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Bereich: Selbsterlebensbeschreibung (9)


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Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet - beispielsweise Getwittertes - diese kleinen Notate sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser Stelle selbst Erlebtes, Gedachtes & Gefühltes.

  Im Gebäude der kardiologischen Praxis sind viele DB-Büros. Der Fahrstuhl braucht Ewigkeiten. Ich zur Mitfahrerin: "Irgendwie kaum überraschend, oder?"

  Nach 3-jähriger Zäsur bin ich heute Mittag in die Praxis meines Psychiaters marschiert mit folgendem ear-catcher: "Ich möchte einen neuen Anlauf nehmen, gegen die Unerträglichkeit meines Soseins vozugehen." Funktionierte; denn nach 10 Minuten kam er darauf zurück und meinte, er hätte sich den Eingangssatz gerne notiert. Nachdem er sich versichert hatte, daß ich dieses Mal willens sei, ein Psychopharmakon auch wirklich einzunehmen und nicht wieder davonzurennen, kämpften wir um 2 Wirkstoffe: Sertralin und Bupropion (Elontril). Weil ich erwähnte, daß es mir vor allem an Antrieb mangele und die Stimmungsaufhellung eventuell nicht vorrangiges Ziel sein müsse, entschied er auf Elontril. Mögen die Spiele beginnen. Auf die Frage, ob ich wie vor drei Jahren Bedenken hätte, fügte ich hinzu, ich wolle, daß das Medikament nicht noch eine weitere Bürde bei meiner Gewichtsproblematik sein möge. - Kardiologisches Bulletin: Das 48-Std-EKG ergab allerfeinsten Sinusrhythmus, so daß keine Therapieänderung vonnöten sei. In 6 Monaten erneutes LZ-EKG. Mit den oft schwersten Symptomen, die mein Leben so freitodnah machen, fühle ich mich weiterhin allein gelassen.

  Repost: Mit leerem Hirn spricht man nicht.

  Gestern war der Tag des positiven Denkens. Ich denke, das habe ich vergessen. Ein Tipp, der gegeben wurde: "Vergleiche dich nicht mit anderen!" - Das hat der gut aussehende Psychologe viel besser gesagt, als ich es jemals könnte.

  Mein Kardiologe verdonnert mich wieder mal zu einem LZ-EKG. Wobei ich die üblichen 24 Stunden toppe, d.h. verdopple. Ich muß aber auch immer übertreiben.

  Ich habe heute erfahren, daß es eine Eissorte "Kalter Hund" gibt und jetzt habe ich ein neues Ziel im Leben.

  Retweet: Ich werde auch in diesem Jahr nichts aus Kastanien gebastelt haben.

  Retweet: Ich bin ja die, die beim Zukunft ausmalen ständig über den Rand kritzelt.

  Zwickmühle. Ich möchte keine Smartwatch, weil mich solcher Schnickschnack nur aufregt und ich gerne so wenig Technik wie nur möglich um mich hätte. ABER: Um Vorhofflimmern zu erkennen scheint sie im Alltag die ultima ratio. Wegen einer einzigen, wenn auch wichtigen Funktion also erwerben?

  Retweet: Der nackte Wahnsinn hat sich was drüber gezogen.

  Retweet: Fantasie erreicht Stellen, da kommt Realität niemals hin.

  "Es gehört viel Mut dazu, in der Welt nicht mißmutig zu werden." (Johann Wolfgang von Goethe)

  Retweet: Ich wähle das feinere Übel.

  Retweet: Mein Kopf läuft wie ein Uhrwerk, aber manchmal kommt der Kuckuck heraus.

  Diese tägliche Gefühl, nicht mehr hinterherzukommen. Diese Befürchtung, vielleicht bald komplett abgehängt zu sein.

  Beim Kardiologen im Funktionsraum zum Vorgeplänkel (Anamnese, EKG, RR). "Setzen Sie sich bitte noch einmal draußen hin!" Ich gehe raus und setze mich in den Wartebereich auf einen schwarzen Stuhl. MTA kommt raus, zu mir: "Nicht dort! Auf den roten Stuhl bitte! Ich wechsle die Stuhlfarbe und sage zu meinem Sitznachbarn: "Ich bin wohl befördert worden!?"

  Ich komme vom Kardiologen nach Hause, schalte den PC ein, checke die E-Mails und finde "Tipps von Kardiologen zur Verbesserung Ihres Blutdrucks". Gemeinhin erheiternde Aspekte des Überwachtseins.

  Repost: Wie genau sieht eigentlich diese Reihe aus, auf die man sein Leben kriegen soll?

  "Ich bin fast den ganzen Tag allein in der Wohnung und ich liebe es. Schreiben, Lesen, Gucken und Denken, fast planlos, fast zeitverschwendend. (...) Mir fehlen solche Tage sehr, und ich denke zwischendurch, wenn ich nur ein paar mehr dieser Art hätte, ich wüsste doch etwas besser, wer ich bin. Man kommt nicht nur zu nichts, man kommt auch nicht zu sich." (Maximillian Buddenbohm)

  Wie sehr mir Literatur fehlt, merke ich, da ich gelernt habe, sie komplett auszublenden, normalerweise nicht. Lediglich bei unverhofft auf einen zukommenden Zitaten, bei denen mit schlaglichtartig bewußt wird, was ich verloren habe.

  "Die Natur verbirgt das Wertvollste dort, wo man am schwersten rankommt." (From S02E10)

  "Sie hatte schon immer so'n Außenseiterding, so als wäre sie es nicht wert, geliebt zu werden." (Will Trent S01E08) - Das beschreibt schizoide Charaktere wie mich ausgezeichnet.

  Retröt: (Irgendwann nimmt jemand mein Geblödel in der Arbeit zum falschen Zeitpunkt ernst und ich löse damit den 3. Weltkrieg aus.)

  Retweet: "Gibt es denn irgendwas, was Sie gut können?" "Ich staune nicht schlecht."

  Für Unbeschwertheit muss man schon sehr ignorant sein.

  "Man kann die Dummheit nicht töten, wohl aber auslachen." (Joseph Roth)

  Manchmal kann die BILD-Zeitung mit ihren Schlagzeilen sogar NICHT bösartig, manipulativ oder destruktiv sein, sondern anerkennend wie im Fall der indische Mondsonde Chandrayaan-3, die auf dem Nond gelandet ist: "Tatsch ma All".

  Auch nach Wochen muß ich noch darüber lachen, wie dieses Bild kommentiert worden ist: "Irgendwie weckt das Hotelzimmer in mir das Bedürfnis ein Schweigegelübde abzulegen und dann die Bibel neu zu übersetzen."

  Retweet: Die Menschheit müsste wegen akuter Suizidgefahr ja längst in der geschlossenen Psychiatrie sitzen.

  Retweet: Heute bin ich die Krone der Erschöpfung.

  Der oberste Kirchenmann in Schweden verpflichtet seine Gemeinden zu prüfen, ob und wo ausreichend Platz vorhanden ist, um Kriegsopfer zu bestatten. Solch eine Bericht aus einem Land, welches seit 200 Jahren keinen Krieg mehr führen mußte, kratzt merkwürdig an der Patina der eigenen mentalen Geruhsamkeit, fast mehr noch als Kriegsberichte aus der Ukraine.

  Ich bin so alt, wir haben uns nicht "Alta oder Digga!" gerufen, sondern "Ey, Keule!"

  "Die übliche Bauchlandung in der Realität." (Nacht ohne Morgen)

  Wenn die den als petit deklarieren, möchte ich gerne den großen Brie sehe. Kostete in meinem "Supersonderladen" übrigens EUR 2,20.

  Retweet: Wenn ich könnte, würde ich mich von mir trennen.

  "Was ich nicht hinkriege, ist einen anderen mit mir zu belasten." (Dr. House S05E12)

  Antwort zu einem Blogpost von MB: "An Johannes Korten denke auch ich immer wieder. Und wenn man bedenkt, was uns in den 7 Jahren seitdem geschehen ist, wie sich die Stapelkrise erst nach und nach zu ungeahnten Höhen aufschwingt, daß ich mich frage, wie lange ertrage ICH denn das eigentlich noch. Ohne dein Blog und die Erkenntnis, daß da oben in Hamburg jemand in so vielen Dingen so phänomenal ähnlich tickt, wäre das Gehumpel - ich möchte es heute nicht Leben nennen - wesentlich erbärmlicher."

  Retweet: Ich denke immer wieder noch an Menschen, die mich schon lange vergessen haben.

  Spillover-Effekt: "Wenn die Wut einmal da ist, bleibt sie auch."

  Unfaßbar. Auf der Straße geht ein Mann mit seinem vielleicht 2-jährigen Sohn, den er unentwegt in höchst ordinärem Ton anschreit, er solle hinmachen, er habe zwei Beine usw. Der Steppke stolpert dem zügig voranschreitenden, mit einem Bierkasten bewaffneten Prolo-Vater hinterher. Jemand wagt ein Widerwort und bekommt die Antwort: "Verzieh dich in deine Bude, du Fotze!"

  Ich quäle gerade alle mit der neuen Video-WhatsApp-Funktion, wo man neben Sprach- nun auch Videonachrichten bis zu 1 Minute schicken kann. Wunderbares Tool für Misanthropen wie mich, die anderen so richtig auf die Eier gehen wollen. (3.9.23)

  "Von den Würfen, die man nicht macht, gehen 100 Prozent vorbei." (The Great Indoors S01E11)

  Kriegslied // 's ist Krieg! 's ist Krieg! O Gottes Engel wehre, / Und rede du darein! / 's ist leider Krieg - und ich begehre / Nicht schuld daran zu sein! // Was sollt' ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen / Und blutig, bleich und blaß, / Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen, / Und vor mir weinten, was? // Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten, / Verstümmelt und halb tot / Im Staub sich vor mir wälzten, und mir fluchten / In ihrer Todesnot? // Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute, / So glücklich vor dem Krieg, / Nun alle elend, alle arme Leute, / Wehklagten über mich? // Wenn Hunger, böse Seuch' und ihre Nöten / Freund, Freund und Feind ins Grab / Versammleten, und mir zu Ehren krähten / Von einer Leich' herab? // Was hülf' mir Kron' und Land und Gold und Ehre? / Die könnten mich nicht freun! / 's ist leider Krieg - und ich begehre / Nicht schuld daran zu sein! //+ (Matthias Claudius) [2].

  Retweet: "Es ist eigentlich eine böse Zeit! Das Lachen ist teuer geworden in der Welt, Stirnrunzeln und Seufzen gar wohlfeil." (Wilhelm Raabe)

  Ich kann es mir im Augenblick nicht leisten, angenehm aufzufallen.

  Retweet: Alles, was ich über Enttäuschung weiß, habe ich von Menschen gelernt, die mir wichtig waren.

  Retweet: Was vielen nicht klar ist: Das Wort "Entschuldigung" ist kein Radiergummi.

  Retweet: Das ist mit Abstand der nervigste Weltuntergang, den ich je erlebt habe.

  Retweet: Was ich ganz besonders gut machen kann? Mir falsche Hoffnungen.

  Reply: "Mir erscheint es am plausibelsten, daß es sich, wenn es Aliens hierher verschlagen würde, am ehesten um KI handeln würde. Wir stehen gerade an der Schwelle zur KI, die dann sicher auch den Weg ins Weltall jenseits unseres Sonnensystems schaffen wird."

