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Bereich: Selbsterlebensbeschreibung (6)
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[Myself]
Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet
- beispielsweise Getwittertes - diese kleinen Notate
sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser
Stelle selbst Erlebtes, Gedachtes & Gefühltes.
Umstellung des Programms. War auf Nachtdienst geeicht, verbringe
den Tag dann meist mit Journalen aus Politik, Kultur und Gesellschaft
sowie Hörbeiträgen des DLF.
Anruf vom Chef: der heutige und vorraussichtlich auch morgige Nachtdienst
fallen für mich aus, was meine Überstunden weiter rapide schrumpfen läßt
und die Anzahl der freien Tage zu einer Reihe von beeindruckenden
12 freien Tagen anwachsen läßt, freie Tage, wie gesagt, kein Urlaub!
(3.2.2021)
Auf dem Augustusplatz heute wiederum eine
Fahrradleiche
geknipst. Langsam ergibt sich eine
Reihe.
Mit einer Spritze
Ozempic
(Wirkstoff "Semaglutid") nachhause gekommen, einem
GLP1-Analogon, welches ich im Rahmen meiner Diabetestherapie
und bei durch massiver Gewichtszunahme bedingter schlechter
Stoffwechselsituation ab sofort einmal wöchentlich zu
spritzen habe. Ozempic als
Inkretinmimetikum
wirkt auf Rezeptoren in der Bauchspeicheldrüse und zentral
im Gehirn glucose- und appetitregulierend und beeinflußt
mittelfristig das Körpergewicht positiv. Die anfänglichen
Nebenwirkungen Übelkeit (bis Erbrechen) und
Durchfall klingen nach wenigen Wochen ab.
Semaglutid
ist seit Januar 2020 zugelassen und Nachfolger des
Liraglutid (Victoza),
soll potenter sein und zaubert jedenfalls Diabetologen
und DiabetesberaterInnen ein versonnen euphorisches Lächeln
ins Gesicht. Innerhalb nur eines Jahres legte ich 15 kg zu und
hoffe, im Doppelpack mit einer reglemetierteren Kalorienzufuhr,
auf den so besungenen Effekt. Ziel soll sein, wieder die 100-kg-Marke
zu knacken, rückwärtig wie gesagt. Als Fortschritt gilt,
daß bei Typ-2-Diabetes mit der Entwicklung anderer Medikamente
nicht mehr nur Insulin als Mittel der Wahl gilt, sondern
inzwischen durch eine wöchentliche subkutane Injektion
komfortablere Methoden praktiziert werden, welche das Leben
des Betroffenen doch ungemein weniger als eine Insulintherapie
verkomplizieren. Davon profitiere fortan auch ich, was mich
erleichtert. (2.2.2021)
Der morgige Frühdienst wurde gestrichen, weil zu wenige Patienten auf unserer Covidstation liegen.
Zwei gute Nachrichten. Die dritte gute: Meine Heizung, die seit gestern Vormittag streikte,
hat ihre Arbeit wieder aufgenommen, ohne daß ich die Hotline bemühen mußte. Ich warf lediglich
ab und zu einen strengen Blick auf die Erkaltete. Ich taue nun langsam auf. Bei so viel Frei
in letzter Zeit bin ich der Arbeit leidlich entwöhnt und die Überstunden schrumpfen gen Null.
Dadurch daß ich seit 1. Januar nurmehr 24 Wochenstunden zugunsten von vier freien Tagen arbeite,
befinde ich mich in einer grundlegend komfortableren Arbeitssituation als alle anderen in unserem
Team. Schon die drei Jahre mit Planstelle 0,8 (32 Wochenstunden) seot 2017 waren merkbar
entspannter als die Arbeitsjahre zuvor. Wie genau sich das Downsizing finanziell auswirken
wird, kann ich erst Ende März/April beurteilen, wenn die Zuschläge der verringerten Zeiten
mit dem neuen Grundgehalt zusammen auf dem Lohnschein stehen. Mir das vorher durch die
Personalabteilung durchrechnen zu lassen, verabsäumte ich in meiner Trotteligkeit und
praktischen Lebensunfähigkeit. (30.1.2012)
"Fangen Sie nicht mit Entschuldigungen an, wenn Sie überleben wollen." (Five Days S04)
Retweet: "Gibt es denn etwas, das sie gut können?" "Ich staune nicht schlecht."
Bisher keine gravierenden Nebenwirkungen nach der gestrigen Zweitmpfung gegen Corona.
Merkbare Schmerzen am geimpften Oberarm, leichte Überwärmung und der Blutdruck
spielt verrückt - alles Symptome, welche ich von vor drei Wochen kenne und die
einen nicht beunruhigen sollten. (26.1.2012)
Heute war ein Kacktag. Zunächst bekam ich während des Quartalstermins
bei der Hausärztin einen Einlauf wegen meines
HBA1c von 7,7%,
was grottenschlecht ist und einer Änderung der Therapie bedarf,
so daß ich bald wöchentlich ein subkutan zu verabreichendes Antidiabetikum
spritzen werden. Der Langzeitblutzucker ist der Gewichtszunahme
im letzten Jahr anzulasten, d.h. mir, der ich meine Kalorienzufuhr
nicht mehr im Griff habe. Termin war um 11.15 Uhr, dran war ich 12.10 Uhr,
an der Bushaltestelle um 12.30 Uhr, im Klinikum um 13.15 Uhr.
Der Impftermin war um 13 Uhr. Ich mit meiner ohnehin katastrophalen
Terminverwaltungskompetenz muß bei solchen Widrigkeiten ausflippen.
Ok, ich erhielt die zweite Impfung gegen Corona, wobei ich lesen
muß, daß der Moderna-Impstoff vermutlich wirksamer gegen die
neuen Mutationen sei - noch ein Aspekt für "so 'nen Hals"! Hättste
gewartet, motzt meine innere schlechte Laune. Kurz vor 15 Uhr
nach Abstecher bei Kaufland zuhause gewesen und seitdem gelingt es
mir auch nicht mehr, mich zu entspannen. Keine Serienfolge gefällt,
keine Geduld mit mir. Nörgeligkeit mein zweiter Vorname.
Der Tag fing übrigens suboptimal an, weil aufgrund
straßenbaulicher Maßnahmen
kein Wasser aus dem Hahn kam und ich mit 5-Tage-Bart und ungeduscht zu den Terminen
aufbrechen mußte und mich darob die ganze Zeit ungut fühlte.
(25.2.2021)
Ich befürchte, langsam Denkstörungen ausgesetzt zu sein, kognitiven Verknotungen,
die möglicherweise Anzeichen für bevorstehende neurodegenerative Prozesse sein
können. Vor kurzem stieß ich auf ein Album, bei dessen Titel "Smash-Hits"
vorkam. In der Meinung, ebendieses auf den USB geladen zu haben, wunderte ich
mich beim Abspielen, daß alle Lieder paßgenau Favoriten von mir entsprechen.
Das verursachte paranoide Gedanken: Wie kann es sein, daß Fremde ein Album
mit genau jenen Hits veröffenlichen, die ich so gerne und oft höre. Es war mir
ein vollständiges Rätsel, welches sich erst nach gut sechs Songs auflöste,
als mir einfiel, daß ich vor geraumer Zeit einen Ordner mit dem Namen
"Smash-Hits" erstellte, in den hinein ich von Youtube ebenjene Lieder
herunterlud. Ich selbst habe sie also kompiliert. Das andere Album ist
ein gänzlich anderes. Ein zweites Erlebnis gibt mir zu denken.
Vor zwei Wochen zum Skat bei Freunden. Ich machte ein Grand-Spiel mit einem
Superblatt, das unmöglich verloren werden konnte. Mitten im Spiel vergaß ich
aber, daß ich Grand spielte, und versteifte mich auf Grün. Diese Denkstörung
wurde mir erst bewußt, als ich das Spiel haushoch verlor. Auf
Streß kann ich das kaum schieben. Mir kommen diese Abirrungen schwerwiegend
und angstauslösend vor. (25.1.2021)
Auf den ersten Blick ist der Umstand, mittags angerufen zu werden mit
der Mitteilung, morgen frei machen zu sollen, erfreulich. Allerdings
hatte ich den Spätdienst elegant mit meiner zweiten Coronaimpfung
verbunden, so daß ich nun extra wegen der Impfung mitten am Tag nach
Eutritzsch in mein Krankenhaus fahren muß, wodurch der eigentlich
freie Tag wunderbar in Einzelteile zerbröselt, zumal vormittags noch
der Quartalstermin bei der Hausärztin dräut. (24.2.2021)
Die liebevolle Familie, die weiß, daß ich Rosinen hasse,
sorgt dafür,
daß ich trotz rosinenfreier Mandelstolle nicht leer ausgehen muß.
Ver(w)(h)eißungsvoller Samstagmorgen
Ende Januar 2021 in Leipzig, als ich zeitig aus dem Fenster guckte,
einmal gen Straße, einmal gen Hinterhof, an denen ich mich nicht
satt sehen kann und die täglich anders aussehen. Zwei Tage zuvor
stach mir das reichlich Rot
ins Auge. Und kürzlich frühmorgens bei beginnender Dämmerung ein
fast idyllischer Blick.
Mit Regenbogen wirkts
fast kitschig.
Irgendwas ist immer, und wenns nur
kreatives Parken
ist. Vor Jahren aufgrund eines
Dachstuhlbrandes
gar
richtig
Action.
Ich fotografierte im Lauf der Jahre immer wieder
Fahrräder in Leipzig,
die liegen geblieben sind bzw., wie im Fall des zweiten Fotos,
bewußt drapiert worden sind.
In einem Kulturjournal zu hören "Wie diesem Ereignis gedacht wurde" schmerzt Freunde des Genetivs.
Ich habe dem Bernie-Sanders-Meme einen
eigenen Thread
mit meinen Lieblingseinfällen gegönnt.
