderbird) und finde nichts mehr vor, werde stattdessen aufgefordert, mir ein Konto einzurichten. Das gesamte Archiv im Nirwana. Merkwürdig und im Kontext meines Gesamtunglücks (Arbeitsplatzwechsel, Erschöpfungssyndrom, Depression) demotivierend ins Quadrat. (17.9.2021)

  Nachher geht es bis Sonntag für zwei-drei Tage nach Tschechien in die Böhmische Schweiz. Mit einigen Kumpels, mit denen ich 1991 bis 1994 die Krankenpflegeausbildung absolvierte, hält diese Verbindung seit 30 Jahren, in denen wir zahllose Touren im Nachbarland unternahmen. Wandern und der böhmischen Küche und dem Bier huldigen. Gut, Bier fällt bei mir seit 2096 Tagen weg, und Wandern geht wegen meiner beschädigten Wirbelsäule nur bedingt; trotzdem ist das Zusammensein mit den alt werdenden Kerlen immer wieder ein großer Spaß und der Zusammenhalt mir wichtig. (10.9.2021)

  Als Jäger und Sammler erhasche und archiviere ich Fotos, Bilder, Cartoons und Videos, auch in persönlichen Belangen. Mittlerweile gibt es diese Linkdumps: {A} Gedichte, die mich berühren und erhellen / {B} Kuriosa, Alltag & Leben / {B1} LeipzigPeople / {C} Mein Sosein / {D} Cartoons: Pflege/Medizin. - Alle Sammlungen sind hier verlinkt.

  Herbststimmung // Die Luft ist lau, wie in dem Sterbezimmer, / an dessen Türe schon der Tod steht still; / auf nassen Dächern liegt ein blasser Schimmer, / wie der der Kerze, die verlöschen will. // Das Regenwasser röchelt in den Rinnen, / der matte Wind hält Blätterleichenschau; - / und wie ein Schwarm gescheuchter Bekassinen / ziehn bang die kleinen Wolken durch das Grau. // (Rainer Maria Rilke)

  Herbst // Der du die Wälder färbst, / Sonniger, milder Herbst, / Schöner als Rosenblüh'n / Dünkt mir dein sanftes Glüh'n. // Nimmermehr Sturm und Drang, / Nimmermehr Sehnsuchtsklang; / Leise nur atmest du / Tiefer Erfüllung Ruh'. // Aber vernehmbar auch / Klaget ein scheuer Hauch, / Der durch die Blätter weht: / Dass es zu Ende geht. // (Ferdinand von Saar)

  Ich befürchte, es gibt die Glasknochenkrankheit auch auf psychischem Terrain.

  Spannender Thread: "Habt ihr schon mal eine Beziehung oder Freund:innenschaft (hauptsächlich) wegen einer psychischen Krankheit verloren?" - Ja = aufgrund meiner schizoiden Persönlichkeitsstörung und der damit einhergehenden Depression. Durch Antriebslosigkeit wird man adynam, lahm, faul, verlernt, Freundschaften zu pflegen. Freundschaften brauchen unbedingt Pflege, sie verdorren schnell. / Das Fatale ist, daß zunehmendes Lebensalter + Depression + allerlei korrelierende Bürden neue Freundschaften und Sozialkontakte fast verunmöglichen, jedenfalls zu einer Herkulesarbeit machen.

  Wieso bekomme ich erst nach 7 Tagen mit, daß vor dem Reichstag einige junge Menschen in einen unbefristeten Hungerstreik getreten sind, um Gespräche mit den KanzlerkanditatInnen hinsichtlich einer wirksameren Klimapolitik zu erzwingen?

  "Auch wenn alles zerbricht, die Scherben spiegeln das Licht."

  Es ist mir sehr, sehr peinlich, aber ich weiß nicht, ob es eine Etikette dafür gibt, wohin man den Kopf legen muß, wenn zwei sich umarmen, links oder rechts?

  So spooky! Ich google nach Reiskochern und bekomme nur wenige Minuten danach und seitdem penetrant Reiskocherwerbung auf Facebook angezeigt. Noch spookier: Ich rede gestern im Beisein meines Smartphones über die geplante Wandertour nach Tschechien, und Facebook schlägt mir jetzt die Seite "Visit Czech Republic" vor: "Entdecken Sie Tschechien ganz!"

  Zur Erinnerungskultur gehört es zweifellos, ausgelassene Momente festzuhalten. Deswegen sind mir die Clips "Die Kollegen eskalieren" (3) + (2) + (1) aus meiner Rubrik Kuriosa & Alltag auch so wichtig. Und wenn man optimistisch wäre, dürfte man auf neue lustige Momente mit dem neuen Team hoffen. Erst wenn Vergangenheit, Gegenwart und erhoffte Zukunft Anlaß zum Lachen und zur Fröhlichkeit geben, wäre das Dasein befriedigend.

  Retweet: Ganz ehrlich. Ich wär ein fantastischer Rentner.

  Nach dem gestrigen Frühdienst an der Haltestelle "Klinikum St. Georg" stadteinwärts ein auf die Sitzbank geklebtes 1-Euro-Stück entdeckt. Während meines Praktikums in der Psychiatrie 1993 auf der A-6-1 in Dösen (ehemaliges Parkkrankenhaus) hatte ein Patient einmal unzählige Pfennigstücke auf den Fußboden geklebt. Auskunftsunfreudig zeigte sich vor zwei Wochen die Anzeige an der Straßenbahnhaltestelle, als ich am Leihhaus auf dem Weg zum Dienst im geliebten Klinikum in die 16 umsteigen wollte.

  Retweet: Das ist wieder so ein Tag, in dem man im ZEN-Garten auf den Rechen tritt, oder?

  Retweet: Auf auf! Der Tag versaut sich nicht von alleine.

  Retweet: Schöne Sätze: Ich liebe dich. Das Kind schläft. Es ist kein Krebs.

  Retweet: Immer wenn man denkt, man hat seine Lektion verstanden und aus der Situation gelernt, schaltet das Leben das nächste Level frei.

  "Mein 'Trick' ist es ja immer, Energieverschwendung an unnötigen Stellen zu vermeiden (daher immer schnell entscheiden und dann durchziehen, nie hadern, immer möglichst klar sein, Aufmerksamkeit nicht ausfransen lassen) um dann ganz enorm viel für das zu haben, was mir wichtig ist." (Frau Novemberregen)

  Bei den LeipzigPeople ein Mopedfahrer, den ich vor kurzem an der Kreuzung Hermann-Liebmann-Straße - Eisenbahnstraße sah wie an derselben auch ein Luxusauto, vor dem ein Porsche fuhr. An der Kreuzung befindet sich mein Supersonderladen (= Kette "Im Angebot"), wo ich sehr oft stehe und somit Motive en masse finde. Es sei zudem immer wieder auf mein Foto/Bilderalbum hingewiesen.