  Im Alter ein Motto voller Gelassenheit: "Ich nehme jetzt die Dinge, wie es kommt, laß den Zug einfach noch ein bißchen ausrollen. Ja, und dann war's das. Bis zum nächsten Leben." (Zauberpeter)

  Zu "Das letzte Hemd hat keine Taschen" ein neckisches Pendant gehört: "Deine Urne hat keine Regale".

  Ich fürchte, exakt so wird es mir ergehen, nachdem ich den alternativen Nobelpreis in Lebensunfähigkeit gewonnen habe.

  Allenfalls bin ich Gelegenheitsoptimist.

  Für den Feldeinsatz "Spätdienst auf Station" hätte ich, zumindest was Angehörige anbetrifft, gerne eine Art Tarnkappentechnik.

  Ich gehe ungewollt schwanger mit dem Gedanken, daß doch alles sinnlos ist. Abtreibung gewünscht. Paragraf 08/15.

  Dilemma: "Auf einer Skala von 1 bis 10 - Wie sehr hassen Sie Skalen?" - To be honest. Wenn Patienten auf die Frage "Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10?" mit 9 oder 10 antworten, sage ich immer: "Dann könnte Sie's nicht mehr artikulieren".

  Die Klischees in amerikanischen Serien nerven. Kinder werden prinizpiell mit "Kumpel" oder "Partner" angesprochen. Wirklich kein Frühstück ohne entweder Eier mit Speck oder Pancakes.

  In China liegt das Rentenalter für Frauen bei 55 Jahren. Es ist nicht alles schlecht im Reich der Mitte.

  Auch ich werde oft nach der Hautfarbe beurteilt. 'Zu blaß! Geh' doch mal nach draußen!'

  "Schön dem Schmerz vorbeugen, der Schlüssel fürs Leben." (High Desert S01E03)

  Retweet: Auf dem Wertstoffhof der Gefühle weiß ich nie, wohin mit dem ganzen Scheiß.

  Retweet: Wisst ihr noch, als man damals verkehrt herum durch ein Fernglas geguckt hat und alle waren ganz weit weg? Das war schön.

  Franz Kafka Daily: "Wann wird man endlich die verkehrte Welt ein wenig gerade richten? (11.6.1920, an Milena Jesenská)

  Retweet: Es ist kein sehr schönes Gefühl wenn man herausfindet, dass man jemandem nicht so viel bedeutet hat, wie man dachte und man sich dann etwas blöd vorkommt, dass es einem selbst so wichtig war oder ist.

  Eine, nachdem ich noch nie eine Steuererklärung gemacht hatte und diese bei Steuerklasse 1, ledig, ohne Verpflichtungen, auch nie für notwendig erachtet hatte, 2022 erstmals bei mir aufgrund einer Schätzung erhobene Steuernachzahlung von 88 Euro hatte ich bis heute mißachtet, weil ich partout nicht einsehen wollte, warum ich plötzlich für etwas zahlen sollte, wofür ich in den mehr als 30 Berufsjahren zuvor nie hatte zahlen müssen. Es hat sich an meiner Einkommens- und Steuersituation ja nie etwas verändert. Wieso also? Dennoch bringt es nichts, eine vom Finanzamt eingeforderte Schuld zu ignorieren und auszusitzen. Heute öffnete ich endlich die dem initialen Schreiben gefolgten Schreiben und nahm beruhigt zur Kenntnis, daß die martialische Benennung "Vollstreckungsankündigung" nur mit einer Gebühr von zusätzlichen 5.- Euro (Gesamtsumme jetzt 93.- Euro) verbunden ist, so daß ich die Überweisung soeben noch vor dem Vollstreckungstermin tätigen konnte. Mein erst kürzlich wieder erwähntes Letterboxsyndrom kostet doch hin und wieder Schweiß und Nerven. Richtig brenzlig in Form spürbarer Konsequenzen wurde es bislang glücklicherweise noch nie. (1.7.2023)

  Nimm die blaue Pille und du bist wieder 10, aber mit dem Wissen von jetzt. Nimm die rote und du bist wieder 25, aber mit 25 Mio auf dem Konto. Deine Entscheidung?

  Mir ist jetzt erst bewußt geworden, warum ich so selten binge, d.h. mehrere Folgen derselben Serie hintereinander gucke. Weil fast alle Serien, denen ich folge, Anthologieserien sind. Bei Serien, deren Handlungsbogen sich auf die ganze Staffel oder sogar die komplette Serie erstreckt, gucke sogar ich hintereinander weg. Ich erinnere mich, wie ich damals bei "Dark" nicht hatte aufhören können. Oder zuletzt bei "La Brea". Oder - und hierbei fiel mir das eben auf, weil es gleich zwei (deutschsprachige) Serien zur selben Zeit sind - zurzeit bei "Der Pass" (3. Staffel) und "Schlafende Hunde".

  "Daß du die Rose hast, das merkst du erst am Dorn." (Friedrich Rückert)

  "Lächeln ist das beste Beleuchtungssystem fürs Gesicht." (Pfr. Rainer Maria Schießler)

  Ich habe heute seit Mai 2022 herumliegende Post abgearbeitet. Gelang soweit bis auf 5 Briefe vom Finanzamt, die ich mir nicht zu öffnen traue. Konkret die Angst vor einer mittlerweile horrenden Nachforderung. Vor 2 Jahren beim initialen Schreiben (überhaupt die Erstforderung einer Steuerschuldbegleichung, nachdem ich nie zuvor eine Erklärung abgegeben habe und dies auch nie beandstandet worden war) betrug die Summe 88.50 EUR. Aus diesem Grunde die u.g. Anfrage an ChatGPT.

  Anfrage an ChatGPT: "Ich habe Angst davor, Behördenpost wie Rechnungen, Amtschreiben usw. zu öffnen (Letterboxsyndrom). Die Briefe liegen manchmal mehr als ein Jahr lang ungeöffnet herum. Momentan habe ich besonders Angst vor einem weiteren Schreiben des Finanzamtes mit ungewissen Forderungen zur Nachzahlung einer vermeintlichen Steuerschuld. Wie lerne ich, mit diesem Letterboxsyndrom umzugehen?" -- Antwort: 1. Versuche, die Ursachen und die Natur deiner Ängste zu verstehen. Das Bewusstsein für deine Ängste ist der erste Schritt zur Bewältigung. 2. Freunde, Familienmitglieder oder ein Therapeut können dir helfen, deine Ängste zu verstehen und Wege finden, damit umzugehen. 3. Informiere dich über die Konsequenzen wie beispielsweise Mahngebühren oder rechtliche Konsequenzen. Das kann dir zusätzliche Motivation geben, die Briefe zu öffnen. 4. Setze dir realistische Ziele, zum Beispiel täglich einen Brief zu öffnen. 5. Unterstützung von außen holen. Bitte jemanden um Hilfe, der/die die Briefe gemeinsam mit dir öffnet und dich unterstützt. 6. Versuche Entspannungstechniken wie tiefe Atemübungen oder Meditation, um deine Angst zu reduzieren. 7. Wenn deine Ängste extrem stark sind und dich im Alltag stark einschränken, könnte es sinnvoll sein, professionelle Hilfe von einem Psychologen oder Therapeuten in Anspruch zu nehmen.

  Für uns einsame Menschen ohne ausreichende Sozialkontakte gibt es in Zukunft wenigstens die KI. Mit Pi existiert ein auf Konversationen zugeschnittener Chatbot, mit dem man "menschenähnliche Dialoge mit hoher emotionaler Intelligenz führen" könne.

  "Ein durchschnittlicher Mensch braucht 7 Minuten zum Einschlafen." - Wo ist der Kerl mit den 2 Sekunden, damit der Schnitt zustande kommt?

  Retweet: Es ist kein sehr schönes Gefühl wenn man herausfindet, dass man jemandem nicht so viel bedeutet hat, wie man dachte und man sich dann etwas blöd vorkommt, dass es einem selbst so wichtig war oder ist.

  Keine Brieftaube. Badet in Pfütze am Leipziger HBF.

  Meine Lebensunfähigkeit drückt sich unter anderem dadurch aus, daß ich solche Alltagshelfer nicht kenne.

  Neues, Ende 2022 eröffnetes Ambulanzgebäude des St. Georg Leipzig. Schräg gegenüber arbeite ich, allerdings in einem 111 Jahre alten Haus im Pavillonstil.

  Weihnachtspuzzle werden erfahrungsgemäß im Juni entsorgt. Möglicherweise ist in, was Energie betrifft, sensiblen Zeiten auch nur solch ein hell erleuchteter Weihnachtsbaum nicht mehr tragbar?

  Opa im Quad parkt auf dem Gehweg. Willkommen in meinem Kiez (Leipzig-Sellerhausen).

  Schlechte Stimmung im St. Georg Leipzig, Kündigungen, Kritik an der Unternehmenskultur und an Führungsstilen.

  Retweet: Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Schlauch.

  Ich würde nicht behaupten, in meinem Klinikum an allzu zentraler Stelle zu arbeiten. (Panoramabild St. Georg Leipzig) - Freilich, man könnte "Gastroenterologie" leicht mit "am Arsch" assoziieren, was unsere Lage plausibler erscheinen ließe.

  Meine Arbeitgeber spielt, was nuklearmedizinische Diagnostik betrifft, an vorderster Front mit. In Betrieb gehen modernste Geräte für PET/CT und SPECT/CT. Die Ergebnisse geben Einblicke in den Stoffwechsel und die Funktion von Organen und Geweben auf molekularer Ebene und puschen insbesondere Behandlungen in der Onkologie.

  Das nächste Mal bastele ich einen Thread für Dekorationen im Allee-Center, wohin es mich mehrmals jährlich zum Kaffeeklatsch mit berenteten KollegInnen verschlägt. Gestern hang der Himmel dort nicht voller Geigen, sondern Fahrräder. Zudem habe ich die Deko im letzten Advent geknipst. Zuletzt noch die Ausstellung "Faszination Darm" und, ebenfalls aufgehängt, waren Regenschirme.

  Mich verwundert die Rammstein-Aufregung. Das Groupieunwesen ist doch wahrlich nichts Neues.

  Ich grüble über diesen Spruch - "MACHT A, wie ihrs schafft" - im Abnaundorfer Park nach. Was ist gemeint? Sollen wir A (mit)machen, also linksautonomen Idealen huldigen? Oder sollen wir allgemein so leben, wie wir's eben schaffen?

  Gar kein übler Werbespruch - "Das Leipzigfache an Leidenschaft". Beziehungsweise fühlt man sich lokalpatriotisch geschmeichelt.

  Im Leipziger Abnaundorfer Park (Wikipedia) neulich. 1. Ästhetischer Wink mit dem Zaunspfahl 2. Das Flüsschen Parthe heute, welches zu DDR-Zeiten ein giftschäumendes Ungeheuer war. Plätschert durch Mockau und Schönefeld, wo ich meine Kindheit verbrachte und also oft Zeit an der Parthe.