Kurzes Gebet:
Herr, laß mich werden, der ich bin /
In jedem Augenblick. /
Und gib, daß ich von Anbeginn /
Mich schick in mein Geschick. //
Ich spür, daß eine Hand mich hält /
Und führt, - bin ich auch nur /
Auf schwarzem und auf weißem Feld /
Die stumme Schachfigur. // (Mascha Kaléko)
Nicht müde werden: Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten. (Hilde Domin)
Januarabend // Es ist, als ist ein Klingen / In der Luft wie von silbernen Hämmern /
Oder sehr fernen Schlittenschellen. / Der Schnee beginnt einzudämmern /
Er wird blau. Der Horizont / Wird gelb und transparent. / Himmel und Erde sind /
Von keinem Glauben getrennt / Rundum alles eins und Schöne. / Schneekristalliner Staub /
Reibt reine Silbertöne / Von der Eiche gefrorenem Laub. (Eva Strittmatter)
10 kleine Covidioten /
wollten sich erfreuen, /
drum fuhren sie nach Winterberg, /
da warens nur noch 9. //
9 kleine Covidioten /
blieben über Nacht, /
der eine fror im Auto fest, /
da warens nur noch 8. //
8 kleine Covidioten /
die den Schnee so lieben, /
hielten keinen Abstand ein, /
da warens nur noch 7. //
7 kleine Covidioten /
fühlten sich im Recht, /
der eine ging zu nah heran, /
da warens nur noch 6. //
6 kleine Covidioten /
ihre Nasen rümpf', /
über alle die ne Maske trug'n, /
da warens nur noch 5. //
5 kleine Covidioten /
teilten sich ein Bier, /
der eine ließ den Strohhalm weg, /
da warens nur noch 4. //
4 kleine Covidioten /
schrien lauthals "Frei!" /
Der eine hat sich angesteckt, /
da warens nur noch 3. //
3 kleine Covidioten /
in Hand von Polizei, /
der eine wurde angezeigt, /
da warens nur noch 2. //
2 kleine Covidioten /
die Inge und der Heiner, /
ließen gleich die Maske weg, /
da war es nur noch einer. //
1 kleiner Covidiot /
genoss den Schlittenrutsch, /
doch leider brach er sich ein Bein, /
da waren sie alle futsch.
Herrgott: Ich möchte in dieser Zeit nicht Herrgott sein /
Und wohlbehütet hinter Wolken thronen, /
Allwissend, dass die Bomben und Kanonen /
Den roten Tod auf meine Söhne spien. //
Wie peinlich, einem Engelschor zu lauschen, /
Da Kinderweinen durch die Lande gellt, /
Weißgott, ich möchte um alles in der Welt /
Nicht mit dem lieben Gott im Himmel tauschen. //
Lobet den Herrn, der schweigt! In solcher Zeit. /
Vergib, O Hirt, - ist Schweigen ein Verbrechen. /
Doch wie es scheint, ist Seine Heiligkeit /
Auch für das frömmste Lämmlein nicht zu sprechen. (Mascha Kaléko)
Einmal sollte man...:
Einmal sollte man seine Siebensachen /
Fortrollen aus diesen glatten Geleisen. /
Man müßte sich aus dem Staube machen /
Und früh am Morgen unbekannt verreisen. //
Man sollte nicht mehr pünktlich wie bisher /
Um acht Uhr zehn den Omnibus besteigen. /
Man müßte sich zu Baum und Gräsern neigen, /
Als ob das immer so gewesen wär. //
Man sollte sich nie mehr mit Konferenzen, /
Prozenten oder Aktenstaub befassen. /
Man müßte Konfession und Stand verlassen /
Und eines schönen Tags das Leben schwänzen. //
Es gibt beinahe überall Natur, /
- Man darf sich nur nicht sehr um sie bemühen - /
Und soviel Wiesen, die trotz Sonntagstour /
Auch werktags unbekümmert weiterblühen. //
Man trabt so traurig mit in diesem Trott. /
Die anderen aber finden, daß man müßte... /
Es ist fast so, als stünd man beim lieben Gott /
Allein auf der schwarzen Liste. //
Man zog einst ein Lebenslos "zweiter Wahl". /
Die Weckeruhr rasselt. Der Plan wird verschoben. /
Behutsam verpackt man sein kleines Ideal. /
- Einmal aber sollte man... (Siehe oben!) // (Mascha Kaléko)
Trennung: //
Ich trenne mich von meinen Freunden, /
Die ihre eignen Wege gehn, /
Ohne nach mir auch nur zu fragen. /
Wieviele Jahre sind es? Zehn? /
Da glaubte ich noch an die Dauer /
Und schwor noch auf die Ewigkeit. /
Ich sage das ganz ohne Trauer: /
Unwiederholbar ist die Zeit /
Und ist vergangen. Freunde wart ihr. /
Jetzt seit ihr ferner mehr als weit. /
Geht euren Weg! Doch eins bewahrt mir: /
Dennoch: mir ist es um euch leid. /
Man hat ja nicht so viele Freunde, /
Daß man sie leicht aufgeben kann. /
Und ist man über vierzig, fängt /
Nur schwer ein neues Leben an. /
Und Freunde finden, daß heißt leben. /
Verliert man sie, so stirbt etwas. /
Ich will euch diesen Tod vergeben. /
Und ihr: sprecht von mir ohne Haß. //
(Eva Strittmatter)
Rezept:
Jage die Ängste fort /
und die Angst vor den Ängsten. /
Für ein paar Jahre /
Wird wohl alles noch reichen. /
Das Brot im Kasten /
Und der Anzug im Schrank. //
Sage nicht mein. /
Es ist dir alles geliehen. /
Wie wenig du brauchst. /
Richte dich ein /
Und halte den Koffer bereit. //
Es ist wahr, was sie sagen: /
Was kommen muss, kommt. /
Geh dem Leid nicht entgegen. /
Und ist es da, /
Sieh ihm still ins Gesicht. /
Es ist vergänglich wie Glück. //
Erwarte nichts. //
Und behüte besorgt dein Geheimis. /
Auch der Bruder verrät, /
Geht es um dich oder ihn. /
Den eignen Schatten nimm /
Zum Weggefährten. //
Feg deine Stube wohl. /
Und tausche den Gruß mit dem /
Nachbarn. /
Flicke heiter den Zaun /
und auch die Glocke am Tor. /
Die Wunde in dir halte wach /
unter dem Dach des Einstweilen. //
Zerreiß deine Pläne. Sei klug /
und halte dich an Wunder. /
Sie sind lang schon verzeichnet /
Im großen Plan. /
Jage die Ängste fort /
Und die Angst vor den Ängsten. // (Mascha Kaleko)
Gebet:
Herr, unser kleines Leben - ein Inzwischen, /
Durch das wir aus dem Nichts ins Nichts enteilen. /
Und unsre Jahre: Spuren, die verwischen, /
Und unser ganzes Sein: nur ein Einstweilen. //
Was weißt du, Blinder, von der Stummen Leiden! /
Steckt nicht ein König oft in Bettlerschuhen? /
Wer sind wir denn, um richtend zu entscheiden? /
Uns war bestimmt, zu glauben und zu tun. //
Lass du uns wissen, ohne viel zu fragen. /
Lehr uns in Demut schuldlos zu verzeihn. /
Gib uns die Kraft, dies alles zu ertragen, /
Und lass uns einsam, nicht verlassen sein. // (Mascha Kaleko)
Retweet: Habt ihr mehr Angst vor künstlicher Intelligenz oder vor natürlicher Dummheit?
Vergeblich auf meiner Bank gewesen. Mehrfach schon Termine
ausgemacht und meinerseits wieder storniert. Nun war die Gegenseite
schusselig und ich sinnloserweise in die Stadt gefahren,
stand am Schalter wie ein Depp. Ich muß mir dringend etwas
einfallen lassen, um die Negativzinsen zu umgehen.
Einzige Option scheint mit im Augenblick zu sein, das
Konto leerzuräumen. Fonds möchte ich nicht wieder machen.
Vor zwei Jahren löste ich mein im Jahr 2000 installiertes
Depot auf. Festgeldanlagen gibt es wohl nicht mehr.
Mir würde eine Möglichkeit der Geldanlage mit Nullzins
reichen, nur damit das Geld sicher verwahrt wäre. Aber
der Negativzins bzw. die euphemistische offizielle Bezeichnung
"Verwahrentgeld" brächten mich um mehrere Hundert Euro im
Jahr.
Retweet: Sollten wir das Virus in den Griff kriegen, bleibt immer noch das Problem mit den Menschen.
Die Rede/Quatsch-App "Clubhouse" wird aus Datenschutzgründen
kontrovers gesehen.
Inzwischen kann ich nach wie vor eine gewisse
FOMO
nicht verhehlen.
"Ihr wißt, was Verzweiflung heißt; damit dürfte euch klar sein, was Winter bedeutet." (Louise Glück)
Zweifellos liebe ich Louis-de-Funes-Filme seit meiner Kindheit.
Gestern schauten wir
"Louis und seine verrückten Politessen".
Was ich früher nicht wahrnahm, ist der Sexismus und Rassismus, der
uns erst in den me-too-sensiblen Zeiten auffällt. Wie Cruchot und
Gerber die Knieen der vier Politessen betatschen, die anzüglichen
Sprüche ohnehin. Und wie die schwarze Politesse als Negerin bezeichnet
wird, als "bunt und überbelichtet", fiel mir gestern tatsächlich
zum ersten Mal unangenehm auf.
Coronale Konjunktion:
Ich darbe / Du darbst / Er, sie, es darbt / Wir darben / Ihr darbt / Sie darben.
"in Ermangelung eines Gottesunsinns". (Benjamin von Stuckrad-Barre)
Als ich gestern erstmalig von der boomenden App
"Clubhouse"
hörte, schwebten mir spontan zwei Einsatzgebiete vor:
Gruppen-Talk unter Freunden und Salongespräche - im Sinn
einer Plauderei über Gott, die Welt und Bücher.
Vermutlich blauäugig und illusorisch. Trotzdem lasse
ich mir das Träumen nicht verbieten.
Heute
vermittels Twitter
von der Social-Media-App
"Clubhouse"
gehört
und bin sehr gespannt, wobei sich die Spannung halten dürfte,
weil ich als Androidnutzer vorerst außen vor bleibe.
Sobald die App für mich verfügbar ist, werde ich sie
umgehend versuchen, da ich eine audiobasierte Plattform
sehr reizvoll finde.
Retweet: An alle Menschen, die mich nicht leiden können: Ich bin wach und habe gute Laune. Flieht, ihr Narren!
Retweet: Habe mir bei Amazon ein Huhn und ein Ei bestellt. - Ich sage euch dann Bescheid.
Retweet: Auffällig, daß Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
Retweet: Wenn sich Menschen, die euch lieb haben, sich nicht bei euch melden, dann könnte es daran liegen, dass ihre Kraft aufgebraucht ist. Ihre Kraft nur noch für ihren kleinen Alltag reicht und alles Zusätzliche zuviel ist. Weil es, wenn sie sich meldeten, Vorwürfe und dann Rechtfertigungen nach sich ziehen würde. Und dafür fehlt die Kraft. Ab einem Punkt lässt man das dann einfach.
Musik wird in dieser Zeit für mich wieder wichtiger. In meiner Jugend war sie zentral.
