Bücherlei Miszellen (38) [<<] [>>]
Ein Lese- und Lebens-Notizbuch
Ostersonntag, 16. April 2017
[19:30]
Jane Austen: Lesevorlieben.
[11:30]
Buch als Zweitlektüre begonnen: "Sämtliche Erzählungen.
Band 5" von Lew Tolstoj.
Beim Abtippen der FAB aus Band 4, wiedergelesen im Dezember 2013,
Lust bekommen, endlich Band 5 zu lesen, dessen Erstlektüre
im November 1998 stattgefunden hatte. Damit fehlte mir
betreffs der Prosa des Russen nur noch "Krieg und Frieden"
für den zweiten Durchgang.
[10:30]
Nichts kann schaden, wenn die Seele ruhig ist. (Lew Tolstoj: Sämtliche Erzählungen, Band 4)
[8:41]
Buch beendet:
"Unter Herbststernen"
(DNB)
von
Knut Hamsun,
Büchergilde Gutenberg, 110 Seiten.
[7:28]
Freier Tag 6/9. Tage ohne Alkohol: 488.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Karsamstag, 15. April 2017
[21:09]
Die Veränderung, die in seinem Gesicht vorging, hätte man mit dem
Klarwerden einer behauchten Spiegelscheibe vergleichen können.
(Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[21:08]
"Glücklich? Ein dummes Wort: glücklich. Man sollte es nie auf den
Zustand eines andern anwenden. Wer weiß vom Glück des Andern?"
(Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[21:00]
Herbert Rosendorfer:
Buchinvalide //
Agatha Christie //
Den Lebensgroll niederknüppeln //
Sport //
Die 3 Namen von Katzen //
Political incorrect //
17. Juni.
[20:51]
Du musst keine Angst haben, sagte sie. Hab’ ich aber. Wovor denn?
Vor diesen Kaufmenschen in den Warenhäusern, ich sehe sie jetzt
schon. Es sind fast nur Frauen! rief ich aus, ist das nicht
sonderbar?! Ein Mann ist für diesen Nahkampf nicht geeignet.
(Wilhelm Genazino: Außer uns spricht niemand über uns)
[11:11]
Jakob Wassermann:
Das Volk, die traurige Masse //
Nur nicht zu sich kommen //
Kein Wachsein für Frauen //
Zwang & Gewalt //
Ein neues Herz //
Die Ewigkeit der Kindheit //
Mit Büchern leben //
Ein Einsamgeher //
Die Welt ist finster geworden.
[11:02]
Alle drei waren hübsche und aufgeweckte Mädchen, obwohl ungemein
hochmütig; ein Bürgerlicher war für sie ein Mensch zweiter Ordnung,
und ich hörte einmal einen alten Handwerksmeister, dessen Gruß sie
kaum erwidert hatten, hinter ihnen hersagen: 'Du gutes Gottchen, mir
scheint, unsereinen hast du erst am achten Tag erschaffen.' (Jakob
Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[10:27]
Buch begonnen:
"Unter Herbststernen"
(DNB)
von
Knut Hamsun.
Dieser Roman bildet Teil 1 der "Wanderer-Trilogie" und
erschien 1906. Teil 2 - Gedämpftes Saitenspiel (1909) -
las ich bereits vor zahlreichen Jahren, ohne damals
gewußt zu haben, daß er zu einer Trilogie gehört.
Teil 3 ist dann "Die letzte Freude" von 1912.
Insgesamt mein 21. Buch von Hamsun, die Zweitlektüre
des Romans "Hunger" nicht miteingerechnet. Hamsun
gehört in die Top 5 meiner Lebensautoren.
[10:26]
Buch beendet:
"Außer uns spricht niemand über uns"
(DNB)
von
Wilhelm Genazino,
Carl Hanser, 160 Seiten.
[7:31]
"Mutter nimmt vom Leben nur an, was sie beschließt anzunehmen.
Beneidenswert." "Du bist hart, Klara", sagte Eugen. "Gott sei Dank;
wär ich weich, so wär ich längst zu Brei zertreten," war die brüske
Antwort. "Anzustoßen war immer mein Schicksal, darum brauch ich
Krusten." (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[7:30]
Das Herz eines Mannes wird nur wenig von etwas Kostbarem oder Neuem
in der weiblichen Kleidung beeinflußt und ist gleicherweise
unempfindlich gegen die Feinheit des Musselins wie gegen die
Weichheit von getupftem oder geblümten Mull oder Jakonet. Eine Frau
schmückt sich nur zur eigenen Freude. (Jane Austen: Die Abtei von
Nordhanger)
[7:29]
...konnte sie einen Zweifel über seinen Charakter nicht
unterdrücken. (...) ... flößte ihr seine Gegenwart sehr bald
heftigen Widerwillen ein. (...) ... war sie in gewissem Maße dazu
verleitet, seiner Autorität zu widerstehen und an seiner Fähigkeit,
rechtes Glück zu vermitteln, zu zweifeln. (Jane Austen: Die Abtei
von Nordhanger)
[7:28]
Wenn jeder Mann täglich seine Flasche tränke, gäbe es nur halb
soviel Unordnung auf der Welt wie jetzt. (Jane Austen: Die Abtei von
Nordhanger)
[7:27]
Julian Barnes:
Bücher loben und verreißen //
London - Zentrum des Sex //
Jede Menge Zeit //
AllgFab (3) //
AllgFab (2) //
AllgFab (1) //
Die Vorstellung vom ewigen Nichtsein //
Was wenn...? //
Planetentod //
Tod & Unsterblichkeitsträume //
Der Abgang von Gott //
Das Notizbuch //
"Reizbar" in der Pubertät.
[7:26]
"Aha - eine neue Definition von 'erwachsen': die Zeit, in der man
sich seine Ideale abhandeln läßt." (Julian Barnes: Metroland)
[7:25]
"einsamer Greisendämmer" (Herbert Rosendorfer: Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts)
[0:38]
Ich bewegte mich auf einen Punkt zu, an dem ich fürchtete, nicht den
richtigen Anfang des Tages erwischt zu haben. (Wilhelm Genazino:
Außer uns spricht niemand über uns)
[0:37]
Wer sich öfter auf einem Friedhof aufhält, dachte ich, wird von den Gräbern der Toten mehr und mehr zu den Toten gerechnet.
(Wilhelm Genazino: Außer uns spricht niemand über uns)
[0:11]
Nachdem ich in den vergangenen Tagen übelsten Schlafstörungen
unterworfen war, gelangte ich gestern an den Punkt
größtmöglicher Erschöpfung und die innere Erregungskurve,
auf dem Höhepunkt angelangt, wie ein Wagen bei einer
Achterbahnfahrt oben kurz innehaltend, schlug plötzlich um
und ich schlief mehrere Stunden durch und nach einem kurzen
Versuch, wach zu bleiben, nochmals drei Stunden bin in den
Abend hinein. Im Augenblick ist das Defizit nicht beseitigt,
die bleierne Müdigkeit allerdings abgemildert, so daß seit
21 Uhr ungefähr Lektüre wieder möglich geworden ist.
[0:04]
Wie das alles plötzlich keinen Sinn ergibt.
[0:00]
Freier Tag 5/9. Tage ohne Alkohol: 487.
Lektürestatus: gestern 120 Seiten.
Karfreitag, 14. April 2017
[23:40]
Buch heute Vormittag angefangen: "Außer uns spricht niemand
über uns" von Wilhelm Genazino.
[10:17]
Auf einen Nenner gebracht: wenn schon, dann auch auf einem halben Wege. (Piet Klocke)
[10:15]
Leben - ein Zumutung, aber muß ja... (Piet Klocke)
[8:41]
Buch beendet:
"Faber oder die verlorenen Jahre"
(DNB)
von
Jakob Wassermann,
Manesse, 413 Seiten. Hoffentlich stimmen die Unkenrufe,
daß der Manesse-Verlag geschlossen werden wird, nicht.
Das wäre ein schwer aushaltbares Menetekel in einer Zeit
des bedrohten Frieden im Großen und Kleinen.
[8:40]
Bisweilen innert weniger Tage stoße ich auf neue Wörter.
Dann ist wieder eine Weile Ruhe. Heute las ich bei
Jakob Wassermann "perhorreszieren", das sogar der Duden kennt:
"mit Abscheu zurückweisen, ablehnen". Ich kann mich nicht
erinnern, das Wort jemals gehört oder gelesen zu haben.
Wie kommt so etwas? Ich werde in vier Tagen 51 Jahre alt,
habe in meinem Leben 'ne Menge schöngeistiger Literatur
genossen; trotzdem kommen mir immer wieder Wörter und
Wendungen unter, von denen ich meine, daß sie mir neu sind.
Oder kommen sie mir lediglich neu vor, werden mir, obzwar
früher bestimmt schon einmal gelesen, nur plötzlich bewußt,
versehen mit dem Nimbus des Unbekannten, nie Gehörten?
[8:38]
Freier Tag 4/9. Tage ohne Alkohol: 486.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Gründonnerstag, 13. April 2017
[17:38]
Heute war nochmals ein richtiger guter Antiquariatstag.
Neben dem Erzählband "Schabernack des Schicksals" von
Thomas Hardy stand ich nicht zum ersten Mal vor der
Frage, welche Bände der
Edition
der Erzählungen Guy de Maupassants des Aufbauverlages
ich bereits mein Eigen nenne und welche fehlen.
Prompt - was bei dem Buchpreis von 1 Euro kein
wirkliches Problem darstellt - kaufte ich heute einen
Band, den ich schon besitze und den ich nächstens in den
Bücherkreislauf Leipzigs zurückbefördern werde.
Von den 6 Bänden fehlen mir also 4 + 6, d.h. die
Jahre 1884 und 1887-1891. -
Zudem gelang es mir, weitere 11 Bände der Reihe
"Klassische Deutsche Dichtung"
zu bekommen: die Bände 1, 2, 3, 4, 6, 8 und 10 mit Romanen und Erzählungen,
die Bände 13 (Geschichtsdramen I), 16 (Schauspiele),
19 (Balladen) sowie 21 (Dichterische Selbstzeugnisse).
Mit den gestern gekauften Büchern besitze ich nun also
17 der 22 Bände. Es fehlen noch die Bände
5 und 7 (Romane und Erzählungen), 18 (Lyrik),
20 (Schriften zur Dichtkunst) und schließlich
22 (Wegbereiter der modernen Prosa). Kosten für die
14 Bücher = 14 Euro.
[10:10]
Gestern verschlug es mich seit Monaten wieder mal nach Plagwitz
ins buchlager, dem 1-Euro-Antiquariat, aus dem ich mit 12 Büchern
zurückkehrt. Neben drei einzelnen Büchern
[Jan Graf Potockis Wälzer "Die Handschrift von Saragossa oder Die Abenteuer
in der Sierra Morena" (Zweitausendeins), Evelyn Waughs "Lust
und Laster" (Diogenes, 2016) sowie das größerformatige Bibliomanikum
Lesen und leben, das
1975 anläßlich des 150. Jahrestages der Gründung des Börsenvereins
des Deutschen Buchhandels erschien)] - erjagte ich eine dreibändige,
2500 Seiten umfassende Edition mit Erzählungen von 1900 bis 1945,
die 1981 im Aufbau-Verlag erschienen war
(Deutschsprachige Erzählungen. Bd. 1., 1900-1918 "Harmonie" //
Deutschsprachige Erzählungen. Bd. 2., 1919-1932 "Mars" //
Deutschsprachige Erzählungen. Bd. 3., 1933-1945 "Ruhe auf der Flucht"). -
Steigern ließ sich das noch durch sechs Bände einer 22 Bände
umfassenden Edition mit dem Titel "Klassische Deutsche Dichtung",
die in den 60er Jahren im Herder-Verlag erschienen war
und die ich in meiner Editions-Sonderseite
aufliste.