  Im Zusammenhang mit Beruhigungsmitteln für gestreßte Pflegekräfte gibt es unzählige Scherze. Entweder man bringt sich runter oder die Patienten. Am besten aber beide. Damit Frieden herrscht! Damit die Situation auf Station ertragbar wird! Mir am neuesten ist der Tavor-Leckstein bzw. die Propofol-Kerze. "Und ist der Himmel noch so grau, mit Tavor wird er wieder blau." - "Every Nurse has a best friend - PAM: Lorazepam, Diazepam, Clonazepam". - "Wer randaliert, wird relaxiert / Wer diskutiert, wird intubiert!"

  "Die Angst, was wäre, wenn's anders wäre." (Criminal DE E03)

  Retweet: Ich schalte jetzt in den zweiten Müßiggang.

  Retweet: Stell dir mal vor, du wartest auf den richtigen Moment. Und dann kommt der einfach nicht.

  Als Jugendlicher war ich arrogant, weil ich sehr fromm gewesen war und glaubte, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Später war ich überheblich, weil ich wahnsinnig viel las und meinte, mit den Büchern den größten Schatz gehoben zu haben, den die meisten anderen nicht zu würdigen wußten. Heute bin ich ein kleiner Furz, der auch noch quer sitzt und feststeckt.

  "Manchmal ist es der Ort, der das Problem ist." (Ein Schritt zum Abgrund E02) - Diese Überlegung habe ich lange schon. Ich meine damit noch nicht einmal Leipzig, sondern diese Wohnung, den Arbeitsplatz. Liebäugeln mit der Veränderung.

  Ich bin mehr so der "meinetwegen"-Typ anstatt der "wegen mir". Und wenn ich übermütig bin: "meinenthalben".

  "Schlaf bringt's ins Lot." (Agatha Christie's Poirot S02E07: Doppelte Sünde)

  "Die meisten Dinge lösen sich, wenn wir ihnen keine Energie schenken." (Soko Köln S20E15)

  Wenn ich mit meinem Rezept für Ozempic, eines meiner Antidiabetika in Form einer wöchentlich unter die haut zu applizierenden Spritze, in die Apotheke komme, zucken die Pharmazeuten mit den Schultern: nicht vorrätig, unklare nächste Lieferung, gerne später nochmal nachfragen. Der 11KM-Podcast widmet sich diesem Thema. (15.5.2023)

  Gestern einen Ausflug nach Chemnitz gemacht. Die Regionalbahn fährt mit den alten Reichsbahnwagen mit Abteilen, freilich kein Kunstleder mehr wie damals. Den Nischel sah ich erstmals live. Eine Besonderheit ist das Chemnitzer Modell, die Verknüpfung von Straßen- und Eisenbahn mittels spezieller, Variobahn genannter Waggons, die einen beispielsweise nach Mittweida bringen. Auf dem Markt fand ein Spargelfest statt, wo man bei Blasmusik von Köchen zubereiteten Spargel schnabulieren konnte. (14.5.23)

  Das Deutschlandticket verleitet mich zu Reisen. Versehentlich das Haus zu verlassen. Fernab vom PC. So ist es auch gedacht und gewollt. Gestern nach Dresden gefahren, ursprünglich mit der einzigen Intention, Haselbauereis zu essen, welches ich in meiner Jugend bei einem Besuch in Dresden kennen- und liebenlernte und seitdem jedoch nicht mehr aß. Wir waren zuerst im Dresdner Zoo, der im Vergleich zum Leipziger freilich übersichtlich ist. Der absolute Hammer aber war ein Faultier, welches entlang der an der Decke gespannten Seilen hangelte. Direkt über dem Besuchergang, ungelogen nur 2 Meter über uns. (12.5.23)

  "Die Tragödien sind das Gerüst, an dem der Rest unseres Lebens hängt." (This is us S05E02)

  Retweet: "Und, dein Talent so?" - "Komplett durchreflektiert und trotzdem handlungsunfähig."

  Retweet: Lachfalten und Sommersprossen sind MakeUp genug.

  Retweet: Bange Frage. Hat noch jemand von Euch den Überblick, wer gerade gegen wen kämpft in der Welt - und warum?

  Retweet: Manchmal frage ich mich schon, was mein Gehirn so von mir möchte und warum wir nicht einfach Freunde sein können.

  Neues bei den LeipzigPeople: einen schnieken, jungen Mann, fast gänzlich in Braun gekleidet. Oxford-Look mitten in einer Leipziger Straßenbahn. Bei manchen Menschen wüßte ich schon gerne Hintergründe! (10.5.23)

  Im letzten Jahr ließ man sich beim Rasen schneiden vor unserem Haus reichlich Zeit. Heuer erfolgte heute der erste Schnitt des Jahres und läßt zu wünschen übrig. Nämlich, daß man noch ein wenig üben möge. (10.5.23)

  Im vergangenen Sommer sah ich Leute mit einem Schlauchboot an der Haltestelle des Leipziger HBF warten und ließ meine Fantasie kreisen. Heute sah ich ein abgelegtes Schlauchboot und dachte: Das Ende der Reise? (10.5.23)

  "Dein Leben ist doch nicht ruiniert. Es wartet auf deinen Wiedereinstieg." (Orphan Black S05E03)

  "Wenn Sie jetzt schon nicht lachen können, wie wollen sie dann, wenn es so weit ist, dem Tod mit einem Lachen begegnen können?" (Navy CIS Los Angeles S02E23)

  "Ohne Menschen gäbe es keine KI." - Ich melde meine Zweifel an, ob sie das späterhin berücksichtigen wird.

  Einfahrt in der Delitzscher Innenstadt: "Dies ist ein Garagentor. Nur ein Trottel parkt davor."

  Pflanzenkenner anwesend? Ich dachte ja erst: verschimmeltes Obst. Offenbar aber sehr, sehr pelzige Kakteen. Sichtungsort: Fensterbrett in Delitzsch.

  Die erste Chance, das Deutschlandticket zu nutzen, bot sich gestern und ich nutzte sie zu einem Ausflug nach Wölkau (Delitzsch). Mit dem Regionalbus fuhr ich auf das Dorf, in dem meine Oma 58 Jahre lebte und wo ich weite Teile meiner Kindheit und Jugend verbrachte, wo meine Oma im Grab ihrer Oma begraben liegt und wo auch meine Mutter 2013 mit nur 70 Jahren ihre letzte Ruhe fand. Ich durchlief das Dorf und die Stellen und Orte, die wir damals mochten, die Teiche, in denen wir badeten, die Anger, auf denen wir Obstbäume plünderten. Mit dem Bus fuhr ich schließlich weiter nach Eilenburg, wo gerade ein Zug nach Delitzsch stand, den ich nahm, um in Delitzsch, wo mein Vater über 40 Jahre seines Lebens arbeitete, meine Mutter nach der Scheidung viele Jahre lebte und das ich durch so viele Besuche halbwegs kenne, herumzulaufen und zu fotografieren. Meine Kondition ist nicht sonderlich, so daß ich beizeiten den Rückzug antreten mußte. Mit der S-Bahn ist man innerhalb von 30 Minuten wieder in Leipzig. Einkaufen, und um 16.40 Uhr war ich daheim. Ein gelungener Auftakt. Meinem Psychotherapeuten, aber noch viel mehr mir selbst habe ich versprochen, das Deutschlandticket als Mittel zum Zweck zu nutzen, um meiner Einsiedelei zu entkommen, an die frische Luft, unter Menschen und um zu sehen, was das bewirken kann. Mikroabenteuer. (4.5.23)

  Als ich heute durch Delitzsch lief, blieb ich an einem Haus stehen, dessen Vorgarten prima in diesen Bildband gepaßt hätte. Eine Frau ging gerade zum Briefkasten und blickte mich, als ich das Desaster musterte, mißtrauisch an: "Suchen Sie etwas Bestimmtes". Ich: "Gucken Sie doch selbst! Googlen Sie mal "Gärten des Grauens"!" Die Frau war beleidigt, weil ich ihren Vorgarten beleidigt habe, und rief mir Schimpfworte hinterher, die ich hier nicht wiederholen möchte. (3.5.23)

  An Tagen wie heute tritt man in Kontakt mit Leuten, die man aus Kindheit und Jugend kennt und die keinen blassen Schimmer von dem haben, was seitdem geschah, was ich erlebte und wie es mich veränderte. Sie operieren mit einem Bild von mir, welches ich nicht gerade rücken bzw. mit der Gegenwrt ergänzen kann und will. Das wäre zu kompliziert und hülfe niemandem. Einerseits freue ich mich, wie sehr ich doch damals für einen humorvollen, lustigen Menschen gehalten wurde. Wenn den Frekannten (mehr als Bekannte, weniger als Freunde) klar wäre, wie vergrämt, unendlich fertig und nahe am Abgrund ich jetzt bin! Andererseits ärgert es mich so dermaßen, daß ich größtenteils selbst an meiner Misere Schuld bin. Schlechter Lebenswandel, schlechte Entscheidungen, fehlende Konsequenz, das Notwendige zu tun. Wie wehleidig ich doch bin! (18.4.23)

  Beim Aussortieren Hunderte von Büchern eine große Spannbreite bemerkt. Belletristik im allgemeinen wegzugeben, juckt mich so gar nicht. Bei den Bibliomanika konnte und wollte ich mich von noch keinem einzigen Büchlein trennen. Ganz diffizil wurde es bei den Sprachlehrbüchern. Wörterbücher, Sprachlehren, Grammatiken. Eebenso bei den Religiosa. Obzwar ich seit Jahrzehnten keinen Bezug mehr zur Kirche habe, hängen mit den Büchern doch so viele Erinnerungen an eine tolle Kindheit und Jugend zusammen, daß es mir als Sakrileg erscheint, sie zu entsorgen. Wenn auch schmerzhaft, so doch konsequent gebe ich die Fachbücher weg, die ich damals zur Krankenpflegeausbildung für sehr, sehr viel Geld angeschafft hatte. Auch Literaturlexika, sogar den Kindler gebe ich kaum schweren Herzens weg. Denn selbst wenn ich jemals wieder lesen könnte, würde ich nurmehr Schöngeistiges lesen und keine Metaliteratur mehr. Gänzlich hilflos bin ich bei Werk(teil)ausgaben, meist in Kassettenform, bei denen mir ein Schnitt noch nicht gelang, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist, daß ich jemals wieder Ingeborg Bachmann lese oder die Schriften von Heinrich Böll, die ich damals im Januar 1990 von meinem zweiten Begrüßungsgsgeld zum Preis von 99.- DM erwarb. (17.4.23)

  Nach einem anstrengenden Frühdienstwochenende hatte ich gestern Nacht einen neuen Herzanfall. In der zufällig stattfindenden elektiven Sprechstunde bei der Hausärztin heute Morgen war noch deutlich Vorhofflimmern im EKG. Sie gab mir vorsorglich einen Einweisungsschein mit, mit dem ich, wenn das Herz nicht spontan in einen Sinusrhythmus konvertiert, die Notfallambulanz beehren soll. Im Augenblick bin ich wie stets nach so heftigen Attacken mitgenommen, kann aber nicht sagen, in welchem Rhythmus das Herz schlägt. Schade, daß sich die Situation, kaum keimt etwas Hoffnung in meinem Leben auf, offenbar sofort wieder zum Schlechten wendet, als dürfe mir kein Glück zuteil werden. Während der vergangenen drei Tage, als ich zwischen meinen Bücherregalen herumfuhrwerkte, den Staublappen in der Hand, die ganzen Reihen, um seit Jahren herumliegende Horden von nicht eingeordneten Stapeln in die alphabetische Reohenfolge zu bringen, mehrfach von A bis Z und wieder zurück von Z bis A hin- und herschob, ging es mir trotz des Muskelkaters besser. Die Leiter rauf und runter, hunderte Male gebückt und wieder aufgerichtet usw. - so geschwitzt habe ich zuletzt beim Sport während der Rehabilitation im Januar/Februar 2020 in Teltow. Nun sitze ich wie ein Häufchen Unglück im Sessel, ziehe mir eine Serienfolge nach der anderen rein und hoffe, daß der Puls nicht wieder bei 140 landet. (17.4.23)

  Dieser unsäglich traurige Moment, wenn einem die Seife in der Mitte entzwei bricht.