Später fokusierte ich mich auf Bücher. Seitdem meine Augen streiken, geraten hörbare
Medien in den Vordergrund. Seit Jahren Radioinhalte, die ich aus den Audiotheken
speichere und unterwegs oder im Bett höre; zunehmend wieder Musik, so daß ich
mich an jahrzehntelang nicht gehörten Alben erfreue, aber auch neue Künstler entdecke
wie zuletzt Sara Lesch und Dota Kehr. Youtube und soziale Medien sind zwecks
Entdeckungen eine wahre Fundgrube, Memes gerne wahrgenommene Abwechslungen und
Einschübe, die erheitern oder einem das Herz erwärmen wie beispielsweise die
Shanty-Callenge.
Ich bedauere, selbst
nicht so
singen zu können, was aber nicht bedeutet, alleine beim Anhören von Musik
nicht laut mitzugröhlen. (12.1.2021)
"Wenn der liebe Gott gewollt hätte, daß wir uns Sorgen machen, dann hätte er uns auch Gründe dafür gegeben." (Fawlty Towers S01E02)
Sich die Decke über den Kopf ziehen, damit einem nicht mehr die Decke auf den Kopf fällt.
Retweet: Führe mich nicht in Versuchung. Ich finde alleine dahin.
Die Episode
"Tief im Herzen"
der Soko Leipzig (S19E21) spielt im katholischen Milieu. Ein
ermordeter Pfarrer. Und wie es das Klischee will, spielen die
innerkirchlichen Szenen allesamt in einer uralten Dorfkirche.
Dabei hätte Leipzig modernere Kirchbauten
zu bieten. Und wenn ich schon am Mäkeln bin: Wenn ein Pfarrer
beerdigt wird, dann stehen um das Grab nicht nur ein paar
Hanseln herum, dann ist der gesamte Klerus anwesend. Das
ist stets eine große Sache.
Retweet: Von der beruhigenden Wirkung der Klarheit im Kopf.
Retweet: Man weiß nicht, was man alles aushält; bis man es aushält.
Retweet: Was die anderen sagen, ist ihre Sache. Was Du dabei fühlst, ist Deine Sache.
Retweet: Immer diese Angst, dass es nie mehr einfach sein wird.
Ich befinde mich im sicheren Hafen der eigenen Wohnung, während unser Team heute die neue Coronastation eröffnet hat. Tagsüber wurde eingerichtet, jetzt wartet der Spätdienst auf die ersten neuen Patienten (Zugänge).
Ich muß erst Silvester hin zum Nachtdienst.
Ich gucke nach vielleicht zwanzig Jahren wieder "Die unendliche Geschichte" von 1984
und amüsiere mich bei der Szene mit der uralten Morla.
"Hast du dich erkältet?" "Nein, wir haben eine Allergie gegen - Jugend"
Und, gefragt nach Hilfe für die Kindliche Kaiserin:
"Es spielt zwar keine Rolle, doch wir wissen es."
"Wenn du es mir nicht sagst, da wirst auch du sterben."
"Nicht schlecht... sterben. Das wäre doch endlich mal was".
Wer lange wie ich auf einer Geriatrie gearbeitet hat, versteht
Morlas Niedergezogenheit, dieses Müdigkeit und egalitäre Haltung
sehr, sehr gut. "Nichts spielt eine Rolle." Ich fühle mich
unweigerlich an das Buch Kohelet erinnert: Alles Windhauch.
"Ich bin der einzige, der so ist wie ich." (Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind)
Mit meinem Englisch ist's nicht weit her, wie ich des öfteren einwerfe.
Lernte eben, daß "klein/groß machen" "to do number one/two" heißt,
was ich ziemlich lustig finde. Es macht sich bezahlt, nicht nur
synchronisierte Serien zu gucken. Mit
"Mum"
(S01E01)
gucke ich innerhalb einer Woche nach
"Criminal Justice"
(S01E01)
die zweite englische Serie mit Untertiteln, auf die ich in
der arte-Mediathek gestoßen bin, und lerne peu a peu a little bit.
Retweet: Die Klügeren sollten endlich aufhören, nachzugeben. Man sieht doch, was dabei herauskommt.
Retweet: Mein neues Buch heißt "Mangelnder Erfolg", ist autobiographisch und wird nicht erscheinen.
Ich bin "Bei-uns-hing-noch-ordentlich-Lametta-am-Weinachtsbaum"-Jahre alt.
"Das machst du immer?" "Was? "Witze auf deine Kosten, um dich vor Fragen zu drücken." (Criminal Justice S01E05) -
Dies wurde mir auch während meiner stationären Therapie entgegengehalten.
Kaum aufgewacht, kam der Anruf meines Chefs, man brauche mich nicht zum
Nachtdienst, ich könne heute zuhause bleiben. Aufgrund der Coronakrise
wird umstrukturiert, der Regelbetrieb drastisch eingeschränkt,
Fachrichtungen zusammengelegt. Unsere verbliebenen Patienten wandern
heute noch auf eine andere Station, wo für heute mein Nachtdiensteinsatz
nicht vonnöten sei, so daß ich einen weiteren freien Tag nehmen könne,
wodurch der gnädige Dienstplan auf voluminöse 8 freie Tage anschwillt.
Im St. Georg wird neben
Haus 7
eine weitere Corvid19-Station aufmachen und - Stand der Dinge im Moment -
unser Team wird das übernehmen, weil wir unisono den Wunsch hatten,
nicht getrennt und im Haus einzeln verteilt=verstreut zu werden
und stattdessen beisammen zu bleiben und sei es auch unter widrigeren Umständen
als jetzt. Ich also habe einen Puffer, der mir gestattet, der Entwicklung
zuzusehen, weil ich erst an Silvester wieder arbeiten müßte. Eingedenk
der sich verändernden Lage, die täglich Neues gebiert, ist es nicht
undenkbar, daß die Planung einen anderen Verlauf nehmen könnte.
Ich bin ja hier an meinem Schreibtisch und kann brühheiß davon
berichten. (23.12.2020)
Twitter nutzte ich seit 2008, hatte immer wieder neue Accounts,
pausierte oft - ein Tribut meiner Unbeständigkeit. Seit
April mit dem Account
"Leben und Sterben".
Seit Monaten konstant ungefähr 25 Follower, obwohl ich fast
täglich Tweets kreiere. Damals war die Aufmerksamkeit noch
nicht so breit gestreut wie heute.
"Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau/schlecht
genug." Brecht/Weills
"Lied
von der
Unzulänglichkeit menschlichen Strebens"
ist tröstlich auch in unserer aktuellen Situation.
Gesungen übrigens von Brecht selbst.
In einem Kulturzeit-Beitrag vom 10. November festgestellt, daß
Judith Schalansky eine Schwester im Geiste ist, eine, die getrieben
ist, zu zähmen, zu ordnen, zu katalogisieren, zu listen, die
das Buch als perfektes Medium betrachtet. In der Linearität
der Zeilen befinde sich die komplette Welt, Schönheit und Katastrophe.
"Man darf nicht vergessen, daß der Rand letztendlich das Zentrum erst konstituiert.
Ohne die Markierung, das ist der Rand, das ist das Marginale, gibt es sozusagen
nicht das Kapitale und das Eigentliche." (Judith Schalansky)
Retweet: Today is the shortest day of the longest year.
Es glaubt doch wohl keiner ernsthaft, daß wir die mutierte Variante des Coronavirus aufhalten werden? Man kann es so formulieren: der chinesische Wunsch 'Mögest du in interessanten Zeiten leben!' entpuppt sich als Spruch für den (Un)Glückskeks, den die gesamte Menschheit zu schlucken hat.
Retweet: Für 99 Cent Wurst bei Aldi kaufen, aber sich nicht impfen lassen wollen, weil man ja nicht weiß, was drin ist.
Retweet: Ich würde gerne aufräumen und zwar weltweit und alles.
"Versuchen Sie einfach, sich nicht zu viele Sorgen zu machen; denn wenn Sie
jetzt damit anfangen, hören Sie nicht mehr damit auf." (Traces - Gefährliche
Spuren S01E04)
Walking on the roof -
Das Haus gegenüber ist seit Jahrzehnten unbewohnt, wohl mal ansaniert worden,
verfällt aber. Vorhin turnte man auf dem Dach herum - vielleicht Vorbote
künftiger Aktionen?
Ich habe
bei CK
übrigens kommentiert: "Ich glaube, daß 2020 bei vielen und gar bei solchen, bei denen ich das nie vermutet hätte, mal gänzlich abgesehen von Corona, für bleibende Hirnschäden sorgen wird. Mir begegnen Verschwörungsvermutungen, die mir unerklärlich sind. Was richtet so ein bißchen Sich-Zusammenreißen-Müssen bei den Menschen an? Und was würde erst passieren, wenns wirklich ans Eingemachte ginge?"
Claudia Klinger empfiehlt die neue Krimi-Miniserie
"Mord in Genua - Ein Fall für Petra Delicato".
Bin ihr natürlich sofort gefolgt und gucke E01 =
Das Zeichen.
Eine Ermittlerin, die Sozialkontakte meidet - wie vorbildhaft!
Auch wir Jugendliche in der DDR haben in den 80ern dank
Komplettübertragung durch die ARD die
Rockpalast Nächte
gesehen, d.h. wir haben durchgemacht, bis wir am Sonntagmorgen
trunken vom Schwarztee und Obstwein nachhause wankten, um 10 Uhr
aber gemeinsam wieder zur Hl. Messe in der Kirche erschienen.
Am erinnerlichsten ist mir der
Auftritt von Gianna Nannini
1982, dieser explosiven Rocklady, die uns alle umgehauen hat
und in die ich 16-Jähriger damals selbstverständlich schwer
verliebt gewesen war.
Aufgeschnappt: "Der Zufall geht Wege, da kommt die Absicht gar nicht hin."
Überraschend heute eine E-Mail bekommen, in der ein Mann mich zur
Webseite beglückwünschte, auf die er mittels einer literarischen
Suche gestoßen war, als er den Ausdruck
„geurbit und georbit“
wiederfinden wollte, den er bei Maarten t’Hart gelesen hatte.
Es stimmt mich einerseits froh, nach mehreren Jahren augenbedingter
Lektüreabstinenz in Zusammenhang mit Literarischem noch dienen
zu können; andererseits wird mir wehmütig bewußt, welchen Schatz
ich nur noch archivarisch beherberge und nicht mehr aktiv hebe:
die Bücher, die Literatur.
"Aus meiner Erfahrung weiß ich, daß das, was man kann, nicht immer das Wichtigste im Leben ist." (Das Damengambit S01E04)
Retweet: Meine Waage nimmt jetzt an der Aktion 'Deutschland rundet auf' teil.
Retweet: I'm dreaming of a wise christmas.
Bei den Notaten habe ich eine neue
Kategorie für Bilder
eingerichtet, damit man hintereinander chronologisch sehen kann, was ich
dank der Kamera und den Fotoarchiven in den Miszellen nach und nach
postete.
Retweet: Geht die Welt eigentlich an oder mit Dummheit zugrunde?
