ABC des Buchhandels


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Abkürzungen

Bd. Band
Bde. Bände
Br Broschur (vgl. Einbandarten)
ed. edidit, lat. "herausgegeben hat es ..."
edd. ediderunt, lat. "herausgegeben haben es ..."
einz. einzeln
engl.-brosch.  englische Broschur
ersch.  erscheint
Geb  gebunden
Geh  geheftet
gr.2°  (veraltet) Großfolio
gr.8°  (veraltet)Großoktav
Hkst Halbkunststoff
Hl  Halbleinen
Hrsg.  Herausgeber
Hg.  herausgegeben
ISBN Internationale Standard-Buchnummer
ISSN Internationale Standard-Serien-Nummer
j.  jährlich
kl.8°  (veraltet) Kleinoktav
Kt  Kartonierung (vgl. Einbandarten)
Kst  Kunststoff
KV  Koehler Volckmar, Barsortiment (vgl. auch Katalog)
Ld  Leder
Ln  Leinen (vgl. Einbandarten)
Lnk  Leinen kaschiert
o.J. ohne Jahr (vgl. Impressum)
o.O. ohne Ort (vgl. Impressum)
Pbck Paperback
Pg  Pergament
Pp  Pappe
S.  Seiten (vgl. Seitenangaben)
Tb  Taschenbuch
VLB  Verzeichnis lieferbarer Bücher
Zschft.  Zeitschrift

Annotation

Fachbezeichnung in der Bibliothekssprache für Untertitel. Im Gegensatz zum Untertitel eines Buches dient die Annotation bibliothekarischen Zwecken und wird den Lesern zur Orientierung mitgegeben.

Backlist

Backlist Das gesamte lieferbare Programm eines Verlages, also auch bereits vor längerer Zeit erschienene Titel. Mit einer guten Backlist kann der Verlag bis zur Hälfte des Umsatzes erzielen. Eine "gesunde" Backlist besteht aus Titeln, die weiterhin gefragt sind und sich gut verkaufen; bei einer "toten" Backlist rührt sich nichts mehr.

Barsortiment

Das Barsortiment gehört mit der Verlagsauslieferung zum sogenannten Zwischenbuchhandel und stellt im Buchvertrieb eine Handelsstufe zwischen Verlag und Bucheinzelhandel dar. Seine Aufgabe ist es, den Besorgungsweg zwischen Buchhändler und Verlag abzukürzen. Die Barsortimente kaufen die Bücher und Medien auf eigene Rechnung und verkaufen sie an die Buchhändler weiter. Die Barsortimente konzentrieren sich dabei auf jene Titel, die den Löwenanteil des Buchumsatzes einer Buchhandlung ausmachen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Umfang der vom Barsortiment lieferbaren Titel von 150.000 auf 270.000 (KV) nahezu verdoppelt. Für diese Dienstleistung erhält der Zwischenbuchhandel vom Verlag einen zusätzlichen Rabatt von meist 15 %.

Bauchbinde

Ein Streifen Papier mit Beschriftung, der um das Buch gelegt wird und zum Kauf anreizen soll.

Belletristik

Belletristik ist eine Wortverbindung aus dem Französischen: belles lettres = schöne Wissenschaften. Belletristik entspricht der veralteten deutschen Bezeichnung "schöngeistige Literatur" oder dem nüchternen englischen fiction. Heute kann man Belletristik mit "Unterhaltungsliteratur" wiedergeben.

Besorgungsweg

Eine Bestellung, die der Kunde dem Buchhändler aufgibt, kann drei unterschiedliche Wege nehmen. Erstens: das Buch ist am Lager und wird dem Kunden sofort ausgehändigt. Zweitens: das Buch wird beim Barsortiment bestellt und ist innerhalb von 24 Stunden für den Kunden da. Drittens: das Buch muß beim Verlag bestellt werden. Je nach Verlag dauert eine solche Bestellung drei bis vierzehn Tage (vgl. dazu Verlagsauslieferung).

Bestenliste

Im Unterschied zur Bestsellerliste nicht die Bücher, die sich in einem bestimmten Zeitraum am besten verkauft haben, sondern die die besten Bewertungen durch Kritiker gefunden haben. Bekannt sind beispielsweise die Bestenliste des Literaturmagazins im Südwestfunk und die Sachbuch-Bestenliste der Süddeutschen Zeitung.

Bestsellerliste

Nicht nach Qualität, sondern nach Quantität wird bemessen. Die Neuerscheinungen, die sich am besten verkaufen, werden in die Bestsellerlisten aufgenommen. Die Erhebungen sind nicht absolut, sondern werden repräsentativ durchgeführt. Beispielsweise erhebt das Branchenmagazin Buchreport im Auftrag des Spiegel in 500 Buchhandlungen wöchentlich die bestverkauften Titel. Im Spiegel erscheinen nur die jeweils ersten 15 Hardcover in Sachbuch und Belletristik. Im Buchreport selbst, der jeden Donnerstag erscheint, werden die ersten 50 Plätze abgedruckt. Außerdem gibt es noch die gleiche Liste für den Taschenbuchbereich. Die Bestsellerlisten vermitteln insofern ein schiefes Bild, weil die ersten Plätze mal 20.000 verkaufte Exemplare bedeuten können, mal 100.000. Außerdem geben sie die Entwicklung nur sehr pauschal wider, krasse Unterschiede im Käuferverhalten kommen hierbei nicht zum Tragen. Welche Bücher sich insgesamt am besten verkaufen, zeigen sie nicht. Das erkennt man am deutlichsten an den Listen der Barsortimente. Hier finden sich die Longseller wie der Rechtschreib-Duden, die Bibel, die "Mundorgel" oder "Kochen und Backen mit Kindern". Ein Buch wie "Trennkost. Die besten Rezepte" schlägt unter Umständen mit 250.000 verkauften Exemplaren zu Buche – in sechs Monaten. Aufschlußreich sind außerdem die Kaufhaus-Bestsellerlisten, die sich teilweise von den Spiegel-Listen erheblich unterscheiden. Interessant sind hier die Taschenbuchverkäufe. Neben den Herz-Schmerz-Büchern findet man auch viele Bücher zum Film, Starbiographien und ähnliches. Je nach Einzugsgebiet des Hauses aber ebenfalls anspruchsvolle Literatur und schwierige Sachbücher. Immer wieder einmal kommen Debatten darüber auf, wie objektiv und zuverlässig die Ermittlung der Bestseller eigentlich vonstatten geht. Manipulationen seien durchaus möglich. Alle Beteiligten weisen Zweifel an der Seriosität natürlich weit von sich, aber es kommt sicher bisweilen zu Ergebnissen, über die sich Buchhändler wundern, ob zu Recht oder zu Unrecht, sei dahingestellt.