  Dieser unsäglich traurige Moment, wenn einem die Seife in der Mitte entzwei bricht.

  "Ich suche nach dem Lustigen in Situationen. Unbewußt. Ich sehe sofort, wie es lustig ist, selbst bei einer Beerdigung. Die Dinge wären völlig ernst, wenn sie von Dauer wären. Da wir nicht ewig leben, da nichts ewig lebt, gibt es eine Verpflichtung zur Leichtigkeit." (Yasmina Reza)

  Retweet: Ich wünsche mir meine Probleme vor drei Jahrzehnten zurück. 'Blaues oder Grünes Schäufelchen für den Sandkasten' war eine tragbare Belastungsgrenze.

  Retweet: Dein Leben sieht für andere meistens besser aus, als es ist.

  Retweet: Geben Sie mir etwas Betrinkzeit.

  Retweet: Das Leben und ich führen eine sehr glückliche Fernbeziehung.

  Mein Supersonderladen offeriert mir des öfteren Lebensmittel, die ich so nicht kannte. Vor geraumer Zeit wußte ich nicht, was eine Stadtwurst (Rezept) ist. Heute widerfuhr mir Karpfenbratwurst, was mir womöglich noch kurioser erscheint. Beim nächsten Fund werde ich eine Serie "Seltsamer Lebensmittel" ins Leben rufen.

  Mein Psychotherapeut hat mir heute Eloquenz bescheinigt, was mir glatt die Sprache verschlagen hat.

  Retweet: Wenn man vor Lachen weint, entsteht ein Regenbogen im Kopf.

  Picard Staffel 3 ist für einen alten TNG-Aficionado wie mich 'ne tolle Sache. Der friedliebende Whorf erheitert mich bisher am meisten.

  Rod Steward 1975 in "disco". Es ist immer wieder staunenswert, welche Stars sich in damaligen Sendungen häuften. Heute undenk=bezahlbar.

  Dank zwischen Arbeitnehmer und den LVB (Verkehrsbetrieben) ausgehandelten Rabatten wird mich das Deutschlandticket nur 35.- Euro kosten. Sensationell! Fast 20.- Euro pro Monat weniger als bisher, dafür aber deutschlandweit mobil.

  "Leben ist Scheitern. Es endet eben immer blöd." (John Malkovich)

  Ob er mein zukünftiger Kollege sein wird? Pflegeroboter spuken seit geraumer Zeit in den Köpfen herum, konkrete Erfahrung hat aus meinem Umfeld noch keiner gesammelt.

  "Wovor hast du denn am meisten Angst?" "Daß alles so weiter geht." (Nachtschicht E04: Der Ausbruch)

  Thomas Mann Daily: "Morgens gleich wieder Einsetzen des Mißbefindens." (25. 3. 1953)

  Retweet: Keine Lust auf Smalltalk? Erzähl den Leuten, wie es dir wirklich geht, und plötzlich sind sie weg.

  Retweet: Warum muß es denn immer was Neues geben? Guck doch das Alte nochmal an!

  Franz Kafka Daily: "Ich habe natürlich gar keine Pläne, gar keine Aussichten, in die Zukunft gehen kann ich nicht, in die Zukunft stürzen, in die Zukunft mich wälzen, in die Zukunft stolpern, das kann ich, und am besten kann ich liegen bleiben." (28.2./1.3.1913, an Felice Bauer)

  Ich komme um das alljährliche Ritual nicht herum, den obligaten Frühlingscartoon zu posten, denn der Frühling weckt bekanntlich Lebensgeister.

  "Schmerz läßt die Welt sehr klein werden." (The Handmaid’s Tale S04E01)

  In einem Twitter-Thread über Freundschaften das Wort "Kontaktdürre" gelesen und bewundert. Gleichzeitig aber auch Depri-Anfall erzeugt, weil bei mir so zutreffend und pathogen.

  Retweet: "Sie sagten doch, Sie können gut mit Menschen umgehen." "Nein, ich sagte, ich kann gut Mitmenschen umgehen.

  Retweet: Ich glaube, ich bekomme nicht genügend Anerkennung dafür, daß ich das alles nüchtern mache.

  Ein Thread über die besten und schlimmsten Filme beschert mir Neues, das ich notieren muß, weil im Moment zu viel Input herrscht und ich auf die Filme größtenteils auf die Schnelle keinen Zugriff habe. Verstörende und traurige Film überwiegen in dem Thread. Im Kurzfilm "Sommersonntag" muß sich Axel Prahl zwischen seinem gehörlosen Sohn und einem Zug mit fast 300 Menschen entscheiden. Ein Dilemma, das wohl geeignet ist, in der Schule im Fach Ethik behandelt zu werden. Ich selbst würde für mich "Funny Games", "Die 120 Tage von Sodom" und "Das Experiment" als traumatisierende Filmerlebnisse angeben. Und, was raffinierte Fiesheit anbelangt, Black Mirror, hier vielleicht konkret das Special "Weiße Weihnacht" und die Episode "Black Museum" (S04E06) benannt. Auf die Wunsch- und Beschaffungsliste für's erste: "Phase IV", "Wenn der Wind weht" (Filmmusik von Roger Waters, Titelsong von David Bowie), "Unten am Fluss" und "Tore tanzt". Die Horrorfilme wie "Hostel", "Midsommar" usw. lasse ich weg. Als Kind fällt mir ein unbändiger Grusel bei einer Schlußszene ein, als die Überlebenden in das bewohnte Tal blicken, welches gänzlich von Spinnen kokonisiert / eingewoben ist. Auch Frogs war dem kindlichen Gemüt nicht sonderlich zuträglich.

  Mit dem"Fetten Loser im Exil" in meine Kindheit vorm TV abgetaucht. Fundierte und humorvolle Rückblicke zur Plattenküche, Spaß am Dienstag und Hallo Spencer. Nostalgie der wohltuenden Art.

  "Komm zum Altar, Alter!" - Da ich selber einst ernsthaft Priester werden wollte und den Weg zwecks Abiturerlangung durch ein Proseminar bzw. Konvikt absolvierte, erheiterte mich die heute-show besonders. Kutte trugen wir damals zwar auch schon, die war jedoch grün und machten einen in Verbund mit Jesuslatschen/Tramper, Hirschbeutel und, wenn man's denn bekam, Fleischerhemd zu einem Kunden.

  Im DDR-Thread Erinnerungen durch die Neuzugänge. An die erste Quarzuhr, freilich Marke Ruhla, da kein Westkontakt. Ein Schulkamerad hatte eine aus der UdSSR, die wesentlich klobiger ausfiel. Beim Obst-und-Gemüseladen muß es sich um Glanzzeiten in den, vermutlich, 60er Jahren handeln, denn an Preiselbeeren und Ananas erinnere ich selbst mich aus den 70/80er Jahren nicht. Bemerkenswert auch die Werbung "Was koche ich heute für 4 Personen" - Sauerkraut mit Blutwurst für unschlagbare 1,14 Mark. Den Spitzutensilien für Diabetiker begegnete ich nur einmal. Als Koch arbeitete ich eine Zeit lang im Potsdamer St-Josef-Krankenhaus mit Nonnen (Borromäerinnen) zusammen, von denen eine ihre Glasspritze auf dem Herd auskochte. Was für eine Revolution seitdem in der Diabetestherapie!! - Ja, Frauen arbeiteten in der DDR, aber mit Parität in der Care-Arbeit war es nicht weit her, wie "Mutti hat viele Aufgaben" aufzeigt. In einem Buffet-Schnellimbiß in der Ernst-Thälmann-Straße (heute Eisenbahnstraße) war ich sehr oft. Nach der Wende bestand er noch eine Weile. Für 'ne Soljanka, Gulaschsuppe, Bulette, Bockwurst oder ein einfaches Hauptgericht war immer Zeit und Platz im Magen. (22.3.23)

  Apropo Prüderie. Woran merkt man, daß dies keine US-Serie ist?

  Retweet: Schlimm, wenn Leute deinen Humor nicht verstehen und du jedes Mal 'War nur ein Witz' hinzufügen mußt, damit sie nicht direkt losheulen.

  Vor vier Tagen hatte ich Gänsehaut bei der Vermutung, daß bald KI-Religionen aufkeimen werden. Heute hatte ich schon wieder Gänsehaut in Verbindung mit KI. Als ich nämlich sah, wie die von Trump behauptete Verhaftung mittels KI a priori visualisiert worden ist. Was uns künftig hierbei noch blühen wird? Wenn wir bei jedem wichtigen Ereignis uns mühsam durch Deep Fakes wühlen müssen, wenn Glaubhaftigkeit mit so viel Arbeit verbunden sein wird?

  "Jeder ist seines Glückes Schmied." - Da ich handwerklich immer schon eine Nulpe war, macht mich dieser Scheißspruch eher wütend als traurig.

  Erst vor drei Tagen erwähnte ich den World Happiness Report und heute kam anläßlich des Weltglückstages ein neuer Jahresbericht heraus, wobei Deutschland von Rang 14 auf Rang 16 abgerutscht ist. Finnland bleibt an der Spitze. Lange galt einer Studie zufolge, daß man bei einem jährlichen Einkommen von zirka 75.000 USD am zufriedensten sei, so daß nicht gelten würde: je reicher, desto glücklicher. Jedoch gibt es eine neue Studie (PNAS), die diese Erkenntnis relativiert.

  Retweet: Zum Durchatmen den Planeten verlassen.

  Franz Kafka Daily: "Ich schreibe anders als ich rede, ich rede anders als ich denke, ich denke anders als ich denken soll und so geht es weiter bis ins tiefste Dunkel." (10.7.1914, an Ottla Kafka)

  Retweet: Es ist nie zu spät, alles noch schlimmer zu machen.

  Thomas Mann Daily: "Nach dem Erwachen zunehmender [...] Verzagtheitszustand." (18. 3. 1933)

  Franz Kafka Daily: "Finde mich nicht zurecht. Als sei mir alles entlaufen, was ich besessen habe, und als würde es mir kaum genügen, wenn es zurückkäme." (16.2.1915)

  Heute kalendarisch inkorrekt ein Osterbrot gegessen. Mit wieviel Fegefeuer muß ich rechnen?

  Eine Dokumentation über Höchstbegabte gesehen, darunter ein Mann mit einem IQ von 200, und sofort wieder das Begehren gespürt, gerne den eigenen zu wissen. Wie kommt man dazu? Also abgesehen von Wald-und-Wiesen-Online-Tests?

  Immer die leise Hoffnung, mal ordentlich gegen ein Verkehrsschild zu laufen oder auf die Fresse zu fallen und dann ist im Kopf alles wieder in Ordnung.