Von den 22 Bänden bekam ich die Bände 9 (Romane+Erzählungen), 11
(dito), 12 (Tragödien), 14 (Geschichtsdramen II), 15 (Bürgerliches
Trauerspiel und soziales Drama) sowie 17 (Lustspiele). Wenn ich
Glück habe, ergattere ich heute noch weitere Bände, die ich
gestern aus Kapazitätsgründen liegen lassen mußte. Ein
sensationeller Buchkauf zum sensationelle Gesamtpreis von
12.- Euro.
[7:18]
Wenn ein Kranker den Namen seiner Krankheit kennt, so beruhigt ihn
das gewissermaßen. Der Mensch muß seine Krankheit benennen können,
sonst wird er trübsinnig oder noch was Schlimmeres. (Jakob
Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[7:17]
Zeig mir den großen Menschen, daß ich mich vor ihm beugen kann, aber
zeig ihn so, daß ich ihn nicht durch die Brille billiger Schwärmerei
sehn muß und in der bengalischen Beleuchtung sattsam bekannter
Charitas. (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[7:15]
Das Antlitz, außerordentlich schmal, zeigte Linien von bestrickender
Zartheit, und jede Form, Stirn, Wangen, Mund, Kinn und Schnitt der
Augen war so vollendet regelmäßig, daß man den Porträtisten in
Verdacht nehmen konnte, er habe die Natur korrigiert, weil es ihrer
nicht habhaft geworden. (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen
Jahre)
[6:55]
Frederic Zwicker:
Ist der Tod ansteckend? //
In der Demenzabteilung //
Im Rudel ekelhaft //
Sich mit dem Mangel arrangieren //
Im Pflegeheim (2) //
Memento mori //
Im Pflegeheim (1) //
Kain & Abel.
[6:34]
Ich versuche mir manchmal vorzustellen, wie mein Körper sich
anfühlte, als ich noch jung war. Das ist sehr schwierig. Man gewöhnt
sich so schnell an jede neue Zerfallserscheinung, dass sie sich
schon nach kürzester Zeit anfühlt, als wäre sie immer da gewesen.
(...) Mein Körper ist alt, und sein Alter hat meinen Kopf infiziert.
Nicht einmal im Traum kann ich mich davon befreien. (Frederic
Zwicker: Hier können Sie im Kreis gehen)
[5:49]
Papa ging häufig mit mir ins Kino, auf die Art konnte er im Dunkeln
weinen, ohne dass ich es sah. Am Ende des Films bemerkte ich sehr
wohl seine roten Augen, tat aber, als wäre nichts. Beim Umzug verlor
er aber gleich zweimal die Beherrschung und weinte mitten am Tag.
Bei Tageslicht zu weinen ist wirklich etwas anderes, der
Traurigkeitsgrad ist ein anderer. (Olivier Bourdeaut: Warten auf
Bojangles)
[5:46]
Olivier Bourdeaut:
Psychiatrie (1) //
AllgFab (1).
[5:45]
... diese lange Reihe von Müttern und Töchtern hat über Generationen
die große und subtile Kunst perfektioniert, sich schweigend mit dem
Schicksal abzufinden. (Szczepan Twardoch: Drach)
[5:44]
Szczepan Twardoch:
Was bleibt //
In Ruhe sterben //
Werden & Vergehen.
[5:29]
An eine selbständige Unternehmung war bei der allgemeinen Kalamität nicht zu denken. (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[5:28]
Von sarkastischem, ja tiefskeptischem Geist wie die meisten Ärzte...
(Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[5:27]
Zu meiner Referendarzeit war das Salär der Referendare noch nicht so
üppig wie heutzutage. Das Referendardasein ist jene juristische
Zwischenstufe nach dem ersten und vor dem zweiten Examen, eine Art
juristischen Kaulquappenexistenz. Man ist zwar schon aus dem Ei
geschlüpft, doch noch nicht vollgültiger Frosch. (Herbert
Rosendorfer: Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts)
[5:25]
Ich pflege meine Mißachtung lebenden und auch toten Personen
gegenüber dadurch Ausdruck zu verschaffen, daß ich mir ihren Namen
nur ungenau merke. (Herbert Rosendorfer: Die Donnerstage des
Oberstaatsanwalts)
[5:24]
Max Küng:
Uga-uga //
Bücherbrocki.
[5:23]
Maler mußte sein Wissen vor ihr ausschütten. Er konnte nicht anders,
ein Exhibitionist der Bildung... (Max Küng: Wenn du dein Haus
verlässt, beginnt das Unglück)
[5:22]
Zu brüchig war die gute Laune, zu unsicher der dünne Boden des
Spaßes, unter dem ihr Alltag auf sie wartete... (Max Küng: Wenn du
dein Haus verlässt, beginnt das Unglück)
[5:21]
Alle wurden von den Dämonen des Alltags geplagt, je länger, je mehr.
(Max Küng: Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das Unglück)
[5:20]
Als sie den einen Schuh in die Hände nahm, ging ihr Puls noch immer
beschleunigt, während sie den ersten Reality Check vornahm - denn
sie wußte aus Erfahrung um die Problematik von den Dingen in den
zwei Zuständen, dem Zustand der Vorstellung und jenem der Begegnung
in der Wirklichkeit. (Max Küng: Wenn du dein Haus verlässt, beginnt
das Unglück)
[4:56]
Robert Seethaler:
Das Gebot der Stunde //
Schwärende Pestbeule //
Fortschreitende Versteinerungen //
Wiener Kindergarten //
Hobelbroschüren.
[4:32]
Dieses Altwerden ist doch eigentlich ein einziges Elend, dachte
Franz wehmütig und gleichzeitig ein bißchen wütend. Was nützte die
ganze Gescheitheit, wenn einen die Zeit ja doch irgendwann
erwischte? (Robert Seethaler: Der Trafikant)
[4:31]
Am See halt man ja schon als belesen, wenn man die Überschriften des
Gemeindeblättchens oder den Fahrplan im Timelkamer Bahnhof
einigermaßen entziffern konnte. (Robert Seethaler: Der Trafikant)
[4:30]
Trotz der unübersichtlichen Entwicklungen und der damit verbundenen
noch viel unübersichlicheren politischen Aussichten lief das
Geschäft gut. "Die Leute sind ganz narrisch nach diesem Hitler und
nach schlechten Nachrichten - was ja praktisch ein und dasselbe
ist", sagte Otto Trsnjek. (Robert Seethaler: Der Trafikant)
[4:28]
Nach und nach begannen sich aus dem unförmigen Kundendurcheinander
einzelne Menschen mitsamt ihren Eigenheiten herauszulösen, bis Franz
sie schließlich sogar mit Namen und dem dazugehörigen, in Wien
überlebenswichtigen, Titel begrüßen konnte. Da war zum Beispiel Frau
Dr. Dr. Heinzl, die die Universität nicht einmal als Gebäude erkannt
hätte, geschweige denn sie jemals betreten hatte. (Robert Seethaler:
Der Trafikant)
[4:08]
Retweet: Ich kann mich ja auch bei Sonne aufregen.
[4:07]
Retweet: Hätte im Koran gestanden anstatt 5 mal am Tag zu beten 5 mal am Tag Bücher zu lesen, sehe die islamische Welt ganz anders aus.
[4:06]
Retweet: Liebes Karma! Nach nunmehr über fünfzig Jahren meiner Koexistenz mit anderen Menschen, bitte ich von meiner Reinkarnation abzusehen. Danke.
[4:05]
Retweet: Jeder Ort der Welt kann ein Fitness Studio sein. Wenn man monatlich dafür zahlt und nie wieder hingeht.
[4:04]
Retweet: Alles muss man selber vermasseln.
[4:03]
Retweet: Der weibliche Zyklus: 1. Woche: strenge Diät 2. Woche: Diät 3. Woche: isst wütend Schokolade 4. Woche: isst weinend Schokolade.
[4:02]
Retweet: Ich habe japanische Angst vor schlechten Wortspielen.
[4:01]
Retweet: "Warum denkst du immer gleich das Schlimmste von mir?" "Naja, es spart Zeit."
[4:00]
Freier Tag 3/9. Tage ohne Alkohol: 485.
Lektürestatus: gestern 160 Seiten.
Weiter mit "Faber oder die verlorenen Jahre" von Jakob Wassermann.
Karmittwoch, 12. April 2017
[21:33]
Laßt einen Theoretiker durch die Ereignisse recht behalten, und ihr habt die Hölle auf Erden. (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[6:47]
Einer unserer großen Philosophen hat gesagt: Also,
wenn ich nicht bald was erfahre, dann weiß ich auch nicht.
(Piet Klocke)
[6:07]
Der Tod hat in meinem Leben gründlich mitgespielt. Ich beklagte
mich nicht, aber das Leben hat mich abgenützt, hat seine Narben
hinterlassen. Am Ende war es auch für mich zu viel. Ich habe
die Kraft verloren, mich zu wehren. Ich wusste nicht mehr,
wozu ich mich noch wehren sollte. (Frederic Zwicker: Hier
können Sie im Kreis gehen)
[6:06]
Ich sah ihn in der Friedhofskapelle wieder. Vielleicht waren es meine Augen, aber ich war mir sicher, dass er dieses Lächeln auf dem Gesicht hatte, dieses unerschütterliche, freundliche, respektvolle Lächeln, das er mir immer zeigte, wenn wir auf dem Gipfel einer Diskussion anlangten, wenn sein Optimismus und mein Pessimismus oben standen, auf die Welt hinunterblickten und unterschiedliche Schlüsse zogen.
(Frederic Zwicker: Hier können Sie im Kreis gehen)
[5:55]
"Sepp sagt, der sei bei der Musik." Reber verstand nicht. "Schwul. Sepp sagt, der sei schwul." (Martin Suter: Elefant) - Diese Umschreibung für Homosexualität kannte ich noch nicht.
[5:42]
"Das ganze Leben hat er damit verbracht, zwölf Morgen in dem Dorf
Lubomia, die regelmäßig von der Oder überflutet wurden, zu
bestellen. Zweimal stand seine Hütte unter Wasser. (...) Seine Hütte
ist aus Holz, vor sehr langer Zeit gebaut, noch bevor Bismarck den
Holzbau verbot. In Oberschlesien gibt es nur noch wenige
Holzhütten... (Szczepan Twardoch: Drach) -
Weiß jemand etwas über dieses Verbot Bismarcks?
[5:34]
"Flenn nicht, bist keen Weib", sagen die Väter zu den Söhnen.
"Sommerregen und Weibsgeschrei gehen beide resch vorbei",
sagt der eine Kamerad zum anderen. (Szczepan Twardoch: Drach)
[5:29]
Gela Czoik ist zierlich, ihr Haar lockt sich, sie hat sehr dunkle,
sehr große Augen. Alle schwärmen für diese Augen. So groß und schön.
Gelas Augen sind vom brennenden Dresden so groß geworden. Auch von
anderen Dingen. (Szczepan Twardoch: Drach)
[5:28]
Freier Tag 2/9. Tage ohne Alkohol: 484.
