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Bereich: Selbsterlebensbeschreibung (1)


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Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet - beispielsweise Getwittertes - diese kleinen Notate sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser Stelle selbst Erlebtes, Gedachtes & Gefühltes.

  In "Maigret und der Treidler der 'Providence'" übermittelt Maigret ein Funkbild der einem Verdächtigen zuvor abgenommenen Fingerabdrücke. Leider kennt Wikipedia das Wort als Eintrag nicht. Auch das schnelle Googlen verrät nicht, wie das Prinzip funktioniert. Mein technisches Verständnis ist sowieso wenig lobenswert. Muß ich halt dumm sterben, jedenfalls was Funkbilder anbetrifft. (24.2.2016)

  Ich fühle mich sehr alt. Nachdem ich kürzlich bei zwei Kolleginnen abgeblitzt bin, die noch nie etwas von Ilja Richter und "disco" gehört hatten, seufzte ich gestern Nacht "Ach, Umberto" in meinen Bart. "Umberto wer?" Und ich so: Umberto Eco? Der Name der Rose? Der Film? Mit Sean Connery und Christian Slater? Und der wunderbaren Sexszene, deretwegen wir damals mehrmals in den Film gingen?" Sie kennt weder Autoren noch Film. (20.2.2016)

  Ich wurde darauf hingewiesen, daß die gestrige Zahl von 66 Tagen Alkoholabstinenz eine Schnapszahl bedeuten. Wie überaus passend! (20.2.2106)

  Seit neun Wochen, also seitdem ich keinen Alkohol mehr trinke und auf die sehr opulenten Nudelmahlzeiten an jedem Nichtarbeitstag verzichte, nahm ich 10 Kilogramm ab. Mir passen mittlerweile Hosen wieder, die ich, wäre ich nicht so faul, längst weggeben hätte. (17.2.2016)

  Heute beginnt die Fastenzeit. Viele überlegen sich, was sie weglassen bzw. womit sie sich einschränken sollen. Bei mir bringt es nichts, auf etwas zu verzichten. Ich rauche seit 16 Jahren nicht mehr, trinke seit 8 Wochen keinen Alkohol, esse wegen des Diabetes keine Süßigkeiten und besitze keinen Fernseher. Und Serien, denen ich in den letzten beiden Jahren verfallen war, gucke ich seit Mitte Dezember nur noch an den beiden freien Abenden der Woche und das auch nur, wenn das Lesepensum des Tages befriedigend ausgefallen ist. (10.2.2016)

  Wie freue ich mich als Käseliebhaber auf die warme Jahreszeit, in der man insbesondere Harzer Käse wieder ordentlich genießen kann, wenn er im Begriff ist, langsam zu zerlaufen. Jetzt im Winter muß er tagelang herumliegen und man kann nie sicher sein, daß er drinnen reif genug ist, d.h. der Quark bereits verkäst wurde. (10.2.2016)

  "Du wirkst so ernst." "Nein, ich bin nur weltverdrossen." (Inspector Barnaby S16E01)

  Diese Rede Roger Willemsens auf dem Bibliothekarstag 2012 ist eine Eloge auf das Buch und dessen Leser. Der Mann versprüht eine wortgewandte Begeisterung, daß man sofort zum nächsten Buch greifen möchte. Es macht einfach Spaß, seinem Redestrom zu lauschen und es verstärkt das Entsetzen darüber, daß diese Stimme nun im Alter von nur 60 Jahren verstummt ist. (9. Februar 2016)

  Für einen normalen Dienst auf unserer Geriatrie/Onkologie-Station muß man gerüstet sein. Man sollte ausgeschlafen und einigermaßen fit sein. Mit einem Schwachpunkt antreten zu müssen, ist verhängisvoll und bedeutet ein Kampf gegen die Erfordernisse einer fast durchgehend mit Streß und permanentem Herumrennen und mehr Reagieren als Agieren verbundenen Arbeit. Für Außenstehende mag es so schwer nachvollziehbar zu sein, wie gravierend es in den letzten 14 Tagen also gewesen war, nicht mit ganzer Kraft zum Dienst bereit gewesen zu sein, sich quasi an zwei Fronten durchkämpfen und beweisen zu müssen, an der der normalen Stationsarbeit und der mit sich selbst und seinem desolaten Zustand. Ich jedenfalls kann den zuletzt genannten Begriff prima in jedwede Richtung durchdeklinieren. (5.2.2016)

  Trotz der im letzten Eintrag beklagten verlorenen oder vergifteten Zeit am Montag bis Mittwoch kann ich konstatieren, daß ich seit Jahresbeginn lektüremäßig zu alter Form zurückgefunden habe, was daran liegt, daß ich meine Freizeit konsequent nutze, um zu lesen und Serien nur am Montag- und Dienstagabend zulasse. (27.1.2016)

  Montags 6.30 Uhr endet nach 5 Nachtschichten meine Arbeitswoche und beginnt erneut mittwochs 22 Uhr. Die Zeit dazwischen ist frei und könnte eigentlich wunderbar genutzt werden. Zum Lesen zum Beispiel. Fatal ist nur, daß ich ausgerechnet in der freien Zeit seit Wochen Schlafprobleme habe und mich die Umstellung auf Tagesrhythmus lahm legt. Montags und dienstags bin ich gerädert und kann mich wegen der Müdigkeit nur sehr schwer konzentrieren. Die Lektüre ist somit belastet. Am Mittwoch holt sich der Körper, was ihm fehlt, zurück. Das heißt, ich schlafe tagsüber stundenlang. Diese kostbare Zeit ist für andere Aktivitäten verloren. Eine beschissene Situation, mit der ich höchst unzufrieden bin. Vielleicht ist es an der Zeit, sich aus dem Korsett eines Dauernachtdienstlers zu befreien. (27.1.2016)

  Bei Medikamentenzuzahlungen sind mir bislang nur runde Summen geläufig. Heute hatte ich 15,48 Euro zu zahlen. Die wirre Erklärung der Apothekerin verstand ich nicht. (27.1.2016)

  Meine Hausärztin ist mit mir ziemlich zufrieden. Wir haben uns über David Bowie unterhalten. (27.1.2016)

  Daß ich es explizit erwähne, anstatt zu lesen nunmehr Fernsehserien zu gucken wie in den vergangenen zwei Jahren an JEDEM Tag, klingt beinahe so, als wollte ich mich rechtfertigen, was aber nicht nötig ist, denn der Januar war bisher ein vorzüglicher Lesemonat und sticht bei weitem jeden Monat in den vergangenen 25 Monaten. (25.1.2016)

  Der heutige Tag ist als Lesetag verhunzt und verloren. Nachdem ich um zirka 15.00 Uhr aufgestanden war, zerfaserte sich mein ohnehin schon fortgeschrittener Tag. Als ich Tee gekocht hatte, kam mir in den Sinn, den nach 5 Nachtdiensten immer vorhandenen Jetlag auszunutzen, um in die Bibliothek zu fahren. Ich notierte mir einige auszuleihende Bücher und fuhr gegen 16.45 Uhr los. Nach dem Hauptgebäude am Leuschnerplatz fuhr ich in die Südvorstadt und fand die Stadtteilbibliothek nicht auf Anhieb, weil ich an der falschen Haltestelle ausgestiegen war. Das alles kostete Zeit und Nerven. Immerhin war ich mit einem Zwischenstopp in der Eisenbahnstraße, wo ich allwöchentlich meinen Supersonderladen aufsuche, gegen 19 Uhr wieder daheim. Die zwei Erzählungen von Wilkie Collins mit zusammen 44 Seiten müssen als heutige Leseausbeute genügen. Jetzt Kontrastprogramm mit SOKO Leipzig S15E13 - "Toter Mann". (25.1.2016)

  Wie kann eine Kollegin mich, den Hypochonder, fragen, warum ich so gelb aussehe? Eine andere Kollegin wollte mich beruhigen und meinte, ich sähe nur eben sehr, sehr blaß aus. (23.1.2016)

  Was wir beim Weltgeschehen alle nicht mehr sein können: unbekümmert. Das vermiest einem beträchtlich das Leben. (19.1.2016)

  Kann man in Arztwartezimmern wohnen? So gänzlich symptomfrei lebt man sonst nirgendwo.

  Sich aus dieser Schneise des Negativen, die allgegenwärtig erscheint und erstickend auf mich wirkt, herausschlagen.

  Retweet: Das größte Glück ist, ähnlich Bekloppte zu finden.

  Retweet: Ich werde das Gefühl nicht los, dass man nach der Kindheit nur noch pausenlos müde ist.

  Retweet: Als fast fertig studierter Soziologe gebe ich Ihnen hiermit den einzig wichtigen Überlebenstipp: Halten Sie sich von Menschen fern.

  Den Diogenes-Verlag darauf hingewiesen, daß es statt "die" Diabetes "der" Diabetes heißt (Suter: Montecristo). Lektorat nahm es dankend an. Wenn ich jetzt noch die BILD zu einer grammatikalischen Kehrtwende bekehren könnte, gälte meine Leben nicht mehr als mißlungen.

  Lebensglück kann auch bedeuten, sich 1 kg Hackfleisch zu besorgen und 10 zwiebellastige Buletten zu braten.

  Bei mir ist es ja so, daß sich Bekannte/Freunde entweder umbringen oder, wenn sie Narzisten sind, erklärungslos abwenden.

  Wenn ich jeden Augenblick genießen sollte, müßte ich sofort kündigen.

  Retweet: Ich wünschte mir, es gäbe zu jedem Menschen einen Trailer, damit ich weiß worauf ich mich einlasse.

  Prinzipiell wird mir täglich zu verstehen gegeben, da ich alles falsch mache. Dies ist also ein Durchschnittstag.

  Retweet: Mit Denken ist alles vielleichter.

  Retweet: Wenn ich jemanden aufheitern möchte, gehe ich einfach weg.