Bibliographie

Als Bibliografie bezeichnt man entweder die Herstellung und Benutzung oder die Lehre von Literaturverzeichnissen oder diese selbst. Unabhängig von ihrem Aufbewahrungsort umfaßt sie heutzutage Angaben wie Autor, Titel, Seitenzahl, Format, Abbildungen, Einband, Auflage, Erscheinungsjahr, Preis und ISBN. Das Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) ist einer der umfangreichsten und bekanntesten Bibliografien im deutschsprachigen Raum. Weiterführendes im Artikel über Bibliografien im BücherWiki.

Börsenverein

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. ist der Verband des herstellenden und verbreitenden Buchhandels in Deutschland. Er entstand 1825, als sich Verleger und Buchhändler, die sich jedes Jahr zur Börse in Leipzig trafen, zusammenschlossen. Im Vergleich zu anderen Vereinigungen ist an dieser bemerkenswert, daß sich alle Stufen der Branche in einem Verband befinden: die Verlage, der Großhandel (das sind die Zwischenbuchhändler), der Einzelhandel (das sind die Buchhandlungen) und die Verlagsvertreter. Der Börsenverein soll die Belange seiner Mitglieder in allen Hinsichten vertreten, gegenüber der Öffentlichkeit, den gesetzgebenden Institutionen usw. Er beschäftigt sich neben vielem anderen auch mit Fragen des Urheber- und Verlagsrechts, des Wettbewerbsrechts, Bildung- und kulturpolitischen Gebieten. Zu seinen kommerziellen Töchtern gehört u.a. die Ausstellungs- und Messe-GmbH, die die Frankfurter Buchmesse konzipiert und organisiert. Die Fachorgane des Buchhandels sind u.a. "Börsenblatt" und "Buchreport".

Buch

Buch (ahd. buoch, altsächs. bok, engl. book, alt-nord. bok). Größeres Druckerzeugnis, das aus einer Anzahl Papier- oder Pergamentbogen besteht, die zu einem Ganzen vereinigt sind. Sinnbild für Reichtum an Welt-, Sinn-, Wissensgehalt.Die Bücher der Babylonier und Assyrer bestanden aus gebrannten Tontafeln, die der Inder aus zusammengeschnürten Palmblättern. Die Ägypter, Griechen und Römer hatten Papyrusrollen. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. kam wohl in Kleinasien (Pergamon) neben dem Papyrus das Pergament auf, das später im Abendland für lange Zeit der einzige Beschreibstoff wurde. Mit dem Pergament wurde die flache viereckige Buchform aus Lagen von gefalteten Pergamentblättern (Codex) üblich. Das im 8. Jahrhundert durch die Araber aufgekommene, aber erst seit dem 14. Jahrhundert im Abendland gemeingebräuchlich gewordene Papier verbilligte die Buchherstellung, die Handschriften wurden seitdem gewerbsmässig erzeugt. Mit der Erfindung des Buchdrucks wurde das Buch allmählich Massenware.

Buchführer

Bezeichnung für die Buchhändler im 15. und 16. Jahrhundert, die ohne festen Standplatz von Ort zu Ort zogen, vornehmlich zu den Handelsmessen.

Buchhändler

Vom Märchenbuch bis zum Computerratgeber, von Thomas Mann bis zu Asterix: Rund 800 000 Titel sind heute im deutschen Buchhandel lieferbar. Jedes Jahr kommen etwa 80 000 neue hinzu. Der Buchhändler ist der, der in dieser riesigen Bibliothek den Überblick behalten muss. Lernen kann man den Beruf vor allem in kleinen Buchhandlungen. Sie bieten nach wie vor die meisten Ausbildungsplätze an. Doch auch in Verlagen, Großhandlungen und Antiquariaten werden aber auch Buchhändler ausgebildet. Auszubildenende lernen, wie man Bücher bei Verlagen und Großhändlern bestellt und Verkaufsgespräche führt. "Man steckt sofort mitten im Tagesgeschäft", sagt Katja Glaubitz, die den Beruf in der Buchhandlung Engler in Delitzsch bei Leipzig im zweiten Ausbildungsjahr erlernt. In der Berufsschule sind wichtige Fächer Literaturkunde, Bibliographie, Verlagswesen, Buchhandelswirtschaft und Rechnungswesen. Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung, die Realschüler auf zweieinhalb, Abiturienten auf zwei Jahre verkürzen können, ist der Hauptschulabschluss. In der Regel werden vor allem Realschüler und Abiturienten eingestellt. Ein Job für Schöngeister ist Buchhändler nicht. "Viele verkennen, dass das Buch ja auch eine Ware ist. Der Buchhändlerberuf ist sehr kaufmännisch ausgerichtet", sagt Helga Rainalter vom Börsenverein des deutschen Buchhandels in Frankfurt. Auszubildende verdienen im ersten Lehrjahr etwa 1200 Mark, im zweiten und dritten Lehrjahr je 100 Mark mehr. Ausgebildete Buchhändler organisieren die Warendisposition und den Kontakt mit den herausgebenden Verlagen. Dabei geht es nicht mehr nur um Bücher: Buchhändler müssen sich zunehmend mit Zeitschriften, Hörbüchern und elektronischen Medien auskennen. Gerade in kleinen Geschäften müssen sie sich um eine Vielzahl von Aufgaben kümmern. "In kleinen Geschäften erledigt ein Buchhändler alles vom Einkauf über das Beobachten von Neuerscheinungen bis hin zum Verkaufsgespräch", erklärt Helga Rainalter. In großen Geschäften ist ein Buchhändler dagegen meist nur für einen Bereich zuständig. "Bei uns arbeiten viele Spezialisten unter einem Dach. Der Kunde erwartet vom Buchhändler, dass er alles über die Bücher weiß", so Thomas Nitz, der bei der Buchhandlung Hugendubel in München für die Personalentwicklung zuständig ist. Bei der Buchhandelskette, die Filialen in zehn deutschen Städten unterhält, durchlaufen die Auszubildenden zahlreiche Fachabteilungen. Sie lernen vom Ressort Wirtschaft bis zur Belletristik alle Bereiche kennen. Nitz achtet bei Bewerbern auf Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Wer sich weiter bildet und engagiert ist, kann es im Verlag zum Abteilungsleiter, im Handel zum Filialleiter oder Geschäftsführer bringen. Weiterbildungen, etwa zum Buchhandelsfachwirt, bieten die Schulen des Deutschen Buchhandels mit der Zentrale in Frankfurt an. An vielen Hochschulen kann man das Buchwesen aber auch studieren. Die Universitäten in Erlangen, Mainz, München und Leipzig bieten das Fach Buchwissenschaft an. An der Fachhochschule Stuttgart kann man Verlagswirtschaft und Verlagsherstellung studieren. Nach einem literaturwissenschaftlichen Studium finden viele Buchhändler eine Anstellung im Lektorat von Verlagen.