  Ein Ethiker hält es für wahrscheinlich, daß bald KI-Religionen entstehen, Sekten, die Künstliche Intelligenz verehren werden. Er plädiert dafür, daß wir uns jetzt darauf vorbereiten. Im Gegensatz zu früheren Kulten wird bei diesem die Möglichkeit bestehen, mit der Gottheit zu kommunizieren.

  Die erste nervende Fliege der Saison. Es wird definitiv Fühling. Und: Meine Reflexe sind noch ausbaufähig.

  "Liebe ist ein Echo. Wenn man sie in die Welt hinausschickt, kommt sie irgendwann zurück, vielleicht nicht von dort, von wo man sie erwartet." (NCIS Hawaii S01E14)

  Meinem Therapeuten erzählte ich gestern von Bhutan und seinem Bruttonationalglück. Beim World Happiness Report, bei dem die skandinavischen Länder immer die vordersten Plätze belegen, rangiert Deutschland aktuell auf Rang 14. Jetzt die Pointe. "Wenn ich auswanderte, würde Deutschland sofort auf Platz 5 katapultiert."

  Keine schlechte Maxime: "Definitiv ein Problem für einen anderen Tag." (Soko Potsdam S03E09)

  Die Produktion der legendären Lakritzstange in der DDR wurde bereits 1974 eingestellt. Das Rezept ist verschollen. Nicht nur ich liebte diese Süßigkeit, sondern auch mein Bruder.

  "Nein, natürlich gebe ich die Liebe nicht auf, ich höre ja auch nicht auf zu essen, nur weil ich nicht kochen kann." (Straßenpoesie)

  Retweet: Manche Dinge erledigen mich von ganz allein.

  Thomas Mann Daily: "Die Erinnerung, daß man nicht allein auf der Welt, immer unangenehm." (9. 3. 1944)

  Retweet: Ich muss heute mal raus aus meiner Natur.

  Von einem Verhaltenskodex für eine Au-Pair aus Kolumbien gehört. Andere Kulturen können ziemlich anders sein. Toilettenpapier kommt in manchen Landesteilen in den Hausmüll, nicht in die Toilette. Von verstörenden deutschen Regeln zum Lüften von Zimmern ganz zu schweigen!

  Es wird immer verrückter. Mein Arbeitgeber, Städtisches Klinikum St. Georg Leipzig, will uns die Gehaltabrechnungen künftig gerne auf elektronischem Weg zuschicken. Von seinem Rechenzentrum "Swiss Post Solution" in BIELEFELD höre ich erstmalig. Das offerierte Verfahren "IncaMail" sei eine Dienstleistung der SCHWEIZER Post. Wie gesagt, ich arbeite in einem LEIPZIGER Hospital. Daß nicht auch tibetanische Server zwischengeschaltet werden, verwundert dann doch.

  Aldi hat Doppelkassen eingeführt, die ich gutheiße. Allerdings gibt's bei mehreren hintereinander Irritationen beim Nachrücken. Die Kassiererin muß der sich in den Verkaufsraum hineinragenden Schlange immer wieder zurufen: "Der Nächste bitte nach vorn!" Die Geschwindigkeit, die ich bei meinen bisherigen zwei Kaufaktionen an der neuen Kasse erlebte, überzeugte mich.

  Wenn ich, vom Spätdienst kommend, am Hauptbahnhof in die nächste Straßenbahn umsteige=wechsle, ist der Bahnsteig bisweilen von einem Pulk Arbeiter mit grell leuchtenden Sachen bevölkert. Offenbar kommen die DHL-Mitarbeiter dann von der S-Bahn vom Flughafen Leipzig-Schkeuditz - wie auch gestern Abend, als ich just in dem Moment dabei gewesen bin, als sie ALLE aus der Unterführung strömten und sich auf die Bahnsteige ergossen. Vorher: öde-dunkel-grau/schwarz; danach: orange-grau/schwarz-orange. (13.3.23)

  Der Mann mit dem schwarzen Handschuh (während eines eigentlich verheerenden Spätdienstes). Bonus: Vorher - Nachher bei Schur & Rasur gestern, am wintrig-widrigen 11. März 2023).

  Gleich frühmorgens zusammenfahren angesichts der gesamten Misere, dann hat man's für den Tag erst einmal weg.

  Ich verrate ein Geheimnis. Jeden Abend (aber eben immer nur abends) denke ich inbrünstig: 'Du mußt dein Leben ändern. Morgen früh geht's los!' Ein Leben im Autopilot. Autoidiot.

  Clemens Pickel, Bischof des Bistums St. Clemens in Saratow, welches flächenmäßig so groß ist wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal zusammen, schrieb dem Papst, ob er ihn zuhause besuchen könne, erhielt dessen handschriftliche Zusage auf Deutsch und war dann kürzlich in Rom zur Privataudienz. Clemens Pickel ist Sachse, ich traf ihn einmal 1999 in Magdeburg anläßlich der Schließung des Norbertinums, das er wenige Jahre vor mir auch durchlaufen hat. Ein Bischof, der ausdauernd und oft bloggt.

  Einschulung 1972 in die 11. POS "Dr. Bruno Schoenlank" in Leipzig-Mockau, heute Freie Waldorfschule, versus 50 Jahre später. Das Klassentreffen im vergangenen Jahr anläßlich des Jubiläums (vor 50 Jahren rein, vor 40 raus) habe ich in guter Erinnerung.

  In einem Kulturzeitbericht den Ausdruck "vogelfeindliche Zone" gehört und so gedacht: 'Eigentlich ist eine vogelfeindliche auch immer eine menschenfeindliche Zone!'

  Ich gehe in diesem Monat von 118 auf 94 Überstunden runter und verfalle fast in eine Art Zeitnotpanik. Unter 100!

  Sterben tut weh: Die Schrecken am Ende des Lebens. - Am besten ausdrucken und jedem an die Stirn tackern, der auch nur entfernt mit Sterbenden und Todkranken zu tun hat. Vielleicht erlebe ich es noch, daß ich mich in der Klinik nicht mit diensthabenden Ärzten anlegen muß, wenn sie mich verpflichten wollen, einem moribunden Patienten literweise Infusionen einzupfeifen oder Sauerstoff zu geben. Beides die Standardtherapie, die dem Therapeuten das gute Gefühl gibt, etwas zu tun. Vom Gebettel um eine Opioidtherapie ganz zu schweigen. BTW: Ich treibe Kollegen gerne in den Wahnsinn, indem ich "moribund" gebrauche. Gängig in der Pflege ist für Sterbende der Terminus (prä)final.

  "In Deutschland ist oft so der Gedanke, der Erfolg des anderen ist dein Mißerfolg. Für mich ist der Gedankengang, der Erfolg des anderen ist deine Chance zu sehen, was möglich ist." (Ken Duken)

  Retweet: Sollte es jemals einen Award für schlechtes Timing geben, gebt mir bitte Bescheid. Ich könnte ganz groß rauskommen.

  "Müde von nichts, müde von allem, müde vom Gewicht der Welt." (F. Scott Fitzgerald) - Der endlose Tag und sein Müssen. Die Kulturzeit am 23. Februar 2023 über eine kollektivmüde Gesellschaft. "Pandemie, Krise, Krieg, Inflationen - permanente Zeitenwende. Das alles kommt noch obendrauf auf die Verdichtung des Alltags. (...) Weggebrochen das Grundgefühl der Sicherheit." Laut Max Weber werden wir in ein Triebwerk hineingeboren und funktionieren darin im Hochleistungsmodus. Wir seien vorformatiert, damit wir in eine Form hineinpassen. Das erzeuge Angst vor dem Versagen, dem Aus-dem-Takt-Fallen. Ende des 19. Jahrhunderts waren die Menschen ähnlich erschöpft und überfordert; der Begriff der Neurasthenie beschrieb damals dieses Dilemma. "Als zerrten Bleigewichte der Mühsal am Gemüt." (Thomas Mann) - "Wir werden Namen finden für diese Dunkelheit. Später mal".

  Retweet: Erwachsensein bedeutet, zu der Musik zu putzen, zu der man früher gesoffen hat.

  Als Jäger und Sammler heimse ich ja zumeist nur ein und retweete, retröte und zitiere, was das Zeug hält. Daß ich selbst einmal etwas Originäres raushaue, passiert selten. Heute war ich so im Flow, daß mir gleich drei originäre Postings entfleuchten, die auf keinen Impuls zurückgehen und nicht kolportieren. 1. Sich zu der Person verändern, die einmal glücklich war. 2. Meine bestmögliche Form von Optimismus: Das könnte noch was werden. 3. Wenn ich eine Zeitreisemaschine hätte. A.: Zum 3. November 1890 reisen und mich dann Klabund nennen.

  "Du investierst nicht. Du bist risikoscheu. Dein Portfolio beinhaltet nur kurzfristige Anleihen." (The Good Doctor S04E07) - Wohlgemerkt geht es nicht um Geld, sondern um emotionale Beteiligung und Bindungen.

  "Ich denke, es dauert 40, 50 Jahre, nur um über die Dinge hinwegzukommen, die unsere Eltern getan haben." (The Good Doctor S04E07)

  Nachdem ich gefragt hatte, ob der "(Teppich)Zwecke" für einen in Sachen Körpergröße Herausgeforderten bekannt wäre, scheint sich zu bestätigen, daß es sich um einen dialektalen Begriff handelt, einen Saxonismus; man sagt(e) "kleene Zwecke" für ein Kind. Ein anderes, gleichfalls sächsisches Wort als Bezeichnung eines kleinen Menschen ist das etwas abfällig verwendete "Zwunsch". In Südwestdeutschland kennt man "Zwockel"; in Österreich "Zwutschgerl". Peu a peu trudeln andere Wörter ein: Knotenfurz, Bodenfurz, Wurzelzwerg.

  Selbst wenn er alle Oscars gewönne, für die er nominiert ist, werde ich "Im Westen nichts Neues" nicht angucken. Ich kann Kriegsfilme nicht mehr.

  Die Aktivitäten, die sich im Mein-Sosein-Thread äußern, könnten als Koketterie gedeutet werden. In Wahrheit ist es mir fast immer ernst. Und das heutige Posting Ich bin müde zeugt von der tiefgehenden seelischen und mentalen Erschöpfung. Selbst mit einer so lustig-tolpatschig wirkenden Sequenz über die Verpeiltheit beschreibe ich ein Symptom, welches das Chaos in meinem Leben zeigt, indem sich die inneren Prozesse in den äußeren auswirken. Durch Vergeßlichkeit, durch Unstrukturiertheit, durch Hektik und Gestreßtsein. Daß ich ungelogen fast tagtäglich mein Gesicht erklären muß, spricht für sich, weil sich auf ihm die Kämpfe wohl am deutlichsten abbilden. (25.2.23)

  Das von Roberta Flack einst gesungene und vielfach gecoverte Liebeslied "The First Time Ever I Saw Your Face" gefällt mir in der Glee-Version am besten. Als ich das Lied in der Glee-Episode "Yes/No" gerade zum ersten Mal hört, war ich regelrecht geflasht.

  Grünen-Bashing in meiner Bubble mit überwiegend dümmlichen Witzchen. Bei einem mußte ich eben doch losprusten: "Hätten Lügen kurze Beine, hätten die Grünen Hornhaut am Sack."