  Beim Über-den-Schatten-Springen" habe ich mir den Fuß verknackst.

  Kaufte Halsbonbons für die Verrückte, die beim Ehestreit nachts stundenlang herumschrie. Mitschrift ist in meinem Trommelfell eingraviert.

  Der Verkäufer bei Kaufland mit Rosenkranz um den Hals kommentierte jede Ware. So, das Bier, aha, 1 Flasche Rapsöl. Mhm, schönen Wochenstart!

  Ich habe ich meinem Lebenslauf nachgesehen. Tatsache, ich bin ja Koch gewesen. Weil Kollegen dauernd fragen. UND WARUM KOCHST DU DANN NICHT?

  Wenn man betrunken ist, sollte man demnach täglich den E-Herd ausschalten, nachdem man gekocht hat. Spart Geld für neue Pfannen.

  Sommer, das ist, wenn die fettesten Menschen mit Stolz die engsten T-Shirts tragen. Soll ich 'n Selfie machen?

  Wenn es je den perfekten Zeitpunkt gegeben hat - Ich habe ihn verpaßt.

  Retweet: Wir lernen zu wenig über das Aufräumen psychischer Unordnung.

  Auf meinen Tweet hin "Bei Kaufland waren die Spaghettini im Spaghetti-Regal einsortiert. SO kann ich nicht leben." meldete sich doch wirklich der Kaufland-Account und wollte von mir wissen, welche Filiale das gewesen sei-. Ich antworte: "Ach nein, wegen solch einer Lappalie verrate ich doch niemanden. Ein Spaghetto ist ein Spaghetto ist ein Spaghettino."

  Hatte die bevorstehende Apokalypse glatt vergessen, bis ich gerade bei Kaufland in der Reihe stand. Kaufsumme einzig bei mir unter 100 Euro.

  Der Regisseur des Krimis, den ich gerade anschaue, heißt Markus ImBoden. Zur Abgrenzung: Ich bin Markus AmBoden.

  Ob für die Notation der Dinge, die einem täglich die Laune verderben, ein Folioband (Dünndruck!) ausreichte?

  Ist "Das Leben geht weiter" nun eine Drohung oder eine Ermutigung?

  Falls ihr etwas Ambivalenteres, Zwiespältigeres als Klassentreffen kennt, laßt es mich wissen.

  Retweet: Was meint ihr, was hier los wäre, wenn alle wüssten, was hier los ist.

  Retweet: In mir schlummert ein Genie. Das einzige Problem ist: Es wird einfach zum verrecken nicht wach!

  Es ist ja mein Leben. Also laßt es mich in Unwürde zu Ende führen!

  Retweet: Der Bezug zur Realität befindet sich gerade im Schleudergang.

  Es dauert überraschend lange bis man merkt, wie kurz das Leben ist.

  Von nicht unwesentlicher Bedeutung für die Lebensqualität ist es, sich ausreichend mit Senf, Ketchup und Meerrettich zu bevorraten.

  Stehe kurz davor, meinen Support für diese Welt einzustellen.

  Retweet: Bitte bewahren Sie Panik. Es gibt kein Grund zur Ruhe!

  "Das ständige Lächeln und die freundlichen Ermutigungen sind zuviel für mich." (Inspector Barnaby S15E02 - "Ein Mörder kommt nach Hause")

  Im Thread Sammelthread zur Rettung der Kasuskongruenz schrieb ich: "Zwar nicht in einem Buch, aber in einer Fernsehserie: "Das ist wider der Natur". Mal was anderes: Wann klappen die Fußnägel eigentlich wieder runter?"

  Daß ich alt werde, merke ich nicht nur an physischen Blessuren, sondern auch daran, daß ich öfter den Duden zu Rate ziehen muß, um die richtige Schreibweise von Wörtern nachzuschlagen. Auf meine Sprachfähigkeit (weniger der Gesamtstil als vielmehr Orthografie, Grammatik und mancher Wortgebrauch) hatte ich mir stets viel eingebildet. Man hat ja sonst nix. Bei einigen Wörtern behelfe ich mir mit Eselsbrücken. Daß beispielsweise "mokieren" nur mit einem "k" geschrieben wird, merke ich mir seit Jahren über "KEIN Mokka".

  "Wenn die Wege sich trennen" - Über die Haltbarkeit und das Ende von Freundschaften. Daß Nachlässigkeit und Inaktivität Freundschaften schaden oder sogar killen könnne, bestätige ich. Müssen oder müßten sie allerdings nicht, je nach der Erwartungshaltung der Beteiligten. Mit entsprechend langem Atem hält man auch lange Funkstille aus. Trotzdem nicht damit gerechnet, daß der anderen die Geduld aufbringt.

  Retweet: Und jeden Tag die Sorge, es gibt keine Zwangsjacke in meiner Größe.

  Wenn ich das Zünglein an der Waage wäre, hätte das Eichamt wirklich ein Problem.

  Bei welcher Whiskeysorte entstand eigentlich die Schnapsidee, sich von Großbritannien zu separieren?

  Vorgestern flog ich aus einer DB-Lounge raus. Ich dachte: neudeutsch für Wartesaal. Ist aber 1.-Klasse-super-duper-exclusiv-Club.

  Gestern kochte ich erstmalig Spagetthi Carbonara. Keine Ahnung, weshalb ich - als Nudelliebhaber (neudeutsch Pasta-Aficionado) - diese "Ur"gericht bis jetzt umging. Brav ließ ich die als Unsitte be- und mittels Sahne erzeugte Soße weg, empfand das Produkt dann aber doch als zu trocken, so daß ich mich nächstens als Nichtitaliener gerieren und dem Gericht etwas Sahne zukommen lassen werde.

  Retweet: Der Bundestag gedenkt heute des 75. Jahrestags des Weltkriegsbeginns. Am 1.9. ging das nicht, da mussten sie Waffenexporte beschließen.

  Immer wieder erfrischend, wie in amerikanischen Serien beim größten Chaos und Unglück "Alles soweit in Ordnung?" gefragt wird.

  3 vom Ordnungsamt streifen durchs Viertel und fotografieren wild um sich. Habe einige Fieslinge denunziert.

  Ab und zu zum Lobe einer Sache oder Situation ein "formidabel" näseln. Für das Gegenteil empfahl ich gestern ja: "Auf Störungen, ingrimmig schauend, die Hände in die Hüften gestemmt, einfach mal mit einem altertümlichen 'Un-er-hört!' reagieren."

  Damals, bei Achim von Arnim, als Euphemismus noch kein Volkssport war, nannte man uneheliche Kinder noch Bastard.

  Von 12 Charakterisierungen bzw. Erinnerungen auf Stayfriends wurde ich 10mal als humorvoll eingeschätzt, 1mal als cool und 1mal als einzigartig. Mein Selbstbild stimmt.

  Retweet: "Du kannst dir weiter etwas vormachen oder du wirst Alkoholiker." "Klingt beides o.k."

  Ich hatte glatt vergessen, wie Musik wirkt, wie essenziell sie für das Leben sein kann und seit der frühen Jugend für Jahrzehnte in meinem Leben auch war. In den letzten Jahren jedoch hörte ich kaum noch Musik, weil die Zeitknappheit entweder schlafen oder lesen zuließ und bei beidem Musik unzulässig ist. Seitdem die neuen PC-Lautsprecher vor 3 Tagen gekommen sind, macht das Zuhören wieder Spaß; denn die alten waren längst defekt und lieferten nur Mono. Der CD-Player, der noch herumsteht, ist überflüssig, weil ich seit langem auf mp3 umgestellt habe und der 23 Jahre alte Pioneerplayer damit verständlicherweise nix anfangen kann. Mir bleibt zu überlegen, ob ich mir zur Komplettierung einen Ghettoblaster oder eine Mikro-Stereoanlage zulege.

  Es muß gestanden sein, daß ich Sehnsucht nach einem Glas Bier habe, die ich mit unnachsichtlicher Rücksichtslosigkeit ausgleichen will. (Robert Walser: Der kleine Tierpark)

  Auf Störungen, ingrimmig schauend, die Hände in die Hüften gestemmt, einfach mal mit einem altertümlichen "Un-er-hört!" reagieren.

  Früher war ich mal ein, wenn nicht begnadeter, so doch sehr treuer Briefpartner. In welchem Jahrhundert schrieb man nochmal Briefe?

  Manche fixe Idee überdauert ein ganzes Leben.

  Gestern war ein Onkel bei mir, der Legionellen suchte. Ich gab ihm 1 kg mit.

  Yeah, thats' me: "Manche Menschen sind nämlich trotzig: Je mehr etwas beworben wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht mitmachen." (Welcher Eiseimer-Typ sind Sie?)

  "Menschen zeigen in sozialen Netzwerken ihre Wunsch-Identität (...). In Wahrheit sind sie oft ganz anders." (Welcher Eiseimer-Typ sind Sie?) - Nicht schlimm, oder? Ich betrachte das Netz ohnehin als Spielweise. Als Eiseimer-Typ bin ich übrigens der Hype-Verweigerer.

  Was sollte ich aus der Tatsache schlußfolgern, daß ich monatlich nur 40% des Geldes verbrauche, das ich verdiene?

  "Viele Trinker, die ich kenne, versuchen einfach weiterzumachen, mit dem Glas in der Hand, die Augen verschlossen vor der Katastrophe, die sich vor ihnen abzeichnet." Daniel Schreiber hat ein Buch über seinen Weg weg vom Alkohol geschrieben: Nüchtern. Über das Trinken und das Glück. In der Zeit gibt es einen Artikel, der für mich sehr faszinierend ist, weil er meine Situation dermaßen gut widerspiegelt, daß schon jetzt beschlossen ist, daß ich Schreibers Buch kaufen werde.

  Wenn im Film jemand jemandem auf die Stirn küßt, werde ich jedesmal ganz sentimental.