  "Krisen überwindet jeder. Der Alltag bringt einen um." (Nurses S01E07)

  Bei den Threads & Themen sind Variationen von Edvards Munchs "Der Schrei" neu hinzu gekommen. Bei den Leipzig People erwischte ich vor kurzem den Kittelmann, einen älteren Mann, der mit einem weißen Laborkittel mitten durch das Waldstraßenviertel schlenderte, wobei sein Ziel oder seine Intention nicht erkennbar waren. Keine Tasche dabei, die Arme auf dem Rücken verschränkt - Anlaß für Spekulationen hinsichtlich Demenz oder einfach nur Skurrilität. Auch im DDR-Thread und beim Fahrrad-Thread gibt es neue Bilder. Um Threads komplett betrachten zu können, muß man AFAIK bei Twitter eingeloggt sein.

  Mein Sosein (be)treffende, mich berührende, aufwühlende oder zum Lachen veranlassende Cartoons und Kurzvideos.

  Retweet: Man reiche mir die Tür. Ich will gehen.

  Retweet: Du: "Fühl' dich wie zuhause!" - Ich: " [fühlt sich schlecht]

  Retweet: "Trag nicht soviel Hass in dir." - "HAST DU DIR DIE WELT MAL ANGESEHEN?"

  Retweet: Manchmal wünschte ich, ich hätte Hausverbot im Kopfkino.

  "Wissen Sie, was seltsam ist, was wirklich seltsam ist. Daß es keine Skala gibt." "Eine Skala wofür?" "Für's Alleinsein. Man ist ja nicht ein bißchen allein oder 45 Grad oder 30 cm. Man ist mittendrin und es geht nicht rauf und nicht runter." (Tatort E617: Schneetreiben)

  Aufschlußreicher Bericht über die unterschätztes Gefahr "Sepsis", der in Deutschland alljährlich 75.000 Menschen zum Opfer fallen. Überhaupt ist es erstaunlich, wie wenig Beachtung bestimmte Bereiche finden. Während man täglich mit der Zahl der Coronatoten konfrontiert wird, sterben so und so viele Menschen an zig Krankheiten und Umständen, was einem selten bewußt wird.

  Retweet: "Das verstehst Du erst, wenn Du älter bist!", hamse gesagt. Ich werd' immer älter und versteh' immer weniger.

  Retweet: Wir hätten die Welt Anfang der 90er Jahre mal zwischenspeichern sollen!

  Retweet: Dieses Jahr werde ich aber mit besonderem Nachdruck nicht CDU wählen, mit so viel Nachdruck habe ich noch nie nicht CDU gewählt.

  Retweet: Wo kann ich dieses Leben zurückgeben?

  Wie nun alle hoffen, daß die Taliban in Afghanistan nicht so böse sein werden wie vor 20 Jahren. So als hoffte man, als sehe der Fehler des überstürzten Abzuges dadurch weniger verheerend und blamabal aus. Wie ein Kind, das sich die Augen zu hält und glaubt, somit unsichtbar zu sein.

  Ich bin nicht unstet. Ich bin verhaltensoriginell.

  "Das Leben gibt und das Leben nimmt. Und wenn das Leben gibt, muß man das aus vollem Herzen annehmen." (Soko Kitzbühel S17E14)

  Retweet: Ich komme auch ohne Alkohol wunderbar nicht zurecht.

  Retweet: Die Kunst der Gelassenheit liegt nicht im Tun, sondern im Lassen.

  Retweet: Parteien, die nicht in der Lage sind, ihre völlig unfähigen Anführer loszuwerden, werden auch sonst nichts zustande bringen.

  Retweet: Zur Ruhe kommen, aber als Reiseziel.

  Ich nehme an der nächsten Verlosung von MeinGrundeinkommen teil und lade euch ein, mitzumachen. Falls ich gewänne, würde ich ein Sabbatical machen, um verschiedene Tätigkeiten auszuprobieren, beispielsweise ehrenamtlich in einem Pflegeheim außerhalb von Leipzig zu arbeiten, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: neue Erfahrungen zu sammeln und durch einen Tapetenwechsel dem chronischen Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) entgegenzuwirken.

  Von Januar bis Juni 2021 war mein Arbeitsplatz im Haus 56 des Leipziger St. Georg. Ehemals Klinik für Neurologie, war sie in dieser Zeit zunächst Auffangstation für Corona-Verdachtsfälle, später für Patienten aus der Zentralen Notaufnahme, wenn die Fachkliniken aus Platzgründen niemanden weiter aufnehmen konnten. Der ebenerdige Flachbau liegt an der nördlichen Grenze des Klinikgeländes, großzügig von Gras, Sträuchern, einem Teich und einem Wäldchen umgeben. Im Frühling erlebten wir auf der Terasse neben dem explodierenden Grün gewaltige Vogelkonzerte, neugierige Enten, Insekten, Frösche, Hasen, einen penetranten Waschbären und sogar ein Reh. Noch kein Arbeitsplatz war so nahe am Busen der Natur.

  Einer meiner Lieblingscartoonisten ist gestorben. Nur damit ihr Perscheid wißt!

  Retweet: Ich bin an Stellen erschöpft, wo kein Urlaub hinkommt.

  Kreativitätstests sind langwierig, zeitraubend und komplex. Neuerdings gibt es einen, der auf der bloßen Nennung von zehn möglichst divergenten Wörtern basiert. Diesen habe ich gemacht, bedauere jedoch, aufgrund meiner löcherigen Englischkenntnisse, d.h. der Sprachbarriere, nicht mein Potenzial ausschöpfen zu können. Trotzdem ist mein Ergebniss top: "Your score is 90.73, higher than 97.17% of the people who have completed this task."

  Wenn einer sein ganzes Leben lang ein Pessimist war und am letzten Tag erfährt, daß er falsch lag, ist sein ganzes Lebens versaut. Wenn einer sein ganzes Leben lang ein Optimist war und am letzten Tag erfährt, daß er falsch lag, ist nur sein letzter Tag versaut. (Uri Buri im Weltspiegel)

  Retweet: Bitte erinnert euch an alles, wenn ihr wählen geht.

  Elizabeth Gaskell habe, so lese ich bei Maximillian Buddenbohm, im Schreiben "Zuflucht vor den liliputanisch kleinen Pfeilen der entnervenden Alltagsmüh" gefunden.

  Ich gucke wahnsinnig viele Serien, auch amerikanische, aus denen man immer wieder Details darüber entnehmen kann, wie es in den USA zugeht oder welche Regeln und Gepflogenheiten es gibt. Beispielsweise sind wohl Beziehungen zwischen zwei AA-Mitgliedern nicht erlaubt. Und eben gehört, daß sich vorzeitige Volljährigkeit beantragen läßt.