In meiner - katholischen - Jugend sagten wir: "Essen ist der Sex des Priesters". Angesichts der zahlreichen Mißbrauchfälle haben da aber viele Nahrungskarenz gehalten.
Während ich auf ANHs gerade hereinkommendes Blogposting
antworten wollte, klingelte das Telefon - ein bei mir
seltenes, ergo erwähnenswertes Geschehnis. Ein ehemaliger
Kompagnon aus der Psychotherapie, mit dem ich wochenlang
das Zimmer teilte, rief unverhofft an und wir plauderten
gerade eine Viertelstunde, was mich psychisch ungemein
aufmunterte, weil ich zurzeit ganz tief am Boden krauche,
hin und her schwanke, Endfantasien durchlebe, so daß ich
den Anruf des wirklich liebenswerten Menschen als Bonbon
des Tages oder gar der Woche empfinde.
Retweet: Am sichersten für alle ist es, wenn ich einfach nur dasitze.
Hinter mir in der Schlange bei Aldi ein
Mann mit einem Vogelkäfig,
darin 2 papageienartige Vögel. Es gab Schimpfe seitens der
Kassiererin, wovon sich der Mann keineswegs beeindrucken ließ.
Retweet: Dieses Jahr wünsche ich mir einen Adventskalender mit 24 verschiedenen Beruhigungsmitteln.
Retweet: Wenn es schnell genug geht, kann ich auch geduldig sein.
Semikolon - Eine kleine Geschichte über Suizid.
Falls der erste Arbeitstag nach Urlaubs- oder freien Tagen ein Frühdienst ist,
verändert das den Tag davor, weil alle Fasern des Selbst - körperliche und
geistige - wissen und ständig rekapitulieren, daß man am Abend gefälligst
müde zu sein hat und zeitig ins Bett muß. Es ist ein gänzlich anderes
Gefühl während des Tages, als wenn man weiß: morgen kannst du ausschlafen
und mußt erst nachmittags oder abends zum Dienst. Heute ist es wieder so
weit. Glücklicherweise nicht der letzte Urlaub dieses Jahres geht zuende.
Aber es dräut ein, wenn auch vereinzelter Frühdienst.
Unbeschwertheit, falls ich als zutiefst von Depressionen geprügelter
Mensch es so benennen darf, ist kaum möglich. Der Vormittag mag noch
gehen. Sobald jedoch der Nachmittag eingeläutet ist, schwirren die
Gedanken um die Frage "Wirst du rechtzeitig Bettschwere erlangen?",
"Wirst du morgen deinen Mann stehen können?". An solchen Tagen ist
die Frage der Fragen hinter alledem "Schaffst du dein Leben noch?"
besonders intensiv zu fühlen. (30.11.2020)
"Reichlich Gepolter in meinem Leben." (Orphan Black S02E02)
"Ich bin angemessen zerknirscht" (Tatort "Kalte Wut") ist ein süffisanter
Spruch, den ich mir für jene Situationen merken muß, in denen man mit
Vorhaltungen zu rechnen hat.
Retweet: Patient: "Was ist Ihr Lebensmotto?" Ich: "Bitte nicht stören!"
Aufforderung // Säume nicht! Kurz ist der Tag /
Und flüchtig die Stunde der Jugend. /
Raffe dich auf und geh /
Mit ehernen Schritten durchs Leben. /
So nur bringt es Gewinn. /
Wache am Tag! /
Sonst weckt dich am Abend die Reue. /
Und die versinkende Helle /
Deutet dir, was du verlorst - /
Unwiederbringlich. (Georg Trakl)
Ich beginne ständig neue Serien, erwähne sie allerdings nur sporadisch,
wenn etwas hervorsticht oder mich so triggert, daß es einer Erwähnung
wert ist. Heute
"Vienna Blood"
(teilweise auch unter
"Liebermann"). Eine Kriminalreihe im Wien
der Jahrhundertwende, als die Psychoanalyse geboren wurde. Ein
junger Neurologe, ein Schüler Freuds, wird Profiler bei Kriminalfällen
und begleitet einen Inspector.
In der Faz
steht: "Höchst ansehnlich: 'Vienna Blood' führt zwei Ermittler in die
schön-schaurigen Abgründe des Fin-de-Siècle-Wiens." Als Grundlage
dienen "The Liebermann Papers" von Frank Tallis, die Drehbücher
schrieb
Stephen Thompson,
der auch drei Drehbücher für die grandiose Sherlock-Reihe der BBC
beisteuerte. Die Serie ist dankenswerterweise in der ZDF-Mediathek
verfügbar.
Retweet: Eine Zwangsjacke aus Gedanken.
"Warum klingt Psychologie für mich immer nach Betrug. Es ist wie Religion für Akademiker." (Evil S01E07)
"Ich finde schon eine Prophetin an sich eigenartig. Da scheißt
der Hund beim Rest auch ins Feuerzeug."
"Was soll das bedeuten?"
"Es bedeutet, daß, wenn etwas schon an sich bescheuert ist,
kommt es nicht darauf an, wieviel obendrauf es noch bescheuert ist." (Evil S01E07) -
Hat mich irgendwie an das Trump-Phänomen erinnert.
"Unser ewiger Kampf mit den Grenzen und Beschränkungen, die uns diese Welt setzt."
(Kulturzeit vom 15. Oktober 2020)
"Mein Miniatur- Ausschnitt von Welt hält derzeit leider nix Tröstliches bereit für mich."
(Der Schizophrenist)
"Mein Selbstekel verbindet sich mit dem Erleben des Weltekels angesicht der täglichen Nachrichten zu einem unheilvollen Konglomerat."
Einen Tagebucheintrag vom 30. Juli 2019
wiedergelesen, wohlgemerkt VOR meiner
Psychotherapie, und gesehen, daß sich nichts, aber auch gar nichts
zum Besseren gewendet hat. Könnte mich niederziehen, wenn dies
noch möglich wäre! (17.11.2020)
Retweet: Wenn die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich so weiter gehen, muss man sich am Ende doch noch mit den Kollegen anfreunden.
"Jede Verschrobenheit ist irgendwie positiv zu nutzen." (Maximillian Buddenbohm)
Weil heute
Weltdiabetestag
ist und ich seit 31 Jahre (auch) in der Diabetologie arbeite, hier
wieder der
Ralf-Ruthe-Klassiker.
Und die zwei Witze, die ich diesbezüglich kenne.
1. Was ist im Wald und riecht nach Karamel? - Ein Diabetiker nach dem Waldbrand.
2. "Herr Ober, ich hätte gerne einen Kaffee." "Komplett?"
"Nein, nur mit Milch. Zucker habe ich selber."
"Alexa, fahr zur Hölle!" "Die Route ins St. Georg wird berechnet."
"Hätte ich vor neun Jahren gewußt, was ich heute weiß..." "Ja?" "... dann wäre ich immer noch zu dämlich, etwas dagegen zu machen." (Law and Order UK S01E04)
"Wissen Sie, was passiert, wenn alles in Eile geschieht?" "Nein."
"Man akzeptiert vollkommene Scheiße." (Law and Order UK S01E04)
Nachdem es gestern Nachmittag den Anschein hatte, als würden
sich Blutdruck und Puls wieder normalisieren, verschlechterte
sich mein Befinden abends erneut, so daß ich heute früh in
die Sprechstunde ging, gar als zweiter Patient dran und
mit einer Krankschreibung bis Sonntag herauskam. Kein Grund
zu jubeln, weil sich mein Befinden nicht verbesserte, sondern
der Herzschlag wilde Kapriolen schlägt. Jedenfalls meinem
Gefühl und den Schwindelattacken nach. In solcher Lage heißt
es jedes Mal abzuwägen, ob man sich in eine Notfallaufnahme
(NFA) bemüht und sich ggf. dem Augenrollen eines Internisten
aussetzt, der im Befund nix Schlimmes entdecken kann. Seitdem
ich nicht mehr in Grünau arbeite, wo
in dem kleinen Haus der kurze Dienstweg möglich war, ich
alle Ärzte kannte und ohne viel Ruß mal eben ein EKG
geschrieben werde konnte, wäre es jetzt enorm komplizierter.
Ich müßte nach Eutritzsch in die ZNA, wo ich stundenlang
zu warten hätte, ganz zu schweigen von der Anstrengung,
dorthin zu kommen; denn so wie ich mich gerade fühle, ist
an ein Herumkutschieren mit der Straßenbahn nicht zu denken.
Also leide ich still vor mich hin und hoffe, daß sich das
Herz irgendwann eines angenehmeren Rhythmus besinnt. (11.11.20)
"Du düngst von innen die Neurosen und schweigst dich von außen aus." (Sara Lesch)
Kleines Lebensfazit: Ich habe keine Gelegenheit verpasst, eine Gelegenheit zu verpassen.
Retweet: Dieses Müdigkeitsdingens - gibt's das eigentlich auch für nachts?
Retweet: Für wahre Freunde gehe ich durch die Hölle. Allen anderen zeige ich den Weg dorthin.
Den Buchstaben Q mochte ich bis jetzt sehr. Aber in Zeiten von QAnon und Querdenkern (nicht nur in Leipzig) wird er einem richtig madig gemacht.
In all der Scheiße, die man durch die Nachrichten tagtäglich auf die
Seele geschippt bekommt, tut mir Neuseelands Politik ausnehmend gut.
Wie sie nach dem Terrorakt damals agierten!
Das jetzige Parlament ist fast fifty-fifty (acht Frauen in der Regierung),
mehrere Ureinwohner sowie Vertreter der LGBTQ-Gemeinde. Und die 50-jährige
Maori Nanaia Mahuta ist jetzt Außenministerin in Neuseeland.
Retweet: Mit Menschen, die einen großen Vogel haben, kann man an ungewöhnliche Orte fliegen.
Retweet: Die meisten Menschen der Welt wären glücklich, wenn es ihnen so schlecht ginge wie den Deutschen.
Retweet: Für meinen Geschmack sind zu meinen Lebzeiten jetzt genug Sachen passiert, die in den Geschichtsbüchern landen werden.
Immer wieder beachtlich, wie unrühmlich, dramatisch oder lächerlich
Potentaten abgehen. Während sie vor kurzem noch im Glanze ihrer
Macht unangreifbar schienen, zerbröselt das Imperium innert
kürzester Zeit. Nero, Nicolae Ceausescu, Benito Mussolini,
Hitler, Gaddafi usw. usf. Trump verliert gerade täglich Rückhalt.
Wenn TV-Sender ihm den Saft abdrehen und Parteimitglieder sich
endlich kritisch äußern...