  Retweet: Ein kluger Mann hat mal nichts gesagt.

  Ich passe ja so gar nicht in diese moderne Welt und und finde "Ich hab dich lieb" einfach nur zum Kotzen."

  Wenn jede Widrigkeit des Alltags eine Faser wäre, hätte ich in 5 Minuten einen Teppich geknüpft.

  Wenn man wie ich auf einer Krebsstation arbeitet, kann man mit dem Begriff & Postulat "Altersvorsorge" nurmehr wenig anfangen!

  Retweet: Das eigentlich tragische am Leben ist ja, dass die ganze Scheisse auch wirklich passiert.

  Im Druck des Alltags verliere ich meine Zartheit. (Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal)

  Wieder hatte ich das Gefühl, dass sich die Wirklichkeit zu stark an mir verausgabte. (Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal)

  Retweet: "Ich hab kein Pech, ich bin Gottes liebste Voodoopuppe."

  Ich habe mich zur Verlosung eines BGE angemeldet, das Michael Bohmeyer per Crowdfunding so vielen Leuten wie möglich zukommen lassen will. Sollte ich gewinnen, werde ich 1. ein Jahr in einem Benediktinerkloster verbringen 2. darüber bloggen und 3. ein Buch über meinen Krankenpflegeberuf schreiben.

  Weil ich kürzlich zum Thema Gehörschutz recherchierte, bekomme ich nun mittels Spam Hörgeräte angeboten.

  Ich hatte es satt, dass aus meinem Leben eine einzige lange Bedenkzeit wurde. (Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal)

  Meine innere Tendenz, die äußeren Probleme der Welt zu verkleinern, war eine Art Notwehr. (Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal)

  ... war mir unklar, was ich inmitten der schnellverderblichen Welt noch anfangen sollte. (Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal)

  Welcher Geräuschkulisse wir im Alltag ausgesetzt sind, merkt man erst, wenn man sie einmal auszublenden imstande ist.

  Ich brauchte nur kurz in den Spiegel zu schauen, dann waren alle Fragen gestellt und gleichzeitig beantwortet. (Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal)

  Was sollte ich aus der Tatsache schlußfolgern, daß ich monatlich nur 40% des Geldes verbrauche, das ich verdiene?

  Retweet: "Du bist ja nicht normal!" "Danke, ich gebe mir Mühe."

  Retweet: Es kündigte sich schon lange an, allerdings erst im Nachhinein.

  Ich, dessen Weg sich seit der Geburt immer weiter vom Ziel entfernt hat... (Petra Morsbach: Dichterliebe)

  Retweet: "Wie nennt man das nochmal, wenn im Leben alles glatt läuft?" "Das Leben der anderen."

  Nachts jetzt regelmäßig Alpträume. Wiederkehrend fällt mir die Fingerschiene unbemerkt ab oder stirbt der Finger ganz ab.

  Auf dem Gehweg lag ein Paar gelbe Vogelschnäbel mit einem Büschel Federn dran. Solche Dramen in meiner Wohnungsnähe!

  Ich jammere auf hohem Niveau. Ich wohne im 4. Stock.

  Retweet: Nichts riecht verbrannter als verpuffte Vorfreude.

  Retweet: Freundschaft ist, dem Pferd vor der Apotheke die Mähne aus dem Gesicht zu halten.

  Wenn man sich kennt, kann man von anderen eigentlich nicht mehr enttäuscht sein.

  "Eine Frau im US-Bundesstaat Utah hat offensichtlich über Jahre hinweg sieben Säuglinge direkt nach der Geburt getötet." Wie darf man sich das vorstellen, daß der Ex-Ehemann davon nichts bemerkt haben will? Schwangerschaften, Geburt, und dies gleich siebenmal? Da müßte man schon blind oder Seemann ohne jedweden Landgang sein.

  Ich warte ja immer darauf, daß wir einen Patienten namens "Quack" bekommen, den ich dann mit Voltaren einschmieren würde, um mich fortan als Quacksalber bezeichnen zu können.

  Beim abgelutschten, ubiquitären Staatsanwaltspruch "Halten Sie mich auf dem Laufenden!" bekomme ich jedesmal Würgereiz, wenn nicht gar einen anaphylaktischen Schock.

  "Manchmal glaube ich, dein Lebenszweck ist es, merkwürdig zu sein, Harold." (John Irving: In einer Person)

  Warum die Leute hinter meinem Rücken reden? Weil - wer kann schon vor mir sein?

  Retweet: Ich lerne aus meinen Fehlern. Ich kann sie mittlerweile vollkommen perfekt wiederholen.

  Retweet: Ich bin dafür nicht gemacht, aber bis zum Ende meines Lebens halte ich noch durch.

  Retweet: Vielleicht braucht man doch ab und zu jemanden, der sagt: "Setz dich hin. Ich mach den Rest."

  Ach, das ist gar kein Wachkoma? Das ist mein Leben?

  Vorhin auf die Fresse gefallen. Verbeulte Knie, blutige Nase, einen Beutel mit Bruchglas. Kindle heil geblieben! Fingerschiene (nach Strecksehnenabriß) sitzt noch, was entscheidend ist. 3 Wochen Heilung wären sonst hinüber! Eine Knie schmerzt. Hausarzt erst morgen, falls der Schmerz bleibt. Studentinnen reichten mir 1 Tempo. Orden für Erste Hilfe verliehen. Bei Georges Simenon gab's eben wieder 'n Toten. DAGEGEN gehts mir relativ gut. Man muß immer die richtige Relation finden. Sturz erfolgt zufällig in Nähe meines Hausarztes. Dort um 1 Pflaster gebeten. Hochsensible Praxisschwester wies mich zuallererst an, meinen Tetanusstatus zu überprüfen.

  Immer wenn es mir nicht gut geht, esse ich eine rohe Zwiebel. Die 7 kg pro Woche kaufe ich montags.

  Kellerbier ist irgendwie so unpraktisch, wenn man im 4. Stock wohnt.

  Retweet: Es kündigte sich schon lange an, allerdings erst im Nachhinein.

  Bei ANHs heutigem Journaleintrag kommentierte ich: "Sie bekommen es noch hin, daß ich, der Reisemuffel par ex­cel­lence, mein Täschlein packe und Leipzig den Rücken kehre. Der Aspekt, dem Tag Struktur zu verleihen, ist spannend. Die Tatsache, daß man neue Leute nur kennenlernen kann, wenn man seine Hütte verläßt, ist mental zwar stets klar, bleibt jedoch statisch und erzeugt nur Schicksalergebenheit. Durch Ihre Aufzeichnungen gerät die Statik ins Wanken und jene Hirnregionen werden stimuliert, die einen Hikikomori wie mich vielleicht doch noch umstimmen bzw. antreiben könnten, etwas zu ändern."

  Letzte Nacht hatte ich einen Alptraum. Mir wurde ein Smartphone geschenkt, das alles kann, dessen Akku nie leer wird.

  Was ich WIRKLICH hasse: daß Ärzte und/oder Schwestern in Krimis oder sonstigen Filmen immer ein Stethoskop um den Hals baumeln haben. In praxi ist das eher selten. Bin BTW bei "Borowski und das Meer", wo Borowski ab Minute 12 die Frau des vermeintlichen Opfers, eine diensthabende Ärtzin, befragt.

  Mußte eben das Captcha "less is more" eingeben und fühle mich jetzt so zenmäßig ausbalanciert.

  Es geht mir gut. Sowas darf man am 1. April schreiben, um die Verwirrung noch anzukurbeln.

  Wenn es eins gibt, was unser Job ins uns abtötet, ist es: Vertrauen. (The Mentalist S06E10)

  Wie die Frauen sich in Bettszenen krampfhaft die Decke bis zur Schulter ziehen und umwickeln, damit man nur ja keine Brustwarze oder Schlimmeres sieht! Was waren die 70er dagegen entspannter!

  Immer wenn ich besoffen bin, denke ich, es würde gehen, wenn ich nüchtern bin. Und wenn ich dann nüchtern bin, denke ich, es kann nur gehen, wenn ich besoffen bin.

  Ich bin viel zu hektisch für chado. Schade.

  Ich wüßte gern, ob das mit den Phantombildzeichnungen in der Realität genausogut funktioniert wie in Fernsehkrimis. Wenn ICH jemanden zu beschreiben hätte, würde man danach sicher jemand völlig Unschuldiges verhaften.

  Mist, jetzt habe ich das Buch über Achtsamkeit verlegt.

  Das österreichische Pülcher für Strolch, Gauner, Vagabund kommt vom Wort Pilger. Brunner meint, daß damals Pilger erkennbar sein, sich mittels bestimmter Zeichen ausweisen mußten, was eben auch mißbraucht wurde.

  Ich bin so einsam, ich habe noch nicht einmal Kontaktlinsen.

  Mir schwillt schon wieder die Zornesader. Dieser Bericht (ARD plusminus) über immer mehr abgeschaffte geriatrische Reha-Stationen und -Kliniken zeugt vom bürokratischen Hickhack zwischen zwei Institutionen, die sich den Schwarzen Peter zuschieben, nämlich dafür zahlen zu sollen. Auch die geriatrische Reha-Station meines Klinikums wurde kürzlich geschlossen.

  Ich möchte meine Geistesblitze notieren, am besten in einem Blindband im, ähm, Folioformat.

  Weil ich im Kreuzworträtsel Rote Bete als Rote Beete schreiben wollte, schenkte mir eine Kollegin am Folgetag ein Glas derselben als orthografisches Beweisstück.

  48 Jahre katholisch; und ich kannte den Ausdruck Inkardination bzw. inkardiniert sein nicht.

  Immer wieder bin ich von der Coolness und Friedfertigkeit von Führhunden fasziniert. Heute in der S-Bahn schob eine Frau ihren Hund mit den Füßen so lange hin und her, bis er ordentlich hinter den Sitzen platziert war und niemanden mehr stören würde, der den engen Gang hindurch wollte. Kein Mucks des traktierten Tieres.