  Bei Claudia Klinger zum Thema 'Angst vor Wohlstandsverlusten" kommentiert: "Da schuften Menschen ihr Leben lang für Haus, Hof und Garten, da kommt ein Hochwasser und alles ist – weg. Tragisch und traurig. Zeigt auch, wie fragil Hab und Gut sind. Der Klimaforscher Mojib Latif sagte, wir verlassen unsere Wohlfühlzone. Es wird in immer engeren Abständen zu Katastrophen kommen. Wir wären gut beraten, uns jetzt schon vorzubereiten, unsere Erwartungen herunterzusetzen. Als Minimalist braucht man mir Begrenzung nicht zu predigen. Weil ich so wenig Geld ausgebe, konnte ich meine Arbeitszeit um 40 Prozent reduzieren und arbeite nurmehr 24 Wochenstunden. Ich habe vorgesorgt und bräuchte mit meinem Lebensstil im Prinzip gar nicht mehr arbeiten. Trotzdem setze ich mich derzeit mit dem Konstrukt auseinander: Was wäre, wenn du dein Polster beispielsweise durch eine Hyperinflation verlörest? Es fällt nicht leicht, sich frei zu machen von der Hoffnung, daß dies nie und nimmer passieren würde. Ich verstehe nur nicht, wie Menschen ihr Leben lang ihr Pferd auf Materielles setzen, und dann kommt ein Feuer, ein Hochwasser und zerstört alles im Handumdrehen. Ich erlebe unter Kollegen, was und wieviel sie alles kaufen und bei Amazon bestellen. Aber selbst mir würde ich unvernünftigen Konsum vorwerfen. Warum kaufte ich früher so viele Bücher, die ich nie in einem Leben hätte schaffen können? Für irgendeinen Luxus ist jeder Mensch anfällig." (19.7.2021)

  "Zuerst sieht die Welt noch vielversprechend aus, doch dann geht einem plötzlich die Puste aus." (im Radio)

  Gestern in der Straßenbahn eine aufgebrezelte junge Frau mit so fürchterlich langen und offensichtlich künstlichen Fingernägel, daß sie sich am Automaten keine Fahrkarte ziehen konnten, weil sie durch die Länge der Nägel nicht der Lage war, einen Finger so komplett auf das Display zu drücken, daß die Sensoren es erkannt hätten. (18.7.2021)

  Retweet: Schon erstaunlich, daß man das, was man meint, nicht mehr ertragen zu können, zumeist am längsten erträgt.

  Retweet: Immer nur durch irgend etwas durch zu müssen, ist nicht leben.

  Retweet: Leben ist Bewegung auf den Tod hin.

  In meiner Reihe "LeipzigPeople", wo ich Schnappschüsse von Personen poste, die sicherlich nicht nur mir auffielen, heute ein gut betankter Mann mit Penishut, den ich unlängst in der Straßenbahn sah. Diesen Verwahrlosten sieht man oft & überall in Neuschönefeld und Reudnitz; die Telefonzelle, in der er einmal kampierte, wurde deinstalliert.

  Auf dem Rückweg vom Psychotherapeuten im Waldstraßenviertel konnte ich nicht so schnell meine "richtige" Kamera zücken und bekam die 3 Trabis, die hintereinander an der Ampel warteten, leider nicht auf 1 Foto, sondern den dritten erst auf das zweite, während der erste Trabi bereits links abgebogen war. (16.7.2021)

  "Ich will in meinem Leben etwas tun, was ich liebe, und nicht etwas überleben, was mich quält." (Night Shift S04E10)

  Heute gleich zwei Facharzttermine. Von gestern zu heute ein 24-Stunden-EKG getragen, welches heute früh ausgewertet worden ist. Soweit keine drastischen Probleme, wenn auch der nächtliche Puls dem Kardiologen zu hoch vorkam, sich aber noch in einem Bereich bewegt, bei dem er keinen Handlungsbedarf sieht. Anschließend, weil ich seit geschlagenen 14 Tagen ein verstopftes rechtes Ohr hatte, endlich zur HNO-Ärztin, die zur Spülung schritt und mir ein fulminantes Hörerlebnis wiederschenkte, Stereo und mit Tonhöhen, die ich lange nicht mehr vernahm. Beispielsweise höre ich jetzt wieder das Mausklicken und das Rascheln von Kleidung beim An/Ausziehen. Und unterwegs sind die Podcasts in der Straßenbahn verständlicher. Ich erfreute mich den ganzen Tag an meinem sanierten Hörvermögen. (14.7.2021)

  Im DLF etwas über Verfügbarkeitsheuristik gehört. Ich liebe solche Phänomene. In einem anderen Leben hätte ich glatt Psychologie studiert.

  "Haben Sie jemanden kennengelernt?" "Kann sein, daß es da seit einiger Zeit jemanden gibt." "Aber Sie werden jetzt nicht auf die Idee kommen, jemanden an sich heranzulassen?" (Falk S01E06)

  "Haben Sie einmal das Gefühl gehabt, trotz aller Mühe entkommen Sie Ihrer verpfuschten Familie nicht?" (Cold Case S13E09)

  Retweet: Einfach mal bei sich selbst bleiben. Viele waren noch nie dort.

  Retweet: Komm, wir gehen los und sammeln all die schönen Flausen wieder ein, die wir uns mal aus dem Kopf geschlagen haben.

  Straßenpoesie: "Erstick mich mit deinen schönen Worten!"

  Stellt euch nur einmal vor, ihr hättet Spätdienst. Euch wäre eine Patientin T. angekündigt, die nicht kommt. Dann der Anruf, es käme ein Herr X. mit Pneumothorax und Thoraxdrainage. Warten. Herr X. komme doch nicht, dafür solle ein Herr Y. kommen, auch mit Pneumothorax und Thoraxdrainage. Wieder warten. Irgendwann gegen 21 Uhr träfe schließlich der vermeintliche Herr Y. ein. Allerdings kämen euch bei der Aufnahme des Patienten Dinge merkwürdig vor. Eine halbe Stunde später würde ein weiterer Patient angeliefert, bei dem sich herausstellte, es ist Herr Y. Der zuvor gekommene sei Herr Z! Beide wären in der Zentralen Notaufnahme verwechselt worden. Beide hätten einen Pneumothorax und eine Thoraxdrainage rechts. Nachdem die Zuordnung von Patient Y. und Z. nach viel Aufregung geklärt worden wäre, stellte sich heraus, daß Patient Y. seinen Pneumothorax nicht rechts, sondern links hätte und also die Drainage auf der falschen Seite erhalten hätte. Stellt euch vor, solche Dinge würden geschehen. Hättet ihr dann noch Vertrauen in einen Klinikaufenthalt?

  Das Personalkarussel dreht sich. In spätestens 14 Tagen muß ich bzw. müssen wir eine Bekundung abgeben, auf welcher von 10 möglichen Stationen man künftig eingesetzt werden will. Unser jetziges Team, das seit 2015 zusammenhält und in den letzten 18 Monaten eine Odysee hinter sich hat, wird so wahrscheinlich nicht weiterbestehen können. Momentan arbeiten wir seit 14 Tagen auf einer Station mit den Fachbereichen Unfallchirurgie (UCH), Allgemeinchirurgie (ACH) und Zentrale Notaufnahmebetten (ZNA). Zur Auswahl stehen 9 weitere Stationen mit chirurgischen und internistischen Ausrichtungen. Der alte Standort in Grünau, wo ich von 2004 bis 2020 tätig war, soll mit einer 45-Betten-Station (Akutgeriatrie, Pulmologie + Innere) neu etabliert werden. Guter Rat ist teuer. Jetzt kreisen meine Gedanken, jetzt entwerfe ich Szenarien. Mir verschwimmen die Optionen im Kopf, ein einziger Grübeleibrei. Die Kollegen, mit denen ich jetzt arbeite, sind sehr lieb und vertraut, die chirurgische Ausrichtung mit all ihren strukturellen und administrativen Gegebenheiten jedoch nicht. Grünau lockt, auch wenn ich von dem Team, welches dann zusammenkommen wird, die wenigsten kennen würde. Und eine Belegung mit schätzungsweise über 20 Geriatriebetten muß bedacht werden. Fünf Jahre Erfahrung (2015-2020) sagen mir, daß die Last nicht zu unterschätzen wäre. Im Augenblick empfinde ich die Bürde einer Interessenbekundung für eine der zehn Möglichkeiten eher als Entscheidung zwischen Pest und Cholera. (7.7.2021)

  Retweet: Ab und zu wird man ja wohl noch so ein bisschen durchdrehen dürfen.