Merke: Dinge sofort notieren! Lag gestern im Bett, hörte etwas Deutschlandfunk-Audio,
war zu faul, aufzustehen, um es mir aufzuschreiben bzw. aufzusprechen, wobei ich
gerade merke, daß ich Idiot einfach nur ein Memo auf dem Smartphone hätte tippen
müssen, welches auf dem Nachttisch lag. Einen anderen Fakt habe ich aber behalten,
den ich in den Wissensnachrichten des DLF hörte. Die durchschnittliche Körpertemperatur
des Menschen ist in den vergangenen 100 Jahren von 37°C auf 36,6°C gesunken.
Erklärt werden kann dies nicht; man diskutiert Dinge wie bessere Ernährung,
beheizte Wohnungen usw. Andererseits läßt sich der Effekt auch bei einem
indigenen Stamm beobachten, der nicht über unsere mitteleuropäischen
Annehmlichkeiten verfügt. Nachtrag: Als ich zum Mittagsschlaf, den
ich mir im Urlaub unbedingt gönne, niedergelegt hatte, fiel mir das zweite
Faktum ein. Tatsächlich unbekannt war mir, daß Erdgas zwecks Warnfunktion
künstlich einen Geruch bekommt. (Odorierung).
Retweet: "Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut arbeiten Sie im Team?" "Halt die Fresse und gib mir die Liste! Ich fülle das selbst aus."
Wenn in einer Serienfolge derselbe Klingelton wie bei unserem Stationstelefon ertönt, kriege ich stets nervöses Augenzucken.
Die zehnjährige Vietnamesin Chung Anh
malte im Lockdown
zuhause mit Buntstifen. Fantastisch kunstvolle Bilder sind entstanden.
Ich bin begeistert und gleichzeitig beschämt, denn während meiner
stationären Psychotherapie haßte ich die Stunden, in denen wir
malen und zeichnen sollten. Geist und Hände waren gehemmt und die
Blockade löste sich in den 11 Wochen so gut wie nicht. (4.11.2020)
Wenn zufällig ein Zug vorbeikäme, der mich in Richtung Bekanntheit
und Prominenz transportierte, wüßte ich nicht, ob ich widerstehen
könnte und nicht einstiege.
Retweet: Ich will nach Hause zu meinen Medikamenten.
Retweet: "Du bist so ruhig." - "Ich resigniere."
Mein Englisch ist ja nicht so. Während des Abiturs wurde
ich, der ich zu
POS-Zeiten
von Klasse 7 bis 10 Französisch hatte, durch die Grammatik
gepeitscht. Logisch, daß ich so nur die Grundzüge der
Sprache mitbekam und es später und bis heute vor allem
am Wortschatz haperte. Eben durch das Radio geschnallt,
daß es im Englischen die bibliomanisch anmutende Wendung
"to be on the same page" gibt - "auf derselben Wellenlänge
sein" oder "der gleichen Meinung sein". Gefällt mir sehr!
Was bedeutet Deutschsein? Wir alle haben Angst, daß uns etwas weggenommen wird, wenn etwa dazu kommt. (Sara Lesch)
"Geeint stehen wir, zerstritten fallen wir." (Lucious Spiller)
Retweet: Wir haben alle einen Dachschaden, die Frage ist nur, bei wem es schon rein regnet.
Retweet: Gilt Schleudertrauma vom Kopfschütteln am Arbeitsplatz eigentlich als Arbeitsunfall?
Retweet: Der individuelle Dachschaden ist egal, wenn zwei den gleichen Innenarchitekten haben.
Mein latent schlechtes Gewissen vom Donnerstag konnte ich mehr als
wett machen, indem ich es mir gefallen lasse, am Dienstag einen vierten
Nachtdienst angehängt zu bekommen, wodurch ein freier Tag wegfällt.
Das ergibt zusammen 6 Dienste am Stück. So viele Schichten habe ich
seit sehr langer Zeit nicht mehr hintereinander geschoben. Das
Zeitkonto wird dann 65 Überstunden verbuchen. Gnädigerweise war der
erste Nachtdienst bis auf den holprigen Beginn erträglich. Holprig
insofern, als neben einem erwarteten Zugang mit pflegerischem
Aufwand (Immobilität, Inkompliance), einem Patienten mit Durchfall,
der das halbe Zimmer schmückte, uns eine weitere neue Patientin mit
einer fraglichen Pilzintoxikation beschäftigte, weil wir mit zwei
Medikamenten beschäftigt waren, die erst besorgt werden und in
deren Handhabung wir uns einlesen mußten. Jedenfalls weiß ich jetzt,
daß Ultracarbon
Medizinsche Kohle ist und offenbar ziemlich eklig schmeckt.
Manche Pilzvergiftungen treten - nach einem symptomarmen/losen
Beginn - zeitverzögert in Erscheinung, weswegen eine stationäre
Überwachung unbedingt erforderlich ist. (25.10.2020)
Nach gerade einmal zwei Spätdiensten bin ich dermaßen gerädert,
daß ich wie ein Schluck Wasser in der Kurve hänge. Mein ganzer
Körper schmerzt, die Laune und die Konzentration sind im Keller.
Der Gedanke, heute Abend zur Nachtschicht zu müssen, vergrätzt
mir den ganzen Tag. Außerdem rückblickend auf den gestrigen
Dienst ein mulmiges Gefühl, in all der Hektik, in dem Trubel
etwas Wesentliches vergessen oder falsch gemacht zu haben,
anderen im Streß Unrecht getan zu haben, das Glück der anderen
be- oder gar VERhindert zu haben. Nicht nur ein physischer,
sondern ein quälender seelischer Muskelkater, der mich unruhig
und rastlos sein läßt. Diese Arbeit auf dieser Station ist
veheerend, ich bin ihr nicht so gewachsen, wie es nötig wäre,
damit ich und die anderen überleben oder gut davon kommen.
(23.10.2020)
Der Autor von
Käuzchenkuhle
(moderne Ausgabe),
Horst Beseler,
ist gestorben. Kennt jeder, der in der DDR zur Schule ging. Den
Film
allerdings erinnere ich mich nicht gesehen zu haben. Überhaupt
offenbar das große Sterben alter DDR-Schriftsteller.
Guntram Vesper
(Frohburg)
gestern,
Günter de Bruyn
Anfang Oktober. Und Monika Maron wird von ihrem Hausverlag S. Fischer
vor die Tür gesetzt - auch eine Art Sterben. Herbst, Vergänglichkeit,
Melancholie. Das einzig Voraussehbare und durchweg Konstante ist
die pflegerische Arbeit auf Station. Durchweg hart bis an die
Grenze des Erträglichen. Dauerhaft schädigend und ungesund.
Das glaubt mir keiner da draußen, was hier abgeht. (23.10.2020)
Von uns Pflegekräften wird allseitige Einsatzfreude erwartet,
nicht nur, wenn wir uns im regulären Dienst auf Station befinden,
sondern auch, wenn wir frei haben und das Telefon klingelt
oder What's App scheppert und man gebeten wird, einzuspringen
oder einen anderen Dienst als geplant zu übernehmen. Gestern
am einzigen und zudem noch einzelnen freien Tag in der laufenden
Woche wurde ich mehrfach mit der Bitte angefunkt, heute zuungusten
des Spätdienstes einen Frühdienst zu übernehmen, den von den
vier möglichen Diensten gehaßtesten. Juristisch bin ich nicht gezwungen zu reagieren, so
daß ich dieses Recht in Anspruch nahm, weil ich, der mir
mit noch 32 Stunden Wochenarbeitszeit eigentlich 3 freie Tage
pro Woche zustehen, es als Zumutung empfinde, einzelne Tage
frei machen zu müssen. Als Nichteinverständnisbekundung und
Replik auf die von mir als unverschämt empfundene Desideration
gestern mein Schweigen und trotzdem, weil man letztlich eben
doch als braves Pflegeschaf konditioniert ist, ein
schlechtes Gewissen.
Gedankenexperiment,
was man täte, wenn man 1000.- Euro monatlich bekäme. Ich schrieb:
"Sofortigst kündigen. Der Station beide Mittelfinger zeigen. Brauche als Minimalist nur 700.- im Monat. Von den restlichen 300.- dann mehr ins Kino, Oper, Konzerte."
Retweet: Muss zurück! Hab was in meiner Kindheit vergessen!
Retweet: Mehr An - und Abstand. Das wärs eigentlich fürs Erste.
Retweet: Erzähle deine Probleme nie allen. 80% sind sie egal und die anderen 20% sind froh, daß du sie hast.
Maximillian Buddenbohm
ist ein Beobachter. In großen Teilen
seines Weblogs
schildert er Beobachtungen, Szenen, Dialoge aus seinem Alltag
als Vater, Flaneur, Büroarbeiter, Gartenbesitzer, Autor.
Seinen humorvollen, menschenfreundlichen Ton, seine Neugier
bewundere ich. Er ist wie ich Jahrgang 1966, Vater
zweier Söhne. Aus seiner Beobachtungs- und Schreibfreude
erwuchsen mehrere Bücher:
"Zwei, drei, vier. Wie ich eine Familie wurde",
"Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein. Eine Strandjugend",
"Das Rosinenbrötchen oder es ist alles nur eine Phase",
"Marmelade im Zonenrandgebiet. Geschichten übers Erwachsenwerden"
und
"Das Rosinenbrötchen. Meine Familie, das Chaos und ich".
Wie er herumgeht, Dinge aufschnappt, sie humorvoll in seinem
Blog ausbreitet, so ähnlich sammle ich. Freude an Witzigem,
Kuriosem, Erstaunlichem, Wissenswertem läßt mein Herz hüpfen
und sofort immer auch den Wunsch hochkochen, den Fund anderen
mitzuteilen. Wie Maximillian stoße, ja stolpere ich auf Sprache,
deren Merkwürdigkeit oder Besonderheit mir notierens-,
erzählens- und behaltenswert erscheint. Im September
nahm
er sich "Spaßvergnügen" vor; ich lese den Blogeintrag nach.
Ich spiele mit dem Gedanken, neben Links zu Musikvideos,
seltenen Vor/Zunamen, Cartoons, Tweets, Medienlinks wie er nun
auch Wörter zu "sammeln".
Retweet: "Wir appellieren an die Vernunft der Bevölkerung." - Den Rest habe ich vor Lachen leider nicht mehr verstanden.
Retweet: In Japan werden kaputte Gegenstände oft mit Gold repariert. Die Bruchstelle wird als ein einzigartiges Stück der Objektgeschichte angesehen, die seine Schönheit noch verstärkt. Denke daran, wenn du dich gebrochen fühlst.
Retweet: Auf Facebook ist man mit den Leuten "befreundet", mit denen man zur Schule ging.
Auf Twitter folgt man den Leuten, mit denen man gerne zur Schule gegangen wäre.
