Die Kunst des LesensAus der Lese-Autobiografie von Henry Miller
"Eine solche Selbstprüfung - denn darauf läuft das
Schreiben dieses Buches hinaus - führt unter
anderem zu der festen Überzeugung, man solle
sowenig wie möglich lesen und nicht soviel wie
möglich. Ein Blick in den Anhang läßt erkennen, daß
ich nicht annähernd soviel gelesen habe wie etwa ein
Gelehrter, ein Bücherwurm oder slbst ein "Gebildeter"
- dennoch habe ich ganz sicher hundertmal mehr
gelesen, als ich zu meinem eigenen Nutzen hätte
lesen sollen. In Amerika ist angeblich nur jeder
fünfte ein 'Bücher'- Leser. Doch auch diese wenigen
lesen meist viel zu viel. Selten lebt man klug oder
lebensgerecht." © Henry Miller: Die Kunst des Lesens. Ein Leben mit Büchern. Ausgewählt und übersetzt von Manfred Andrae. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1967. 142 S. |