Buchlaufkarte

Auf einer Karte werden die bibliographischen Angaben eines Titels und Infomationen über Einkauf und Absatz festgehalten. Die Karte dient als Einscheidungshilfe beim Einkauf und als Kontrollinstrument für die Expedition. Wenn z. B. das letzte Exemplar eines Titels verkauft wurde, wird die Buchlaufkarte in den Ablagekorb für Nachbestellungen gelegt. So erhält der Einkäufer die Information, daß ein bestimmter Titel nicht mehr vorrätig ist und nachbestellt werden muß.

Buchmesse

Repräsentative Buchausstellung der Verlage. Die Tradition der Buchmesse reicht bis ins 15.Jahrhundert zurück. Sie fand ursprünglich im Rahmen der allgemeinen Handelsmessen statt und entwickelte sich erst später zur eigenständigen Fachmesse. Zunächst war die Buchmesse keine Repräsentativausstellung, sondern fungierte als so genannte Warenmesse: Hier trafen die Buchhändler zusammen, um ihre Produkte auszutauschen. Der Tauschhandel wurde erst gegen Ende des 18.Jahrhunderts durch Geldverkehr abgelöst. In Deutschland waren zunächst Frankfurt am Main und Leipzig Veranstaltungsorte, die als erste deutsche Städte Messeprivilegien erhielten. Bis ins 17.Jahrhundert hinein war die Frankfurter Messe die bedeutendste deutsche Buchmesse. Danach lief ihr die Leipziger Messe, die in zunehmendem Maße von den Händlern bevorzugt wurde, den Rang ab. Eine wesentliche Veränderung ihrer ursprünglichen Funktion erfuhr die Buchmesse im 19.Jahrhundert. Im Zuge des industriellen, verkehrs- und transporttechnischen Fortschritts vollzog sich der Übergang von der Waren- zur Mustermesse. Die Buchmesse dient seither nicht mehr als unmittelbarer Warenumschlagplatz, sondern informiert als Repräsentativausstellung den Buchhändler über die lieferbaren oder in Kürze erscheinenden Buchproduktionen. Nach dem 2.Weltkrieg entwickelte sich Frankfurt am Main erneut zum wichtigsten Messeplatz des Buchhandels. Die dort jährlich im Herbst stattfindende Buchmesse ist gegenwärtig die größte internationale Buchausstellung. Sie steht nicht nur der Fachwelt, sondern auch dem interessierten Laien offen. Veranstalter ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Anlässlich der Buchmesse wird außerdem der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Inzwischen etablierte sich auch die jährlich im März stattfindende Leipziger Buchmesse als wichtiges Forum für den Austausch zwischen Verlagen aus West und Ost. Weitere bedeutende Buchmessen werden u.a. in Algier, Jerusalem, London, Moskau, New York, Peking und Paris veranstaltet.

Bücherzettel

Im Buchhandel übliches Formular für die Bestellung von Büchern, normalerweise eine Postkarte im DIN-A6-Format. Es braucht nur der Adressat, Titel und Verfasser sowie Anzahl, Einbandart und Preis des gewünschten Buches eingesetzt werden. Alle anderen Angaben wie z.B. der Lieferweg und die Art der Bezahlung sind vorgedruckt. Das Gewünschte braucht nur unterstrichen zu werden.

CIP-Einheitsaufnahme

In fast jedem Buch findet man auf der Rückseite des Titelblatts die sogenannte CIP-Einheitsaufnahme der Deutschen Bibliothek. CIP bedeutet Cataloguing in Publication. Es handelt sich hier um eine sogenannte Kurztitelaufnahme, die von der Deutschen Bibliothek aufgenommen und in einem wöchentlich erscheinenden Organ, dem Neuerscheinungen Sofortdienst, den Bibliotheken bekanntgemacht wird.

Copyright

Schützt das eigenständige Werk (unabhängig von literarischen Qualitäten) vor Entstellung und unberechtigter Nutzung durch Dritte. In Deutschland tritt meist der Verlag als Inhaber des Copyrights auf. Die auch im deutschen Sprachraum häufige Kennzeichnung im Impressum mit dem eingeschlossenen copy, Autorenname, Jahr und Ort ist eigentlich nicht nötig und nur in den USA unabdingbar. Siehe auch Urheberrecht.

Cover

Das Cover ist ein gestalteter Buch- oder Zeitschriftenumschlag. Das Cover soll die Aufmerksamkeit des Lesers erregen und Interesse und Kaufwunsch erwecken.

Defektexemplar

Im Buchherstellungsprozess fehlerhaft gefertigtes Buch (verschmiert verheftet, fehlende, doppelte oder unbedruckte Seiten). Siehe auch Mängelexemplar.

Die Deutsche Bibliothek

Zentrale Archivbibliothek der Bundesrepublik Deutschland mit den Standorten Deutsche Bücherei in Leipzig und Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main. Dort werden seit 1913 alle in Deutschland erschienenen bzw. erscheinenden Veröffentlichungen gesammelt, bibliografisch erschlossen und zur Benutzung bereit gestellt. Verlage müssen dorthin je zwei Pflichtexemlare von allen neu erschienenen Büchern kosten- und portofrei abliefern.