Lektürestatus: gestern 153 Seiten.
Weiter mit "Faber oder die verlorenen Jahre" von Jakob Wassermann.
Kardienstag, 11. April 2017
[23:20]
Ein Einsamgeher aus anarchischer Veranlagung.
(Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[22:38]
...erging sich in wilden Anklagen der Weltzustände.
(Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[21:44]
Aber das ist ziemlich sicher, daß ihm das Leben keinen Spaß
mehr machte und daß er eine sonderbare Empfindlichkeit
gegen gewisse Personen hatte. (...)
Er gestand mir, das passiere ihm oft seit einiger Zeit,
manche Leute und was sie redeten, flößten ihm solch
unüberwindlichen Ekel ein. (Jakob Wassermann: Faber
oder die verlorenen Jahre)
[21:34]
...in der Beziehung war er schrecklich pessimistisch geworden.
So sagte er zum Beispiel, sein Leben weise einen einzigen
großen Grundirrtum auf: er habe alle Menschen von vornherein
mit einem Pluszeichen versehen statt mit einem Minuszeichen.
(Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[21:19]
Retweet: Habe einen Beipackzettel wieder korrekt zusammengefaltet und nun rief die NASA an. Ich soll zur ISS hoch, falls mal was am Solarpanel ist.
[21:18]
Retweet: Ein Kollege meinte gerade, dass AC/DC Rentnermusik wäre. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie ulkig Menschen ohne Frontzähne aussehen.
[21:17]
Retweet: Kölsch trinken. Wie in so 'nem Methadonprogramm.
[21:16]
Retweet: "Verpiss Dich von der linken Spur, Du Bumsgesicht!" Da ich momentan kein Auto habe, beschimpfe ich halt die Leute auf der Rolltreppe.
[21:15]
Retweet: Wenn man den Drehstuhl im Büro ganz nach oben ausfährt, ist es immer noch kein Barhocker. Und da liegt auch schon das Problem!
[21:14]
Retweet: Denkt an die unterschiedlichen Garzeiten! Das Osternilfperd müsste jetzt langsam in den Ofen.
[21:13]
Retweet: Französisches Gebäck für Klugscheißer: Erklärs.
[21:12]
John Sherman:
On the Philosophical Implications of Shelving Books.
[21:00]
Buch als Nebenlektüre vor längerer Zeit begonnen und
nun in die
Lektürestatistik
aufgenommen:
"Mauer, Jeans und Prager Frühling"
(DNB)
von
Bernd-Lutz Lange.
[20:27]
Wunderliches Haus, wunderliche Vergesellschaftung von Menschen.
Eltern, die sich der Herrschaft über ihre Kinder freiwillig
entschlugen; Kinder, für die die Worte Gehorsam und Zucht
belächelnswerte Schälle waren. Keine Regel, keine Ordnung, kein Maß
und Gleichmaß, keine religiöse Bindung und tiefere Pietät, alles nur
zufällige Übereinkunft und Sichvertragen nach Laune und Wahl. (Jakob
Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
[20:12]
Buch eben begonnen: "Faber oder die verlorenen Jahre"
von Jakob Wassermann. Mein erstes Buch dieses Schriftstellers.
[19:43]
Buch gestern beendet:
"Hier können Sie im Kreis gehen"
(DNB)
von
Frederic Zwicker,
Nagel & Kimche, 157 Seiten.
[9:17]
Nach Nachtdienst 5/5 = Freier Tag 1/9. 69 Wochen ohne Alkohol.
Lektürestatus: gestern 101 Seiten.
Nochmal zum Mitmeißeln: NEUN freie Tage! Erst am Donnerstag,
dem 20. April muß ich 22 Uhr wieder auf Station sein.
Karmontag, 10. April 2017
[7:46]
Retweet: Macht man die Frau eigentlich ab, bevor man den Ring in den Vulkan wirft?
[7:45]
Retweet: Ein Mensch hat nach Berechnungen von Forschern ca. 150.000 Kalorien. Demnach ist er als Mitternachts-Snack vollkommen ungeeignet.
[7:44]
Retweet: 2 Uhr, Verkehrskontrolle. 2 sehr junge Polizisten, halbe Kinder. Kopf:"Sag nix Falsches!" Ich:"Wissen eure Eltern, dass ihr noch wach seid?"
[7:44]
Retweet: Wer einen Hund besitzt, der ihn anhimmelt, sollte auch einen Kater haben, der ihn ignoriert.
[7:43]
Retweet: "Bist du eine Fee?" "Dreimal darfst du raten."
[7:42]
Retweet: Beim Skat mit zwei Sparkassenpräsidenten Gebühren fürs Kartenabheben verlangen. Die Rache des kleinen Kontobesitzers.
[7:41]
Retweet: “Wir Frauen müssen doch zusammen halten!“ “Ich bin erst 8!“ “Das macht nichts, unterschreib einfach hier.“
[7:40]
Retweet: "Warum wollen Sie in einem Inkassounternehmen arbeiten?" "Ich drohe gern Leuten Gewalt an." "Wir melden uns." "Wehe wenn nicht, Freundchen!"
[7:39]
Retweet: Für ein glückliches Leben braucht man nur konsequent den innewohnenden Humor in wirklich allen Dingen erkennen. Zum Beispiel im Kontostand.
[7:38]
Retweet: Die Lautstärke von OpernsängerInnen misst man auf der Mailänder Skala.
[7:37]
Retweet: "Wenn Idioten mit mir reden, stelle ich mich taub." "Gute Idee. Sollte ich auch anfangen." "WAS?"
[7:36]
Retweet: “Seit wann sprichst du Klingonisch?“ “Das ist Raucherhusten.”
[7:35]
Retweet: "Schlimm diese ganzen halbtoten Gestalten in der Klinik. Das macht die moderne Medizin aus einem." "Das ist das Schwesternzimmer." "Oh."
[7:34]
Retweet: Wenn einem mal die Schimpfwörter ausgehen braucht man nur ins Pilzlexikon schauen: "Du beringter Schleimrübling!"
[7:30]
Vor Nachtdienst 5/5. Tage ohne Alkohol: 482.
Lektürestatus: gestern 109 Seiten.
Samstag, 8. April 2017
[19:12]
Buch begonnen: "Hier können Sie im Kreis gehen" von Frederic Zwicker.
[19:11]
Buch beendet:
"Elefant"
(DNB)
von
Martin Suter,
Diogenes, 352 Seiten.
[19:10]
Vor Nachtdienst 3/5. Tage ohne Alkohol: 480.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Freitag, 7. April 2017
[18:52]
Vor Nachtdienst 2/5. Tage ohne Alkohol: 479.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Weiter mit "Elefant" von Martin Suter.
Donnerstag, 6. April 2017
[14:00]
Vor Nachtdienst 1/5. Tage ohne Alkohol: 478.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Die dritte Arbeitswoche mit fünf anstatt vier Diensten in Folge.
In Aussicht stehen dann über die Karwoche und die Osterfeiertage
sage und schreibe neun freie Tage! Mein grippaler Infekt hat mich
noch in den Klauen, der Griff wird aber lockerer.
Mittwoch, 5. April 2017
[18:22]
In jedem dicken Buch steckt ein dünnes, das schreit: Ich will raus!
(Robert Darnton)
[18:04]
"ARD und Deutschlandfunk haben die App ARD-Audiothek
angekündigt,
in der die Rundfunkanstalten ausgewählte Wortinhalte aus mehr als 60 Frequenzen der öffentlich-rechtlichen Sender zum Abruf anbieten. Nutzer können sich daraus ihr eigenes Programm zusammenstellen. Bei der Audiothek handelt sich um eine gemeinsame Entwicklung vom Südwestrundfunk, Bayerischem Rundfunk und Radio Bremen. Die App soll im Sommer 2017 erscheinen."
[13:17]
Buch begonnen: "Elefant" von Martin Suter.
[13:16]
Buch beendet:
"Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts"
(DNB)
von
Herbert Rosendorfer,
nymphenburger, 380 Seiten.
[13:15]
Freier Tag 2/3. Tage ohne Alkohol: 477.
Lektürestatus: gestern 90 Seiten.
Dienstag, 4. April 2017
[17:11]
Nachdem ich vor einigen Wochen den Dokumentarfilm
What the Bleep do we (k)now!?
von 2004 begonnen und wieder verworfen hatte,
starte ich, weil ich inzwischen gelesen habe, daß
Vera Birkenbihl den Film schätzte, einen zweiten
Versuch. Ein wenig esoterisches Brimborium kann
mein Leben vertragen.
[17:03]
Seit Sonntag bin ich erkältet. Während es bis gestern
lediglich auf heftigen Schnupfen hinauslief (hinauslief :-),
bin ich seit heute Nacht gänzlich hinüber und fühle mich
richtig krank. Vorhin auf wattigen Beinen einkaufen
gewesen. Ich schleppte ein Schlafdefizit mit mir herum,
welches ich dadurch ein bißchen entschärfen konnten, daß
ich, trotzdem ich hellwach war, konsequent so lange im
Bett liegen blieb und Buchbesprechungen anhörte, bis
ich wider Erwarten doch noch einschlief. Wenigstens
fünf Stunden zu den zwei läppischen, die ich zwischen
Mitternacht und 2 Uhr morgens schlafen konnte.
An Lektüre ist zurzeit nicht zu denken. Weil ich
mich nicht konzentrieren kann, weniger als sonst
ohnehin schon. Weil ich mich noch mehr ablenken lasse.
[16:50]
Wunderbar bibliomanes Interview
über Aufräumen und Umräumen der Bibliothek, über Ordnungsprinzipien.
[6:48]
Sachbücher gehören eher selten zu meinem Alltag; trotzdem
las ich im Lauf meines LeseLebens das eine oder andere Sachbuch.
Thematisch gehörten die Sujets Tod, Freitod immer zu meinen
Favoriten. Und: Zeit! Um so toller, eine
Buchentdeckung
vermelden zu können:
Zeitfieber. Warum die Stunde nicht überall gleich schlägt, die innere Uhr täuschen kann und Beethoven aus dem Takt gerät
von
Simon Garfield.
Wie so oft in letzter Zeit, mußte
ich
den Wikipediaeintrag des Autors des Buches,
auf welches mein Augenmerk fiel bzw. welches ich las, bei den Werkangaben
erst aktualisieren, so auch
bei Garfield.
[6:47]
Freier Tag 2/3. 68 Wochen ohne Alkohol.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Montag, 3. April 2017
[20:32]
Retweet: Ich bin nicht emotionslos. Meine Gefühle werden nur mit Hermes geliefert.
[20:31]
Retweet: Kommst du noch mit hoch meine Steuererklärung machen?
[20:30]
Retweet: "Ich würde grad töten für ein Stück Schokolade." "Liegt in der Küche." "Ich sagte töten. Nicht von der Couch aufstehen."
[20:29]
Retweet: Man merkt, es ist Monatsende - ich muss mich mit Toilettenpapier abschminken.
[20:28]
Retweet: "Ist das ein graues Schamhaar?" "Nein. Spinnweben."
[20:27]
Retweet: Gott hat uns doch längst gemutet.
[20:26]
Retweet: Man hört den Chef laut in seinem Büro lachen. Sofort stürzen von überall her Kollegen mit Urlaubsanträgen in seine Richtung.