  Während ich mich durch den Politikteil der ZEIT lese - in den ersten fünf Seiten geht es ausschließlich um Rußland, Putin, die Krim, Wirtschaftssanktionen - steigt der Mulmigkeitsfaktor. Je mehr manche betonen, daß es doch nie zum Krieg kommen könne, desto übler wird mir. Sage niemals nie. Ich halte alles für möglich und als Pessimist freilich das schlimmere Szenario. Die Welt war immer schon durchgedreht; nun aber kreiselt sie in einem Tempo, welches einem den Magen umdreht, sobald man morgens die Augen geöffnet hat. Hoffentlich erlebe ich noch viele, viele Morgen, an denen ich dies tun kann- nur mit dieser Angst und nicht mit einer Situation, die sie gerechtfertigt hätte.

  Meine Drogenkenntnisse waren insofern defizitär, als mir das Kürzel MDMA unbekannt war. Gelesen in einem Artikel über den Drogenhandel über das DarkNet. Drogenerfahrungen brauche ich keine zu bekennen. Außer Alkohol. Die Gnade der späten Geburt - zur Wende war ich 23 Jahre alt - ersparte mir mangels Gelegenheiten selbst das Kiffen. Gänzlich! Nie probiert, weils mir nie angeboten wurde. Ich darf behaupten: Gottseidank; denn als Mensch mit erheblichem Suchtpotenzial hätte ich sicherlich einiges probiert.

  Canossa liegt neuerdings in Rom.

  Zur investigativen Recherche bin ich ungeeignet. Eben fuhren zwei Typen mit einem Tandem über "meine" Kreuzung; und der Fotoapparat liegt sonstwo.

  Retweet: Die Augen aufschlagen und für einen Moment nicht wissen, wo man ist und es so lassen wollen.

  Retweet: Am meisten beeindruckt mich das Lächeln derer, welche keinen Grund zum Lächeln haben

  Das Leben ist so anstrengend. Muß ich da wirklich weiter mitmachen?

  Ihn überfiel plötzlich das schwindelerregende Gefühl der Gleichgültigkeit der Welt ihm gegenüber. (Antonio Lobo Antunes: Fado Alexandrino)

  Retweet: Ich weiß eigentlich ziemlich genau, was ich nicht will. Nur an der Umsetzung hapert es manchmal.

  Retweet: Der Sinn des Lebens? Finde Menschen, mit denen du lachen kannst. Verbringe möglichst viel Zeit mit diesen. Wiederhole das jeden Tag.

  Schöne Frage: Wann hattet ihr zuletzt einen Lachkrampf? Ich vorgestern bei Youtubevideos mit Jochen Malmsheimer.

  Unser ehemaliger Weihbischof Georg Weinhold (Dresden-Meißen) ist mit 78 Jahren gestorben. Durch ihn wurde ich 1977 mit nur 11 Jahren gefirmt.

  Diese Replik sollte ich in mein Repertoire einbauen: "Man ist ungnädiger Laune. Ich darf mich zurückziehen?" (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)

  Retweet: Sei wie Du bist. Es kommt sowieso irgendwann raus.

  Vielleicht ist das meine Vorstellung vom Glück, jemandem zu geben, was ich vermag, - statt in ein System von Forderungen verstrickt zu sein, denen ich nicht nachkommen kann. (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)

  Planen Sie täglich eine Stunde Seid-nett-zueinander ein. (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)

  Retweet: Mein Gehirn hat zu viele Tabs geöffnet.

  So lebt man. Dagegen kann man keine Berufung einlegen. (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)

  Retweet: Mein Biorhythmus und ich brauchen dringend eine Paartherapie.

  Ich wiederhole mich ja sehr gern. Meine Lieblingsserie ist Cold Case, die ich seit einigen Monaten gucke.

  Friseur-Azubine 1. Lehrjahr - 1. Praxistag - 1. Kunde = ICH. Was haben wir gezittert.

  Sich bei Kaufland einmal quer durch alle offenen Parfüms/Aftershaves sprühen erspart einem eine Woche Duschen.

  Retweet: Die zuverlässigste Möglichkeit für Zeitreisen ist und bleibt Musik.

  Bezahlen? Ach ja... Habe ich eine Geldbörse? Und wenn ja: WO ist sie nur? An der Supermarktkasse. Immer.

  Kinder vorhin in der Straßenbahn: "Wieviel ist 7 + 100?" Schade, daß ich keinen Taschenrechner dabei hatte.

  Ich habe an der Bäckereitür eine These angeschlagen: Reformationbrötchen Anfang Oktober sind einfach unschön.

  Kleiner Trost: sich bei "gescheitert" nur das "t" wegdenken.

  Lebenslauf? Ich bin ja so schlecht zu Fuß.

  Retweet: Oh, eine Herausforderung. Gleich mal zusammenbrechen.

  Retweet: Ich führe ein Leben mit viel Würde. Und Hätte. Und Wäre. Und Könnte.

  In jedem Leben gibt es so eine Glücksblindheit. (Silvia Bovenschen: Nur Mut)

  Retweet: Darf man hier eigentlich auch schreiben, dass man glücklich ist, oder bin ich hier falsch?

  "Die wunderbare Seltsamkeit des Lebendigseins" (Paul Auster: Sunset Park)

  Die Kunst der Stunde.

  Retweet: Manchmal hab ich nur noch die Hoffnung, dass ich vielleicht versehentlich in die Dreharbeiten zu einem Helge Schneider Film geraten bin.

  Retweet: Der Mensch versteht Wahrheit als Knetmasse. Er drückt herum, bis sie eine Form angenommen hat, mit der er leben kann.

  Retweet: Jeder Mensch muss übrigens akzeptieren, dass nicht die gesamte Welt auf seine persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten werden kann.

  Retweet: Ich hab mit meinem "Ich-hatte-gerade-9-Stunden-Nachtdienst"-Gesicht immer Angst, daß Menschen ernsthaft denken, ich bin immer so hässlich.

  Reformationsbrötchen am 2. Oktober. Wie kaputt ist diese Welt eigentlich?

  Retweet: Ist der Tag noch da oder kann ich rauskommen?

  Mal wieder einen logischen Fehler entdeckt. Im Polizeiruf 110 "Kinderparadies" erleidet die Kindergärtnerin, die auf ein Kind aufpassen sollte, einen allergischen Schock. Der Ehemann, befragt, wer sich nun um das Kind kümmern wird, reagiert, sich eine Jacke umwerfend, hektisch in Aufbruchstimmung: "Tut mir leid, ich muß mich um meine Frau kümmern". Was natürlich Käse ist, weil sie eine Minute vorher mit dem Notarzt abtransportiert worden ist und also versorgt wird. Angehörige haben da gar nichts zu tun und fahren auch im RTW (Rettungswagen) nicht mit.

  Kann man sich eigentlich selbst reanimieren?

  Retweet: Ich habe keine Angst davor, dass das Leben endet – ich habe Angst davor, dass das Leben nie anfängt.

  Gäbe es für Unglück einen Oscar, würde ich mir an deiner Stelle schon mal eine Dankesrede überlegen. (Constanze Kleis: Sterben Sie bloß nicht im Sommer)

  Nachdem ein junges Mädchen heute "Mein inständiger Wunsch ist..." in ihr Handy sagte, war ich mit der Jugend versöhnt.

  Ich muß jetzt unbedingt 100 Mal "zwanghaftes Verhalten" schreiben.

  Ich trinke gerade eine Flasche Sekt, die ich mir aus Stationsbeständen mit nach Hause nehmen durfte, und wundere mich, warum die Anspannung der letzten 5 Nachtdienste nicht weicht, bis ich beim letzten Viertel bemerke, daß es sich um alkoholfreien Sekt handelt.

  Retweet: In meinem Leben mache ich es wie Alfred Hitchcock: in einer Szene spiele ich kurz mit.

  "... die allgemeine Angststörung. Wissen Sie, was das ist? Man nennt es Leben. (Bones S08E08)

  Bin noch unentschlossen, ob das neue BAP-Album als Einschlafhilfe oder als Suizid begleitende Musik herhalten sollte.

  Eines ist jetzt schon klar, zum nächsten Papst wählen sie einen 79-jährigen Italiener.

  Retweet: Manche werden einfach nicht schlau aus ihrem Leben.

  "Sie müssen zumindest lernen, wie man ein alltagstauglicher Alkoholiker wird." (The Following S01E11)

  Mit der "Konserve aus Adlershof", wie ich es bei Erich Loest las, ist die Tradition des DDR-Fernsehens gemeint, immer montags um 20 Uhr einen "alten" Film zu senden, also der 30er bis 50er Jahre. Zum Fernsehen der DDR fand ich einen Thread, den ich heute Vormittag förmlich verschlungen haben.

  Wieso eigentlich Fremdenhaß? Wenn man doch die hassen kann, die man kennt.

  Bin ich wirklich schon so hinfällig, daß man mich wie eben in der Kaufhalle mit "Junger Mann" anreden kann?

  Retweet: Was mache ich jetzt mit dem angesoffenen Abend?

  Mein Kontoauszug ist auf "zukunftsweisendem Thermopapier" gedruckt. Was soll jetzt noch schief gehen?

  Leben ähnelt oft dem Schach. Jeden Morgen denke ich über eine spannende Eröffnung nach und abends bin ich matt.

  Unerträgliche Wartezeit, bis der frisch aufgebrühte Schwarztee bis zur Trinkbarkeit abkühlt.

  Ich bin für ein lebenslanges Arbeitsleben und einen gelungenen Alltag einfach zu untalentiert.

  Für mein Karma gibts doch bestimmt eine ICD-Nummer.