  Retweet: Leben, als wäre es einfach.

  Retweet: Ich bin noch in der Eingewöhnungsphase mit mir selbst.

  Retweet: An manchen Tagen fühle ich mich gut und an manchen lüge ich nicht.

  Ich wünsche mir ein Wort für die seelische Überforderung angesichts des Leids in der Welt. Weltschmerz ließe sich verwenden, doch scheint es mir nicht gänzlich zu passen.

  Gestern in der Nähe meiner alten Wirkungsstätte gewesen, des Robert-Koch-Klinikums, wo ich in der direkt angrenzenden Straße am Park einen Arzttermin hatte. Die Kurve, wo die Nikolaj-Rumjanzew-Straße in die Straße am Park einbiegt, ist eng und 90° scharf. Direkt an der Biegung stand eine alte Dame, die, als wir beide nebeneinander standen, sagte: "Ist das die Straße von Gibraltar?" - Es dauerte einen Moment, bis ich bemerkte, daß ich der Angesprochene war, und einen weiteren, bis sich mir das Bonmot erschloß. Straße von Gibraltar (Meerenge) analog zur "Straßenenge" dieser engen und unübersichtlichen Kurve. Sehr spitzfindig, so daß ich der Lady kokett und bewundernd zuwinkerte.

  "... bin ich bis heute überzeugt, dass ich dieses „erwachsen“ bloß spiele und ich jederzeit auffliegen könnte." (Kaltmamsell)

  Fast hätte ich den 3-Kg-Tortenbrie bei meinem Lieblingssupermarkt für Sonderangebote für 9,80 Euro gekauft.

  "Das Leben fängt Scheiße an und hört Scheiße auf. Dazwischen tut es manchmal so, als gäbe es Kuchen." (Tatort E1169 "Neugeboren")

  "Ich denke, du bist am besten da, wo du gerade bist!" "Weiß man nie, wenn man immer da bleibt, wo man ist." (Tatort E1169 "Neugeboren")

  "Manchmal hilft es, der zu sein, den andere in dir sehen." (Tatort E1169 "Neugeboren")

  "Nur Unsinn fürs Leben gelernt! Das aber gründlich." (Maximillian Buddenbohm)

  Ich wollte und müßte eigentlich 'ne Menge über meine derzeitigen Arbeitsbedingungen schreiben, bin jedoch zu lustlos und uninspiriert.

  Mit Freunden im Johann S. gewesen, wo ich erstmalig Leipziger Allerlei hätte essen können. Schon ein bißchen peinlich: ist man gelernter Koch und Leipziger und hat diese lokale Leipziger Spezialität noch nie gegessen.

  Anläßlich der nach dem griechischen Alfabet benannten Coronavirusvarianten gleich mal selbiges repetieren. Die letzte Altgriechischstunde ist 32 Jahre her.

  "... daß manchmal das Vorenthalten der Wahrheit einen Menschen genauso verletzten kann wie eine Lüge." (Glee S02E09)

  Was ich vor vier Tagen zu meiner nächsten beruflichen Zukunft schrieb, hatte eine recht kurze Halbwertszeit. Exakt so wird es nicht stattfinden. Mit noch anderen und weiteren Veränderungen muß demnach gerechnet werden. Vorhin kam die Information, unser Team wird ab Mittwoch auf die Stationen 20 IV B und 20 III A des St. Georg aufgeteilt, vorerst bis Anfang September. Welche Fachgebiete nun genau wo platziert werden, weiß ich nicht. Ich gehe heute in zwei Nachtdiensten, welche noch auf unserer "alten" Station, dem dem Untergang geweihten Haus 56, vonstatten gehen. Wahrscheinlich muß man sich künftig von Woche zu Woche neu arrangieren und immer neuen Bedigungen und Konzepten folgen, wenn man denn überhaupt gewillt ist, der ganzen Kackscheiße zu folgen. (14.6.2021)

  Retweet: Was sind so eure Erwachsenenprobleme, auf die ihr nie vorbereitet wurdet?

  Retweet: Mit offenen Augen findet man auf einmal ganz viel blöd.

  Retweet: Man sammelt sich halt so an. Und dann will man nichts wegwerfen.

  Retweet: Auf den Träumen liegt noch Raureif.

  Mit dem Schlüssel zu lange am Schloß herumfummelnd und eine Kollegin so: "Sind keine Haare dran? Findest das Loch nicht, was?"

  An heute dürfen in unserer Klinik Patienten wieder Besuche empfangen. Pro Patient 1 Besucher für 1 Stunde am Tag. Erbringen muß er den Impfnachweis oder einen negativen Schnelltest. Zu tragen ist eine FFP2-Maske. Unsere Freude hält sich in Grenzen, weil dies viel Arbeit, Mühe und Nerven bedeutet. Nerven, weil abzusehen ist, daß Nachweise fehlen werden und wir endlosen Diskussionen mit erbosten Angehörigen entgegen sehen. Arbeit, weil wir die Dokumente einsehen und dokumentieren müssen. Das alles ab heute ZUSÄTZLICH zur bestehenden Arbeit, welche ja nicht weniger wird. (7.6.2021)

  Gegenüber wird nach 30 Jahren Leerstand das letzte Haus in meinem Blickfeld saniert. Vor Monaten hatte sich das angekündigt, als Handwerker auf dem Dach herumspazierten.

  In einem Krimi von 2016 kam eben Home Office vor. Meine spontane Verwirrung: Mhm, gab's das also auch schon vor Corona, oder?

  Ausgedehnte Wälder oder riesige Parks erreiche ich unweit meiner Wohnung zwar nicht, dafür bin ich innerhalb von fünf Gehminuten durchaus in der Natur, wie mein heutiger nachmittäglicher Spaziergang zeigt.

  Retweet: In deinen Abgrund oder in meinen?

  Retweet: "Wie würdest du dein Leben beschreiben?"- "Stabile Seitenlage."

  Retweet: Zur Ruhe kommen, aber als Reiseziel.

  Retweet: Jeder Tag ist anders seltsam.

  Retweet: Du wählst den Planeten und ich fahre.

  Retweet: Mit ‘nem Notenschlüssel kriegste fast jedes Herz auf.

  Retweet: Ein so allgemeines Nichtmehrkönnen, man kann sich gar nicht entscheiden, was man zuerst nicht schafft.