[20:25]
Retweet: "Warum bist du denn bei dem schönen Wetter nicht draußen?" - "JA MEINE WOHNUNG FUNKTIONIERT AUCH WENN DRAUßEN DIE SONNE SCHEINT, SCHATZ!"
[20:24]
Retweet: Im Prinzip gibt es in D. nur drei staatlich anerkannte Frisuren für Männer. Modell Lawinenopfer, Vokuhila und den Walter Momper Gedenkkranz.
[20:23]
Retweet: Ich bin heute so schlecht gelaunt, ich könnte ohne Probleme Karriere im öffentlichen Dienst machen.
[20:22]
Retweet: Ich kann nicht verstehen, wie man selbst Kind gewesen sein kann und sich dann, als Erwachsener, ein Haus ohne eine einzige Geheimtür baut.
[20:21]
Retweet: "Darf ich Dir ein Eis ausgeben?" "Ich bin so erzogen worden, nichts von Fremden anzunehmen." "Ich bin der Jan." "Hallo Jan. 6 Kugeln bitte."
[20:20]
Retweet: WIR SEHEN UNS VOR GERICHT! - Mama, kannst du nicht einfach "Essen ist fertig" oder so rufen, wie jede andere Mutter auch?
[9:00]
Nach Nachtdienst 5/5 = Freier Tag 1/3. Tage ohne Alkohol: 475.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Weiter mit "Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts" von Herbert Rosendorfer.
Sonntag, 2. April 2017
[20:22]
"Eine schlechte Zigarre schmeckt nach Pferdemist", sagte Otto
Trsnjek, "eine gute nach Tabak. Ein sehr gute Zigarre jedoch
schmeckt nach der Welt!" (Robert Seethaler: Der Trafikant)
[20:21]
"Wie kommt es eigentlich", wandte sich Dr. Battista an Pjotr, "daß
immer, wenn ich mit Frauen zusammen bin, irgendwann der Punkt kommt,
an dem ich frage: 'Was ist passiert?'" (Anne Tyler: Die störrische
Braut)
[20:20]
Es war schon komisch, daß einem der Wert mancher Dinge erst durch
die Perspektive, sie zu verlieren, bewußt wurde. (Anne Tyler: Die
störrische Braut)
[20:19]
Als Dorfköter von undefinierbarer Herkunft und zweifelhafter geistiger Schulung... (Meja Mwangi: Kariuki und sein weisser Freund)
[20:12]
Vor Nachtdienst 5/5. Tage ohne Alkohol: 474.
Lektürestatus: gestern 90 Seiten.
Weiter mit "Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts" von Herbert Rosendorfer.
Samstag, 1. April 2017
[8:50]
Buch begonnen: "Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts" von Herbert Rosendorfer.
[8:49]
Buch beendet:
"Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das Unglück"
(DNB)
von
Max Küng,
Kein & Aber, 381 Seiten.
[8:48]
Vor Nachtdienst 4/5. Tage ohne Alkohol: 473.
Lektürestatus: vorgestern 80 und gestern 101 Seiten.
Weiter mit
"Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das Unglück"
(DNB)
von
Max Küng.
Donnerstag, 30. März 2017
[17:44]
Vor Nachtdienst 2/5. Tage ohne Alkohol: 471.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Weiter mit
"Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das Unglück"
(DNB)
von
Max Küng.
Mittwoch, 29. März 2017
[16:05]
Tage ohne Alkohol: 470. Lektürestatus: gestern 50 Seiten.
Im Schneckentempo weiter mit "Wenn du dein Haus verlässt,
beginnt das Unglück" von Max Küng.
[16:03]
Vor Nachtdienst 1/5. Auch in dieser Woche nochmals fünf
Nachtdienste. In einem Job mit statischerer Dienstgestaltung
würde ich ja nur montags bis donnerstags arbeiten und mich
dann drei freier Tage erfreuen können. Dabei kann ich nicht
klagen, weil die Arbeit im ständigen Nachtdienst Grenzen
setzt, die die Kollegen im Dreischichtsystem nicht kennen.
Sie müssen lange Arbeitsphasen, z.B. 9 Dienste hintereinander,
verkraften, einzelne freie Tage ertragen, in denen man sich
weder ordentlich erholen noch etwas Sinnvolles erledigen kann.
Deren Dienstplan sieht weit chaotischer aus als meiner.
Dennoch ärgern mich die Unregelmäßigkeiten, denen ich
ausgesetzt bin. Mit zunehmendem Alter verkraftet man
Überraschungen schlechter, beispielsweise wenn man gebeten
wird, einen freien Tag zugunsten eines weiteren Dienstes
zu opfern, was bei Erkrankungen von Kollegen nötig wird,
wenn deren Dienste durch die "noch" gesunden Mitarbeiten
abgedeckt werden müssen. Das führt zu Turbulenzen im Gefüge
der zuvor schon fragilen Dienstplanung. In der übernächsten
Woche werde ich eine weitere Woche mit fünf Nachtwachen
erdulden müssen, eben weil ich am Montag, dem 10. April,
den Dienst eines erkrankten Kollegen übernehmen werde,
was in diesem Fall nicht so schlimm ist, weil ich dann
statt der vorgesehenen zehn freien Tage "nur" neun werde
genießen können. Das ist verkraftbar und polstert mein
Arbeitszeitkonto komfortabel aus.
Dienstag, 28. März 2017
[23:48]
Wenn man davon ausgeht, daß derjenige mit dem weißesten Kittel die schwärzteste Seele hat, wen halten Sie dann für den nettesten Arzt hier?" (The Mentalist S03E17)
[23:47]
Jane geht zu einer Schwester, die am Tresen sitzt und schmiert ihr Honig ums Maul: "Sie sitzen im Zentrum der Macht. Und wir wissen doch, wer wirklich ein Krankenhaus leitet." (The Mentalist S03E17)
[23:33]
"Das war aber ein langes Dinner." - "Sie wurden wohl noch nie von der Pharmafirma eingeladen?" (The Mentalist S03E17)
[23:32]
"Sie sind der Komplize von Dr. Quick." - "Sein Assistenzarzt." (The Mentalist S03E17)
[20:02]
Durch die
Kulturpresseschau
des DeutschlandRadios mitbekommen und spontan mit dem
Haben-will-Reflex reagiert, ein neue Buch mit dem
langen und selbsterklärenden Titel
"Einzigartige Wörter. 222 Begriffe, die es nur in einer Sprache gibt - und was sie bedeuten"
von David Tripolina.
Beispiele:
"Gökotta (schwedisch): Früh morgens aufstehen, um rauszugehen und die Vögel zwitschern zu hören" -
"Bakku-shan (japanisch): Hübsches Mädchen, solange man sie nur von hinten sieht." -
"Pochemuchka (russisch): Eine Person, die zu viele Fragen stellt."
Deutsche Wörter, die in die Sammlung Eingang fanden:
Engelsgeduld, Konfliktfähigkeit, verschlimmbessern und natürlich
Weltschmerz sowie Zeitgeist. Mehr Informationen
hier.
[19:37]
Jetzt macht schon das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel"
zu nachtschlafener Zeit Anrufe. Soeben eben. "Wir
machen eine Umfrage..." Gut, daß ich motorisch gewieft
im Auflegen des Telefonhörers bin.
[19:29]
"Lieber Gott, mach mich stumm,
daß ich nicht nach Dachau kumm.
Lieber Gott, mach mich taub,
daß ich an unsre Zukunft glaub.
Lieber Gott, mach mich blind,
daß ich alles herrlich find:
Bin ich erst taub und stumm und blind,
bin ich Adolfs liebstes Kind..."
(Robert Seethaler: Der Trafikant)
[14:14]
Stefan Diestelmann,
an den ich bereits in meinem Tagebuch
erinnerte
und der der Bluesgott meiner Jugend gewesen war,
starb gestern
vor 10 Jahren, erst 49-jährig.
Auf YouTube
gibt es seit drei Tagen ein fast zweistündiges Konzert von 1997,
eine Rarität, die gefunden zu haben mich heute sehr, sehr freute.
Darauf gestoßen bin ich durch Steffen Könau,
der in seinem Blog anläßlich des gestrigen Todestages über
diesen großartigen und in der DDR-Blueszene so einflußreichen
Musiker schrieb.
[14:00]
Freier Tag 2/2. 67 Wochen ohne Alkohol.
Lektürestatus: gestern 50 Seiten.
Montag, 27. März 2017
[17:22]
Buch begonnen: "Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das
Unglück" von Max Küng. Diese Lektüre geht auf den Buchtipp
zurück, den der mittlerweile aus dem Literarischen Quartett
ausgeschiedene, von den meisten geschmähte, von mir aber
bewunderte
Maxim Biller
in der
Dezembersendung (2016)
am Ende gab.
[16:49]
Haben Bücher überhaupt eine Funktion? – und wenn, welche? Ist diese Funktion des Buchs essentiell für den menschlichen Alltag?
[16:48]
Die letzte Buchleserin:
"Medien Das Buch ist tot? Won wegen! Es lebt und atmet und erweist sich als der perfekte Bettgefährte. Über die erotische Bindung zum Buch."
[16:40]
"Im Laufe unsere Lebens verändert sich nicht nur
unser Aussehen, es verändert sich auch unsere
Persönlichkeit. Nicht nur ein bisschen, sondern
bis zur Unkenntlichkeit. Wir verändern uns so sehr,
dass sich manche ExpertInnen der Philosophie und
Psychologie die Frage stellen,
ob wir über die Dauer unseres Lebens tatsächlich
ein und derselbe Mensch bleiben."
[16:39]
Macho Literaturbetrieb:
"Bücher von Autorinnen erscheinen seltener in (hoch-)literarischen
Verlagen, erhalten weniger renommierte Preise und
Rezensionen im Feuilleton – und weniger Geld. Nina
George hat nachgerechnet."
[16:38]
Wer liest denn schon noch?
"Selbst Menschen, die öffentlich über Bücher sprechen,
erklären häufig, sie hätten ja gar keine Zeit zum Lesen.
Der Bazillus des nichtinformierten Diskurses verbreitet
sich zusehends."
[16:37]
Retweet: Todesursache "einzigste"...
[16:36]
Retweet: Mein Opa war Imker und studierter Mathematiker. Wenn sich einer mit Summen auskannte, dann er.
[16:35]
Retweet: Es wird nicht besser. Schenkt euch weiträumig nach.
[16:34]
Retweet: "Morgen!" "Freeman!" "Hi!" "Fidelity!" Eventuell gucke ich zuviele Filme.
[16:33]
Retweet: Löscht ihr nach dem Duschen den BrauserVerlauf ..?
[16:32]
Retweet: Ehemänner würden zu oft vergessen, dass sie verheiratet sind. Meinte zumindest gerade die Frau, die seit zehn Jahren in meiner Küche wohnt.
[16:31]
Retweet: "Kannst Du mir kurz tragen helfen?" Tochter zeigt zwei Grashalme: "Ich habe die Hände voll." Beamtenkinder. Sie werden so schnell faul.
[16:30]
Retweet: Für den Inkontinenz-Workshop fehlen mir noch ein paar Unterlagen.
[16:29]
Retweet: Ich wurde ja nur Poledance-Champion, weil ich mich dringend am Rücken kratzen musste.
[16:28]
Retweet: "Diese Cebit ist doch nur 'ne Fressmeile mit billigen Hostessen und veralteter LCD-Technik." "Wir sind noch im Hauptbahnhof von Hannover!!"