  Retweet: Jeden Tag neu erstaunt über die Treffsicherheit der Psalmen. Wurden die für mich geschrieben?

  Ich habe nachgelesen. Und die behaupten, das Leben könne lebenswert sein.

  Ich bin mehr so der Gemüsemensch: Tomaten auf den Augen und sonst: rumgurken!

  Ich bin zwar Bibliomane; aber Musik ist viel machtvoller, Flow zu erzeugen. Schneller und anhaltender. Grandios!

  Wie ist dieses Leben eigentlich so? Ich frage mal als Außenstehender.

  So kann es nicht weitergehen, denke ich, und dann wache ich trotzdem jeden Morgen noch atmend auf.

  Für alle, die meinen, ich gehe nicht ans Telefon: beim 100. Klingeln nehme ich meist ab. Freund hats gestern Nacht probiert.

  Der Harzer Käse, den ich gestern vergessen hatte, in den Kühlschrank zu stellen, klopft gerade ans Zimmer.

  Retweet: Ich würde nicht behaupten, dass ich überglücklich bin, aber ich habe heute beim Rasieren an der Halsschlagader keine Pause eingelegt.

  Retweet: "Was zeichnet Dich aus?" "Hab den schwarzen Gürtel im Unglück."

  Gestern Abend dank Youtube einige Folge der Rateshow Psst! gesehen mit Herbert Feuerstein, Elke Heidenreich, Ingolf Lück und Harald Schmidt. In der Folge 5 eine neckische Anekdote der Frau mit dem situs inversus (spiegelverkehrte Anlage der inneren Organe). Vor einer OP hat sie sich mit dem Stift auf dem Bauch schreiben lassen: "Situs inversus". Als sie aus der Narkose aufwachte, stand darunter: Wir haben aufgepaßt!" - von den Operateuren während der OP draufgeschrieben.

  Body of Proof S03E02. Und schon ächzt der Fachmann. Die Tochter der Forensikerin Dr. Megan Hunt wurde entführt. Hunt weist die Entführerin darauf hin, daß ihre Tochter eine Insulinpumpe trage: "Bitte, meine Tochter hat eine Insulinpumpe, die nach wenigen Stunden nachgefüllt werden muß!" Fachlich falsch, weil eine Ampulle 300 Einheiten enthält, die mehrere Tage reichen können. Außerdem wird die junge Frau eine Ersatzampulle bei sich geführt haben.

  Nie war ich ein Kostverächter. Ich habe selbst als Kind täglich etwas ausgefressen. Selbst tiefe Teller.

  Bevorzugte Exaltationen: Um es mal so richtig krachen zu lassen, kaufe ich Partysalat.

  Retweet: Ihr lebt nicht ewig. Also benehmt Euch gefälligst endlich so!

  Die etwas verschwommene Schönheit der Welt gewinnt nach 2 Weizenbieren und 1 Weinbrand rasch an Konturen.

  Geld macht nicht glücklich? Ach deswegen gehts mir so mies!

  Das Leben ist so kurz und merkwürdig. Es könnte als Nanu-Partikel durchgehen.

  Ich war ja ein Wunderkind. Was man sich über mich gewundert hat!

  10 von 30 Minuten des gestrigen heute journals waren dem Fußball vorbehalten. So groß kann keine Kotztüte sein, die das auffängt. Nachdem Ulrich Wickert und Claus Kleber die Tagesschau als veraltetes Format kritisiert haben, achte ich mehr auf Nachrichtensendungen. Tatsächlich spricht in Zeiten des Internets einiges gegen das bloße Vortragen redaktionell aufbereiteter Nachrichten. Andererseits öden einen beispielsweise Wettergespräche an, wie ich sie täglich im Radio bei MDR Info erdulden muß. Eindrucksvoll gestern im heute journal, wie neben Marietta Slomka plötzlich eine Drohne stand und dadurch deren Größe im Verhältnis zum Menschen plastisch wurde.

  Feiertage sind Lektürekiller par excellance. Die Familie absorbiert Zeit, die für die immer gleichen schwachsinnigen Tätigkeiten ausgefüllt wird: Essen, Trinken und Glotze. Alte Geschichten aufzuwärmen kommt dabei der älteren Generation zu, der man in Gehorsam wegen des vierten Gebotes mit interessierter Miene gefälligst zuzuhören hat!

  Ich hatte meine Mutter zwei Jahre nicht gesehen und gesprochen und mich vorgestern zu ihrem 70. Geburtstag wieder mit ihr versöhnt. Was heißt "versöhnt" - es gab kein Zerwürfnis, sondern nur Faulheit und Lethargie meinerseits und mit der vergehenden Zeit dann die Scham und das Unvermögen des ersten Schrittes afueinander zu. Der Kontakt ist wiederhergestellt und eine Scharte ausgewetzt, die man später unbedingt bereut hätte. Ich bin sehr froh darüber.

  Mir gefällt die Werbekampagne der Ärzte mit dem Slogan "Ich arbeite für Ihr Leben gern".

  Das Schöne an euch Jungen ist, daß ihr so angstfrei mit dem Begriff Zeit umgeht. (Missfits)

  Ich und Taktgefühl? Bin ich Dirigent?

  Wußtet ihr, daß ich einen Unkünstlernamen habe? "Hätte, wenn und aber".

  Nachdem Sherona Fleming, Monks Assistentin, ein Wetttrinken gegen einen smarten jungen Typen souverän gewonnen hat, jubelt sie: "4 Jahre katholische Highschool!" (Monk S02E02)

  "Wünsch dir, du wärst nie geboren worden!" Monk: "Ein Traum. Der sich nie erfüllen wird." (Monk S02E16)

  Es ermüdet mich, ICH zu sein. (Monk S03E09)

  Das normale Leben wird viel zu selten weiterempfohlen. (Franziska Seibel)

  Gibt es denn keinen Preis für elegantes Zeit verplempern? Ich würde ihn stande pede einheimsen!

  Ich mußte eben das Captcha "Teleban" eingeben. Darüber sollte man nachdenken!

  Um es mal österlich zu formulieren: Nordkorea geht mir sowas von auf die Eier!

  Bei mir wird eine Verfassungsänderung mit überwältigender Mehrheit durch den frühmorgendlichen Kaffee erreicht.

  Ich würde mal weniger nach Zypern gucken als vielmehr nach Nordkorea.

  Wenn Sie einen Menschen ohne Maske erleben wollen, spielen Sie Golf mit ihm. (Inspector Barnaby: Mord - Nur für Mitglieder)

  Immer zittert man, wenn ein Staats- oder Haushaltsbankrott ansteht. US-, Griechenland- und nun die Zypernpleite standen an und wurden quasi schon im gefühlten Fallen in den Abgrund in letzter Sekunde abgewendet. Fragt man sich, wann die erste Pleite NICHT mehr verhindert werden kann oder man sie, weil jede Häufung, außer vielleicht die des Geldes, nach einer bestimmten Zeit langweilt, nicht mehr verhindert will?

  "Die Patienten werden immer älter", höre ich während des Abwaschens im Radio. Das merke ich sogar an mir selber.

  Ich höre zurzeit Interviews mit vielen Schriftstellern auf dem Blauen Sofa zur diesjährigen Leipziger Buchmesse. Unter anderem sprach Bernhard Kegel über sein Buch Tiere in der Stadt: Eine Naturgeschichte. Die Populationen der Spatzen in sehr vielen Städten wären drastisch zurückgegangen, die der Füchse nähmen aber zu. Füchse in der urbanen Umgebung ernährten sich vielfach von Regenwürmern, wären ansonsten eher Vegetarier. Bettwanzen sind zurückgekehrt und selbst in großen Hotels zu finden, in Einkaufszentren, Kinos usw. Früher vermochten die Menschen zu riechen, ob sich in einem Raum Bettwanzen befanden; diese Fähigkeit ist verloren gegangen.

  Mich beim Leeren des Maileingangsordner gefragt, warum eigentlich immer denjenigen Kreditangebote ins Haus flattern, die sie nicht brauchen...

  Wunschszenario: Herr Lenz findet Frau Holle und sperrt sie weg.

  Überraschung für einen Bibliomanen, der ja nun auch nicht den ersten Tag liest. Denis Scheck stellt im Büchermarkt die 10 am meisten gedruckten und verkauften Bücher aller Zeiten und Sprachen vor. Und es landet ein Buch in der Top Ten, von dem ich bis jetzt jemals weder Autor noch Titel vernommen habe: Sie von Sir Henry Rider Haggard. Und NOCH ein Buch wird genannt, das ich überhaupt nicht kannte: Der Traum der Roten Kammer von Hóng Lóu Mèng, übersetzt von Franz Kuhn als Insel-Taschenbuch erhältlich. Bin verblüfft.

  Ich muß mich schon sehr anstrengen, um mich an das letzte Aufflackern des gesunden Menschenverstandes in meinem Leben zu erinnern.

  In Anbetracht meiner Körperfülle muß meinem Lebenskuchen mächtig viel Hefe beigemischt worden sein.

  Daß man auf Facebook sogar Familienangehörige als Freunde haben kann, zeigt doch, wie sehr sich virtuelles und reales Leben unterscheiden.

  Es verzwirnen sich da, wie so oft im Leben, ganz viele Kausalitäten... (Fritz J. Raddatz an Uwe Johnson, 22.4.1977)

  Mein Leben - wie eine seltsame Reise, bei der man auf der Stelle tritt und die Sachen noch nicht ausgepackt hat.

  Wieder einer der seltenen Stunden, in denen fast minütlich Inspiration herumschwirren, die zu Tweets und Notaten werden wollen. Soeben die Idee gehabt, eine Liste mit den Handlungen zu erstellen, die man in seinem Leben weniger als 10mal vollzog. 1. Mit dem Flugzeug fliegen - 2. Taxi fahren - 3. Umziehen - 4. Außerhalb Europas gewesen - 5. An einem Requiem / Beerdigung teilgenommen. 6. In der Oper gewesen. 7. In einer Zeitung / Zeitschrift gestanden.