Einbandarten

Broschur: Die Lagen sind geheftet. Der Papierumschlag ist auf dem Rücken angeklebt. In dieser Form wurden früher häufiger Bücher unaufgeschnitten an die Kunden ausgeliefert. Nach dem Erwerb ließ man sie sich beim Buchbinder passend einbinden.

Kartonierung: Die Lagen sind geheftet. Ein Umschlagkarton ist je ein Millimeter größer als der Buchblock. Der Umschlagkarton wird am Rücken angeklebt.

Leinen: Meistens als sogenannter Deckenband. Der Buchblock ist maschinell vorgefertigt. Die Einbanddecke ist mit Leinen, Gewebe, Leder oder Papier überzogen. Der Buchblock ist in die fertige Decke eingehängt.

Fahne

Fahne Der noch nicht umbrochene, das heißt in Seiten aufgeteilte, gesetzte Text.

Feldpostausgabe (Tornisterausgabe)

Eine spezielle Form der Literaturproduktion für das Militär. Die Feldpost war im Zweiten Weltkrieg eine Institution der Reichspost. Sie beförderte die F., kleinformatige Pappbände mit einem Gewicht bis zu 100g, oft mit neutralem Umschlag versehen mit einem Aufdruck des Adressenfeldes auf der vorderen und hinteren Umschlagsseite. Zur gezielteren und umfangreicheren Versorgung der Truppen wurde nach den "Tornisterschriften" 1942 die "Sonderaktion Feldpostausgabe" gestartet. Ausgewählte Verlage druckten bis 1945 etwa 30 bis 35 Millionen Exemplare an unterhaltender Literatur, darunter waren Firmen wie Bertelsmann, Diederichs, Insel Reclam u.a."

Formatangabe

Die Buchformate werden an der Höhe des Einbanddeckels, bzw. bei Taschenbüchern an der Höhe des Buchblocks gemessen. Inzwischen ist man dazu übergegangen, diese Maße in cm anzugeben.

16° Sedez entspricht: 10 bis 15 cm
12° Duodez - 12 bis 15 cm
kl.8° Kleinoktav - 15 bis 18,5 cm
8° Oktav (Normalformat) - 18,5 bis 22,5 cm
gr.8° Großoktav - 22,5 bis 25 cm
Lex. 8° Lexikon-Oktav 15 bis 30 cm
4° Quart - 30 bis 35 cm
gr.4° Großquart - 35 bis 40 cm
2° Fol. Folio - 40 bis 45 cm
gr. 2° Gr.Fol. Großfolio - 45 bis 55 cm
Imp.Folio Imperialfolio - über 55 cm

Häufige traditionelle Buchformate
2° Folio 2 Bl. 4 Seiten
4° Quart 4 Bl. 8 Seiten
8° Oktav 8 Bl. 16 Seiten
12° Duodez 12 Bl. 24 Seiten
16° Sedez 16 Bl. 32 Seiten
18° Oktodez 18 Bl. 36 Seiten
24° Vigesimoquart 24 Bl. 48 Seiten

Fortsetzungen

Mit "Fortsetzungen" bezeichnet der Buchhandel alle gedruckten Lieferungen, die regelmäßig oder unregelmäßig ein Werk fortführen oder ergänzen. Darunter fallen also Gesetzeswerke im Ringordner, zu denen der Kunde unregelmäßige Ergänzungslieferungen erhält, aber auch das Gesamtwerk eines Schriftstellers, dessen Editionsplan über viele Jahre reicht (vgl. Subskription). In der Fortsetzungsabteilung werden auch alle Zeitschriftenabonnements geführt. Eine wichtige Sonderform ist die sogenannte Loseblattsammlung.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Seit 1950 während der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche verliehene Auszeichnung, die nach den Stiftungsstatuten an Persönlichkeiten vergeben wird, „die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben.“

Grundwerk

Grundwerke sind das körperliche Sammelwerk für Fortsetzungen und Loseblattwerke. Mit dem Hinweis "apart" ist es u.U. möglich, ein Grundwerk ohne dazugehörige Ergänzunglieferungen zu bestellen.

Hurenkind

Die letzte Zeile eine Absatzes, die auf einer neuen Seite steht. Diese Zeile muß immer "ausgetrieben" werden.

IG Medien

Die Interessenvertretung der in Medienanstalten, Verlagen und der Druckindustrie Beschäftigen sowie der freien Mitarbeiter und Kulturschaffenden. Die IG Medien ist der Zusammenschluß mehrerer Einzelgewerkschaften. Unter anderem gehört ihr der Verband deutscher Schriftsteller (VS) an.

Impressum

Vermerk in einer Publikation mit Angabe von Verlag, Ort und Jahr. Angegeben wird der Erscheinungsort, der Verlag und das Erscheinungsjahr. Für den Fall, daß der Ort oder das Jahr fehlen, findet man im Katalog den Eintrag "o.O." (ohne Ort) bzw. "o.J." (ohne Jahr). Ein Bundesgesetz gibt es dazu nicht, lediglich Ländergesetze. Häufig findet man weitere freiwillige Angaben wie Druckerei, Herstellung, Lektorat usw. Handelt es sich um eine Lizenzausgabe, so steht auch der Originalverlag im Impressum.

Internationale Lokationsnummer (ILN)

Die ILN dient beim elektronischen Datenaustausch der eindeutigen Identifikation von Handelspartnern im Rahmen eines internationalen Standards. Sie ersetzt die Firmenbezeichnung und die Adreßdaten eines Unternehmens. In Deutschland wird diese Nummer von der Centrale für Coorganisation (CCG) in Köln vergeben. Mittlerweile nehmen mehr als 70 Länder an der Vergabe von ILN Nummern teil. Die ILN-Nummer ist immer 13 stellig und enthält eine Internationale Vorziffer für das jeweilige Land, eine Branchenkennziffer und Kennziffern zur Identifizierung des Unternehmens.

ISBN

ISBN ist die Abkürzung für "Internationale Standard-Buchnummer" bzw. "International Standard Book Number". Sie findet sich in fast jedem Buch und kann als eindeutiges Identifikationsmerkmal angesehen werden. Sie ist immer zehnstellig. Sie besteht aus vier durch Bindestriche getrennte Nummern. An erster Stelle steht die sogenannte Gruppennummer, z.B. steht die 3 für den deutschen Sprachraum. Dann folgt die Verlagsnummer, z.B die 12 für Klett Verlag, die 423 für den Deutschen Taschenbuchverlag (dtv). An dritter Stelle steht die eigentliche Buchnummer, die oft auch mit der Taschenbuchnummer übereinstimmt. Zuletzt folgt die sogenannte Prüfziffer. Bei der Titelsuche über die ISBN können die Bindestriche und die Prüfziffer ausgelassen werden. Die ISBN macht jedes Buch unverwechselbar.