  Zu den Denk/Merkstörungen, welche ich hier bereits anführte, ein weiteres Erlebnis von heute. Einkauf bei Kaufland. An der Kasse streckte mir die Kassiererin die Tomaten entgegen, weil sie kein Preisschild aufwiesen. Ich hatte mit keiner Silbe daran gedacht, sie abzuwiegen, obzwar es sonnenklar ist, daß es bei Kaufland nötig ist, Obst + Gemüse selbst abzuwiegen. Gestern verließ ich das Haus ohne eine einzige Maske. Vorher sortierte ich, um meine Tasche neu zu packen, großspurig die Masken mit der Intention, zwei oder drei davon mitzunehmen. Vergessen. Unterwegs zur Hausärztin in der Straßenbahn maskenlos und bestürzt, wie es mir passieren konnte, mitten im Sortieren einfach das Haus zu verlassen. Bin gespannt, was der Neurologe/Psychiater zu meinen kognitiven Ausfällen sagen wird.

  Betrachtung der Zeit: // Mein sind die Jahre nicht, / Die mir die Zeit genommen; / Mein sind die Jahre nicht, / Die etwa möchten kommen; // Der Augenblick ist mein, / Und nehm ich den in acht / So ist der mein, / Der Jahr und Ewigkeit gemacht. // (Andreas Gryphius)

  Von gestern zu heute wieder mal ein Blutdruckgerät umgeschnallt gehabt, heute früh Auswertung bei der Hausärztin. Werte so weit in Ordnung, etwas zu straffer Blutdruck, also Antihypertensiva angepaßt. Die Hausärztin sieht sich erneut bestätigt, daß meine Beschwerden reine Kopfsymptome sind, was mir nicht hilft, mit ihnen zu leben. Der Leidensdruck im Alltag ist enorm. Vier Überweisungen zu Fachärzten mitgenommen und zuhause telefonisch umgehend Termine vereinbart. Augenarzt, Neurologe, Psychiater und Kardiologe, bei dem ein 24-h-EKG gemacht werden soll. Augenarzt, weil ich als Typ-2-Diabetiker sowieso alljährlich auf eine mögliche Spätschädigung untersucht werden muß und weil mich seit Monaten ein Spannungs- und Kompressionsdruck an der rechten Schläfe quält, was auch dem Neurologen vorgestellt werden soll. Psychiater, weil ich mich wohl nicht länger gegen ein Antidepressivum sträuben kann. Im letzten August hatte ich einen entsprechenden Termin sausen lassen und hatte (nicht nur) diesbezüglich alle Viere von mir gestreckt. (26.5.2021)

  Retweet: "Ich habe da ein total gutes Gefühl." - Ich. Immer. Kurz bevor es schief geht.

  Retweet: Insgesamt machen wir vielleicht zu wenig Quatsch.

  Heute ist ein "freier Tag vorm Frühdienst" - eine ungünstige Konstellation, welche noch dadurch verschlimmert wurde, daß ich 11 Uhr einen Termin beim Psychotherapeuten wahrzunehmen hatte, so daß ich - mit kleinem Schlenker zwecks Lebensmitteleinkäufen - zwischen 10.00 Uhr und 14 Uhr unterwegs war. Kurzum, der Tag eigentlich im Eimer. Verkomplizierend kommt hinzu, daß mein PC seit gestern dauernd abstürzte. Mein Vermutung, der betagte Dateimanager (Total Commander) führe plötzlich zu Inkompatibilitäten, scheint insofern zutreffend, als es, seitdem ich ersatzweise einen anderen installierte, zu keinem neuerlichen Crash kam. Beobachten, abwarten und testen, ob ich mit dem neuen Freeware-Tool (DoubleCommander) klar komme. Zum Vormittagsprogramm zählten die Nezessitäten Kulturzeit, Weltspiegel und ein Kulturjournal (heute: ttt); nachmittags ein weiteres Magazin (artour) und ein alter Kölner Tatort von 2003. Jetzt, am Abend, wächst die Mulmigkeit vor dem frühen Aufstehen und Funktionieren. Glücklicherweise ist der Frühdienst an einem Wochenende nicht ganz so belastend wie unter der Woche. Und morgen ist, wie passend, auch Tag der Arbeit. (30.4.2021)

  Der gestrige Schilddrüsenultraschall ergab keinen schlimmen Befund. Status wie vorher, was heißt, der nächste Kontrolltermin findet in zwei Jahren statt. "Sie haben eine kleine Schilddrüse und unter der L-T4-Therapie wuchsen keine Knoten, also alles bestens." Ansonsten war ich um 12.45 Uhr nach einer Stunde Wartezeit der letzte Patient der Sprechstunde. Für Ende Mai wurde erneut eine 24-Stunden-Blutdruckmessung vereinbart. Die krisenhaften Ausreißer nach oben mehren sich; der Puls ist im Gegensatz zu den Vorjahren nun durchschnittlich nicht mehr 60, sondern 80 bpm. Obwohl ich mich nicht sonderlich um Ernährungsrestriktionen bemühte, verlor ich, seitdem ich das GLP1-Hormon Ozempic spritze (8 Wochen), mehr als 5 kg Gewicht, eine zuversichtliche Entwicklung, die allerdings mit persistierenden Nebenwirkungen wie Übelkeit und Völleempfinden erkauft sind. (29.4.2021)

  Retweet: Ich bin tiefenverspannt.

  Retweet: Seitdem ich begriffen habe, daß man Leben nicht kontrollieren kann, läuft es viel besser aus dem Ruder.

  Ich gelte gemeinhin als Geizhals und bestreite es nicht. Man weiß, daß ich mich nicht scheue, auch noch den ältesten Joghurt, dessen Deckel sich nicht sichtlich wölbt, zu verputzen. Eine Kollegin gestand letztens, wenn sie in den Kühlschrank guckt, um auszusortieren, zu denken: Das könnte Markus doch noch essen!

  Meine E-Mail-Bestellung bei Teegschwendner mit dem Wunsch, den angebotenen Lieferservice in Anspruch zu nehmen und meine Geschenkkarte einzulösen, erbrachte die Antwort, daß ich Geschenkkarten nur vor Ort während der Öffnungszeiten einlösen könne. Muß ich in der kommenden Woche - übrigens seit vielen Monaten das erste Mal - in die Stadt fahren, denn der Laden ist im Specks Hof. Weil ich mich nicht entscheiden mochte & konnte, hatte ich die Zusammenstellung und Auswahl der Tees dem Dienstleister überlassen, was ich, wenn ich mich höchstpersönlich dorthin quälen werde, beibehalten werde. "In die Stadt fahren" ist hier der Terminus für "in die Innenstadt fahren", die in Leipzig durch den Innenstadtring klar definiert ist. Nichtleipziger werden sich erinnern: die berühmte Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 führte machte ihn deutschlandweit publik.

  Bei der Kampagne #allesdichtmachen bin ich überfragt, bin regelrecht erschrocken - sowohl angesichts der Reaktionen auf sie als auch angesichts der Videos selbst. Erschrocken und ratlos, weil ich den Akteuren Hirn und guten Willen zugestehe. Mir fehlt eine Erklärung.

  Ausgerechnet ich, der ich als Einsiedler und Eigenbrötler so gut wie nie Leipzig verlasse, komme mit zwei Freunden Mitte Mai in den Genuß einiger Tage Kurzurlaub in der Dahlener Heide.