  Retweet: Immer wenn irgendwo 'Gelingt immer!" draufsteht, haben die nicht mit mir gerechnet.

  Thomas Mann Daily: "Durchdrungensein von der Sinn- und Zwecklosigkeit des Ganzen." (17. 2. 1938)

  Retweet: Wenn man 99 Probleme hat, sollte man Kopfstand machen, dann hat man nur 66.

  Retweet: Ein möglicher Lebensweg: Produktives Außenseitertum!

  Thomas Mann Daily: "Derangiertheitsgefühl." (7. 2. 1921)

  "Die Kenntnis der eigenen Dunkelheit ist die beste Methode, um mit den Dunkelheiten anderer Menschen umzugehen." (Carl Gustav Jung)

  Retweet: Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, an dem ich die Knirschschiene auch tagsüber tragen muß.

  Ein Freund will mich für Perry Rhodan (PR) begeistern. Bevor ich mich daran mache, ein Hörbuch zu hören, schaue ich mir die Dokumentation "Perry Rhodan - Unser Mann im All" an. Ist PR so ein typisches Westding oder kannten ihn auch DDR-Sozialisierte und nur ich nicht? Ich bin ja geneigt, mich mit etwas typisch Ostdeutschem zu rächen revanchieren - "Die Söhne der Großen Bärin", das in keinem DDR-Haushalt fehlen durfte, in dem Kinder zugange bzw. zu Buche waren.

  "Wenn die Linse ein bißchen verschwommen ist, dann hält man's eher aus." (Thomas Bernhard)

  Retweet: Ich kann sehr gut sehr schnell aufgeben.

  In einem Thread über Filme, bei denen man am meisten lachen konnte, stieß ich auf einige mir unbekannte. Dank Youtube gucke ich gerade "Sterben für Anfänger" von 2007. Auf die To-Watch-Liste setze ich mir auch "Idiocracy", eine Dystopie über eine Welt im 2505, in der eine geistig degenerierte Gesellschaft vor ihrem Ende steht. Wieso kenne ich den nicht? Daneben noch notiert: "5 Zimmer Küche Sarg". Als Liebhaber von Albernheiten sind mir viele Klassiker selbstverständlich geläufig. Monty-Python-Filme, Loriot-Filme, klar. Allerdings konnte ich in langen Jahren nie jemanden für "Meet the Feebles" erwärmen.

  Mit Erstaunen bemerkte ein Frekannter (mehr als Bekannter, weniger als Freund), daß in unserem Hof - selbst durch den Nebel erkennbar - noch Wäschestangen existieren wie vielerorts nicht mehr. Darauf wies ich hin, daß ich gar als einzige Mietpartei im 4. Stock neben einem Wäscheboden wohne. Vorteilhaft, wenn man mal stabile Balken zum Erhängen braucht. (7.2.23)

  Es ist schon gruselig, wenn einem Stayfriends oder Facebook anstehende Geburtstage bereits verstorbener (Netz)Freunde anzeigt. Das katapultiert Schmerz und Trauer sofort hoch.

  Weil sich die Fotos häufen, die ich schieße, wenn ich entweder auf den Hinterhof oder auf die Straßenkreuzung schaue, gönne ich ihnen der Übersichtlichkeit wegen eigene Threads, damit ich sie hübsch zusammenhabe und in der Rubrik Daheeme nicht einzeln aneinanderreihen muß. Beispielsweise gestern eine Wolkenformation (2) oder heute nach dem Nachtdienst eine Sonnenaufgang, den das Handy sogar besser hinbekam als die Kamera. (5.1.23)

  Andro/Menopause: Wir Alternden hinken biologisch-hormonell ein wenig hinterher. Von der Verdopplung unserer Lebensdauer in den letzten 150 Jahren hat der Körper offenbar kaum etwas mitbekommen.

  Ameca könnte mir doch beim heutigen Nachtdienst helfen. (4.2.23)

  Es tut mir leid, aber ich bringe nach wie vor Leningrad, Stalingrad, Petrograd, Wolgograd, St. Petersburg und Kaliningrad durcheinander und kriegen die Zuordnungen nur mühsam hin.

  Retröt: Immer wenn jemand sagt: "Dafür würde ich sterben!", denke ich: "Dann lebe doch am besten dafür."

  "Lach mal, wenn du dich danach fühlst" - Graffito in der Leipziger Rosa-Luxemburg-Straße. Müßte man nicht auch lachen, wenn man sich NICHT so fühlt, quasi als Selbstüberlistung?

  Der Preis von Butter sinkt, der von Bananen ist gestiegen. Nunmehriger Kilopreis EUR 1,45 statt EUR 1,25 bei den Discountern. Das vertreibt nicht nur bei Zonen-Gabi jedwedes Lächeln.

  Schade, ich passe nicht ganz in eine Studie zu Intervallfasten & Diabetes. Erstdiagnose muß nach 2018 (meine: 2013) erfolgt sein. Mist, ich hätte viele tolle Diagnostiken abgreifen können, MRT, Blutwerte usw. (1.2.23)

  Erdrosselt mit einem Infusionsschlauch. Originelle Ideen für den Stationsalltag. "Totenfrau" ist teilweise schon a bissel brutal, oder?

  Als Antwort auf ein Posting im LSF: Ich kann hier gut mitfühlen. Mich begleiten solche Tode von Frekannten (mehr als Bekannte, weniger als Freunde) stets länger, als es mir bei anderen der Fall zu sein scheint. Ein Schulkamerad starb vor Jahren an seiner Alkoholsucht mit nur 52. Eine Kollegin damals mit nur 43 Jahren an Lungenkrebs. Eine andere an den Folgen von MS mit 47. Usw. Usf. Es wird nicht abreißen, je älter man wird, im Gegenteil. Im akuten Stadium überkommt mich immer der Wunsch, nein, die Intention, mein Leben besser, intensiver zu nutzen, nicht all die bescheuerten Sachen zu machen, die ich mir in lichten Augenblicken vorwerfe und die ich bereue. Der Mensch, ich, bin so beschissen lernresistent, so ein Routinetier, daß ich diese Weckrufe ruckzuck wieder vergesse und nie die Konsequenzen ziehe, die es erforderte. Traurig immer auch, wie Familien und die Zugehörigen (ein Ausdruck, den ich von einem bekannten Bestatter übernehme, infolge des Verlustes durchgeschüttelt werden, insbesondere die Eltern. An deinem Posting bewegt mich vor allem, daß ich mich sehe, ebenso allein, ebenso vereinsamt, und wie ich einst so in meiner Klause gefunden werde. Es wird Zeit, daß wir in Deutschland einen für/gegen Einsamkeit Zuständigen bekommen wie in Großbritannien. Die Folgen jahrzehntelangen Leidens sind, abgesehen vom traurigen Einzelschicksal, gesundheitlich relevant und in Jahren bezifferbar und in Summe damit gesamtgesellschaftlich. (31.1.23)

  "Tu das, was du liebst, dann mußt du nie arbeiten." (Person of Interest S04E16)

  Vor meinem straßenseitigen Fenster ändern sich oft die Farben. Nicht nur wetterbedingt (Licht und Schatten (2), Licht und Schatten (1), Gewitterstimmung und Niederschläge) sondern auch durch Mülltonnen, parkende Autos, Lieferwagen. Ich habe die kleine Sammlung (2) neu kompiliert. Ach, und Einsatzwagen gehören freilich auch zur illustren Schar (30.1.2023)

  Retweet: Instinktiv... und es ging schief.

  Retweet: Humor ist Frostschutz fürs Herz.

  This made my day: T-Shirt-Aufdruck "It's Weird Being The Same Age As Old People!" - Viel mehr Zeit bleibt mir ja wohl auch nicht.

  "Heute ist - Welt-Lepra-Tag / - Tag des Puzzle / - Tag des Blindenhundes / - Tag der Freidenker / - Tag des Griesgram" - Einen feiere ich, aber welchen?

  Retweet: Eigentlich geht es nur darum, die guten Momente zu genießen und die doofen zu überstehen. Und dazwischen nicht zu verblöden.

  Nachdem ich mehrere Monate lang unbehelligt gewesen war, erwischte mich heute Morgen eine erneute Herzattacke, vermutlich eine TAA (Tachyarrhythmia absoluta), weil der Puls vorhin immer noch um 130 war. Ich hoffe auf eine spontane Kardioversion, die selbstständige Rückkehr des Herzschlages in den Normalrhythmus (Sinusrhythmus), wie es sich bislang immer ergab. Einfach in die nächste Notfallaufnahme spazieren geht einfach nicht, allenfalls - bei hohem (bzw. bei meinem Geiz HÖCHSTEM) Leidensdruck - mit Taxi. Bliebe, wenn das heute Nacht noch so wäre bzw. sich wiederholte, die 116117. Irgendwann wird es das erste Mal sein, daß ich diese Nummer anrufen muß. Bald werde ich 57 und bin demnach in drei Jahren gewissermaßen Senior (60+). (28.1.23)

  Abgesehen von den Spötteleien über die Shaker, bin ich von deren Konsequenz fasziniert, wie mich mithin alle Menschen und Gruppierungen faszinieren, die ein radikales, friedliches, mit Askese verbundes Ideal hegen.

  Aus der ZDF-Reihe "37 Grad" gibt es einen Bericht, meinen Beruf betreffend: Atemlos durch jede Schicht - Alltag bei Pflegekräften. - Nachtrag: Alles gut und schön, aber wieder mal, wie 95% dieser Dokumentationen, auschließlich aus dem intensivmedizinischen Umfeld der Pflege. Das wirkt dramatisch, wenn man all die blinkenden und piependen Geräte zu Gesicht und Gehör bekommt. Nur findet Pflege hauptsächlich auf Normalstationen (periphere Stationen) statt. Dort hinzuschauen wäre ebenso dringend. Und wenn man solche Hochglanzvorzeigepflegekräfte gezeigt bekommt, die sich auf Pflegemessen tummeln, die superduper weitergebildet sind oder gar ein Studium nebenbei absolvieren, scheint mir die Gefahr groß, daß wir Pflegenden, die tagtäglich dürstend die Mühen der Ebene durchwandern, ein bißchen untergehen.

  Kürzlich las ich, daß Menschen, die bei Filmen weinen, als emotional stark gelten. Und, zack, erwischt es mich - wie immer bei einer Folge von "This is us". Zugegeben, nicht wirklich; denn seit meiner Pubertät vermochte ich nicht mehr zu weinen; und auch die stationäre Psychotherapie brachte mich nicht dazu, auch wenn rund um mich die Mitpatienten schluchzten und schnieften. Trotzdem befördert mich eine Folge dieser Serie jedesmal an den Rand, weil sie mich mitnimmt.

  Treff (2) mit ehemaligen Kolleginnen in Leipzig Lindenau in der urigen Kaschemme "Jedermann" mit Ofenheizung und gutbürgerlicher Küche zu moderatesten Preisen. Gegen einen Minztee und ein Bauernfrühstück direkt neben einer Schachecke ist doch nichts einzuwenden, oder? Auf dem Weg fiel mit besonders ein UPS-Lastenfahrrad auf. Dieser bemalte Stein lag auf dem Sims eines Erdgeschoßfensters in einem abgewirtschafteten Haus, um dessen Abriß das Haus wohl höchstselbst schon bettelte. (23.1.2023)

  Was mein Bett betrifft, bin ich zwar Quereinsteiger, nach fast 57 Jahren dennoch hochprofessionell.