ISSN

ISSN ist die Abkürzung für "Internationale Standard-Serien-Nummer" bzw. "International Standard Serial Number". Die ISSN besteht aus je vier mit einem Bindestrich getrennten Stellen. Sie ist das eindeutige Identifikationsmerkmal jeder Zeitschrift bzw. Zeitung.

Kataloge

Kataloge sind Verzeichnisse von Büchern eines bestimmten Aufbewahrungsortes. So sind alle Verzeichnisse der Barsortimente Kataloge. Das umfassendste ist das Verzeichnis Lieferbarer Bücher. Außerdem haben die Barsortimente ihre Kataloge, in denen verzeichnet ist, welche Titel sie am Lager führen. Diese dickleibigen und zum Teil mehrbändigen Werke werden regelmäßig aktualisiert bzw. ergänzt, die gedruckten Ausgaben etwa halbjährlich, die Ausgaben auf elektronischen Medien häufiger. Die bibliographischen Daten beruhen auf den Informationen der Verlage, die ihre Titel bereits vor Erscheinen melden. Überschneidet sich die Aktualisierung eines solchen Katalogs mit der Auslieferung eines Titels, kann es gelegentlich passieren, daß er als noch nicht erschienen gilt, obwohl es ihn schon gibt. Dies ist jedoch normalerweise nur für einen sehr kurzen Zeitraum der Fall.

Kommissionsbuchhandel

Der Kommissionsbuchhandel übernimmt die Vermittlung zwischen Verleger und. Sortimentsbuchhändler. Er hält ein großes Lager mit Büchern zahlreicher Verlage bereit. Der Sortimentsbuchhändler gibt seine Bestellung an den Kommissionär; dieser liefert die gewünschten Bücher im Namen und auf Rechnung des Verlegers. Für seine Tätigkeit erhält er von den Verlagen und Sortimentsbuchhändlern bestimmte Vergütungen.

Ladenhüter

Im Buchhandel Bezeichnung für unverkäufliche Bücher; im 17. Jahrhundert entstanden.

Ladenverkaufspreis

Vom Verlag festgelegter gebundener Endverkaufspreis, der frühestens 18 Monate nach Erscheinen des Buches aufgehoben werden kann. Meist gibt der Verlag nach der Aufhebung des gebundenen Preises einen unverbindlich empfohlenen Preis an.

Lager

Als Lager wird im Buchhandel häufig der Verkaufsraum bezeichnet. Gleichwohl gibt es in jeder Buchhandlung das Lager im eigentlichen Sinne: ein besonderer Raum, Schubladen, etc.

Leseförderung

1988 wurde die Stiftung Lesen gegründet, die der Deutschen Lesegesellschaft folgte. Träger der Stiftung sind verschiedene öffentliche Institutionen sowie zahlreiche Verlage und Industrieunternehmen. Die Stiftung will die Sprach- und Lesekultur vor allem, aber nicht nur, bei jungen Leuten fördern und hat dafür zahlreiche Projekte und Programme entwickelt, die auch Schulen miteinbezieht. Der Börsenverein trägt zur Leseförderung unter anderem mit dem jährlichen Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen bei.

Literaturagenturen

Literaturagenturen sind eine amerikanische Erfindung und dort schon lange fester Bestandteil des Literaturwesens. Sie vermitteln Autoren an Verlage, helfen ihnen, ihre Manuskripte an den Mann zu bringen. Und weil die Agenten schließlich an dem Verkauf der Bücher finanziell beteiligt sind, sorgen sie auch für die Vermarktung von Buch und Autor, erläutert die Agentin. Noch heute werden Literaturagenten von Verlegern und Lektoren oft skeptisch beäugt. Man habe sich in Deutschland lange gesträubt, das Buch dem kapitalistischen Markt zu verschreiben, Agenturen und PR-Strategien nicht für notwendig befunden.

Lithographie

1. Ein Flachdruckverfahren, bei dem der Druck von einem speziellen Speckstein erfolgt; 2. Der Oberbegriff für Arbeiten in der Reproduktion. Allgemein wird damit die Herstellung eines Farbsatzes bezeichnet.

Lizenzausgabe

Der Verlag, der die Verwertungsrechte eines Titels vom Urheber erhalten hat, erteilt eine Lizenz an einen anderen Verlag, z. B. einem Taschenbuchverlag oder einer Buchgemeinschaft, so daß dieser andere Verlag eine Lizenzausgabe dieses Titels herausbringen kann.

Loseblattwerke

Loseblattwerke sind in Ordnern befindliche Sammelwerke (das sogenannte Grundwerk), die regelmäßige Aktualisierungen und Ergänzungen erfahren. Neben den Ergänzungslieferungen gibt es allerdings auch noch zahlreiche Serviceleistungen. So gibt es im Falle des "Reden-Beraters" von Friedhelm Franken regelmäßige Redaktionssprechstunden, bei denen man sich für seine Rede kostenlose Infos und Tips holen kann. So ist es auch möglich, auf die nächste Ergänzungslieferung einigen Einfluß zu nehmen. Viele lesen die Ergänzungslieferungen separat, an Orten, an die man keinen umfangreichen Sammelordner mitnimmt. In dieser Form ist das Loseblattwerk so etwas wie "Sachliteratur light".

Makulieren

Vernichten unverkäuflicher Bücher auf Veranlassung des Verlags nach Anfrage beim Autor, ob er die Restauflage oder einen Teil davon erwerben will. Geschieht meist nach dem vergeblichen Versuch, die Bücher im Modernen Antiquariat zu verramschen, also zu Schleuderpreisen zu verkaufen.

Mängelexemplar

Ein Buch mit Schönheitsfehlern oder Beschädigungen oder Verschmutzung, das aber noch gebrauchsfähig ist. Für Mängelexemplare wird die Preisbindung aufgehoben.