Der
Schriftsteller
Martin Gross zog unmittelbar nach der Wende
Anfang 1990 nach Dresden, um den Umbruch hautnah mitzuerleben
und zu dokumentieren. Sein daraus entstandenes, 1992 im Berliner
Basis-Druck-Verlag erschienenes Buch
"Das letzte Jahr"
war vergessen, bis viele seiner Niederschriften 2019
in dem Materialband
"Das Jahr 1990 freilegen. Remontage der Zeit"
(Perlentaucher)
publiziert wurden. In einem
Interview
(mp3)
schildert Martin Gross seine damaligen Beweggründe und manche
Begebenheit. Mir war dieses Buch
völlig unbekannt
und erweckt mein Interesse, weil ein Westdeutscher in
freiwilliger Zeitzeugenschaft sehr nah am Puls der
Veränderungen in den Monaten nach der politischen Wende war.
"Sie war ein bißchen zu widerborstig, um allseits beliebt zu sein." (Mord auf Shetland S02E01 - Nacht der Raben)
Linkdump "Auf die Ohren (2):
Chris Rea: Road to Hell /
Gerhard Schöne: Unterm Dach /
Depeche Mode: Photographic /
Ute Freudenberg: Jugendliebe /
InGrid: Tu es foutu /
Kiz: Sennerin vom Königssee /
Polarkreis 18: Allein, Allein /
The Connels: '74- '75 /
Uriah Heep: Lady in Black /
Whigfield: Saturday Night /
Jim Croce: You Don't Mess Around with Jim /
Leonora: Love is forever /
The Burning Hell: Fuck The Government, I Love You /
Steiner + Madlaina: Das Schöne Leben /
Karat: Jede Stunde /
Eurythmics: Here Comes The Rain Again /
Rosenstolz: Wir sind am Leben /
Mia.: Kopfüber /
Fleetwood Mac: Gypsy /
Zaz + Gerard Lenorman: La Ballade des Gens Heureux /
Die Ärzte: PerfektHimmelblauBreit /
Bukahara: Happy /
Christmas Food Court Flash Mob: Hallelujah Chorus /
Wayne Graham: On My Throne /
Bettina Wegner: Kinder /
Daði + Gagnamagnið: Think About Things /
Brot + Salz: Blues vom Abschied /
Hansi Biebl: Morgenblues.
Linkdump "Auf die Ohren (1): Skeeter Davis: The End Of The World / Zager & Evanes: In the Year 2525 / Radiohead: Creep / Johnny Wakelin: In Zaire / Visage: Fade to grey / Nathan + Eva Leach: Hero (Cover) / Adele: Someone like you / Rolling in the deep / Keb' Mo': Merry Christmas / Fever Ray: Keep The Streets Empty For Me / OMD: Enola Gay / Canned Heat: Let's work together / Chris Norman / Suzi Quatro: Stumblin'in / Bon Jovi: Runaway / Rosenstolz: Wir sind am Leben / Nena: Nur geträumt (2010) / Al Bano & Romina Power: Tu, soltanto tu / Golden Earring: Radar Love / Kitty Daisy & Lewis: Going Up The Country / Kitty Daisy & Lewis: Down On My Knees / Gaëtan Roussel + Rachida Brakni: Le Temps passe / Lucky Chops: Funkytown / Les Humphries Singers: Take Care Of Me / Diverse: Mamy Blue / Steve´n´Seagulls: November Rain / Bosse: Dein Hurra / Depeche Mode: Personal Jesus / The Common Linnets: Calm After The Storm / ByeAlexKiss: Kedvesem / Kiss: I was made for loving you / Melanie C: I Wish / Marius Müller Westernhagen: Von drüben / Achim Reichel: Aloha he / Bots: Zeven dagen lang / Brooke Fraser: Something in the Water / Transvision Vamp: I want your Love / Rosetta Tharpe: Didn't It Rain / Cinnamon Casers: The world is Yours / MacDonald, Amy: This is the life / Procol Harum: A Whiter Shade of Pale / Jill Sobule: I kissed a girl / BAP: Widderlich / BAP: Wellenreiter / Canned Heat: On the road again / Chris Rea: Road to Hell / Chris Rea: Looking for a summer / Israel Kamakawiwo'ole: Somewhere over the Rainbow [mp3] / MIA.: Tanz der Moleküle / MIA.: Sonne / MIA.: Was es ist / Cohen, Leonard: So long, Marianne / Cohen, Leonard: Suzanne / DJ Bobo: Pray / Linie 1: Du bist schön, auch wenn du weinst / Loituma: Levan Polkaa.
Als käme es auf Freiheit denn an - einen ohnedies zu überschätzten, ja -
kann man Wert noch überhaupt dazu sagen? -, da die coronare Auslöschung
wenn nicht ganz, so doch halb der Welt befürchtet werden muß. Und hat
nicht Covid dem Europa die Erlösung vor den Migrantenströmen gebracht?
Wie sollten die Schmarotzer auch kommen, wenn unre Grenzen zu sind? (...)
Davon spricht ja eh keiner mehr, ebenso wenig wie wie von der sogenannten
Klimakatastrophe, die dankenswerterweise in die Schubläden ihrer
allenfalls Achtelbedeutung zurückbefördert worden ist."
(ANH)
Ich bin ein einfaches Gemüt und gestehe, gerne Kinder/Jugendserien zu schauen.
Die Neuauflage von
Pan Tau
gefällt mir sehr. Überhaupt, der Verschränkung von Realität mit surrealen,
fantastischen oder mystischen Elementen bin ich zugetan so wie bei
Harry Potter oder der skurrilen britischen Serie
"Yonderland".
Erinnert sei auch an die legendären DDR-Serien
"Spuk unterm Riesenrad"
und "Spuk im Hochhaus",
welche ich immer wieder gerne anschaue und welche diesen Mix von
Realität und Fantastik prima hinbekommen haben.
Die Frage ist nicht, ob wir einen Menschen lieben oder nicht, sondern ob es uns mit ihm besser oder schlechter geht. (Quelle?)
"Wie geht's Ihnen denn so? Sie sind auch nicht mehr der Jüngste."
"Mein Gott ja, ich quäl' mich so durch's Leben..."
(Nachruf auf Herbert Feuerstein)
Retweet: War mal auf 'ner Schulung "Umgang mit schwierigen Kollegen" und musste feststellen, dass ich der schwierige Kollege bin.
Retweet: Die Lebens-Überraschungs-Eier in aller Ruhe ausbrüten.
Intuitiv habe ich es von Anfang an geahnt und so gehandhabt.
Corvid 19 wird einzig aerogen übertragen. Das ganze Wischen von Flächen
und Abputzen von Gegenständen wie Türklinken usw. ist sinnlos.
Entscheidend ist die MNS und der Abstand. Cluster vermeiden.
Fertig.
Retweet: Manchmal nehme ich Abstand um in Ruhe nach zudenken. Und manchmal nehme ich Abstand weil ich nachgedacht habe.
Retweet: Ich habe meine Geduld testen lassen. Ich bin negativ.
Retweet: Ich habe das mit den Menschen wirklich versucht. Ich möchte jetzt bitte auf meinen wahren Heimatplaneten.
Retweet: Ich freue mich voll für euch, daß ihr mich habt!
Retweet: Weil ja bald wieder Zeitumstellung ist: Ich hätte gerne die unbeschwerte zurück.
Retweet: Bevor ich irgendwann meine letzte Ruhe finde, hätte gerne mal so langsam meine erste.
"Die zur Wahrheit wandern, wandern allein." (Christian Morgenstern)
"Ich glaube, das menschliche Bewußtsein ist ein tragischer Fehltritt der Evolution"
(True Detective S01E01)
"Ihr mögt jetzt vielleicht sagen, daß ich voreilige Schlüsse ziehe,
aber Ihr seid nicht unbedingt sehr zufrieden.(?)" (Blackadder S02E02)
Retweet: Aushalten, Durchhalten, Weitermachen. Leben, kurz erklärt.
Retweet: Es gibt Worte, von denen man sich ein Leben lang nicht mehr erholt.
Retweet: Mein Kopf ist auch so ein Risikogebiet.
Ich habe schon Dinge grundlegend falsch gemacht, als man damit noch nicht US-Präsident werden konnte.
Retweet: Vielleicht wird ja mal eine Straße nach mir benannt. Oder eine Schule. Oder ... eine psychiatrische Einrichtung.
Ich schaue den Pilotfilm
"Tod am Weiher"
der ZDF-Krimireihe "Kommissarin Heller", der aus der Durchschnittsware
deutscher Krimis, wie ich finde, herausragt. Sehr ernstes Thema, Kindesmißbrauch und
-mißhandlung, familiäre Verwerfungen sowohl bei den Ermittlern als auch
Verdächtigen, eine Lisa Wager, die für die Rolle zu Recht einen
Filmpreis erhielt. Ziemlich spannend und tiefgründig.
"99% der Menschen leben in einer Fantasiewelt. Sie glauben, daß
die Gesellschaft stabil ist, die Demokratie für immer währt,
daß ihre Anführer ihnen Sicherheit bieten können. Die Wahrheit
ist, wenn Sie auf die richtige Stelle zielen, bricht alles
zusammen, und alles, was bleibt, ist die simple Schönheit des
Chaos." (Whiskey Cavalier S01E13)
"Humor als Elexier gegen die Vergeblichkeit des Daseins." (Hans-Joachim Preil)
Retweet: Jeder muss seinen eigenen Holzweg gehen.
Ich mußte über einen herablassenden Trump-Satz lachen, der im
auslandsjournal gezeigt wurde: "Wer DEN ("sleepy" Joe Biden) in einer
Debatte nicht schlägt, hat echt ein Problem". Das kam so rotzig,
daß mein Gewissen keine Zeit mehr hatte, den Lachimpuls zu unterdrücken.
Diese Flaschen
bekommen im St.Georg unsere Patienten. Ich nehme nicht an, daß
sich einer zu Kaufland nach Reudnitz durchgeschlagen hat.
Das ist übrigens eine der Penner/Saufecken an der Mall.
Die Berliner Webworkerin Claudia Klinger führt unter
anderem das Blog
"Die Kunst des Alterns",
dem ein
gleichnamiger Twitterkanal
beigegeben ist, den ich, wenn es sich ergibt, mitbefüllen werde.
Retweet: Wer kennt ihn nicht. Diesen einen belanglosen Satz, den man trotzdem nicht vergißt.
Retweet: Es gibt Tage, an denen spürst du die Müdigkeit eines ganzen Lebens.
Retweet: Fragt ihr euch auch, wenn ihr tolle Menschen trefft, wie lange sie in eurem Leben bleiben?
Retweet: Von der Pubertät habe ich mich nie so richtig erholt.
Retweet: Ich hab so viel aus Fehlern gelernt, daß ich überlege, noch welche zu machen.