  Ich finde das Ladegerät für mein Leben nicht mehr.

  Zurück vom Hausarzt. Das Ergebnis der 24-Stunden-Blutdruckmessung von gestern und heute ist verkraftbares Mittelmaß. Der Tag der Messung ist jedesmal grausam. Man kann sich nicht ordentlich bewegen, es schnürt einem den Arm ab, es ziept. Sobald Einschränkungen uns selbst treffen, nehmen wir die der anderen deutlicher wahr, offensichtliche Handicaps von Leuten auf der Straße, in den Geschäften... Heute beobachtete ich einen Blinden, die mir enorm imponieren, wenn sie sich elegant und zielsicher bewegen. Ich in ihrer Lage würde mit Sicherheit alles anrempeln und niedermähen, was mir in den Weg käme, und strotzte nur so vor blauen Flecken.

  Mir wie allen ist das Leben nur geliehen. So siehts dann allerdings auch aus.

  Die paar Tage, die uns noch bleiben, laß ich mir nicht versauen. (Matthias Beltz)

  Nur weil mein Vater Sauerkraut selbst angemacht hat, müssen wir nun dauernd Eisbein essen. Leiden auf hohem kulinarischem Niveau.

  Die Scham, der zu sein, der ich bin." (Hans-Ulrich Treichel: Anatolin)

  Lieferdienst für Lebensinn. Für Selbstabholer kostenlos.

  Retweet: Es gibt Tage, da kann man nicht genug schlechte Laune haben.

  Ich bin mit meiner Verfassung unzufrieden und konnte keine qualifizierte Mehrheit zusammenkriegen.

  Für den heutigen Tag habe ich wieder nicht Anlauf genommen!

  Wilhelm Genazino formuliert in seinen Bücher eine Liturgie des Unbehautseins in der Welt, die allen Deprimierten wir mir Ehrfurcht einflößen.

  Wird mir Lebensmut etwa bewußt in homöopathischen Dosen verabreicht?

  Erneuter Anfall von Eifersucht auf alle Frohnaturen.

  Das Dauergefühl, gleich zu Boden zu gehen.

  Ich muß etwas tun, sonst werden sich bald die Motten auf mir niederlassen. (Wilhelm Genazino: Mittelmäßiges Heimweh)

  Auf meinem Grabstein einst: "Er ging unbehelligt unter."

  Mitwohn-, Mitflug-, Mitfahrzentrale". Ok. Gibts auch eine Mit-Leid-Zenrale?

  Es müßte einer hereinkommen und mir das Leben plausibel erklären.

  Wenn die Neuner ihre Karriere mit Mitte 20 beendet, kann ich doch wohl meine als Krankenpfleger mit Mitte 40 auch?

  Wäre ich ein Buch, dann wäre ich längst schon remittiert und makuliert.

  Wäre mein Leben ein Schachspiel, würde ich ständig nur im Schach stehen.

  Mir geht es prima. Ich mache nur gerade A-a-a-lk-ho-ho-ho-l-Pause, das heißt die Einfälle flackern ein bißchen. Das hat wirklich unbestreitbar Vorteile. Man wacht morgens viel frischer auf, und hat im ersten Moment an alles klar vor Augen, - den ganzen Scheiß. (Heinz-Rudolf Kunze: Räuberzivil)

  Retweet: Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es trotzdem wieder falsch machen.

  Retweet: Könnte man in Musik ertrinken, ich würde wohl nicht mal versuchen zu schwimmen.

  Lieblingsbeschäftigung: to try to knockout myself.

  Damals, in der analogen Welt, nannten wir einen Speicher Dachboden.

  Die Flüchtigkeit einer Sache macht einen Großteils ihres Reizes aus.

  "Funktionierender Alkoholiker". Wer fällt mir da denn gleich ein?

  Unser Adventskalender auf Station ist heuer so schwer, daß wir einen Handwerker rufen mußten, damit er ihn aufhängt.

  Dank Liisa angefixt von Wolfgang-Schorlau-Krimis. Las Denglers dritten Fall, bin gerade beim vierten Fall, habe den ersten bereits auf Halde und hole mir nachher in einer für mich abgelegenen Stadtteilbibliothek den zweiten.

  Ich kann mir nicht helfen, aber ich kann den Kapitalismus nicht leiden.

  Mein Hermesbote, der mir heute eine Matratze lieferte, keuchte an meiner Haustür (4. Etage) wie alle anderen auch. Ich: Sie Armer, sicher wohnen alle ihrer Kunde ziemlich weit oben." Er: "Neinnein, aber Sie müssen ja jeden Tag hier raufsteigen." Ich: "Wenn ich das Haus verlasse. Jetzt - mit der neuen Matratze - sicher nicht mehr."

  Ich glaube, daß die Menschheit in 100 Jahren ohne Natur leben kann. Inzwischen werden im Labor schon Lebensmittel quasi als creatio ex nihilo gezüchtet.

  Selbst wenn ich die weiße Fahne hißte, würde das Leben weiterschießen.

  Mein Leben. Achtung: Einsturzgefahr!

  Wie konnte man bei meinem "Betriebssystem" die Funktion "Ruhezustand" einfach vergessen?

  Das Leben - eine Gleichung mit wievielen Unbekannten?

  Au Weiher! Ich würde mich gerne in einem Dorfteich ertränken.

  Habe an einer Lebenskreuzung, an der ich falsch abbog, das Sackgassenschild nicht gesehen.

  Kann man auch geistige Insolvenz anmelden. Bin psychisch nicht mehr liquide.

  Gäbe es eine Bedienungsanleitung für mein Leben, würde ich jetzt F1 drücken.

  Mangels Gesellschaft die schlechte Laune an meinem Spiegelbild ausgelassen.

  Das Beste hoffen ist so menschlich - und so realitätsfern.

  Bei Menschen, die einem unsympathisch sind, wirken schlechte ´Nachrichten stimulierend und wohltuend. #Martin_Semmelrogge

  Wann ist eigentlich die Bewährungsfrist für mein Leben abgelaufen?

  Frage einer Kollegin, ob ich auf die berühmte, märchenhafte Gewährung von 3 Wünschen sofortige Antwort wüßte.

  "richtete keinen größeren Schaden an" - Minimalanforderung an (m)einen Tag.

  Die Verkäuferin hat mich vermutlich ohnehin verwechselt, weil sie dauernd von einem Jungen Mann faselte. Wie ich das hasse! Die Engländer haben ein ordentliches Sir, um jemanden anzureden. Und hier: "Hallo, junger Mann / junge Frau". Früher konnte man wenigstens "Sie wünschen, der Herr!" fragen.

  Glücklicherweise bin ich in meiner Lahmarschigkeit vor fixen Ideen gefeit.

  Jeder Mensch habe einen Seelenverwandten. Wo treibt sich meiner herum?

  Mein Leben folgt dem Gesetz des geringsten Kraftaufwandes, was nicht unbedingt richtig sein muß.

  Manchmal wird man, quasi als Beschwichtigung bzw. zum Bei-Laune-Halten, auf Arbeit beinahe überschwänglich gelobt. Für diesen Moment habe ich jetzt den Spruch entdeckt: "Und als nächstes werde ich auf Wasser wandeln!"

  Ich mag Wicküler mehr, wenn es noch wickühler ist. - Bier mag ich so hopfig, daß es vielleicht ratsamer wäre, gleich an der Pflanze zu lutschen.

  Die Weihnachtsmarktperiode ist die Zeit im Jahr, in der ich stets ernsthafter ans Auswandern denke.

  Meine Leben ist so öde, daß jedes Erwachen aus einem Alptraum Enttäuschung pur ist. Selbst die Teilhaberschaft an einem Bestattungsinstitut wäre Balsam für meine Seele.

  Ich bin 45 Jahre alt und hatte beim Abitur 3 Jahre lang intensivsten Deutschunterricht. Und begegne heute zum ersten Mal dem Begriff Inflektiv

  Wenn ich einen Brief schreibe, ist es quasi immer Flaschenpost.

  Damit sie nicht in Vergessenheit gerät, schnell nochmal die Vokabel "zufrieden" im Wörterbuch nachgeschlagen.

  Diese Erleichterung "Glücklicherweise hats den anderen getroffen" gehört wesentlich zu den Entspannungsmechanismen der menschlichen Psyche.

  Dank Maßband meiner schneidernden Oma konnte ich als 5-jähriger schon bis 150 zählen. Und zurück. Allerdings nur MIT dem Band.

  Wo an mir befindet sich eigentlich die Resettaste?

  Würde gerne aus dem Programm "Verpfuschtes Leben 1.0" die Subroutine "Zu viel saufen 0.9beta" löschen.

  Komischerweise kann ich schlechte Dinge viel besser zur selben Zeit tun als nützliche und gute.

  Immer wenn du denkst, es kann nicht schlimmer kommen, wird eine Wiederholung gebracht.

  Woran merkt man, daß ich Cineast bin? Ich nehme nur Filmtabletten ein.

  Nach 5 Bier wird mir so manches blausibel.

  Es wirkt sich übrigens lebensverlängernd aus, wenn man abends ins Bett geht, ohne sich erhangen zu haben. Diese Entscheidung gilt es täglich neu zu treffen.

  Man müßte sein eigenes Leben Korrektur lesen können.

  Wahnsinn. Bistumsspam. Anruf einer Frau Reimann im Auftrag des Bischofs Reinelt, ob ich den Tag des Herrn mal 6 Monate abonnieren würde.

  Es gibt die 12-Uhr-ist-Mittag-Familien und die 13-Uhr-ist-Mittag-Familien. Als Kind furchtbar, weil alle schon wieder draußen waren, während ich am Tisch saß und ungeduldig meinen Grießbrei mir Erdbeeren löffelte.