  Gerade eine Bestellung bei Teegschwendner aufgegeben, die einen Lieferservice innerhalb Leipzigs anbieten. Ich löse somit eine Geschenkkarte ein, die mein Team mir zum Wiegenfeste kredenzt hatte.

  Eine Erfahrung, die man mit zunehmender Vereinsamung zwangsläufig machen muß: daß der eigene Geburtstag unbemerkt vorüber geht.

  "Das Leben fühlt sich an wie ein Marathon, ich wüsste nur gern bei welchem Kilometer ich mich befinde." (Fundevogelnest)

  "Es gibt Menschen, die sind so von Trauer umhüllt und durchdrungen, dass man Angst bekommt, sie mit einem falschen Wort in Stücke zu brechen." (LaGriotte)

  In memoriam Petra Gust-Kazakos, gestorben am 2. April 2021: Memento // Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang, / Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind. / Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind? // Allein im Nebel tast ich todentlang / Und lass mich willig in das Dunkel treiben. / Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben. // Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr; / - Und die es trugen, mögen mir vergeben. / Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur, / Doch mit dem Tod der anderen muß man leben. // (Mascha Kaleko)

  Skatabend mit zwei Freunden. Der eine: "Du bist doch mein zwölftbester Kumpel!" Der andere: "Das hat Jesus zu Judas auch gesagt."

  "LeipzigPeople - Typen und Momente in Leipzig" nenne ich den jüngsten Twitterthread, in dem ich Schnappschüsse von Menschen sammle, denen ich unterwegs begegne und mit denen es das Leben offenbar nicht sonderlich gut meint. Penner, Verwahrloste, Verirrte, aber künftig hoffentlich immer wieder auch Typen in lichteren Lagen und Momenten.

  Am häufigsten wird bei den Periodika die Sparte "Kuriosa & Alltag" bespielt und gefüllt, so auch heute wieder. Am zweithäufigsten "Mein Sosein" mit Cartoons (und Videosequenzen), die meine Wesenszüge oft trefflich karikieren & widerspiegeln.

  Mein Arbeitsplatz seit Januar ist ebenerdig im Haus 56 des Leipziger St. Georg. Ehemalige Klinik für Neurologie, seit Ende Dezember Auffangstation für Corona-Verdachtsfälle, die unser Team, welches von April bis Dezember im Haus 1 auf einer inzwischen "beerdigten" Station für Gastroenterologie, Diabetologie, Endokrinologie und Schmerzmedizin arbeitete, "bespielt". Der Flachbau liegt an der nördlichen Grenze des Klinikgeländes, großzügig von Gras, Sträuchern, einem Teich und einem Wäldchen umgeben, das in diesen Frühlingstagen erwacht, so daß man auf unserer Terasse neben dem explodierenden Grün gewaltige Vogelkonzerte erleben darf und sich überhaupt nahe am Busen der Natur wähnt, wie die neugierigen Enten, der Frosch und das Reh und (noch) nicht ins Bild gefaßte Vögel, Hummeln und Bienen illustrieren. Gestern kreiste lange ein Greifvogel über dem Haus, von dem und dessen lieblicher Umgebung ich bald Fotos nachliefern werde. (12.4.2021)

  An unserer Straßenbahnhaltestelle pflanzt man rund um die Bäume Blumen und kleine Sträucher. Optisch Zucker für das Auge und somit für die Laune, wenn man auf die Bahn wartet. Tolle Initiative unseres Stadtteils!

  Auf Corona-Stationen, wo Menschen alleine, isoliert, ohne körperlichen Kontakt sind, füllen PflegerInnen Handschuhe mit warmem Wasser, um diesen Trost zu simulieren. Sie nennen es die Hand Gottes. Das ist das Deprimierendste, was ich in letzter Zeit aufnehmen mußte.

  Ein weiterer Büchermensch, den ich aus und mit dem Netz kenne und mit dem ich sporadischen Kontakt hatte, ist verstorben: Jost Renner. Erst spät begann er, Gedichte zu schreiben. "Tinius" oder "Readingease" waren seine Synonyme, unter denen wir uns im Netz freilich weit früher über den Weg gelaufen waren. Ich reihe ihn in die mich traurig machende Liste ein: Petra Gust-Kazakos (+2021), Andre Gottwald (+2018), Sabine Nowak (+2017). Weitere beklagte und viel zu früh von uns gegangene Tote sind: Robert Basic (+2018), Johannes Korten (+2016). Ruhet alle in Frieden!

  Retweet: Ich habe einen Plan und kann es kaum erwarten zu erfahren, woran er scheitert.

  Die vierteilige Dokumentation "Charite intensiv" zeigt die Arbeit auf einer Corona-Intensivstation der Charite. Selbst mir als abgebrühten Krankenpfleger läuft es kalt den Rücken runter. Und der Kloß im Hals, als in Folge 1 die Angehörigen bei der sterbenden 28-jährigen intubierten Patientin sind und man die Unbeholfenheit und die zitternden Hände sieht. All das Leid ist so erschütternd und traurig!

  Retweet: Wann wirds mal wieder richtig?

  Retweet: Vom Paradies sind noch die Äpfel über.

  Retweet: Der Bauch, den ich möchte, paßt einfach nicht zu dem Essen, das ich liebe.

  Retweet: Konfuzius sagt, wenn du mit einem Idioten diskutierst, gibt es zwei.

  Petra Gust-Kazakos, eine mir liebe und seit vielen, vielen Jahren bekannte Bücherfrau ist mit 55 Jahren an Krebs gestorben. RIP! Nach Sabine Nowak (+2017) und Andre Gottwald (+2018) der dritte buchaffine Netizen, den ich kannte und mit dem hin und wieder Kontakt hatte und der nun fehlt.

  Wir waren nachts dermaßen ideenlos und müde, daß uns auf Station kein besserer Aprilscherz einfiel, als diverse Türklinken mit Nutella zu präparieren und vor Dienstende das Gekreische des Frühdienstes zu genießen. (1.4.2021)

  Den Spruch "Neue Besen kehren gut" kannte ich, aber den Zusatz "Aber die alten wissen, wo der Dreck ist" nicht.

  Ich nutze gerne die Mediatheken, auch für fiktonale Inhalte. Auf arte wurde ich selbst bei Serien fündig. Gerade stieß ich auf "Bron - Die Brücke". Zwei Staffeln (S01E01 und S02E01) gibt es zurzeit auf arte zu sehen bzw. herunterzuladen. Ich gucke gerade in "Ill Behavior" hinein, wo drei Freunde versuchen, einen an Krebs erkrankten Mann zur Chemotherapie zu überreden, während er auf Naturheilverfahren schwört. Als das nichts fruchtet, wird der "Patient" gezwungen: "Das Krebsopfer ist überwältigt. Wir sind ein tolles Team". Die Briten haben's in Sachen Schwarzhumorigkeit einfach drauf. Das, wie ich Anfang Februar postete, Verquerste, was mir an neuen Serien in den vergangenen Monaten (eben auch aus Großbritannien) unterkam, ist Inside No.9. Zum Niederknien originell!