Mehrwertsteuer

Die Buchbranche gehört zu den bevorzugt behandelten Gewerben, da sie zur Zeit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von nur 7% unterliegt. Die Ermäßigung bezieht sich auf Waren des Buchhandels, Erzeugnisse des grafischen Gewerbes, Kunstgegenstände sowie auf die Einräumung, Übertragung und Wahrnehmung von Rechten, die nach dem Urheberrechtsgesetz geregelt werden.

Mengenpreis

Vom Verlag festgesetzter niedrigerer Preis beim Kauf einer bestimmten Stückzahl.

Messen

Die bedeutendsten Buchmessen sind die Frankfurter Buchmesse, die ABA (an wechselnden Orten in USA), die London Book Fair, der Salon du Livre in Paris, die Kinderbuchmesse in Bologna, LIBER in Madrid; in eingeschränktem Maße die Leipziger Buchmesse, die es aber neben Frankfurt auch in Zukunft nicht einfach haben wird. Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer internationaler Messen, die jährlich oder zweijährlich stattfinden und die für ihre Region von einiger Bedeutung sind.

Modernes Antiquariat

Damit bezeichnet man zum einen die Methode der Verlage, große Restbestände eines Titels zu erheblich reduziertem Preis abzugeben, um so das Lager zu räumen. Der Ladenpreis wird vorher aufgehoben. Zum anderen sind das die Zwischenbuchhändler, die auf den Verkauf preisreduzierter, moderner Titel spezialisiert sind.

Nachauflage

Unveränderter Nachdruck eines vergriffenen Buches. Geschieht dies ohne Genehmigung des Rechteinhabers, handelt es sich um einen (strafbaren) Raubdruck.

Non-Books

Alles, was zwar im Buchhandel verkauft wird, aber kein Buch ist. Das können Hörkassetten, Grußkarten, Stadtpläne, Spiele oder die Janosch-Ente zum Buch sein.

PEN

Abkürzung für "Poets, Essayists, Novelists", auch P.E.N. geschrieben. Der PEN ist die 1921 von der englischen Schriftstellerin C.A. Dawson-Scott gegründete internationale Schriftstellervereinigung. Sie soll Leute der Feder in Solidarität füreinander zusammenbringen. Der PEN setzt sich für die freie Meinungsäußerung und gegen Haß und Unterdrückung ein. In Deutschland existierten bis Oktober 1998 noch immer zwei PEN-Zentren: das der Bundesrepublik Deutschland und das der ehemaligen DDR, kurz als West- und Ost-PEN bezeichnet. Erster Präsident des wiedervereinigten PEN ist der Berliner Schriftsteller Christoph Hein.

Pflichtexemplar

Buch, das der Verlag sofort nach Erscheinen an eine Archivbibliothek abliefern muss. In Deutschlad sind das Deutsche Bibliothek (Frankfurt/M) und Deutsche Bücherei (Leipzig) sowie die Archivbibliotheken in dem Bundesland, in dessen Grenzen der Verlag zu Hause ist.

Preisbindung

Bücher und andere Verlagserzeugnisse sind die einzigen Produkte, die vom Kartellgesetz ausgenommen sind, das heißt, die Verlage dürfen dem Einzelhandel die Endverbraucherpreise verbindlich vorschreiben. Die Buchhändler dürfen ihren Abnehmern keine Nachlässe oder ähnliches gewähren. Die wesentlichen Ausnahmen von der Preisbindung sind: Subskriptionspreise (das bedeutet: Preisnachlässe zur Einführung eines Werks, die für einen bestimmten Zeitraum gelten); Sonderpreise für Abnehmer, die am Zustandekommen des Werks beteiligt waren; Eigenbedarf für Mitarbeiter im herstellenden und verbreitenden Buchhandel. Die Preisbindung wird aufgehoben, wenn ein Titel "verramscht" werden soll, also Restexemplare billig und schnell abgesetzt werden sollen. Eine solche Aufhebung der Preisbindung muß der Verlag im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels ankündigen. Die Preisbindung soll gewährleisten, daß auch kleinere Buchhandlungen in Randlagen oder ländlichen Gebieten konkurrenzfähig bleiben. Der Deutsche Bundestag begründete 1984 seinen Beschluß, die Preisbindung für Verlagserzeugnisse zu erhalten, so: "Ohne Schutz durch die Preisbindung kann das Buchhandels- und Verlagsgewerbe nicht an der Aufgabe mitwirken, die vielfältigen Gefahren von der Lesekultur abzuwenden." Befürworter einer strikteren Marktwirtschaft fordern die Aufhebung der Preisbindung, um den Markt zu liberalisieren.

Printing on Demand (PoD)

Drucken nach Bedarf. Herstellung kleiner Auflagen mit digitalen Drucksystemen, die meist keinen physischen Druckspeicher benötigen, zum Beispiel im Laser- oder Tintenstrahldruck. Auf diese Weise können Druck- und Lagerkosten gespart werden, außerdem besteht die Möglichkeit, die Daten für jedes weitere Exemplar zu aktualisieren oder zu personalisieren. Auch: Books on Demand (BoD)

Pressegrosso

Großhandel für Presseerzeugnisse. Die Pressegrossisten beliefern Kioske, Tankstellen, aber auch Buchhandlungen und Teile des Bahnhofsbuchhandels. Vor allem niedrigpreisige, populäre Bücher sind für den Vertrieb über das Pressegrosso von Bedeutung.

Producer

Ein selbständiger Hersteller, der häufig weit mehr übernimmt als nur die technische Abwicklung. Die Verlage beauftragen Producer vor allem mit der Durchführung von besonders arbeitsintensiven Büchern, etwa stark bebilderte Kompendien, Nachschlage- und Sammelwerken. Normalerweise bekommen die Producer ein Pauschalhonorar, das alle Kosten des Werks einschließlich der Rechte für Texte und Bilder bis hin zum fertigen Satzfilm beinhaltet.

Remissionsrecht

Recht zur Rückgabe bestellter Bücher. Die Verlage räumen dem Handel Remissionsrecht für Bücher ein, die zur Ansicht bestellt werden oder für die der Handel Aktionen vorhat und die deshalb in größerer Menge vorrätig sein sollen. Grundsätzlich räumen die Verlage als Bestandteil der Lieferkonditionen auch sonst Remissionsrecht bis zu mehreren Monaten ein.