  Seit 3 Tagen nicht bei Google + gewesen. Verleiht Facebook mir 'ne Treueprämie?

  Die Auswahl eines geeigneten E-Book-Readers wird bald so anstrengend wie die Auswahl des Joghurts im Supermarkts.

  Nach meiner 4-stündigen Facebook-Twitter-Googleplus-Blogosphäre-Routine kann der Tag nun beginnen.

  Retweet: Der Rahmen meiner Möglichkeiten hängt schief!

  Bei diesem Wetter gerät das Bier vom Tragen zwischen Gefrierfach zur Couch rasch zum Siedepunkt.

  Gestern noch ein Tropfen Schleim, morgen wirst du Asche sein. (Michail Schischkin: Venushaar)

  Bin auf Facebook eben gesiezt worden. Sofort zum Spiegel gelaufen. Da haben wir die Bescherung.

  Hätte gern 3-Wetter-Taft für die Seele - Mord, Gewalt, Krieg auf der Welt - die Stimmung hält.

  Eine traurige Eigenschaft des Menschen ist, daß er, was er oft hört und gesagt bekommt, schließlich glaubt. Darauf bauen ja Werbung und Demagogie.

  Retweet: Wenn ich sage 'mir geht es gut', meine ich 'mir fallt das Schauspielern heute leichter'.

  Als mein Vater mich damals bat, im Trabant den Choke zu ziehen, dachte ich: Können wirs nicht ruhig angehen lassen...

  In gewissem Maß gilt das auch für mich: "Bert ist nicht froh mit seinem Job, doch nach etwas anderem zu verlangen verbietet ihm sein Gefühl der Minderwertigkeit." (Sibylle Berg: Amerika)

  Ich nutze E-Mail nur noch für die, die NICHT bei Facebook, Google+ und Twitter sind. Kommunikation im Wandel...

  Schweigen kann in der Tat als weise Waffe eingesetzt werden. In unserer verbal verseuchten Welt ist es nicht selten das wirksamere Mittel, sich Gehör zu verschaffen.

  Staunen über scheinbare Selbstverständlichkeiten. Was für ein Segen ist doch der Kühlschrank.

  Als Kind auf dem Dorfanger bis zum Erbrechen Kornäpfel gegessen. Jetzt beim Händler € 1,99 / kg.

  Ich habe keine Lust und Energie, die Energiejahresabrechnung aufzumachen.

  Vielleicht die größe Enttäuschung in der Kindheit: der Ausschalter für das Ewige Licht in der Sakristei unserer Kirche.

  Das Mittel, sein Leben zu verlängern, das allen zur Verfügung steht, ist Langeweile.

  Was ich so richtig aus dem Effeff beherrsche: Mitleid mit mir selbst.

  Retweet: Mittlerweile habe ich mehr Soziale Netzwerke als Freunde.

  Wahrscheinlich schämte sich das Wetter wegen gestern und will es wieder gut machen. (Leipzig, 1.7.2011 um 7 Uhr)

  € 1,99 für ein 1,5-kg-Netz Zwiebeln. In was für einer Zeit leben wir eigentlich?

  Merke: Beim Discounter gekaufte Billigpfirsiche sind nach 1 Tag lagern entweder wohlschmeckender oder - schimmlig.

  Ach, "Vom Winde verweht" ist der Name eines Buches und nicht die indianische Bezeichnung meines Kontos...

  Teamgeist? Ich glaube nicht an Gespenster.

  Nicht daß ich nachher zum Spätdienst versehentlich statt des Stullenpakets das Sparpaket einpacke!

  Mein BMI legt die Betonung mehr auf den zweiten Buchstaben.

  Immer wenn die Straßenbahnen, wenn ich, vom Spätdienst kommend, um 23 Uhr am Hauptbahnhof umsteigen will, gerammelt voll sind mit Leuten, die sehr selten oder nie Straßenbahn fahren, was man ihnen übrigens sofort ansieht, muß in der ARENA ein Konzert gewesen sein. Wer spielte denn gestern (23.6.2011)?

  Heute von einem Muslim aus dem Raum der Stille unseres KH vertrieben worden, der mit einem Teppich hereinkam und mich fragte, ob ich ein Problem damit habe, wenn er bete. Hatte ich nicht, zog mich trotzdem zurück, weil ein Belletristik Lesender, der einem auf einem Teppich knieenden Betenden gegenübersitzt, der Andacht wohl wenig förderlich ist.

  Abgründe tun sich auf. Mein Vater verjagt Tauben von seinem Vogelhäuschen am Balkon mit dem Katapult.

  Ein berührendes Kompliment: "Zu meiner Freude an der Erde (einer entschlossenen Freude) trägt bei, daß es Sie darauf gibt." (Martin Buber an Luise Rinser, 1962)

  Der Harzer hat seine Immobilität überwunden. Er läuft!

  Antriebsarmut hat auch Vorteile. Mit etwas mehr Schwung hinge ich schon längst am Dachbalken.

  Friseurinnen sind prinzipiell fürsorglich. Jedesmal wenn ich antanze und sage "Mit Maschine, ohne Aufsatz" wird zweimal nachgefragt, ob man sich nicht verhört habe. Gestern: "Aber es ist schon noch sehr kalt draußen.". Ich: "Keine Sorge, ich habe mein Mützchen dabei".

  Die Deutsche-Bahn-Tocher Schenker eröffnet auf dem Gelände des ehemaligen Quelle-Versandhauses ein Logistikzentrum, welches Leipzig 600 neue Arbeitsplätze verspricht, vielleicht auch mein Bruder, der durch die Quelle-Pleite von ebendiesem Gelände ver- und in Hartz 4 ge-trieben wurde.

  Beim "Mentalisten" eben ne tolle Antwort auf die nervige Gegenfrage "Warum fragst du?" abgeguckt: "Standardfrage".

  Jetzt verstehe ich auch, warum ich überhaupt auf Arbeit gehe. Bernhard sagte eben in der Dokumentation: "Man sollte immer dorthin gehen, wo ein Kontrast ist."

  Wenn es Weisheit als Medikament gäbe, hätte ich sie gerne schnell und hochdosiert intravenös.

  Ich habe eben eine unangemeldete Demonstration von 6 Tauben auf dem Dachsims nebenan aufgelöst.

  Werbepost aus dem Briefkasten gezogen: "An all Leipziger mit Köpfchen" - Wie kann eine Sendung nur so fehlgeleitet werden?

  Seit kurzem gibts auf dem Leipziger Hauptbahnhof "sushi to go". Muß zugeben, daß ich seitdem immer wieder überlege, mal welches zu essen. Bisher erfolgreich gedrückt. Ich glaube auch, ich sollte dieser Intuition eigentlich gehorchen.

  Eigentlich bin ich für einen Schwerenöter - zumindest was den ersten Teil des Wortes anbetrifft - wie geschaffen.

  Wie gerne wäre ich bei diesem Konzert oder im Central Park dabei gewesen! Wenn man bedenkt, Mrs. Robinson ist nur knapp 3 Minuten lang; es kommt einem länger vor, wie wenn eine Geschichte erzählt wird, der man lauscht und dabei die Zeit vergißt. Und der starke Groove dieses Liedes! Da schließe ich gleich noch The Boxer und Sounds of Silence an, allesamt grandiose Song forever. Im Gegensatz zu manch gealtertem Star, der seine einstigen Hits so ins Mikrofon krächzt, daß der Fremdschämfaktor potenziert wird, können es die Jungs noch immer, auch wenn man die Lunge ziemlich pfeifen hört.

  congstar kündig mir meinen Handyvertrag, d.h. die Prepaidkarte und Nummer und setzt mir die Pistole auf die Brust, daß ich den Vertrag nur retten kann, wenn ich das Handy auflade. Zuletzt geschehen: Oktober 2009. Ich telefoniere ja fast nie, sondern habe es lediglich für Notfälle wie Benachrichtigungen über Zuspätkommen u.ä. Jetzt wäre ich gezwungen, eine neue Karte zu kaufen. Zufälligerweise gibt es am Freitag bei Kaufland exakt dasselbe Billigteil von LG bei Kaufland für 10 Euro inklusive 10-Euro-Guthaben, also geschenkt. Die können mich mal!

  Als zwangsläufiger Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs und bekennender Bücherleser auch im öffentlichen Raum ist es Balsam für das geplangte Gemüt, das Wörtchen "Lärmvakuum" auch nur zu lesen. Es ist, als stände da etwas Verheißungsvolles am Horizont, das man heiß begehrt, von dem man allerdings weiß, daß es letztlich ein unerfüllbarer Traum bleiben muß, der, wie man hört, nicht der schlechteste ist.

  Das Nuscheln mancher Moderatoren beschert uns mitunter tolle Verhörer. Eben im DLF "orthopädische Union" vernommen.

  Was im Mittelalter "Folterkammer" hieß, wird heute "Physiotherapie" genannt. Damit wäre gleich auch die Herkunft des Hexenschusses geklärt.

  Es gibt Tage, an denen der Verdruß und die Langeweile zusätzlich zur generellen depressiven Grundverfaßtsein noch deutlicher ausfallen. Heute ist so einer.

  Kannte Heimito von Doderer mich also doch! Wie hätte er mich sonst beschreiben können? "Sonst langsam und vielfach beinahe dumm zu nenne, vermochte er es doch, in gewissen Bedarfsfällen, seine Denken mit einem gewaltigen Ruck anzutreiben." (Die Dämonen)

  Angesichts der Nachricht, britische Transplantationsmediziner plädieren für eine Kommerzialisierung der Organspenden, bleibt mir erstmal der Mund offen stehen.

  Sich selbst ständig ein Bein stellen und dann über die Fiesheit der Welt erbost sein #Thatsme

  Was für eine Sauerei auf den Straßen. Im Schneematsch Böllerreste. Beides an sich schon eklig; wenn es aber zur einer einzigen Pampe vermatscht, dann ist ein Neujahrsgrausen, das sich sicherlich auch auf die kommenden Tage erstrecken wird.