[16:27]
Retweet: Wenn mir langweilig ist, schaue ich Leuten zu, wie ihnen die Blase platzt, beim Versuch mir ans Bein zu pinkeln.
[16:26]
Retweet: Viele Bücher ist meine Lieblingszahl.
[16:25]
Retweet: Im Deutschen haben wir für alles einen Fachbegriff. Das Wort "müde" beschreibt zum Beispiel den Trennungsschmerz zwischen Mensch und Bett.
[16:24]
Retweet: Chefarzt: "Denken Sie immer daran: Wir arbeiten hier mit sehr kranken Menschen!" Schwester: "...und Patienten sind auch noch da!"
[16:23]
Retweet: Natürlich ist "dohoch" ein deutsches Wort und ein valides Argument in jeder Diskussion.
[16:22]
Retweet: Besoffen hoch wer auch Finger ist.
[16:21]
Retweet: Leider bin ich aus beruflichen Gründen gezwungen zu arbeiten.
[16:20]
Retweet: Ich lebe in ständiger Angst, dass jemand meiner Schwiegermutter etwas antut. Sie lebt ganz allein, Königstr. 3, 30169 Hannover, EG links!
[9:00]
Buch gestern begonnen und heute Nacht beendet:
"Kariuki und sein weisser Freund"
(DNB)
von
Meja Mwangi.
[8:59]
Buch vorgestern beendet:
"Der Trafikant"
(DNB)
von
Robert Seethaler,
Kein & Aber, 250 Seiten.
[8:58]
Nach Nachtdienst 5/5 = Freier Tag 1/2. Tage ohne Alkohol: 468.
Lektürestatus: vorgestern 109 Seiten und gestern 157 Seiten.
Samstag, 25. März 2017
[20:00]
Vor Nachtdienst 4/5. Tage ohne Alkohol: 466.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Weiter mit "Der Trafikant" von Robert Seethaler.
Freitag, 24. März 2017
[16:54]
Vor Nachtdienst 3/5. Tage ohne Alkohol: 465.
Lektürestatus: gestern 120 Seiten.
Weiter mit "Der Trafikant" von Robert Seethaler.
Donnerstag, 23. März 2017
[19:11]
Buch begonnen: "Der Trafikant" von Robert Seethaler.
[19:07]
Buch beendet:
"Die störrische Braut"
(DNB)
von
Anne Tyler,
Knaus, 219 Seiten.
[19:06]
Vor Nachtdienst 2/5. Tage ohne Alkohol: 464.
Lektürestatus: gestern 140 Seiten.
Mittwoch, 22. März 2017
[18:15]
Auf BAPs letztem Album
Lebenslänglich
gibt es im Lied
Dausende vun Liebesleeder
den Begriff "restkatholisch", den ich auch für mich
beanspruchen könnte. Ich stieß, ohne danach gesucht
zu haben, in der Bibliothek auf dieses Set,
nachdem ich mich jahrelang nicht um die neuesten musikalischen
Ergüsse meiner Lieblingsmusiker gekümmert hatte.
Das Studioalbum und die Live-CD wandern mit ins
Gepäck und werden heute Abend während des
Medikamentenstellens zweitgehört. Momentan läuft
die Live-DVD mit dem
Konzert im Heimathafen.
Restkatholisch - mein Wort=Fund des Tages!
[11:13]
Der depressive Schub, der mich derzeit beutelt, hat einige
peinliche Begleiterscheinungen. Beispielsweise hätte ich
heute zwei Arzttermine gehabt, die ich einfach vergaß
bzw. die ich aus bestimmten Gründen nicht wahrnehmen kann
und die somit die Behandlung auf diesem Gebiet beenden.
Der Termin beim Urologen hätte es erfordert, daß ich
vorige Woche zu einer Blutentnahme hätte auftauchen müssen,
woran ich nicht dachte, so daß ich mich heute ohne Laborergebnis
zum Haupttermin nicht zu wagen brauche. Der andere Termin
ist ebenfalls sinnlos, weil ich die
Tabletten,
die mir verschrieben worden waren, nie einnahm und je
einnehmen wollte. Auf YouTube gibt es einen Bericht über diese
"gefährlichen Glückpillen".
Alles ziemlich unerquicklich und belastend.
[11:00]
Buch begonnen:
"Die störrische Braut"
(DNB)
von
Anne Tyler. -
Dieses Buch ist Teil
des vom englischen Verlag Hogarth Press
initiierten Projekts
"Shakespeare - neu schreiben",
einer Romanreihe,
in der 8 namhafte Autoren Shakespeares Dramenstoffe
neu erzählen. Die ersten Bände hatte ich in den Miszellen
im April des letzten Jahres mal erwähnt.
Jeanette Winterson adaptiert mit
"Der weite Raum der Zeit"
das "Wintermärchen"; Howard Jacobson mit
"Shylock"
den Kaufmann von Venedig.
[10:59]
Vor Nachtdienst 1/5. Tage ohne Alkohol: 463.
Lektürestatus: gestern 157 Seiten.
Der neue Arbeitszyklus nach dem Urlaub beginnt gleich
mit einer Ausnahme, nämlich fünf anstatt der bei meiner
verkürzten Arbeit üblichen vier Dienste pro Woche.
Vor dem Urlaub war ich wegen der Herzrhythmusstörungen
eine Woche krank, so daß ich ein wenig aus der Übung
bin und mich an die Mühle des Stationsalltags erst wieder
gewöhnen muß.
Dienstag, 21. März 2017
[17:00]
Buch begonnen und beendet:
"Warten auf Bojangles"
(DNB)
von
Olivier Bourdeaut,
Piper, 157 Seiten. Einfallsreiches Buch, das aus der Sicht
des Vaters und des Sohnes das abwechslungsreiche Leben
beschreibt, das verrückt durch eine Verrückte ist, mit
ihren bizarren Einfällen, die geprägt sind durch eine
bipolare Erkrankung. Anfangs sehr humorig, zunehmend
eingetrübt durch die Verschlimmerung der Krankheit.
Verliert dennoch nicht den leicht schwebenden Ton, die
Verzauberung durch die liebenswerten Verrücktheiten der
aus der Welt quasi herausgehobenen Mutter.
[11:03]
Urlaub 18/18. 66 Wochen ohne Alkohol.
Lektürestatus: gestern 116 Seiten.
Letzter Urlaubstag. Draußen trübes Wetter, passend zum inneren
Disaster.
Montag, 20. März 2017
[18:50]
Wenn wir allem Beachtung schenkten, was irgend so ein Idiot sagt,
kämen wir nie aus dem Bett. (Meja Mwangi: Rafiki)
[18:49]
In der DNA jedes waschechten Nanyukiers gab es eine Sequenz, die
allerdings noch nicht nachgewiesen war, ein mutiertes Mau-Mau-Gen,
das im Umgang mit den Behörden instinktiv erkannte, wann man
fliehen, wann man sich unauffällig verhalten, wann man schweigen
mußte und wann man nur auf die Fragen antworten durfte, die einem
gestellt wurden. (Meja Mwangi: Rafiki)
[18:22]
Bei der Lektüre von
Szczepan Twardochs
phänomenalem Roman
"Drach"
u.v.a. gelernt, daß eine Ricke keine Kitze gebärt, sondern
setzt.
Fast wie beim Schach.
[16:32]
Bedingt durch meine Lebensunfähigkeit, den Lebensverdruß und -ekel
quäle ich mich seit 25 Jahren durch Urlaube. An deren Ende bereue
ich meine Unfähigkeit und Untätigkeit. Dann beginnt, wenn der nächste
ansteht, der gleiche Kreislauf. Mir ist von diesem Leben speiübel.
Nachts manchmal der Traum, ein Ritter oder eine Ritterin käme,
nähme mich gewaltsam an der Hand und zerrte mich weg, egal wohin,
Hauptsache weg von hier, von mir.
[16:27]
Der vorletzte Urlaubstag neigt sich langsam dem Ende zu.
Heute wohl nur noch Serien. Zu Beginn den gestrigen Tatort
Borowski und das dunkle Netz
(E1015).
[16:17]
Buch beendet:
"Drach"
(DNB)
von
Szczepan Twardoch,
Rowohlt, 416 Seiten.
[9:57]
In
"Drach"
trinkt man außerdem Äther. TRINKT! Vermischt mit Himbeere.
Das wußte ich auch noch nicht. Daß Äther eine Narkosemittel
ist und, wie John Irving uns in
"Gottes Werk und Teufels Beitrag" eindrücklich beschrieb,
früher als Rauschmittel inhaliert worden war, ja; aber daß
man es aromatisiert getrunken hat, ist mir neu.
[9:50]
In Drach spricht man oft Wasserpolnisch.
Dieser Ausdruck für die schlesische Sprache, die als
"eine der vier großen Dialektgruppen des Polnischen
angesehen" wird, war mir unbekannt.
[9:49]
Urlaub 17/18. Tage ohne Alkohol: 461.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Weiter mit "Drach" von Szczepan Twardoch.
Sonntag, 19. März 2017
[19:54]
"Sind Sie Ihren Zynismus immer noch nicht leid?" "Haben Sie eine Alternative?" (The Mentalist S02E22)
[8:58]
Ich möchte einen Satz, den ich in dem
Biller-Porträt
las, abändern und auf mich zumünzen: "Gäbe
es einen Preis für inneren Frieden, stünde
ich [statt: Maxim Biller] ganz sicher
niemals auf der Shortlist."
[8:57]
Ein Porträt Maxim Billers,
das mir sehr zusagt. An Hermann Hesse wurde ich erinnert
und dessen Aufruf zu Eigensinn. Damit verstört man viele,
grenzt sich ab, gilt man als schwierig.
[8:56]
Urlaub 16/18. Tage ohne Alkohol: 460.
Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Weiter mit "Drach" von Szczepan Twardoch.
Samstag, 18. März 2017
[23:13]
In den alten Zeiten ließen die Leute abends einfach ihre Türen ins
Schloß fallen und gingen zu Bett. Jetzt hatten sie überall im Haus
Sprengfallen, die so gründlich ausgelegt waren, daß selbst die
streunenden Katzen es sich zweimal überlegten, bevor sie durch ein
offenes Fenster sprangen. (Meja Mwangi: Rafiki)
[23:10]
Wenn er auf jeden Dummkopf und Bosheitsköchler wütend
reagierte, wäre er den ganzen Tag nur mit Idioten beschäftigt.
(Meja Mwangi: Rafiki)
[21:00]
München Mord: Einer der's geschafft hat.
Eine liebevolle Besprechung fand ich in der FAZ.
[7:33]
Urlaub 15/18. Tage ohne Alkohol: 459. Lektürestatus: gestern 100 Seiten.
Weiter mit "Drach" von Szczepan Twardoch.
Freitag, 17. März 2017
[15:05]
Daß
Clemens Meyer
mit seinem Roman "Im Stein" von 2013 auf der
Longlist
zum diesjährigen
Man Booker Prize
steht, ist eine schöne Nachricht.
[14:33]
... das Lächeln eines Mannes, der genug durchgemacht
und erlebt hat, um der Menschheit zynisch gegenüberzutreten.