Remittenden

Vom Buchhandel nicht verkaufte Bücher, die nach einer bestimmten Frist zur Gutschrift an den Verlag zurückgesandt werden. Remittenden gelten nur dann als Mängelexemplare, wenn sie lädiert (beschädigt) sind.

Reprint

Unveränderter, meist fotomechanischer Nachdruck eines älteren, nicht mehr lieferbaren Titels.

Satzspiegel

Der Teil auf einer Buchseite, der bedruckt wird. Die Festlegung des Satzspiegels ist eine Frage des Layouts, zum Teil auch der technischen Produktion. Text, der zu nah am Seitenrand stände, könnte abgeschnitten werden oder in den Bund geraten.

Schlagwort

Schlagwort ist ein den Inhalt des Werkes kennzeichnendes Wort. Es kann, muß aber nicht im Titel vorkommen, z.B. Hans Derens: Baedeker im Internet, unter Buchhandel und Internet (vgl. Stichwort).

Schriften

Im wesentlichen sind zwei Typen von Schriften voneinander zu unterscheiden, die Fraktur- und die Antiqua-Schriften. Zur Fraktur gehören alle gebrochenen Schriften, beispielsweise die gotische. Die Antiqua wird auch als lateinische Schrift bezeichnet; charakteristisch für sie ist der Wechsel zwischen stärkeren und schwächeren Linien, die Füßchen nennt man Serifen. Die Antiqua, mit oder ohne Serifen (hierbei handelt es um sogenannte Grotesk-Schriften), ist mit mehreren hundert Varianten heute die am meisten verbreitete Schrift in Europa. Um die Schriftklassifikation zu erleichtern, hat man in Deutschland ein Normblatt dafür entwickelt; nach DIN 16518 sind die Schriften in 10 Gruppen eingeteilt; als elfte kommen die "fremden Schriften" dazu, beispielsweise Arabisch oder Chinesisch. Viele Schriften heißen nach ihren Erfindern oder sind nach großen Buch- und Druckkünstlern benannt, zum Beispiel Bodoni, Baskerville, Frutiger.

Schriftgrad

Auch Schriftgröße bzw. Höhe der Buchstaben. Sie wird mit dem Maß des typographischen Punkts gemessen, abgekürzt Punkt oder p. Der typographische Punkt ist festgelegt auf 0,375 Millimeter. Übliche Schriftgrößen für den Fließtext in Büchern sind 8 bis 12 Punkt.

Schusterjunge

Die erste Zeile eines neuen Absatzes, die als letzte auf der Seite steht. Früher wurden Schusterjungen so streng behandelt wie Hurenkinder, nämlich "ausgetrieben". Heute sind die meisten Verlage etwas großzügiger und lassen die Schusterjungen stehen.

Seitenzahl

In der Bibliographie werden Seitenzahlen in arabischen Ziffern dargestellt. Werden vor diesen arabischen Ziffern römische Ziffern gestellt, so meinen sie den Umfang einer Einleitung, eines Vorworts o.ä. etc.: z.B. XXI, 323.

Selbstverlag

Herstellen, Marketing und Verkauf des eigenen Werkes (Buch, Broschüre, Datenträger) im eigenen Namen und auf eigene Kosten.

Sortiment

1. Bezeichnung für den gesamten verbreitenden Buchhandel, also für Vollbuchhandlungen. 2. Bezeichnung für eine Buchhandlung, die allgemein – oder auf Spezialgebiete beschränkt – ein vielseitiges Angebot bereit hält und darüber hinaus alle üblichen Dienstleistungen einer Vollbuchhandlung anbietet.

Staffelrabatt

Steigender Preisnachlass entsprechend der in Stufen ansteigenden Menge abgenommener Bücher.

Stichwort

Stichwort ist jedes sinntragende Wort, das im Titel des Buches vorkommt, z.B. Hans Derens: Baedeker im Internet (vgl. Schlagwort).

Subskription

Mit einer Unterschrift sichert der Kunde dem Verlag die Abnahme eines über einen längeren Zeitraum erscheinenden Werkes zu. Ein Anreiz zur Subskription wird durch den sogenannten Subskriptionspreis geschaffen, der zumeist deutlich unter dem späteren Ladenpreis oder Einzelpreis liegt. Durch Subskription ist es einem Verlag möglich den Absatz einer Auflage eines über u.U. Jahre erscheinenden Werkes zu sichern.

Titel

Bezeichnet zum einen ein Buch, zum anderen die Titelseite, auf der Autor, Titel des Buches, Untertitel sowie Verlagsname stehen.

Titelschutz

Wird erhoben bzw. beantragt, um die Exklusivität einer Titelformulierung zu sichern. Damit soll verhindert werden, daß sich Nachahmer an den Erfolgen eines Buches mit dem selben Titel bereichern. Schutzfähig sind nur Titel, die ein Buch auch tatsächlich unterscheidbar und individuell machen. Bloße Begriffe oder Namen sind nicht schützbar.

Trunkierung

Trunkierung ist die unvollständige Eingabe eines Wortes, die mit einem Stern *, dem sogenannten Trunkierungszeichen endet. Bei der Eingabe "Baede*" würden so nicht nur Titel aufgeführt, die "Baede" im Titel als einzelnes Wort enthalten, sondern auch "Baedeker" und "Bäder" usw.

Typoskript

Im Gegensatz zum Manuskript, das handgeschrieben ist, ist das Typoskript ein reproduktionsreif geschriebenes Manuskript, d. h. es ist mit der Schreibmaschine oder dem Computer geschrieben.

Umlaute

Umlaute (ä, ö, ü) werden in den Bibliographien wie ae, oe und ue behandelt.