  Als ich bei Doderer soeben "pittoresk" las, entstand in mir spontan der Vorsatz für 2011, des öfteren solche "abseitigen" Wörter einzuflechten und so die Alltagssprache ein wenig einzufärben.

  Schon mal den Weg zur Toilette gangbar machen. Beim traditionellen Neujahrsessen in der Familie wird heute erstmals das selbst angesetzte Sauerkraut getestet. Mein Vater war der Ansicht, was er vor 30 Jahren gekonnt hat, könne auch heutzutage klappen.

  Wo verläuft die Demarkationslinie zu ALDI Süd? Eine Schande, daß hier in Leipzig Weizenbier nur saisonal zur Verfügung steht. In Bayern wäre das ein Grund für ein Plebiszit.

  In Heimito von Doderes 'Die Dämonen' nannte man das Herausekeln von Mitarbeitern, welches heute Mobbing heißt, noch Abtreibung, zumindest in dem Metier, das er beschreibt: der Redaktion, in dem sich Journalisten und ihre Helfershelfer um die Arbeit und die Anerkennung prügeln.

  Bei Doderers Satz "Es gibt tatsächlich Weiber, die uns die Rosen ihrer Reize durch die Dornen ihrer anmaßlichen Dummheit verleiden, so daß gar keiner mehr danach greifen mag." (Die Dämonen) fielen mir gleich manches It-Girl ein.

  Wenn ich "seltene Ausnahme" lese, frage ich mich, ob ihr diese Eigenschaft nicht so anhaftet, daß man sie nicht extra erwähnen müßte.

  Als ich im Nachtdienst heute früh während meiner Mahlzeit Weihnachtslieder hörte, kamen wie erwartet zwei Kollegen der Nachbarstation rüber und riefen verwundert: "Aber Weihnachten ist doch vorbei." DARAUF habe ich natürlich gewartet: "Ihr Banausen! Weihnachten beginnt mit der Heiligen Nacht und endet mit dem Dreikönigstag! Aber dieses Wissen und vor allem Gefühl ist in Zeiten, in denen in Deutschland die Städte noch vor dem 1. Advent die volle Weihnachtdröhnung anbieten, verloren gegangen. Aber ich will mal nicht so sein und euch in weihnachtlicher Feststimmung gnädig Verzeihung gewähren."

  Ich müßte ihn ja eigentlich lesen, anstatt hier im Internet rumzumachen, Photos zu schießen usw. Aber die Verlockungen des Web 2. 0 übersteigen mein Selbstdisziplinierungskontingent.

  "Es ist wichtiger, Menschen zu studieren, als Bücher." (François de La Rochefoucauld) Wieder auf Facebook. Ich: "Glücklicherweise kann man das eine tun, ohne das andere lassen zu müssen." Kommentator 1: "Es ist viel wichtiger, alle Menschen der Welt zu lieben, als sie zu studieren." Ich: "Dr. habil homo sap" Kommentator 2: "es ist schon schwierig, alle zu akzeptieren..." Ich: "Liest man alte russische Romane, da kommt, schnapsgeschwängert, schon mal ein weltumarmendes "Alles Prachtkerle" durch. Aber nüchtern?"

  Weil ich ausgerechnet dann auf die Idee kommen mußte, mein Zimmer zu lüften, als draußen ein Autofahrer versuchte, auf Glatteis aus seiner Parklücke zu kommen, riecht es hier drinnen jetzt nach Gummi.

  In Mitteldeutschland hat sich die Verkehrslage entspannt. In Leipzig, Zwickau und Erfurt gibt es aber weiter Einschränkungen. Wie kann man in zwei Sätzen solch einen Schwachsinn erzählen? Gestern las ich irgendwo, Schienen seien ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert. Möglicherweise führen die Erfahrungen dieses Winters zu Prozessen weg von ihnen? Busse? Andererseits bildet ein solcher Winter zweifellos die Ausnahme. Leipzig rühmt sich seines ausgedehnten Schienennetzes. Wäre wiederum schade darum.

  So kann man auch meine Verfaßtheit charakterisieren, besonders wenn es um den Kontakt zu anderen Menschen geht, speziell unbekannten: "Bei Williams gab es hier eine seltsame Art von Eingefrorenheit, die sehr allmählich nur taute." (Heimito von Doderer: Die Dämonen)

  Bei Heimito von Doderer eben eine passende Erwiderung für diejenigen gefunden, die mich penetrant nach meinem familiären Status fragen, genauer: ob man nun endlich jemandem habe, Frau, Partnerin . Diesen werde ich entgegnen: "Ich bin im Grunde einer Ergänzung gar nicht bedürftig."

  An Weihnachten, wenn alle Bekannten und besonders diejenigen Leute, von denen man sonst nichts hört, mit dank Internet vielfältig möglichen Grüßen um sich schmeißen, werde ich bockig und miesgelaunt. ICH rackere mich das ganze Jahr über ab und plädiere für kurze Grüße, die immer mal wieder zwischendurch anzeigen, daß man sich als Teil einer Gemeinschaft begreift, die wie auch immer, lose oder eng, miteinander verbunden ist. Aber wie alle an einem dafür prädestinierten Fest anscheinend einem Kuschelbefehl oder antrainierten Wohlgesinntheitsreflex folgen, widert mich an.

  Ich half gestern einem Kollegen, seinen Facebookaccount zu restaurieren. Als wir es geschafft hatten, meinte er, er brauche es als Musiker, um seine Sachen zu veröffentlichen. Worauf ich ihn auf Myspace hinwies. Ok, dann brauche er Facebook ja gar nicht. Er werde es löschen. Ausschließlichkeitsdenken im VL ist irgendwie doof. Im RL fährt man doch auch mit verschiedenen Verkehrmittel und nicht immer dieselbe Strecke...

  Vor Monaten trat ich mir in meine Arbeitsschuhe eine Reißzwecke ein, die ich jedoch nicht entfernte. Warum auch? Inzwischen nutzten sich die Schuhe wohl ziemlich ab. Denn als ich gestern nachhause kam, schmerzten mit die rechte Ferse. Ich dachte, ich hätte mir ne Blase gelaufen, was untypisch wäre bei eingelaufenen Schuhe und eingedenk der Tatsache, daß ich mir in Arbeitsschuhe noch nie eine Blase gelaufen habe. Heute fiel mir die Reißzwecke wieder ein. Irgendwie ist's auch schön, wenn der Schmerz wieder nachläßt und sich eine so banale Ursache ausmachen läßt.

  Eine ehemalige Kollegin, die vor 10 Jahren in Rente ging und die in sporadischem Kontakt mit meiner Chefin ist, fragte diese, auf mich hinzielend: "Na, paßt er noch durch die Tür?"

  Hallelujah in der Mall. - Am schönsten ist die spontane Freude und Entspannung auf den Gesichtern der überraschten Leute zu sehen. Das sieht man im Alltag eher nicht, schon gar nicht in einer Mall. Mir läufts bei solchen "Einbrüchen des Unerwarteten" (Paul Potts I, Susanne Boyle I, Singe-Flashmobs wie auch die Ode an die Freude im Leipziger Hauptbahnhof) - wie heißt nur der Fachbegriff? - immer kalt den Rücken herunter.

  Ich weiß auch nicht, warum ich so gute Laune habe, obschon mir klar sein dürfte, daß die kommenden 7 Frühdienste physisch und psychisch zu Buche schlagen werden.

  Die charakterliche Affinität zu meinem Vater fängt mit "J" an und hört mit "ähzorn" auf. Verdimmichnochmal!

  Als Misogyn kann ich auf Petra aber sowas von verzichten!

  Fester Vorsatz: Wenn ich mal wieder in Berlin sein sollte, dann unbedingt ins DDR-Restaurant Domklause gehen. Speisekarte ist mir ja geläufig, der ich damals Koch war.

  Das brasilianische Parlament hat seinen Abgeordneten eine Diätenerhöhung von 62 Prozent gewährt. Künftig beziehen sie mehr als 11.000 Euro. Hoffentlich kommen die Bundestagsmitglieder nicht auf dumme Gedanken...

  Zu Helmut Schmidts Aussage zu Guido Westerwelle schrieb ich: "Und trotzdem. Ich mag Helmut nicht so recht. Er kann behaupten, die Erde wäre eine Scheibe, und alle Astronomen würden emigrieren. Er hat jetzt einen unanfechtbaren Status, dessen intellektuellen Snobismus ich nicht leiden kann.

  Neuen Begriff gelernt: "beamtenrechtlicher Kernbereich". Zusammenhag: Lehrer dürfen auch streiken, wenn sie Beamte sind, entschied ein deutsches Gericht. Weil sie nicht zu jenem Bereich gehören...

  Eine Bekannten auf Facebook, der mir zur Bücherlei-Seite im Netzwerk gratulierte, entgegnete ich: "Der Ablenkungsfaktor ist in den letzten Jahren gestiegen, dem Internet setze ich weniger Widerstandskraft entgegen. All das bekommt meinem Status als Leser nicht."

  Der Nachrichtensprecher hat derart genuschelt, daß ich statt Moschee - Muschi verstanden habe. Auch Babbandreou war nett...

  Jener Schreckensmoment vor einem Wadenkrampf, an dem man glaubt, ihn noch abwenden zu können, insgeheim aber schon ahnt, daß es vergebens ist.

  DAS werde ich mir als Standardentgegnung auf Arbeit parat halten: "Überhaupt übertreibe ich gar nicht so viel, wie Sie glauben. Das exorbitante Moment ergibt sich zwangsläufig aus der additiven Reihung von Fakten, die miteinander um ihre Faktizität wetteifern." (Hermann Burger: Schilten)


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