(Meja Mwangi: Rafiki)
[14:31]
"Kennst du die Frauen nicht? Frauen sind wie Katzen. (...) Keine
Milch, keine Liebe". (Meja Mwangi: Rafiki)
[14:28]
Der Ol Pejeta Express, ein Wind, der so gemein war, daß er einen
eigenen Namen verdiente, nahm, wenn er von Isiolo durch das Zentrum
von Majengo nach Naro Moru stürmte, solche Fahrt auf, daß er
Staubteufel gebar, die Eselskarren mitsamt Fahrern und allem
umstürzten. Er war dafür bekannt, daß er Leute über die Boulevards
schob und Betrunkene den ganzen Weg bis nach Hause beförderte. (Meja
Mwangi: Rafiki)
[14:14]
Wenn eine Frau lächelt, dann ist die Suppe schon vergiftet. (Kommissar Pascha E01).
[13:33]
Gibt eine Nutte während der Befragung durch die Kommissare ihrem
Rottweiler einen Napf voller Rotwein, aus dem er zu schlabbern
beginnt. Auf den irritierten Blick der beiden Kommissarinnen hin :
"Gegen die Schmerzen. Der arme Hermann. Wahrscheinlich muß er
eingeschläfert werden." (Kommissar Pascha E01).
[13:02]
"Keine Torpedos [=Tampons], alte Angewohnheit." (Kommissar Pascha E01).
[13:00]
Wenn ich ein schlechtes Gewissen haben will, kann ich ja gleich zu den Katholiken. (Kommissar Pascha E01).
[12:18]
Heute nix lesen. Heute Video. Ich gucke den gestern gesendeten
Kommissar Pascha (E01).
Die Bayern sind bei Krimis in Sachen Humor immer ganz weit vorn.
Ich sage nur "Die Rosenheim-Cops" und "München Mord".
Diese neue Serie läßt sich ähnlich an. Ich amüsiere mich in den
ersten 10 Minuten jedenfalls ganz prächtig. Die Presse und
die Reaktionen, die ich auf Twitter vernahm, waren dementsprechend
gnädig bis angetan.
[11:37]
"Du bist, was du liest":
Die Privatbibliotheken von drei Professoren werden besucht.
[11:24]
Retweet: "Trumps Einreiseverbot scheitert erneut vor Gericht." Im Zeugnis steht später: Er war stets bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden.
[11:23]
Retweet: "Deiner Körpersprache nach zu urteilen ist heute nicht so dein Tag, kann das sein?" "Was hat mich verraten?" "Die Axt."
[11:22]
Retweet: In 5 Schritten zum Zauberer: 1) Socken in die Waschmaschine 2) 'Abrakadabra Simsalabim' sagen 3) warten 4) Socken zählen 5) Verbeugung.
[11:21]
Retweet: Es ist 23 Uhr. Für die Älteren unter Ihnen bedeutet das, nur noch zweimal zum Urinieren aufstehen, bis der Wecker klingelt.
[11:20]
Retweet: "Du bist hässlich." vs. "Wegen Dir ist der Trojanische Krieg jedenfalls nicht ausgebrochen." Mit Bildung disst man ja viel eleganter.
[11:16]
Wie viele andere Missgeschicke begann es damit, dass ein Mann sich
als Mann beweisen, den Erwartungen seiner Frau gerecht werden und
zahllose unverschämte Forderungen und Verpflichtungen erfüllen
sollte, die ihm allein dadurch aufgeladen wurden, dass er ein Mann
war. Und wie viele solcher spontanen Unternehmungen ging alles, wie
vorherzusehen war, gründlich schief. (Meja Mwangi: Rafiki)
[11:15]
Die Sonne hatte die Gipfel frei geräumt, ergoss sich jetzt in
Kaskaden den Berg herab und verkündete Nanyuki einen sehr heißen
Tag. (Meja Mwangi: Rafiki)
[11:14]
Es war noch früh, der Morgen suhlte sich noch in seinem eigenen,
tiefschwarzen Dunkel. (Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[11:13]
Es war Januar, in dieser Stadt des Karnevals genauso wie irgendwo
anders. Die Melancholie von Weihnachten und Neujahr steckte noch
allen in den Knochen, der Rückblick auf das verblichene Jahr war
für die Menschheit wieder kein Vergnügen gewesen. (Dimitri
Verhulst: Die Unerwünschten)
[11:12]
Dimitri Verhulst:
Only the good die young //
AllgFab (2) //
AllgFab (1) //
Der fünfmilliardste Bewohner.
[11:11]
Du näherst dich dem Sarg, den du kurz berühren wolltest, wie albern
die Geste auch sein mochte. Doch eine andere Art, Abschied zu
nehmen, fiel dir nicht ein. Eine Hand auf dem Sarg, so daß ein
Fingerdruck von dir mit ihr ins Grab gehen würde. (Dimitri Verhulst:
Die Unerwünschten)
[11:10]
Wenn du es richtig bedachtest, war das hier dein erstes
Leichenbegängnis, seit dein Erzeuger zu den Engel psalmodiert
worden war, deine Gedanken wanderten denn auch zu ihm hin
und würden sich bei derartigen Zeremonien jedes Mal wieder
zu ihm bewegen. (Bei jeder Beerdigung erinnern wir uns an
vorhergehende Beerdigungen, es werden immer mehr.)
(Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[11:09]
Unsere Ansprüche waren entschieden größer als unsere Möglichkeiten. (Meja Mwangi: Rafiki)
[11:08]
Buch begonnen: "Drach" von Szczepan Twardoch.
[10:29]
Buch beendet:
"Rafiki"
(DNB)
von
Meja Mwangi,
Peter-Hammer-Verlag, 326 Seiten.
[10:28]
Urlaub 14/18. Tage ohne Alkohol: 458.
Lektürestatus: gestern 176 Seiten.
Donnerstag, 16. März 2017
[19:53]
Urlaub 13/18. Tage ohne Alkohol: 457.
Lektürestatus: gestern 150 Seiten.
Weiter mit "Rafiki" von Meja Mwangi.
Mittwoch, 15. März 2017
[12:03]
Buch begonnen: "Rafiki" von Meja Mwangi. Nach
"Nairobi, River Road", "Wie ein Aas für Hunde" und
"Happy Valley" mein vierter Roman des Kenianers.
[11:40]
Ich Dämlack. Stehe in der Bibliothek, gebe einige Bücher an
der automatischen Rückgabe ab, wundere mich, daß es so leer
ist, knalle dann gegen die geschlossene Eingangstür der
eigentlichen Bibliothek, wobei mir erst jetzt einfällt, daß
heute ja Mittwoch ist und die Bibliothek erst um 14 Uhr öffnet.
Dieser Weg war umsonst. Noch keine Zeile gelesen,
der Frust köchelt langsam vor sich hin. Die Nervosität,
die ich für diese Zeit bis gegen 18 Uhr mehrmals erwähnt
und beschrieben habe, knistert im Gebälk.
[11:33]
Rücksichtslos! Twitter auf dem Smartphone stürzt ab, nur weil das Gerät jetzt unbedingt ein Update machen will.
[11:18]
Retweet: Unser Herd: Stufe 1 - 4: cool, es leuchtet rot Stufe 5: hihi warm, nein doch nicht Stufe 6-8: super Handwärmer! Stufe 9: Mordor.
[11:17]
Retweet: Natürlich ist die Milch noch gut. Willst du ein Stück?
[11:16]
Retweet: Ja, es gab es vor der Immigrationswelle weniger Kriminalität. Gar keine. Aber dafür war halt das Land von einer dicken Eisschicht bedeckt.
[11:15]
Retweet: Kommste nach Hause, sitzt da der Opa mit allen Stofftieren im Flur. "Was spielt ihr?" "Arzt." "Was machst du?" "Warten. Hab keinen Termin."
[11:14]
Retweet: Schreibe ein Kinderbuch von einem Kleinkind, dass ein Schweigegelübde ablegt. Alle Kinder lieben es und legen auch Schweigegelübde ab.
[11:13]
Retweet: Wenn ich Juniors Zeugnis richtig interpretiere, sollte er später mal reich heiraten.
[11:12]
Retweet: Manchmal wird einem nachts, während man friedlich schläft, ein völlig neuer Fragenkatalog ins Gehirn eingepflanzt.
[11:11]
Retweet: Wenn man den Salatteller ungefähr 90° nach rechts kippt, fällt alles zu Boden und man kann Pizza bestellen.
[11:10]
Retweet: "Du musst wissen, was du willst." "Bücher." "Ich meine jetzt langfristig..." "Viele Bücher."
[9:44]
Mit ihrem frühen Tod hatte Gianna sich eine Menge Ärger erspart, das
muß sie gewußt haben. Es war der einzige Grund, warum sie jetzt dort
auf der Totenbahre lag. Sie hatte keine Show abgezogen wie Nikky,
die sich mit dem Messer ein bißchen am Handgelenk geritzt hatte und
dann noch Wochen kokett mit Verband und der Amateurtheaterversion
einer Depression herumlief. (Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[9:43]
Immer öfter verschwand Gerda von der Bildfläche. Jedes Wochenende
fuhr sie mit ihren zwei Kindern irgendwohin, wohin genau, wußtet ihr
nicht, und Hartwig blieb etwas verloren zurück, in der Klemme
zwischen einer im Sinkflug befindlichen Ehe und seinem den Bach
runtergehenden Hobby, die Welt zu verbessern. (Dimitri Verhulst: Die
Unerwünschten)
[9:42]
Wahrscheinlich hatte sie, wenn sie mit ihrem Mann schlief, immer
sozusagen die Handbremse gezogen, besorgt, wie sie sein mußte, daß
wieder ein Kind unversehens im Schlafzimmer auftauchte, flennend,
weil es ins Bett gemacht hatte, sich in der Dunkelheit fürchtete
oder aus einem anderen Grund, aus dem kleine Kinder gern klagen.
(Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[9:41]
Ihr Wagen war ein Kleinbus, ein weißer Ford Transit, das Modell in
der Gegend auch "Mongoschleuder" genannt, weil die lokale
Behindertenbranche ihre benachteiligte Klientel in identischen
Dingern transportierte. (Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[9:31]
"Hirnwäschegesäusel winselnder Panflöten" (Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[9:30]
Susann Pasztor:
AllfgFab (1) //
Seelen wie Zugvögel //
Ein Substraktionsprozeß.
[9:25]
Unsere Reise endete zehn Minuten und drei Ortschaften später bei
"Anni's Kaffeestube". (...) ... sagte meine Mutter und probierte
vorsichtig von ihrem Milchkaffee, hielt einen Augenblick inne und
nahm dann einen weiteren Schluck. "Der Kaffee ist gut. Ich werde
Anni den Apostroph hinter ihrem Namen verzeihen. (Susann Pasztor:
Ein fabelhafter Lügner)
[8:30]
Urlaub 12/18. Tage ohne Alkohol: 456.
Lektürestatus: gestern 120 Seiten. -
Ein Lektüreentscheid für heute ist zwar schon getroffen, kann
aber noch nicht umgesetzt werden, weil die Stadtbibliothek
erst um 10 Uhr öffnet und ich das Buch von dort holen will.
Nachdem ich gestern Nachmittag den dystopischen Roman des
unter Pseudonym schreibenden Ägypters Hazem Ilmi ausgelesen
hatte, guckte ich nur noch Serien und Krimskrams auf YouTube.
Damit ich nachher einige Bücher in der Bibliothek zurückgeben
kann, muß ich jetzt noch einige
FAB
abtippen. Währenddessen höre ich meist Audiobeiträge aus dem
Archiv des Deutschlandfunks.
Präferriert werden die Presseschauen (Kulturpresseschau,
Presseschau und Internationale Presseschau). Wenn ich dann
noch etwas freie Valenzen habe, rücken Beiträge aus
der Sendung
Tag für Tag
nach.