Urheberrecht

Schützt das Werk bzw. seinen Autor in ideeller und materieller Hinsicht. Es bezieht sich sowohl auf das Werk als "persönliche geistige Schöpfung" als auch den Schutz des Namens, der Ehre und der Persönlichkeit des Urhebers insgesamt. Das Urheberrecht gewährleistet auch den "Schutz vor Entstellung", das heißt, prinzipiell darf an einem Werk nichts geändert werden. Der materielle Schutz verhindert, daß Dritte sich am Werk und an der kreativen Leistung eines Autors bereichern, ohne diesen angemessen zu beteiligen. Dieser Schutz entsteht ebenso wie der ideelle Schutz automatisch mit dem Entstehen des Werks, der Autor muß nichts anmelden oder beantragen. Die Schutzfrist dauert nach deutschem Recht bis 70 Jahre nach dem Tod des Autors an. Nach internationalem Recht dauert die Schutzfrist nur 50 Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit sind die Werke gemeinfrei, d. h. sie dürfen bearbeitet und ohne Honorarzahlung veröffentlicht und vertrieben werden. Das Urheberrecht eines Autors ist nicht übertragbar, er kann lediglich die Nutzungsrechte abtreten. Rechtsgrundlage ist das Urheberrechtsgesetz von 1965 mit der Novellierung von 1972. Im 19. Jahrhundert wurde die Berner Union gegründet, um das Urheberrecht international anzugleichen. 1952 gründete außerdem die UNESCO das Welturheberrechtsabkommen. Beiden Organisationen gehören mehr als 70 Nationen an.

Vergriffen

Vergriffen nennt der Buchhändler und Verlag die Bücher, Artikel etc., die weder beim Barsortiment, noch beim Verlag noch bei irgendeiner Verlagsauslieferung zu besorgen sind. Mittlerweile existiert ein VVB, das Verzeichnis vergriffener Bücher, das wie das VLB als CD-ROM erhältlich ist.

Verkehrsnummer

Vom Marketing und Verlagsservice des Buchhandels vergebene fünfstellige Kennung zur Erleichterung des Geschäftsverkehrs innerhalb des Buchhandels. Es gibt drei Arten: Kreditorennummern für Verlage und Zwischenbuchhändler. Debitorennummern für Verlage und Zwischenbuchhändler, wenn sie als Buchbesteller auftreten. Debitorennummern für den verbreitenden Buchhandel (Buchhandlungen).

Verlag

Unternehmen, das alle Schritte von der Manuskriptbeschaffung, dessen Umwandlung zum Buch, Vervielfältigung in angemessener Auflage, Vertrieb und Auslieferung organisiert und koordiniert. Eine wesentliche Leistung ist dabei die "Vorlage" von Geld zur Finanzierung von Projekten, deren erhoffter Erfolg allerdings nicht zwangsläufig eintrifft.

Verlagsauslieferung

Serviceunternehmen des Zwischenbuchhandels, das im Namen und auf Rechnung des betreuten Verlags Lagerung, Auslieferung, Rechnungstellung, Remissionsbearbeitung und Inkasso übernimmt. Eine Verlagsauslieferung ist der Stapelplatz der Verlage. Ihre Aufgabe der Verlagsauslieferung ist die Lagerung der Bücher und Medien und ihre Auslieferung an die Buchhandlung. Eine Bestellung des Buchhändlers wird also entweder direkt an den Verlag gerichtet oder an die Auslieferung, die diese Aufgabe für den Verlag übernimmt. Dabei ist die Verlagsauslieferung, im Unterschied zum Barsortiment, ein Dienstleister der Verlage, der von diesen für seine Leistungen eine Provision erhält. Wichtige Verlagsauslieferungen befinden sich in Stuttgart, Frankfurt, Köln, Leipzig, Gütersloh etc.

Verramschen

Bücher aus der Backlist, deren Verkauf stark zurückgegangen ist oder sogar stagniert, werden zu herabgesetzten Preise verkauft, um die Lagerkosten zu sparen. Danach sind die Bücher nicht mehr lieferbar. Die Aufhebung des Ladenpreises wird vom Verlag im Börsenblatt bekannt gegeben.

Verwertungsgesellschaft Wort

Abgekürzt VG Wort. Die Verwertungsgesellschaft verwaltet die Nutzungsrechte der Autoren- oder Verlagsrechte. Sie erhält unter anderem die sogenannte Bibliotheksabgabe. Der Beitritt eines Autors ist kostenlos; meldet er regelmäßig seine Neuerscheinungen, dann bekommt er nach einem bestimmten Schlüssel jährlich eine Ausschüttung. Die VG Bild-Kunst leistet dasselbe für Fotografen und andere bildende Künstler.

VLB

Das VLB ist die Abkürzung für "Verzeichnis lieferbarer Bücher". Das VLB ist eine standortunabhängige Bibliographie, die das wichtigste Arbeitsinstrument des Buchhandels bildet. Herausgeber ist die Buchhändler-Vereinigung in Frankfurt. Unter anderem findet man im VLB ein Verzeichnis der lieferbaren Kalender (unter K), ein Verzeichnis der Verlagsnummern und ein alphabetisches Verzeichnis aller Verlage mit zusätzlichen Angaben. Das VLB erscheint als Autoren, Titel - und Stichwortregister in einem Verzeichnis. Separat erscheint u.a. das Schlagwort-Verzeichnis, eine CD-Rom Ausgabe und das "VLS" Verzeichnis lieferbarer Schulbücher. Im Internet erscheint das VLB zusammen mit dem "VLM" Verzeichnis lieferbarer Musikalien und dem "VLZ" Verzeichnis lieferbarer Zeitschriften. Der VLB-Hauptband erscheint jährlich im Herbst, der VLB-Ergänzungsband im Frühjahr. Seit 1996 erscheint das VLB auf CD-ROM monatlich. http://www.buchhandel.de/

Vormerkung

Wenn ein Titel vorgemerkt ist bedeutet dies, daß das Buch zu einem späteren Termin erscheint und dann unverzüglich geliefert wird bzw. abgeholt werden kann.

Zeitschriften

Zeitschriftenabonnements werden zusammen mit Loseblattwerken und Fortsetzungen in einer Abteilung, der sogenannten Fortsetzungs- und Zeitschriften- Abteilung bearbeitet. Jede Zeitschrift besitzt eine eigene ISSN, die Internationale Standard-Serien-Nummer. Es ist möglich, zu bestimmten Zeitschriften ein Probeexemplar zu erhalten, wie auch ein Abo auf ein Jahr zu begrenzen. Zeitschriften, die beim jeweiligen Verlag abonniert wurden, bearbeitet die Buchhandlung Baedecker gerne in Ihrem Auftrag.

Zwischenbuchhandel

Handelsstufe zwischen herstellendem Buchhandel (Verlage) und verbreitendem Buchhandel (Sortimente). Zum Zwischenbuchhandel werden gezählt: Verlagsauslieferung, Barsortiment, Kommissionsgeschäft, Grossohaus.


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