  Verfluchte Scheiße. Mit dem DDR-Thread hatte ich mir seit 2021 so eine Mühe gegeben und nun ist er zerschossen, weswegen ich die einzelnen Tweets doch wieder einzeln aufführen muß, damit die Vollständigkeit gewahrt bleibt. Intention dieser Sammlung ist, sowohl sich als DDR-Sozialisierter erinnern bzw. als Nicht-DDR-Sozialisierter in diverse Bereiche des DDR-Alltags optisch Einblick nehmen zu können.

  Als alkoholabstinenter Mensch, der den Kumpels wegen regelmäßig mit ins Lokal geht, suche ich auf der Getränkekarte stets nach den alkoholfreien Getränken. Leider lieben meine Leute seit jeher das Johann S. an der Thomaskirche; also zottele ich notgedrungen mit, nur um dann bei einem 0,2 l Wasser für EUR 4.- oder einem Tässchen Schwarztee für EUR 5,20 zu sitzen. Die haben doch einen Vogel!

  Da stand ich wieder ratlos in meinem Supersonderladen. Was zur Hölle ist Stadtwurst?. Die rund 1 kg, wie Bratwurst aussehenden Ringe kosteten nur EUR 1.- Mangels mobilem Netz konnte ich nicht googlen und ließ das Schnäppchen liegen. Brät man Stadtwurst oder erhitzt sie wie Bockwurst? - Nachtrag: Am geeignetsten erschiene mir - hätte ich sie gekauft -, "Stadtwurst mit Musik" für eine Brotzeit zu fertigen.

  In der gestrigen Kulturzeit-Sendung (ab 30:45 min) ein Bericht über (Brett)Spiele. Gelernt: "Mensch-ärgere-dich-nicht" kommt aus Indien und dem religiösen Hintergrund, "daß das Leben Leid ist, daß man Nackenschläge bekommt, daß man stirbt und wiedergeboren wird". Und nichts mehr ersehnt, als ins Nirwana einzugehen.

  In meinem Kopf formte sich, als ich den neuen Verteidigungsminster benannt gehört habe, Boris Pistolius.

  Nach 17 arbeitsfreien Tagen (Frei + Krank) hatte ich 3 Nachtdienste, denen nun 18 arbeitsfreie Tage (Frei + Urlaub) folgen. Als arbeitssamer Deutscher gehe ich momentan so gar nicht durch.

  Seiner Zeit WEIT voraus sein - seltsame Vokabel. Ein Längenbegriff in einer Zeitangabe... Aber noch viel verstörender kommt mir sei jeher das "t" in Zeitläufte vor.

  Bei der Kaltmamsell die Mengenangabe "Mehr Salz, als man meint, aber nicht zu viel" gelesen, die mich sehr amüsiert.

  Ewig gestrige Menschen als "Menschen mit Stagnationshintergrund" bezeichnet gehört.

  Havard-Langzeitstudie zum glücklichen Leben: "Wenn Sie eine einzige Entscheidung treffen wollen, um glücklich zu sein, sollten Sie aufrichtige Beziehungen pflegen".

  Retweet: Langsam komme ich in das Alter, wo man sich bei gefährlichen Stunts doubeln lassen muss. Zum Beispiel beim Aufstehen.

  Ein neuer Beweis für meine Alltagsuntauglichkeit. Von der GEZ einen Festsetzungsbescheid bekommen. Versäumter Zahlungsbetrag (EUR 55,08) + Säumniszuschlag (EUR 8.-). - Mich gewundert, daß mittlerweile schon drei Quartale hintereinander keine Zahlungsaufforderungen bei mir eingingen und dann später aber Mahnungen (Nachzahlung der EUR 55,08) und nun gar MIT ärgerlicher Strafzahlung von EUR 8.- Ich rang mich zu einem Anruf bei der Hotline durch, nur um mitgeteilt zu bekommen, daß seit letztem Frühjahr standardmäßig nichts mehr verschickt wird, sondern die vier Zahlungen pro Jahr an einem fixen Zeitpunkt selbsttätig durch mich zu erfolgen habe. Bekam ich nicht mit. Angeblich hätte das in einem Schreiben gestanden. Man / Ich sollte Behördenpost wohl genauer bzw. überhaupt lesen. Durch mein Letterboxsyndrom öffne ich sie ohnehin nur einmal jährlich, abgesehen von solchen von außen erkennbaren Sachen, wie es die GEZ-Schreiben immer gewesen waren. Ich bin mir keiner großen Schuld bewußt, ärgere mich gleichwohl über diese Aufregung, die bei etwas mehr Achtsamkeit hätte vermieden werden können. (13.1.2023)

  Nach 17 Tagen zuhause (2 Frei, 11 Krank, 4 Frei) heißt es, heute Abend der Station wieder einen Besuch abzustatten zwecks Absolvierung dreier Nachtdienste. Je länger man aus dem Arbeistprozeß heraus ist, desto stärker das Gefühl der Entfremdung und desto verdichteter auch das Gefühl des Fremdelns und buchstäblich Schiß, weil eine eingerostete Maschine mühsam nur in Gang kommt und, was erschwerend hinzu kommt, ich Sand im Getriebe so gar nicht brauche, weil die Nachtdienste freitags bis sonntags alleine bewältigt werden müssen. Kein Sicherheitsnetz eines einem zur Seite gestellten Kollegen. (13.1.2023)

  1,50 Euro für 1 kg Teewurst. Ja, ich bin unvernünftig und gierig. Aber ich liebe meinen Supersonderladen.

  Corona # Tag 8: War vorhin einkaufen. Doch ziemlich malade. Da morgen meine Krankschreibung ausläuft, habe ich gerade mal einen Schnelltest gemacht, der noch einen zweiten Strich erkennen läßt. Zusammen mit meiner Kraftlosigkeit und Abgeschlagenheit soll die Hausärztin morgen früh entschieden, wie es weitergeht. Ansonsten mental und kognitiv gegenüber meinen "Normal"zustand kein Unterschied, d.h. der durch das Erschöpfungssyndrom seit Jahren gewohnte Brainfog bleibt unverändert. (3.1.23)

  Die Zeitläufte müssen keineswegs positiv gedeutet werden. Ich habe es als "gebremsten Enthusiasmus" bezeichnet. Was die Zukunft bringt, ist eine offene Frage. Für manche ist es klarer, welchen Charakter 2023 einnehmen wird. So oder so sind Wege stets fehlerbehaftet. (1.1.23)

  Mein Krankenhaus = Arbeitgeber bewies sogar Humor an Silvester: "Damit Euer Jahr nicht so beginnt wie auf den Bildern: passt beim Silvesterfeuerwerk auf Euch auf! Das Team unserer Klinik für Plastische und Handchirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum ist nicht böse, wenn es einen ruhigen Dienst hat!

  In diesem Jahr waren es wieder weniger, die mich entweder zu Weihnachten oder zum Jahreswechsel mit einem Gruß bedachten. Von denen, die ohnehin nur Eckpunkte wie Geburtstage oder Hochfeste zum Anlaß nehmen, um jemanden zu kontaktieren, bin ich nicht enttäuscht, sondern von zweien, die ich doch noch zu vertrauteren Menschen rechnen durfte. Das schmerzt. (1.1.23)

  "Es gibt viele verschiedene Ansätze, nett zu sei. Sonst hätte ich keine 40 Jahre als Krankenschwester durchgestanden." (The Good Doctor S04E02)

  Je mehr wir Jahre zählen, / Je mehr uns Tage fehlen, / Je mehr die Zeit sich kürzt: / Es wird mit ihr verloren, / Was mit der Zeit geboren, / Die alles fällt und stürzt. // (Andreas Gryphius: Am Schlusse des Jahres)

  Corona # Tag 4: Die Crisis war gestern Abend. Heute geht es besser. Rückläufigkeit aller Symptome, keine Halsschmerzen mehr (sicherlich auch dank der sauteuren Lutschbonbons). Endlich Corona-Schnelltests bestellt (25er Set für 16,50 Euro bei Amazon). Auch die Serien öden mich nicht mehr an bzw. überfordern nicht mehr. (30.12.22)

  Corona # Tag 3:´Bei der Hausärztin einen PCR-Abstrich bekommen, allerdings so zaghaft getupft, daß es nicht Wunder nehmen würde, wenn das Ergebnis falschnegativ ausfiele. Ich habe gebeten, eine Kreuztestung auf Influenza und RSV zu machen. Krankgeschrieben bis Mittwoch, 4.1. In der Apotheke Halstabletten gegen die doch hervorstechenden Schluckschmerzen. Bei 13,60 Euro tut jetzt eher das Portemonnaie weh als der Rachen. Tag-Nacht-Rhythmus durch das verteilt=vermehrte Schlafen gestört. In der vergangenen Nacht öfter herumgewandert, kurz am PC gesessen, dann doch wieder hingelegt zwecks Schlafversuch. Schnupfen seit gestern, weswegen ich auch an eine Kreuzinfektion denke. Auch der keineswegs milde Verlauf spräche dafür. Leider fällt nunmehr der familiäre Kontakt flach. Nachdem ich Weihnachten Spätdienst machen mußte, hatte ich mich auf ein Familienessen an Neujahr gefreut. Meinen in einigen Tagen 85-jähriger Vater will ich nicht gefährden und warte, bis ich zweifelsfrei negativ sein werde. Gut zu wissen, daß man keine PCR-Freitestung zur Arbeitsfähigkeit mehr benötigt. Ein negativer Antigentest langt. Ich werde freilich nachfragen, ob ich nach der Quarantäne und frühestens 48 Stunden Symptomfreiheit berechtigt bin für einen kostenlosen PCR-Test. Andernfalls gehe ich am 5. Januar einfach wieder auf Station und mache vor Dienstbeginn einen Schnelltest. (29.1.22)

  Corona # Tag 2: Danke für die Genesungswünsche. Wenn DAS die so vielbeschworene milde Variante sein soll, möchte ich nicht wissen, wie sich Covid bei mir ohne 4 Impfungen auswirkte. Ich hänge dermaßen in den Seilen... - Da bei mir prinzipiell alle schief geht, was nur schief gehen kann, so auch das Handling. Hausärztin hat Kurzurlaub. Anruf um 7.45 Uhr in der Vertretungspraxis. Die Praxisschwester notiert sich meine Daten und versteht mich bei meinem Gekrächze nur durch wiederholtes Nachfragen. Der Arzt würde zurückrufen. Ich bin so krank, daß ich gleich wieder ins Bett gehe und um 12:20 Uhr aufwache. Rückruf des Vetretungsarztes um 9.53 Uhr - verpennt. Praxis selbstverständlich schon geschlossen. Und nun? Morgen früh dann mit meiner Hausärztin verhandeln; denn einen positiven PCR-Test brauche ich ja wohl, ganz abgesehen von einer Krankschreibung; denn ab morgen hätte ich Nachtschíchten. (28.12.22)

  Die Besucherregelung "1 Besucher pro Tag für 1 Stunde" ist an Weihnachten auf Station besonders schwer umzusetzen und mit viel Genöle, Zank und unweihnachtlicher Disharmonie verbunden.