  Doctor Who hatte gendergerechte Sprache schon 2009 drauf - vor all den aktuellen Diskussionen: "Meine Damen und Herren und davon abweichende Varietäten." (Doctor Who S04E10)

  In Zukunft wird bestimmt eine Serie daraus. Immer wieder begegne ich offensichtlich obdachlosen Menschen am untersten Rand der Gesellschaft. Im letzten Jahr saß einer mitsamt Liege am HBF, kürzlich, auf meinem Weg zur Frühschicht, ebenfalls am Brennpunkt Hauptbahnhof um 4.40 Uhr ein frühaktiver Penner und gestern an der Kreuzung Hermann-Liebmann-Straße / Eisenbahnstraße ein Mann in einer Telefonzelle, dem eine Studentin dann einen Schein zustecke.

  Meinem Psychotherapeuten von den Denkstörungen erzählt, die ich bei mir vermute. Ein Beispielerlebnis: Mit Freunden vor kurzem Skat gespielt. Ich hatte ein super Blatt, spielte ein todsicheres Grand. Mitten im Spiel spielte ich mit der Überzeugung weiter, Grün zu spielen, und verlor blamabel. Der Therapeut (kommt aus den alten Bundesländern) kannte den Ausdruck "Grün" beim Skat nicht, sondern nur das französische Blatt mit Kreuz, Pik, Herz und Karo. Ein weiteres Indiz für Denkstörungen (beginnende Demenz oder ähnliche hirnorganische Veränderungen) ist die Tatsache, daß ich etwas ohne Rechner dividieren wollte und es nicht mehr zustande kriege. Ich habe gänzlich vergessen, wie man etwas schriftlich teilt. In der gestrigen Therapiestunde exerzierten wir es durch und mir kam die Vorgehensweise freilich bekannt, aber auch wie aus einer längst abgeschlossenen Ära vor. Ich soll meine Bedenken nun der Hausärztin schildern, damit ggf. diagnostisch vorgegangen werden kann (CCT oder MRT). (24.3.2021)

  Als ich gestern früh aus dem Nachtdienst ging, freute ich mich auf bevorstehende 5 freie Tage. Noch in der Bahn auf dem Heimweg rief mich mein Chef an mit der Bitte, am Montag und Dienstag Frühdienste zu übernehmen; dafür fielen die Spätdienste am Wochenende weg. Rasch (mit)denken, wenn man nach dem Dienst übermüdet und aufgekratzt zugleich unterwegs ist, ist meine Sache nicht, so daß mir der Umstand, daß ich dadurch am Mittwoch erneut Einzelfrei haben werde, entging, das dritte in diesem März. Kaum hatte ich in der vergangenen Woche eine solche Unliebsamkeit ausgebügelt, schleicht sich die nächste klammheimlich in den Dienstplan. Morgen um 4.20 Uhr aufstehen zu müssen, am Mittwoch über nur über einen schwachbrüstigen einzelnen freien Tag verfügen zu dürfen, vergällt mir alles. Dieser März glänzt in Arbeitsdingen äußerst matt, wenn nicht trübe. (21.3.2021)

  Retweet: Ich habe es mir auch nicht ausgesucht, ein Ossi zu sein. Ich hatte einfach Glück!

  Im Aufenthaltsraum unserer Station eine Tischdecke mit Aufdrücken eines lateinischen Spruches/Textes, den ich noch nicht entziffert habe. So weit reicht mein Latinum nach 30 Jahren bedauerlicherweise nicht mehr.

  "Blende die Unheilsverkünder aus und lebe jeden Tag, als wär's dein letzter." (The Good Doctor S01E10)

  Daß es 1957/58 eine Asiatische Grippe mit weltweit zwei Millionen Toten gab, davon 30.000 in Deutschland, habe ich nicht gewußt oder vergessen. Auch damals wurden Hygienemaßnahmen und Schulschließungen praktiziert. Von der Hongkong-Grippe wußte ich zumindest.

  Chase Tag ist eine neuartige Trendsportart, quasi das kindliche Fangenspielen als Erwachsenensport, eine Kombination von Hindernislauf und Parcour. Nach anderhalb Jahren nehme ich Euromaxx wieder auf. Als das Journal 2019 seine Frequenz von vier auf eine Sendung pro Woche reduzierte, war ich verärgert, kehrte ihm den Rücken, ignorierte dabei allerdings den Mehrwert der Sendung, die sowohl unterhaltsam als auch instruktiv ist und mit Informationen aufwartet, die nur hier zuerst präsentiert werden, eine belebende Ergänzung, auf die ich viel zu lange verzichtet habe.

  Das Etikett "sympathische Kantigkeit", das die Kulturzeit dem Duo Stereo Total anklebte, würde ich gerne für mich beanspruchen. Der Charakter sagt mir sehr zu. Die Leadsängerin Françoise Cactus starb kürzlich im Alter von 56 Jahren an Krebs.

  "Ich weiß nicht, ob es so schlimm ist, ein Weltverbesserer zu sein. Nur halt ohne Zeigefinger." (Sarah Lesch)

  "Wußten Sie, daß Einsamkeit und Gedanken die besten Bettgesellen sind?" (Father Brown S01E08 - Im Angesicht des Todes)

  Retweet: Habt ihr an oder mit der Pandemie zugenommen?

  Retweet: Ich habe das Egal aufgefüllt.

  Retweet: Ich bin ziemlich sportkarg.

  Aufgeschnappt: "Auf der B-Seite des Lebens angekommen."

  Es wird immer bekloppter. Klingelt's mittags gegen 12 Uhr, Postlieferant unten, ich solle runterkommen, es sei ein Päckchen für mich da. In meinen bisherigen knapp 55 Lebensjahren war es üblich, daß der Bote an die Tür kommt oder man sich entgegenkommt. Eine ziemliche Frechheit, zumal, als ich endlich die vier Stockwerke nach unten geeilt war, das Päckchen mutterseelenallein mitten auf der Treppe lag und keine Spur mehr vom Lieferanten. BTW, ein Buch, mir unbekannterweise geschickt, ein Wörterbuch mit dem Titel: "UNERHÖRTE AUSWAHL VERGESSENER WORTSCHÖNHEITEN AUS JOHANN JAKOB SPRENGS GIGANTISCHEM, IM ARCHIVE GEFUNDENEN, SEIT 250 JAHREN UNVERÖFFENTLICHTEN DEUTSCHEN WÖRTERBUCH. Ans Licht gebracht von Nicolas Fink und mit einem Vorwort versehen von Gabriel Schaffter". Eine Grußkarte lag nicht dabei. Falls mir jemand ein Geschenk machen wollte, danke ich recht schön!

  Retweet: Mein Mott lautet: "Du schaffst alles, wenn du es wirklich willst."- Mein Ersatzmotto lautet: "So ist es auch ganz ok".