Über Claudia Klinger auf
"Vom Niedergang der Buchblogs"
gestoßen. Wie sie kann ich auf jetzt schon 20 Jahre Buchblogs zurückblicken
und behaupten, alle Auf- und Niedergänge miterlebt und -erlitten zu haben.
Und wie sie mutierte ich zum Nichtmehrleser, nehme trotzdem Anteil an dem
Bedauern über den Schwund der literarischen und buchaffinen Diskussionskultur
im Netz. Vor den Blogs war das Usenet (de.rec.buecher) mit der für mich
intensivsten und ergiebsten Zeit, dann die literarischen Foren, von denen
es noch einige gibt; ich selbst bin seit 2002 im
Literaturschock-
und
Klassikerforum
aktiv gewesen und wenige Jahre später im weitaus akademischeren
Litteratur-Forum,
welches vom
belesensten Menschen
unterhalten wird, den ich persönlich kenne und sehr schätze!
Die Buchblogs müssen sich Aufmerksamkeit mit den anderen sozialen
Medien teilen. Auf Twitter, Instagram & Co läuft es freilich
nicht so ausufernd und gründlich, wie Blogger sich ein literarisches
Wechselspiel ausmalen. Vergangenem sollte man nicht nachweinen,
weil so die zu kostbare Gegenwart demoliert wird. Vielen Dank
an Claudia nach Berlin, daß sie dieses Miszellen explizit
empfohlen
hat: "Wer die Kürze liebt und eine Mischung aus Medientipps und
Erlebnissen eines Krankenpflegers verkraftet, ist da genau richtig."
Sehr lieb von der Netzurgesteinin, mit welcher ich seit 1996
(Mailingliste Netzkultur) in Kontakt bin. (24.9.2020)
Die letzte Nachtschicht, ohnehin beschissen aufgrund mehrerer Zugänge,
die uns mit einem Zeitdefizit durch die Nacht galoppieren ließ,
endete spektakulär. Als ich den Gang entlang lief, hörte ich fernes
Jammern und Wehklagen und arbeitete mich zur akustischen Quelle vor, indem ich
von draußen an allen Zimmer lauschte. Beim fünften Zimmer lag ein
Patient der Länge nach im Bad mit dem Gesicht in seinem eigenen
Durchfall, lebte glücklicherweise noch. Zunächst das Gesicht
gereinigt, damit die Fäkalien nicht ins Auge dringen. Grob und
vor allem zügig, so gut es ging, wenn sich jemand in höchstnotpeinlichem
physischen Zustand am Boden windet, den Rest des Körpers gereinigt und
ihn mühsam ins Bett transferiert, wo der Patient deutlich delirant
wurde und zu zittern anfing. Die Dienstärztin kam dann auch und ordnete einen bunten Mix an
Maßnahmen an: Blutentnahme, Infusion, Vitalwert- und
Kreislaufüberwachung, Blutzuckerkontrolle. Zudem muß der Vorfall
auch als Sturz erfaßt werden. Neben dem eigentlichen Tun am und
mit dem Kranken werden uns in solchen Fällen viele dokumentarische
Finessen abverlangt. Das alles kostet Zeit, Kraft und, zumal kurz
vor Dienstende, Nerven. Ausgepowert, die Dienstkleidung mit Fäkalien
beschmiert, schlich ich zur Straßenbahn und war vor Erschöpfung
und Müdigkeit kurz geneigt, sie nicht mehr zu verlassen und
gleich vor Ort zu schlafen. (23.9.2020)
Cat Stevens aka Yusufs Album
"Tea for the Tillerman"
wird 50 und erschien dieser Tage in neuem Arrangement
wieder. Ich bin gespannt, ob es gefallen wird; denn
Marius Müller Westernhagens
Neuauflage
seine legendären Pfefferminprinz-Albums, welches er in den USA
aufgenommen hat, läßt mich eher ratlos zurück. Überhaupt,
gibt es Untersuchungen zum Thema Alterswerk? Unbestritten
gibt es - siehe Fontane - Künstler, die erst und gerade
in reiferen Lebensjahren zu großer Form auflaufen, aber
in den überwiegenden Fällen ist, so denke ich, der Genius
eher an die Jugend gekoppelt, der ungestüme Originalität
und Frische inhärent ist. Selbst als jahrzehntelanger
Fan von BAP und Heinz-Rudolf Kunze muß ich gestehen,
eher deren früheren Werke zu bevorzugen. (23.9.2020)
Ich habe mich für das
Pilotprojekt Grundeinkommen
beworben. Würde ich genommen und bekäme 3 Jahre lang 1200.- BGE
(Bedingungsloses Grundeinkommen), wäre das für mich einschneidend.
Vermutlich würde ich meinen Job sofort kündigen.
"... daß es gerade Druck und Grenzen sind, die die Dinge formen." (David Byrne)
Gestern einen
Random Act of Kindness
begangen, als ich bei Kaufland eine Frau darauf hinwies,
daß sie die Schachtel Eis in ihrem Einkaufswagen vergessen
hatte, den sie zurückgestellt hatte, ohne die Waren
herauszunehmen. Jemandem überraschend etwas Gutes tun,
eine Kleinigkeit, geplant oder ungeplant. Um diese Idee
herum ist gar eine
Organisation
entstanden. Die 'gute Tat' spielt in allen Weltreligionen
eine Rolle, auch im Judentum, wo man den
Mitzvah Day
(International)
begeht. Kennengelernt habe ich den
Random Act of Kindness
durch die phänomenale, unvergessene Vera Birkenbihl. (22.9.2020)
In einem Bericht über die
Salzburger Festspiele
meinte dessen Intendant
Markus Hinterhäuser:
"Das ist ein so nicht gekannter Zustand, daß das Publikum so
unfaßbar ruhig ist, so konzentriert ist und zuhört. Manchmal
hat man fast das Gefühl, das Publikum sei bei einer Andacht,
so still ist es." Und jetzt der Satz, bei dem ich fast die
erste Tasse Schwarztee des Tages über die Tastatur geprustet
hätte: "Es wagt ja niemand zu husten."
"Das Seltsame ist, daß man schwören könnte, daß alles gut ist,
wenn man in Wahrheit schon auf den Untergang zurast.
Und andersrum denkt, es wird nie wieder gut, und dabei
geht's schon wieder aufwärts."
(Der Club der singenden Metzger)
Der Münchener Tatort
"Lass den Mond am Himmel stehn"
(E1135) ist
grandios
leise, unspektakulär und dadurch so eindrücklich, trist und großartig.
Mich gruselt's nach diesem Film.
Immer wenn mir als Jugendlicher
Divine
im Fernsehen unterkam, wußte ich als behüteter, frommer
katholischer Jugendlicher so gar nichts damit anzufangen,
war aber dennoch fasziniert. Die
Dragqueen
war auch Vorlage für die Seehexe Ursula in
Arielle, die Meerjungfrau (1989).
Divine
war ohne Maske der
nette, dicke Onkel
von nebenan.
Retweet: Ich hab's doch auch nicht immer leicht mit mir.
Wenn es sich eines Tages nicht mehr lohnt, für irgend einen Grund zu leben,
gibt es immer noch genug Musik, die du hören kannst, um am Leben zu bleiben.
(Omid Shirazy)
Retweet: Und als Gott mich schuf, sagte er: "Das übernimmt bestimmt die Krankenkasse."
"Traurig ist das Glücklich der Tiefsinnigen." (Doctor Who S0310)
Retweet: Meine Eltern sind froh, dass ihre Kinder sinnvolle Berufe gelernt haben.
Bei medizinischen Fragen steht ihnen meine Schwester zur Seite. Wenn es um IT und Technik geht, weiss mein Bruder Rat.
Heute kam endlich mein grosser Auftritt. Mein Vater hatte eine Frage zu einem Komma.
Was, wenn man am Boden ist, an Schmerz noch hinzukommt, ist die
Erfahrung, daß Leben neben einem weitergeht. Die Eckpunkte
ändern sich nicht, die Sonne geht weiterhin auf, die Kollegen
sind, wie sie sind, die Nachbarn ahnen nichts von dem Zustand,
dem man sich selbst ausgeliefert sieht. Dieses Herausgehobensein
und Niedergeworfensein, ohne daß die Welt um einen herum davon
großartig Notiz nimmt, ist ein ungeheuerer Schmerz, eine
niederschmetternde Zumutung.
"Es gibt Tage, die sind so trüb, da kann einem kaum etwas die miese Stimmung nehmen." (ttt, 10. November 2019)
Auf gesunder Ernährung zu insistieren finde ich Vollkorn übertrieben.
Retweet: Das Leben ist ein ständiges Nehmen und Geben. Mal übernimmt man sich, mal übergibt man sich.
Bei Claudia Klinger kommentiert:
Am überraschtesten war ich im vergangenen Jahr, als während meiner stationären Therapie in einer Fragerunde eine 18-Jährige als Lieblingsgruppe Led Zeppelin angab, während ich die Gruppen der anderen im Alter bis 30 meist nicht kannte. -
Ich selbst bin, obwohl mit 54 noch kein 60plus, musikalisch mit den 70er verbandelt, auch wenn ich altersmäßig eigentlich in die 80er gehöre, denen ich mit Ausnahmen (NDW!) früher nichts abgewinnen konnten. Zudem bin ich mit Blues, Spirituals/Gospel, Dixieland, Gregorianik und Liedermachern groß geworden, später dann Deutschrock (BAP, Wolf Maahn, HRK, Stoppok).
Auch wenn ich mit Rap und HipHop wirklich nichts anfangen kann, begegne ich dank
Youtube doch zeitgenössischerer Musik und finde manches toll, Adele beispielsweise
und dem legendären
Albert-Hall-Konzert; Rosenstolz
(Wir sind am Leben)
oder Mia.
(Tanz der Moleküle).
Was Neuinterpretation anbetrifft, fällt mir spontan der Stevie-Wonder-Song "I wish" ein, gesungen von Melanie C.
Ach, es gibt so unendlich viel Musik! Erst spät sah ich ein, daß Musik tiefer und intensiver existenziell wirkt als Literatur.
Eva Strittmatters Gedicht
"Trennung"
schickte ich einigen früheren Freunden. Bei zweien erntete ich
Un/Mißverständnis, so als ob ich quasi aktiv bestehende
Freundschaften torpedierte und Freunde in die Wüste schickte.
Dabei verstehe ich dieses Gedicht, welches mich dermaßen
durchrüttelte, als Bestandsaufnahme des längst Geschehenen
und als Danksagung an Freundschaften, die mir in früheren
Zeiten viel schenkte und bedeutete. Es ist nunmal zu
konstatieren, daß, ohne die Schuldfrage zu stellen,
Freundschaften einschlafen, verdorren und einfach auf
der Strecke bleiben. In Strittmatters Gedicht sehe ich
keine Verbitterung. (1.9.2020)
So eine Maske ist schon eine effektiver Schutz. Gestern ging ich in den Praxiswarteraum meiner Hausärztin und ein älterer Herr nickte mir jovial zu, sprach mich aber nicht an. Als er dann aufstand und das Zimmer verlassen wollte, erkannte ich meinen Vater.