Dienstag, 14. März 2017
[17:28]
"Aber daß er Jude war, dabei ist sie geblieben?" "Das war das
Einzige, was sie nie in Frage gestellt hätte. Ich konnte schon
Bergen-Belsen buchstabieren, bevor ich gelernt habe, eine Schleife
zu binden." (Susann Pasztor: Ein fabelhafter Lügner)
[17:27]
Der Geruch der einen Zigarette, gedreht mit mechanischer Hilfe,
einem sogenannten Hülsenstopfer, weil sie auch nach Jahren
frenetischen Paffens ihren an rotes Schamhaar erinnernden Tabak
aus dem Hungerleiderdiscounter noch immer nicht selbst drehen konnte...
(Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[17:26]
...dieses von Salven des Unglücks sturmreif geschossene Luder.
(Dimitri Verhulst: Die Unerwünschten)
[15:00]
Buch beendet:
"Die 33. Hochzeit der Donia Nour"
(DNB)
von
Hazem Ilmi,
Blumenbar, 265 Seiten.
[10:53]
Wie bei jedem Buch, welches literarische Ansprüche nicht
einlösen kann oder will, muß der Inhalt allein ausreichen,
um einen bei der Stange zu halten. Sobald der Plot aber
schwächelt, läßt das Interesse und die Attraktivität nach.
So auch hier. Mittlerweile haben die Alien den in der Zeit
gereisten, zum Dissidenten bestimmten Ägypter zu
Donia Nour teleportiert. Beide befinden sich im Dialog
über Sinn und Unsinn der Religion. Dieser theoretische
Disput wartet mit allen Argumenten auf, die Religionskritiker
anbrächten, wären sie zugegen. Der Erzählrahmen wirkt
auf einmal, als wäre er nur platziert worden, um diese
unterbringen zu können. Als wären wir Leser gezwungen,
inmitten eines luxuriösen Ambientes ein frugales, doch
sehr sehr gesundes Mahl zu verzehren.
[9:33]
Großägypten 2048 ist ein Konglomerat aus islamistischem
Oligarchiat und Kapitalismus: Religion und, wie es heißt,
Konsumerismus. Beklemmend, wenn Ilmi beschreibt, wie
verblendet und fanatisch die Menschen trotz ihrer Unterdrückung
sind, so wie wir das auch aus Nordkorea übermittelt bekommen,
wo das Volk seit Jahrzehnten indoktriniert wird. Die alte
Wahrheit, daß steter Tropfen den Stein höhlt, daß zur
Wahrheit wird, was einem nur lange genug eingebläut worden
ist. Das deprimiert zunächst. Der Philosophieprofessor,
der durch die Außerirdischen vom Jahr 1952 ins Jahr 2048
versetzt worden ist, übt in seinem Gerichtsprozeß Kritik
am Islam, in der Weise, wie wir Mitteleuropäer des
Abendlandes sie äußern. Sie verhallt im stürmischen,
fanatischen Protest der aufgebrachten Masse. Gerade
noch rechtzeitig, als bereits der erste Stein fliegt,
nehmen ihn die Aliens aus der Schußlinie. / Im Südreich
Großägyptens schuften die Ärmsten und graben nach Relikten
untergegangener Kulturen, damit sie, wie dem Volk versichert
wird, zerstört würden. Wie der Leser ahnt, werden sie
sicher gegen Devisen verschachert. Die Pyramiden sind
ebenfalls verschwunden. Das erinnert stark an
Palmyra,
die
Buddha-Statuen von Bamiyan
und an all die anderen
bedrohten und zerstören Weltkulturstätten.
[9:30]
Seitdem ich durch
Gerhard Henschels
"Kindheitsroman"
mit Musik aus meiner Kindheit konfrontiert worden bin,
malträtiere ich anhand der
disco-Playlists
YouTube und erfreue mich an viele Erinnerungen, Neu- und Wiederentdeckungen.
Es gab hervorragende Musik jenseits der kanonisierten Rockgruppen
wie The Doors, Deep Purple, The Who und wie sie alle hießen und
die jeder kennt. In loser Folge liste ich Videos auf, die mir
besonderen Spaß gemacht haben.
Ekseption,
die Klassikelemente verwendeten, so in
Peace Planet,
Air
und
Toccata Live,
waren unglaublich kreativ und für heutige Ohren immer noch
und wieder grandios anzuhören.
[7:27]
Urlaub 11/18. 65 Wochen ohne Alkohol.
Lektürestatus: gestern 145 Seiten.
Weiter mit
"Die 33. Hochzeit der Donia Nour"
(DNB)
von
Hazem Ilmi.
Montag, 13. März 2017
[19:11]
Lektüresplitter (2) zu Hazem Ilmis Zukunftsroman:
Natürlich, wie es sich für ein so durchgeknalltes Buch
gehört, gibt es Außerirdische: "Wie deine Gattung es je
fertiggebracht hat, das Rad zu erfinden, ist mir ein Rätsel".
Keucht ein Alien, der vom entführten Philosophieprofessor
ohnmächtig gekitzelt worden war. // Der 1952 von den Aliens
entführte liberale, hedonistisch versierte Philosophieprofessor
wird ins Jahr 2048 versetzt und soll als Forschungssubjekt
den Ilmanis (Union der Extraterrestologen der Milchstraße)
über diese islamische Diktatur berichten. Daß ich dem
Reiz von in der Zeit versetzten Personen leicht erlegen bin,
schilderte ich schon im Dezember bei der Lektüre von
Michael J. Sullivans
"Zeitfuge"
(DNB).
[15:00]
Lektüresplitter (1) zu
"Die 33. Hochzeit der Donia Nour"
(DNB)
von
Hazem Ilmi:
Ein dreigeteiltes Großägypten: im Norden die
Reichen, im Mittelreich die Mehrheit der Unauffälligen, im
Süden die Armen. / Man lebt nach den Geboten einer Neo-Scharia. //
Die Protagonistin legt sich einen kommerziellen
E-Hidschab
um, bei dessen Berührung ein schriller Warnton erklingt. "Die
Marken ändern sich jede Stunde", sagte Donia, als sie sah, wie
ihr Vater das Tuch anstarrte. "War es ein guter Kauf?" "Ich bekomme
30 Punkte und eine Überweisung von 20 Piastern für jede Stunde,
die ich das Tuch in der Öffentlichkeit trage." Donia waren die
Tränen gekommen, als sie ausgerechnet hatte, daß sie den E-Hidschab
860.000 Stunden oder 98 Jahre lang tragen müßte, um sich das Auto
ihrer Träume zu kaufen. // "Am Tag vor dem Beginn des Ramadan
erhielt jeder ägyptische Erwachsene die Jahresanalyse seines
Seelenzustandes. Man zapft auf verschiedene Weise das Gehirn
an, sammelt Daten, beeinflußt Träume, beispielsweise durch
Werbung...
[9:52]
Buch begonnen: "Die 33. Hochzeit der Donia Nour" von Hazem Ilmi.
Wurde mal wieder Zeit für einen dystopischen
Zukunftsroman,
der im Ägypten des Jahres 2048 spielt. Um mal anzudeuten,
wie verrückt es vermutlich werden wird:
"Genau in diesem Moment projizierte die Schariatainmentkonsole
an der Decke eine Werbung für 'Islamemory-Pillen' in den Raum."
[9:52]
Buch begonnen:
"Die 33. Hochzeit der Donia Nour"
(DNB)
von
Hazem Ilmi.
Wurde mal wieder Zeit für einen dystopischen
Zukunftsroman,
der im Ägypten des Jahres 2048 spielt. Um mal anzudeuten,
wie verrückt es vermutlich werden wird:
"Genau in diesem Moment projizierte die Schariatainmentkonsole
an der Decke eine Werbung für 'Islamemory-Pillen' in den Raum."
[8:57]
... senkrechte Stirnfalte wie ein Ausrufezeichen.
(Susann Pasztor: Ein fabelhafter Lügner)
[8:56]
"Bruderherz", rief sie mit einer Stimme, die so laut war,
daß wahrscheinlich alle Bruderherzen in Hörweite aus
dem Takt gerieten. (Susann Pasztor: Ein fabelhafter
Lügner)
[8:55]
"Jeder Mensch unter einsachtzig sieht aus wie ein
Erdmännchen, wenn er auf dem Bahnsteig nach jemand
Ausschau hält." (Susann Pasztor: Ein fabelhafter Lügner)
[7:44]
Urlaub 10/18. Tage ohne Alkohol: 454.
Lektürestatus: gestern 136 Seiten.
Sonntag, 12. März 2017
[17:20]
Retweet: Vor mir an der Kasse weiße Männerbeine in Shorts. Und plötzlich fällt mir ein, dass ich noch Gewürzsalz für die Hähnchenschenkel brauche.
[15:35]
Retweet: Ein Tierpark, bei dem es bei jedem Gehege die Tiere auch als Kostprobe gibt. Gegrillt, gebacken, frittiert. 1A Erlebnisgastronomie.
[15:34]
Retweet: Chefarzt erscheint unrasiert und betrunken zur Untersuchung: Visiten das aus?!?
[15:33]
Retweet: "Wie is'n das Passwort?" - "PipiKaka" "Beides groß?" - "Nein. Das wäre KakaKaka."
[15:32]
Retweet: Männer die alleine im Wald spazieren gehen. Ohne Hund. Die sprühe ich ja schon rein prophylaktisch mit Pfefferspray ein.
[15:31]
Retweet: Mein Organisationslevel im Beruf: Post-Its, To-Do-Listen, Outlook-Erinnerungen Ich privat: Warum stehen hier 9 angebrochene Packungen Reis?
[15:30]
Retweet: Mein Stuhl wurde mutwillig mit den beiden benachbarten verhakt. Irgendjemanden hier bekomme ich wegen Freiheitsberaubung dran.
[15:29]
Retweet: Weil uns besorgte Anfragen erreichen, warum der üblicherweise regengraue Himmel blau verfärbt ist: Bewahren Sie Ruhe! Wir gehen dem nach!
[15:28]
Retweet: Manchmal sage ich "Ach, naja" und meine damit eigentlich alles.
[15:27]
Retweet: Heilsteine wirken. Mein Mineralienhändler fährt Porsche.
[15:26]
Retweet: Die unerträgliche Leichtigkeit des Auf-den-Sack-Gehens.
[15:25]
Retweet: Ich sah heute ein Liegefahrrad vor einem 40 Tonner herfahren. Und was ist Euer persönliches Bild für "Vergänglichkeit?"
[15:24]
Retweet: "Bist du wegen deines Berufs hierher gezogen?" "Nein, die Postleitzahl klang so schön."
[15:23]
Retweet: "Wie sauber ist Ihre Wohnung?" "Sie finden nicht mal DNA von Uwe Böhnhardt."
[15:22]
Retweet: Lacht, das hassen sie am meisten.
[15:21]
Retweet: Baseball heißt auf Niederländisch übrigens Honkbal. - Und der Baseball-Profi heißt vermutlich Vollhonk.
[15:20]
Retweet: Ich bin schon wieder über das Ladekabel gestolpert. Bei Smartphones sollte ein Helm dem Zubehör beiliegen.
[15:19]
Retweet: In einer Männer-Abteilung Klamotten für Männer zu finden wird auch jedes Mal schwieriger. Aber die Jeans für Störche sind geil...