  Versuch es: Stell Dich mitten in den Regen, / glaube an den Tropfensegen, / spinn Dich in dies Rauschen ein / und versuche, gut zu sein! // Stell Dich mitten in den Wind, / glaub an ihn und sei ein Kind - / laß den Sturm in Dich hinein / und versuche, gut zu sein! // Stell Dich mitten in das Feuer - / liebe dieses Ungeheuer / in des Herzens rotem Wein / und versuche, gut zu sein! /(Wolfgang Borchert)

  "Er ist noch ein Kind. Ich weiß, wie schwer die Vorstellung ist, daß er stirbt." "Er kann gut damit umgehen." "Tja, das ist schwer zu glauben." "Wir sterben alle. Würden wir das akzeptieren, wären wir glücklicher." "Wäre möglich, aber wir sind mies im Genügsamsein. Gegen den Tod zu kämpfen, hält uns am Leben." (The Good Doctor S01E05)

  Wenn man wie ich sehr viele Krimis guckt, hat das den Nachteil, anhand der Besetzung oft bereits zu wissen oder die untrügliche Ahnung zu haben, wer der Täter ist. So auch beim jüngsten Dresdner Tatort "Rettung so nah". Als inmitten des Streifens die Haustür aufging und als Ehefrau des verdächtigen Jens Schlüter Annika Blendl auftauchte, war alles klar und die Spannung dahin. Luxusprobleme.

  Ich schaue mir den Dresdener Tatort "Rettung so nah" (E1155) an und bewundere wieder Martin Brambach als Schauspieler. "Paß auf dich auf, das macht sonst keiner."

  Zwar ist es noch nicht soweit, aber aus Archivierungsgründen füge ich das Fundstück hier ein: "Markustag ist der 25. April. Markustag spielt in den katholischen Länder tatsächlich eine Rolle, ich weiss von Leuten, die sich auf irgendwas bezogen und sowas sagten wie, dass etwas vor oder nach dem Markustag geschah, aber ich weiss gar nicht warum das ein Begriff ist, das müsste ich mal- OK, gegoogelt, laut Wikipedia hat der Markustag den Rang eines Festes und in Lybien den eines Hochfestes. Ausserdem ist es der spätestmögliche Ostertermin." - Warum dieses? Weil der 25. April mein Namenstag ist.

  Retweet: Bei meiner Geburt habe ich anscheinend direkt ein Orientierungslos gezogen.

  Retweet: Wenn das so weiter geht, geht das nicht so weiter.

  Retweet: Der größte Saboteur deines Glückes bist du selbst.

  Retweet: "Ich werde dich nie vergessen." - "Das tut mir leid."

  Retweet: Manchmal gehe ich auf Friedhöfen spazieren, um auch mal mit meinem Leben angeben zu können.

  Aus meinen Postings im Thread "Tatort am Sonntag" im LSF: Von diversen Tatorte ist man Witzigkeit gewohnt und erwartet sie. Völlig überrascht worden bin ich von "Das ist unser Haus" mit Lannert/Bootz, bei dem ich durchweg lachen konnte. Und Heinz Rudolf Kunze als einer der Verdächtigen... So abgedreht die Mieter des Wohnprojekts. So genervt die Ermittler ("Ich kann' nicht mehr!"). - Ich gucke zwar sämtliche Tatorte und Polizeirufe, aber immer mit wirrer Strategie, d.h. fast nie live, sondern ich speichere sie mir dank Mediathek ab und gucke dann ad libitum mal einen aktuellen, dann wieder einen alten, die ich allesamt nicht kenne, weil ich erst so vor 15 Jahren zum Tatort-Afficionado mutierte, so daß mir beispielsweise alle Filme mit Stoever/ Brockmöller entgangen waren, alle Bienzles usw. usf. Allerdings sind manche Tatorte aus der guten alten BRD ziemlich betulich. Und schade, daß die Giftschrankepisoden nicht gesendet werden und man nur mühsam an sie herankommt. So werden alle Polizeirufe mit Steimle nicht mehr gebracht.

  Weiter am DDR-Thread mit einer Fleischereitheke und der Warteschlange VOR einer Fleischerei. Man wußte, wann es Lieferung gab und harrte geduldig aus, um einen guten Braten oder etwas jenseits des üblichen Specks und der Ladenhüter zu erhaschen. Und wenn man es nicht wußte, zeigte es spätestens die untrügliche Schlange, in der man gut und gerne ein bis zwei Stunden zubringen konnte und in der es damals noch keinen Zeitvertreib wie Smartphones oder mp3-Player gab.

  "Ich traf heute traurige Menschen mit leeren Augen. Ihr routiniertes Lächeln, daß gemäß Anordnung des Arbeitgebers den ganzen Tag gezeigt werden muß, blieb hinter den Masken verborgen. Welch eine Absurdität: Masken verbergen Masken." (Der Emil)

  "Es gibt wirklich nirgendwo Platz für ihn. Und Mitleid gibt es auch keines. Er ist eine Art emotionaler Flüchtling, der mit der Welt im Clinch liegt." (Law and Order UK S02E03)

  "Auch die schwärzeste Stunde hat nur sechzig Minuten." (Neben der Spur E01: Adrenalin)

  Heutzutage kommen die Verheißungen nicht mehr per Eingebung und brennenden Dornbusch, sondern per E-Mail und Spam: "Sie sind auserwählt!" - Ich WUSSTE es!!

  In einem Tweet gelesen "Wenn ihr 24 Stunden lang das andere Geschlecht sein könntet, was würdet ihr dann tun?" und noch überlegend...

  Retweet: Wo Wege sind, war schon jemand.

  Meine gesamte Befindlichkeit, das jahrelange Leiden unter merkwürdigen diffusen Symptome wie Erschöpfung, Fröstelschauern, Schwindel, Antriebsschwäche, wurde als mittelgradige Depression infolge und korrelierend mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung (SPS) klassifiziert. Parallel dazu vermutete ich vorher und jetzt wieder ein Chronisches Erschöpfungssyndrom (DLF / auch: Myalgische Enzephalomyelitis = ME), welches sich in der Medizin leider noch kaum herumgesprochen hat und das zur Diagnosestellung nicht herangezogen und in Erwägung gezogen wird. Persönlich halte ich dies bei mir für noch nicht ausgeschlossen, zumal die hartnäckigen kuriosen somatischen Ausprägungen meiner Beschwerden bei meinem Psychotherapeuten Ratlosigkeit hinterläßt. Wie auch immer, eine der beiden deutschlandweit existierenden Zentren für CFS/ME arbeitet an der Berliner Charite. Eine Medizinerin hält es für möglich, daß Long Covid ("Genesen, aber nicht gesund") bei vielen ein ähnliches Symptomenspektrum zeigen wird. Vergleiche zwischen den beiden Syndromen wurde bereits gezogen bzw. fühlen sich Long-Covid-Patienten mit ihrer Fatique häufig ebenso wenig ernst genommen wie die unter der chronischen Erschöpfung Leidenden. (7.2.2012)

  "War Stoizismus je etwas anderes als die hohe Kunst, sich objektive Probleme subjektiv am Arsch vorbeigehen zu lassen?" (Thea Dorn: Briefe an Max)

  Thematische Tweets in Threads zu vereinen ist mir bisher entgangen. Erst seit kurzem ergreife ich diese Option und kreierte soeben einen Thread zum Homeoffice. Daneben gibt es das Bernie-Sanders-Meme und den Schach-Thread.


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