(26.8.2020)
Gerade den Neologismus
Staycation (zusammengesetzt aus "stay" "vacation"; auch: Holistay)
für den Urlaub daheim gehört. "Nearcation" dagegen meint einen Urlaub nicht weit vom Wohnort.
Der Akku meines neuen Smartphones, das ich am Freitagabend auflud, hält mit 37% immer noch. Das ist der Wahnsinn.
Überhaupt ein geiles Teil, sauschnell, bislang keinerlei Beandstandung. (25.8.2020)
"sich wie seelisch frisch durchgeharkt fühlen." (Maximillian Buddenbohm)
Der neue, gestern gelieferte Kopfhörer
(Philips Audio SHP1900)
wird erst entjungfert, wenn das neue Smartphone
(Xiaomi Redmi Note 9S)
in Betrieb genommen werden kann, welches voraussichtlich heute
geliefert wird. Unter Umständen bin ich, wenn der Paketdienst
kommt, noch in der Stadt unterwegs, so daß noch unklar ist,
wann genau ich des Päckchens habhaft sein werde. Vielleicht
bei jemandem abzuholen, der nicht zuhause sein könnte oder
bei einer Poststation usw. Und dann muß wohl zuallererst der
Akku des Gerätes vollständig aufgeladen werden. Ich gehe
davon aus, daß ich das Handy frühestens Morgen Vormittag
in Augenschein und die Konfiguration in Angriff nehmen werde.
(21.8.2020)
Gesundheitliches Bulletin. Am Dienstag war ich bei der Hausärztin
zur Verbandkontrolle, die zufriedenstellend ausfiel, weil die Wunde
reizlos aussah, soweit man das bei all den Steri-Strips beurteilen
kann, die den eigentlichen Schnitt und damit den Wundrand verdecken.
Krank bin ich noch bis zur Inspektion am nächsten Dienstag
geschrieben. Man wollte den Finger gänzlich ohne Verband belassen.
Allerdings begannen sich bereits am Dienstagnachmittag zwei Strips
zu lösen und baumelten am Finger, was mich in den Wahnsinn trieb.
Da ich noch ein steriles Pflaster vorrätig hatte, klebte ich es
zirkulär um den Finger, wo es seitdem wie Ast hält. Mein
Vorstellung ist, es ab Montag weg- und den Dingen ihren Lauf zu
lassen, das heißt, es zu akzeptieren, falls sich die Strips DANN
ablösen werden. Wahrscheinlich besorge ich mir, weil ich wegen
eines vormittäglichen Termins beim Psychotherapeuten und zwecks
Abgabe des Krankenscheins bei Krankenkasse und Arbeitgeber in der
Stadt unterwegs bin, zur Sicherheit noch einige Pflaster. Ich
rechne damit, ab Mittwoch wieder arbeiten gehen zu dürfen.
(21.8.2020)
"Gott redet ja nicht mit mir. Er ist der leiseste Mitbewohner der Welt." (Evil S01E02)
Mit der Hand in den Müll und einen Konservendosendeckel gegriffen.
Riesenschnittwunde. Glücklicherweise kam der Bruder schnell zu
Hilfe, fuhr mich in eine chirurgische Notambulanz. Nicht genäht,
sondern gestript = mit Klebestreifen (Steri-Strips) versorgt.
Außer Gefecht mit Krankenschein bis Sonntag nächster Woche.
Am Dienstag zur Wundkontrolle und Verbandwechsel beim Hausarzt.
Die Strips sind 7 bis 10 Tage zu belassen. Ich Idiot. So ein
Pech, kurz nachdem ich Glück hatte. Und zwar fand ich gestern
meine SD-Karte mit dem Audioarchiv nicht mehr. Hunderte Stunden
Material mit Sendungen des DeutschlandRadios quasi futsch. Auch heute sehr
oft und lange gesucht und sie dann im Taschenrechner gefunden,
wo sie sich zwischen Hülle und Gerät verklemmt hatte. Ich wollte
mich belohnen und mußte, um erneut kochen zu können, aufwaschen,
wobei sich das Malheur ereignete. (15.8.2020)
Retweet: Ich glaube an genervt auf den ersten Blick.
Gut 48 Stunden, nachdem mich mein Smartphone nach langem, erfüllten
Leben verlassen hat, bestellte ich soeben ein neues und damit überhaupt
mein erstes separat gekauftes, denn die beiden Vorgänger, ein
ZTE (mit Base-Vertrag) und das Samsung Galaxy Tab 4 (mit Simyo/Blau-Vertrag)
bekam ich zum Datenvertrag dazu, deren Kündigung jedes Mal so
abartig kompliziert gewesen ist, daß ich auf das bißchen
Unterwegssurfen zuletzt verzichtete und mich mit Wlan begnügte.
Neben neuen Kopfhörern, einem
identischen Modell
(Philips Audio SHP1900) meines seit zig Jahren benutzen und
ziemlich zerfledderten, aber noch funktionstüchtigen stinkeinfachen
Philips-Hörers, bestellte ich als Smartphone das
Xiaomi Redmi Note 9S
für 206.- Euro. Lieferung erst in acht Tagen = nächsten Freitag.
Fürs Unterwegshören meiner Audiodateien nutze ich das uralte
Samsung Galaxy Tab 3, einst ein Werbegeschenk meines Providers,
dessen Akku sich, nachdem es lange Zeit quasi tot gewesen war,
kurioserweise wieder soweit erholt hat, daß er dafür tauglich ist.
(13.8.2020)
Mein Smartphone ist tot. Plötzlich abgeschnitten von WhatsApp,
vor allem aber der Möglichkeit, mobil Audiodateien zu hören.
Für unterwegs muß ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Noch sitzt der Schock zu tief, als daß ich bereits planbar
Vorstellungen hätte, wie ich weitermachen soll und kann.
Neues Handy kaufen? Die Entscheidung darüber vertage ich.
Zunächst verbringe ich eine Zeit lang ohne mobiles Gerät.
Leider konnte ich mich bei meinem Kontakten nicht verabschieden
bzw. sie informieren, so daß sich manche bestimmt wundern
werden, warum der Kerl auf einmal nicht mehr reagiert.
Tatsächlich fühle ich mich infolge des Totalausfalles
dieses doch eigentlich albernen Dinges, ohne dem ich früher
doch blendend zurecht gekommen war, regelrecht kastriert.
(11.8.2020)
Mein Epitaph: / Vergebens. / Sie starb / an den Folgen / des Lebens. --
Durch
diesen Beitrag
(mp3)
stieß ich auf die Dichterin Mascha Kaleko und bin
hingerisssen.
Auf der Suche nach einem Kuchenrezept mußte ich auf der Webseite Cookies akzeptieren. Lustiger Zirkelschluß.
Daß
Schneewittchenkuchen
in der DDR so benannt wurde, wußte ich nicht, und daß er
backgleich mit
Donauwelle
ist, auch nicht.
In Claudia Klingers Blogeintrag
"Die Zukunft gehört uns nicht"
kommentiert: "Mich regt dieser bescheuerte Ratschlag auf: 'Lebe so, als wäre
heute dein letzter Tag!' So simpel ist es nicht. Wir leben
eingebettet in eine Vergangenheit, die Einfluß auf das Heute
hat, wie jeder Mensch mit Depressionen zur Genüge weiß. Und
die Zukunft muß, wenn man weise entscheiden will, ebenso
bedacht werden. WENN heute mein letzter Tag wäre, würde
ich mir eine Schachtel Zigaretten kaufen und ausreichend
Sekt kalt stellen und vielleicht stundenlang Katzenvideos
gucken. ABER: ich muß arbeiten und sollte besser nicht
gekündigt werden. Ich muß Pflichten ausüben und Regeln
beachten. Man lebt eingebettet in eine Vielzahl von
Notwendigkeiten und wird durch äußere Umstände beschränkt.
Das einzige, was immer geht, ist, sich den Geist freihalten,
geistige und geistliche Skills leben und dadurch belebt
und frei sein. Das ja. Aber wie der heutige Tag gelebt
wird, wird meines Erachtens durchaus von der Vergangenheit
und Zukunft bestimmt." (2.8.2020)
Bei Aldi eine von 2,61 EUR auf 1,20 EUR reduzierte Packung Lachsforellen gekauft.
Auf dem Kassenbon stand nicht wie sonst eigentlich üblich "Rabatt", sondern
das deutsche "Nachlass", und ich fühlte mich prompt irgendwie als eingesetzter
Erbe bzw. Verwalter dieses Stück Fisches.
"Er ist alt genug, um selbst auf sich aufzupassen." "Ich glaube, so alt ist man nie."
(Tatort E084: Havarie)
Eben wurde ich angerufen von einer Frau X., geb. Kolbeck, die
wissen wollte, woher meine Familie kommt und ob wir nicht
eventuell verwandt sein könnten. Wie sich zeigte, ist dem
nicht so; trotzdem ein schönes Gespräch über die Schicksale,
die der Zweite Weltkrieg bestimmte und Menschen durch halb
Europa trieb, und kurioserweise thematisch dem Bild nahe,
welches ich vorhin postete, denn die Familie väterlicherseits
blieb 1944 auf der Flucht von
Zagórze
(nahe Lemberg,
unter polnischer Ägide Lwow, unter ukrainischer heute Lwiw) bei
Opole
hängen, nur meine Oma gelangte
1945 nach Deutschland und wurde nach einem Schlenker über
Hamburg auf der Klitzsche Großwölkau (zwischen Delitzsch
und Eilenburg) angesiedelt. Ihre Eltern blieben mit den
auf dem Bild zu sehenden drei Geschwistern in Opole.
Als Kind und Jugendlicher war ich mit meinen Eltern
mindestens dreimal zu
Besuch.
Das letzte Mal, als Polen schon das
Kriegsrecht
ausgerufen hatte. Schwäbische Auswanderer siedelten sich
im 19. Jahrhundert bei Lemberg an; meine Ururgroßmutter
hieß beispielsweise Deutschmann und starb 1947 in den
Armen meiner Oma, mit der sie auf der Flucht hierher
gelangte. Beide liegen heute
in gleichen Grab
(26.7.2020).
Retweet: Bekannter grade zu mir: "Wenn das mit Tempo 30 so weitergeht,
ist man ja bald mit dem Fahrrad schneller als mit dem Auto!" - Du bist
so kurz davor, es zu verstehen.
[^^]
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