[15:18]
Retweet: Vielleicht wäre ich beim Zahnarzt weniger verkrampft, wenn während der Behandlung eine Katze auf meinem Bauch schlafen würde.
[15:17]
Retweet: Egal was Sie tragen, 'mit Fassung' kommt nie aus der Mode.
[15:16]
Retweet: Wenn Sie den Newsletter abbestellen möchten, klicken Sie auf den folgenden Link, opfern 4 Jungfrauen, 2 Neugeborene und trinken Ziegenblut.
[15:15]
Retweet: "Wie kamen Sie zu den Namen Ihrer drei Kinder?" "Tom, Marten, Mark? Das ist einfach passiert."
[15:14]
Retweet: Wenn du stirbst, ziehen noch einmal alle Rechtschreibfehler deines Lebens vor deinem inneren Auge vorbei.
[15:13]
Retweet: "Du bist komisch." "Ich weiß." "Nee, nicht so Haha-komisch. Mehr so komisch wie der Nachbar, der nachts klingelt weil sein Aquarium brennt."
[15:12]
Retweet: "Wie gut ist Ihr Observatorium?" "Wir haben fünf Sterne."
[15:11]
Retweet: Wer Sex mit mir will, sollte eines wissen: Ich hab bei der Capri-Sonne oft den Trinkhalm so reingesteckt, dass er hinten wieder rauskam.
[15:10]
Retweet: Wo ein Wille ist, ist auch einer im Weg.
[15:05]
Buch beendet:
"Kindheitsroman"
(DNB)
von
Gerhard Henschel,
Hoffmann und Campe, 496 Seiten.
[14:55]
"Witz, komm raus, du bist umzingelt", sagte Volker. Er
kannte auch einen Haufen neuer Beleidigungen: Blindfisch,
Blindsocke, Blindo, Spasti und Tropi
(trotz Pille entstanden). (Gerhard Henschel: Kindheitsroman) -
Laut Wiktionary
ist "Spasti" Jugendsprache der 80er Jahre. Henschel
steckt es hier in die Mitte der 70er. -
"Und, biste oochn Tropi?" (...) "Nee, ick wa jewünscht."
[14:44]
Auch die verglaste Tür vom Bücherschrank knarrte. Morgens
um sieben ist die Welt noch in Ordnung, Hitler von Alan
Bullock und die Bibel in unse Moderspraak: Ganz in den
Anfang hett Gott Himmel un Eer maakt. Un up de Eer seeg
dat wirr un wööst ut, un över dat Water weer dat
pickendüster. Aver Gott sien Geist sweev över de Floot.
(Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[14:28]
Neben dem Plattenspieler lag eine Zange zum Verstellen der
Geschwindigkeit von LP auf Single. (Gerhard Henschel:
Kindheitsroman) - Wie meinen?
[10:22]
Damals hieß der BMI noch anders: "Onkel Jürgen rechnete
im Kopf den Schlankheitsgrad von allen Verwandten aus.
Körperlänge geteilt durch Gewicht. Die Ergebnisse
krakelte er mit Kugelschreiber auf einen Untersetzer.
Wer am fettesten war. 'Man zeigt nicht mit dem nackten
Finger auf angezogene Leute!'. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[10:04]
Es gab einst andere Zeiten, die manche herbeisehnen mögen:
"Am Wochenende war Bayern München beim Bundesligastart von
Offenbach mit 6:0 geschlagen worden, und ich hatte nichts
davon mitgekriegt." (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[10:02]
Am Montag mußte ich in Koblenz Paßfotos von mir machen lassen
für den neuen Wuermeling.
(Gerhard Henschel: Kindheitsroman) - Mußte ich auch erst googlen.
[9:45]
Urlaub 9/18. Tage ohne Alkohol: 453.
Lektürestatus: gestern 120 Seiten.
Weiter mit
"Kindheitsroman"
(DNB)
von
Gerhard Henschel.
Samstag, 11. März 2017
[19:37]
Ich veranstaltete in Renates Zimmer meine eigene Hitparade
mit allen Platten, die wir hatten. Auf Platz Eins stand
bei mir
Block Buster,
auf Platz Zwei
Diplomatenjagd,
auf Platz Drei
Harlekin
von
Danyel Gerard
und auf Platz Vier
Song of Joy
von
Miguel Rios.
(Gerhard Henschel: Kindheitsroman) - Reinhard Meys "Diplomatenjagd"
kannte ich in der Tat auch noch nicht bzw. habe es im Laufe der
Jahrzehnte sicherlich vergessen. Nicht nur in meiner Familie wurde
bezüglich des eigenen Musikgeschmacks Unverständnis geäußert:
"Ein einziges Mal durfte ich Block Buster im Wohnzimmer hören,
dann war Schluß mit lustig. 'Verglichen damit klingt meine
Schleifmaschine wie ein Kammerorchester', sagte Onkel Edgar."
[18:11]
War das musikalisch eine wunderbare Zeit! Oder nur deshalb,
weil es meine Kindheit war? Ein absoluter
Knaller
war auch von
Mamy Blue,
interpretiert u.v.a. auch Joe Cocker,
Dalida,
Demis Roussos,
Nicoletta
und natürlich
Ricky Shayne.
[17:55]
An Mouth & MacNeal kann ich mich als
Kind erinnern, ein kurzlebiges Gesangsduo mit den
Hits
Hello-A
sowie
How Do You Do.
Inzwischen war Jahreswechsel, oder wie es im Buch
formuliert wird: "Disco ’72 hieß jetzt
Disco ’73.
Daran mußte man sich erst gewöhnen." (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[17:36]
Mama gab mir für den Basar eine Packung Lebkuchenherzen
mit. Mir kam das recht dürftig vor, aber Mama sagte,
sie sei nicht Graf Koks. "Wenn deine Lehrerin darüber
quakt, kannst du der von mir bestellen, daß Vater
Staat das Kindergeld erhöhen soll, bevor ich mich
für deine lieben Mitschüler in Unkosten stürze."
Kindergeld, das hörte sich so an, als ob das eigentlich
meins gewesen wäre. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[13:20]
Den Unterricht in evangelischer Religion hatten wir bei einer ondulierten Gewitterziege namens Jutta Niedergesäß.
(...)
Herr Delling, der Mathelehrer, war ein fetter alter Saftsack. Glatze mit Geländer und kriegsversehrt.
(Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[13:11]
Für uns beginne jetzt der Ernst des Lebens. Hier wehe ein anderer
Wind als in der Grundschule. Nach den Kinkerlitzchen, die wir da
gelernt hätten, kämen nun die schweren Brocken. Als Gymnasiasten
dürften wir unsere Ausbildung nicht auf die leichte Schulter nehmen,
sonst werde man uns schon nach kurzer Zeit wieder aussortieren, als
Muster ohne Wert, und uns anheimstellen, die Laufbahn eines ehrbaren
Straßenkehrers einzuschlagen. Erziehung habe was mit Zucht zu tun.
Ob uns das klar sei? Klar und Klärchen? Da sollten wir mal den einen
oder anderen Gedanken dran verschwenden. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[13:00]
Martin Schlossers Schwester Renate besuchte ein Konzert
von Ulrich Roski,
dessen Namen mit eben zum ersten Mal unterkam. Die Lektüre
dieses Romans geht dann wohl als VHS-Kurs durch?
[11:42]
Den Begriff "Wäschesprenger"
kannte ich bis dato nicht. "Ich mußte ihr
beim Wäschesprengen helfen. Die Laken an zwei Ecken
festhalten, und Mama spritzte aus einer Siebflasche
Wasser drüber." (Gerhard Henschel: Kindheitsroman) -
Bettwäsche vor dem Zusammenlegen zu zweit an den
Enden zu ziehen, kenne ich. Und Wasser vor dem Bügeln
auf das Wäschestück zu spritzen, auch. Daß es dafür
aber ein Utensil gibt, wußte ich nicht.
[11:20]
Der Grund, dessentwegen ich den Computer einschalten
mußte, ist, daß mir
Welfenspeise
nichts sagte. Wie habe ich Lektüre früher, als es noch
kein Internet, Google & Co gab, bewältigen können?
[11:19]
Urlaub 8/18. Tage ohne Alkohol: 452.
Lektürestatus: gestern 120 Seiten.
Weiter mit "Kindheitsroman" von Gerhard Henschel.
Freitag, 10. März 2017
[19:44]
Hausaufgaben. Kaffee ist ein Getränk für die ältere Generation, schrieb ich, und Mama wollte wissen, woher ich diesen Ausdruck hätte. Den hatte ich aus dem Fernsehen, von Mosaik, dem Magazin für die ältere Generation.
(Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[19:40]
Volker und ich schmierten uns Marmeladenbrote, legten uns auf den Teppich und lasen um die Wette, Volker Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und ich Jim Knopf und die Wilde 13. Wer zuerst durch war. Kopf auf die Hand gestützt, bis einem der Arm einschlief.
(Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[19:23]
Sonntags garten Rindsrouladen im Dampfkochtopf, und
Mama striepelte im Wohnzimmer beim Internationalen
Frühschoppen Bohnen ab. Das einzige, was da
passierte, war, daß von Zeit zu Zeit eine Frau
reinkam und den sechs Journalisten aus fünf Ländern
Wein einschenkte. "Wenn ich das jemals freiwillig
kucken sollte, könnt ihr mich aufhängen", sagte
Volker. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[18:18]
Papa gab mir zwei Ohrfeigen, die mehr wehtaten als die von Mama. In
meinem Zeugnisheft für die Familie notierte ich für Papa eine Sechs.
(Gerhard Henschel: Kindheitsroman) - Es wird insgesamt recht viel
geprügelt in dem Buch.
[17:17]
"Ihr könnt einen vielleicht ins Bockshorn jagen", sagte Mama und
besah sich mein linkes Auge. Da war ein saftiges Veilchen am
Erblühen. Am Erblühen, sowas durfte man bei Frau Katzer nicht sagen,
sonst kriegte man zu hören: "Ich bin die Kuh am Stall am Schwanz am
raus am Ziehen." (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[17:15]
Im
"Kindheitsroman"
bekommen die Schüler von der Lehrerin des öfteren eine
geschwalbt, gedachtelt & gepfeffert. War die Prügelstrafe
in den 60ern nicht längst perdu? Inzwischen ist bereits
1971; Martin Schlosser guckt bei einem Kumpel
'disco 71'.
[17:14]
Muhammad Ali sei ein Großmaul, sagte Mama. Immer rumzuposaunen, daß
er der Größte sei! Bei ihr könne der damit keinen Eindruck schinden.
Der heiße eigentlich auch gar nicht Muhammad Ali, sondern Cassius
Clay. Bei seinem Boxkampf gegen Joe Frazier drückte ich trotzdem
Muhammad Ali die Daumen, weil Joe Frazier aussah wie ein Schuftikus
erster Güte. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[17:03]
Gerhard Henschel:
AllgFab (1).
[14:21]
Enttäuscht war ich auch, als Mama sagte, die Sänger in der
Hitparade würden gar nicht singen, sondern nur den Mund
auf- und zumachen. Das sei Playback. Echt sei nur das
Gebabbel von Dieter Thomas Heck, dieser die Sau grausenden
Quasselstrippe. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)
[14:11]
Urlaub 7/18. Tage ohne Alkohol: 451.
Lektürestatus: gestern 120 Seiten.
Weiter mit "Kindheitsroman" von Gerhard Henschel.
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