  Infolge Personalmangel arbeite ich seit Tagen in einem anderen Haus auf einer anderen Station. Es ist ein altes Gemäuer, es sind verwinkelte Gänge, Zimmer, die sich mit anderen ein Bad teilen müssen. Überall schreit es: Sanierungs- und Reparaturbedarf, wenn man das Wort Komplettabriß vermeiden will. Selbst der noch leidlich intakte Fahrstuhl - der zweite ist außer Betrieb - ist einem nicht geheuer. Mein BMI gebietet, hier lieber die Treppe zu nehmen, wenn man das restliche Weihnachten nicht in der Fahrstuhlkabine verbringen will. Wenn man im Duden das Wörtchen desolat bebildern wollte, würde ich das klapprige Haus und die Station nehmen, auf der ich seit Tagen herumirre, auf der Suche nach Materialien, einer Telefonnummer, oder letztlich einem Örtchen, an dem man still und heimlich in Tränen ausbrechen kann. - Auf dem Weg zum Spätdienst am Heilig Abend ein Bild, das zeigt, wie unbehaust man sich in unserer modernen Welt fühlen kann. Als ich abends beim Umsteigen am Leipziger Hauptbahnhof sehr viel Orange inmitten der Düsternis sah, vermutete ich dahinter DHL-Mitarbeiter, deren Schicht zuende ist.

  "Geht's dir gut, Ma? Du bist so verdächtig nett." (Orphan Black S04E06) - Ich wollte mich auch schon melden. Wenn ich mal unbeschwert lächle, gehen die Kollegen in Habachtstellung.

  Seit März 2020 keine Erkältung mehr gehabt, auch bislang Corona ausweichen können. Es fällt zunehmend schwer, sich gewisser Supermangefühle zu erwehren.

  "Wenn du eine Attraktion auf einem Jahrmarkt wärst, was wärst du?" "Außer Betrieb."

  Bei "The Good Doctor" S04E01 erlebe ich noch einmal den Coronawahnsinn. Bei aller Tragik ist diese Episode, die den Anfang der Pandemie zeigt, saukomisch. Shawn Murphy ist begeistert, daß nun alle Maske tragen müssen und zu ihm aufschließen, weil niemand mehr Gesichter lesen kann. - / "Und wie geht es Claire?" "Ich würde sagen, sie ist erschöpft." "Das ist kein Gefühl!" Das erinnerte mich an meine Therapie vor 3 Jahren, als wir bei Pseudogefühlen stets korrigiert wurden.

  Ein irrer Abschluß von fünf anstrengenden Diensten (zwei Früh-, drei Spätdienste). Drei Zugänge: eine Verlegung von anderer Station als zu isolierende Kontaktperson eines Coronapatienten, ein Mann nachmittags als Vollpflege mit Dekubitalgeschwür, eine Frau um 19.00 Uhr mit aufwendigen Ausarbeitungen und Vorbereitungen. Eine Patientin, die sich dauernd alles auszieht, so daß das Bett komplett durchnäßt wird und mindestens zweimal pro Dienst frisch bezogen werden muß. Ein Schwerkranker, der plötzlich eine Tachykardie aufweist und ans EKG muß, abgesehen von ständigen blutigen Ausscheidungen. Eine Patientin, die urplötzlich hysterisch wimmert, Schüttelfrost bekommt, d.h. hohes Fieber, und die nur schwer zu beruhigen ist. Ein Patient, bei dem auf einmal ein positiver Influenzabefund durchgesagt wird und der also ebenfalls isoliert werden muß (Heranschaffen + Aufbau von Handschuhen aller Größen, Kopfhauben, FFP2-Masken, Abfallbehälter, Kittel und Desinfektionsmittel) und dessen Blutzucker mehrfach kontrolliert und mit öfteren Insulindosen in Schach gehalten werden muß. Schließlich noch ein Patient mit Kreislaufkollaps zu Schichtende. Bluttransfusionen, Schmerzangaben der Patienten + Gabe BTM-pflichtiger Schmerzmittel. Daneben die ureigene Routine mit Vitalwertmessungen, Tabletten und Spritzen verteilen, Kurzinfusionen anhängen, Essen bei Pflegepatienten orchestrieren. So genannte Bettrunde mit Lagerung der Vollpflegepatienten, Wechsel der Inkontinenzmaterialien, Aufräumenarbeiten und Dokumentation möglichst aller Vorkommnisse, wobei einem die stetige Befürchtung im Nacken sitzt, daß man etwas vergessen oder übersehen hat. Und und und. Vom WM-Endspiel bekam ich so gut wie nix mit. Gerade einmal kurz etwas gegessen. Ein gemütlicher Spätdienst an einem lauschigen Wintersonntag. (19.12.22)

  "... aus dem Gebräu des täglichen Horrors ein beachtliches Quantum Trost destillieren." (Kulturzeit, 8.12.22)

  Könnt ihr addieren? Ich, mit bereits 117 Überstunden, habe mir, bei hohem Krankenstand auf Station, das Wochenende auch noch aufdrücken lassen. Wie doof kann man eigentlich sein? Und wer guckt dann am Sonntag das WM-Endspiel für mich?

  Gründe, in dieser Woche Patienten zu isolieren: Covid 19, Kontaktperson bei Covid 19, RSV, Influenza und Skabies (Krätze). - Wir sind wohlgemerkt auf keiner Infektionsstation.

  Um mit allen PatientInnen gut kommunizieren zu können, hätte ich in dieser Woche russisch, ukrainisch, türkisch, albanisch, arabisch, portugiesisch, Gebärdensprache und natürlich deutsch können müssen.

  Was wird eigentlich, sobald eine Frau von der Letzten Generation ein Kind bekommt?

  Vorgestern im Spätdienst Pingpong zwischen 2 Covid-, 1 Influenza- und 1 Krätze-Zimmer. Bei dem heftigen Gehuste meine FFP2 heftig festgezurrt. Bis jetzt erfolgreich. Auf/Durchatmen.

  Retweet: Einfach mal mental rechts ranfahren und ein Nickerchen machen.

  "Die einen kennen mich, die anderen können mich." (In aller Freundschaft - Die Krankenschwestern S02E07)

  Zum Grad meiner sozialen Isolation: mich erreichte die Warnung der bundesweiten Aktion nicht. Absolute Stille wie immer.

  "Ich werde mir dafür, daß ich ohne Genie bin, nicht mehr das Leben nehmen. Dazu habe ich viel zu lange ausgehalten." (Max Frisch)

  Es ist hier in Sachsen selbst Ärzten nur sehr schwer zu vermitteln, daß es nicht "aller 2 Tage", sondern alle zwei Tage heißt.

  Retweet: "Kannst du nicht etwas freundlicher gucken?" - Als ob das am Können liegen würde!

  Retweet: Manche Menschen strapazieren meine Geduld, als hätten sie dafür eine Flatrate.

  Retweet: Meine Erfahrungen haben mich ein bißchen merkwürdig gemacht.

  Retweet: Eigentlich erwarte ich fast täglich, daß ein Scheinwerfer vom Himmel fällt.

  Retweet: Werde kein Arschloch, nur weil dir so viele zeigen, wie das geht.

  Retweet: Vom Weltfrieden übrig geblieben sind nur w, t und f.

  Retweet: Wir leben in einer verkehrten Welt, wo der Gute zum Psychologen gehen muß, um damit zurechtzukommen, was der Schlechte tut.

  Retweet: Ich zweifle schon an der Menschheit seit der Erfindung weißer Klobürsten.

  Retweet: Für jetzt ist immer am wenigsten Zeit.

  Retweet: Ihr findet es verblüffend, daß Delfine bis zu 15 Tagen schlafen können, indem sie eine Gehirnhälfte abschalten? - Ich finde es viel verblüffender, daß der Mensch anscheinend beide Hirnhälften abschalten kann und trotzdem noch eine Meinung hat.

  Retweet: Wenn ich mir so anschaue, was auf der Welt passiert, denke ich mir: Vielleicht war der Weltuntergang 2012 garkeine Prophezeiung, sondern eine Handlungsempfehlung.

  Retweet: Mithalten kostet zu viel Nerven.

  Retweet: Sternzeichen: Kaffee. Aszendent: Kanne.

  Ein Freund erzählt mir, er höre eher traurige, getragene Musik, und nannte sie "Pulsaufschneidelieder".

  Retröt: Menschen. Die All-Gemeinheit.

  Ich habe den Termin für den Achtsamkeitskurs verschludert. War nur Spaß. Habe mich infolge Prokrastinationaffinität noch nicht angemeldet.

  Ein potenzieller Twitter-Nachfolger scharrt mit den Hufen: Post. Derweil tummle ich mich seit April auch auf Mastodon, wohin sehr viele von Twitter Enttäuschte emigrieren bzw. ein neues Zelt aufschlagen.

  Ich leide unter aggressiven Varianten von "Keine Lust" und "Keine Ahnung".

  Bei der Kälte jetzt ist die FFP2-Maske so gar kein Problem mehr. Ich begrüße sie regelrecht als Dämmung. Schade nur, daß dadurch alte Kulturtechniken wie Zunge rausstrecken verunmöglicht werden.

  17 ct für das Bund Radieschen bei Kaufland. - Wenn sich das Jäger-und-Sammler-Herz so richtig verstanden fühlt.

  Wer kennt es noch? Wenn man etwas nicht gleich geöffnet kriegt und an etwas herumzuzzelt und -zerrt: "Verpackt wie'n Westpaket!"

  Ein starkes Tages-, wenn nicht gar Lebensmotto: 'Etwas Schönes gegen das Schlechte'.

  Retweet: Jeder braucht Freunde, denen man zum 3000. Mal dasselbe erzählen kann, um immer dieselben Ratschläge zu erhalten, die man nicht befolgt.

  Retweet: Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, daß wir auf irgendeinem anderen Planeten so eine Art Satiresender sind.

  Retweet: Es ruckelt immer ein bißchen, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet.

  Mein lieber Kran! Vorm Fenster fuchtelte gestern - nicht zum ersten Mal! - ein Riesenkran herum. Beeindruckend. Im Mai bereits ein Kran für die andere Straßenseite. Kran-dios, nicht wahr?

  Ausgerechnet meiner Chefin gegenüber, mit der ich gestern einen Spätdienst hatte, den sie für eine erkrankte Kollegin übernahm, entfleuchte mir ein Geheimnis, von dem sonst niemand weiß. Falls es mir irgendwann wiederbegegnet, wüßte ich um die Nichtverschwiegenheit. Ob ich dann noch auf meiner Station arbeiten wollte, kann ich im Augenblick nicht sagen.

  Ein paar Meter von hier (im Hotel Adler) ist ein Mord begangen worden. Sellerhausen ist nun nicht New York, weswegen das in diesem ruhigsten Stadtviertel Leipzigs spektakulär ist.

  "Alles wird gut - [Kunstpause] - im Rahmen der Möglichkeiten." (Polizeiruf 110: Hexen brennen)

  Retweet: In einem Werkzeugkasten wäre ich die Nervensäge.

  Noch gelte ich, der ich nie Corona hatte, als Sonderfall. Doch langsam mehrt sich die Besorgnis, demnächst als Hexe verbrannt zu werden.

  Retweet: Ich verkleide mich jeden Tag als funktionierendes Mitglied der Gesellschaft.


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